Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie

Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie

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Rechtsform VEB
Gründung 1. Januar 1960
Auflösung 1. September 2001
Sitz Leipzig
Mitarbeiterzahl 115
Branche Fachverlag
Stand: 1989

Der VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (DVG) war ein Fachbuchverlag in der DDR mit Sitz in Leipzig. Überwiegend wurden Bücher und Zeitschriften für die Fachbereiche Bergbau, Metallurgie, Energie und chemische Industrie publiziert.

Geschichte

Der Verlag entstand am 1. Januar 1960 im Zuge der Schaffung neuer Fachbuchverlage in der DDR. Erster Direktor des Verlages wurde Heinz Schöbel. In Spitzenzeiten erschienen im Verlag jährlich 150 Titel. Die durchschnittliche Auflage umfasste 3000 Exemplare, die im Aus- und Fortbildungsbereich auf 60.000 Exemplare ansteigen konnte. Insgesamt wurden Lehrbücher für 35 Fachbereiche herausgegeben. Weiterhin erschienen populärwissenschaftliche Sachbücher und 10 Zeitschriften. Etwa 30 % der Produktion wurde exportiert. Vertriebspartner für den Export waren unter anderem Springer, Alfred Hüthing und Harri Deutsch. Ende der 1980er Jahre waren im Verlag etwa 115 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 1989 erschienen 115 Titel, davon 67 Erstausgaben und 48 Nachauflagen. Der Umsatz betrug 6,4 Mio. Mark. Der Gewinn lag bei 1,8 Mio. Mark.

1990 wird der DVG in eine GmbH überführt. Im September 1990 übernimmt der Ferdinand Enke Verlag aus Stuttgart sämtliche Anteile am Verlag von der Treuhandanstalt. Ende 1994 wird das Verlagsgebäude in Leipzig aufgegeben und der Verlag komplett nach Stuttgart verlegt. Anfang 1999 geht der Ferdinand Enke Verlag an den Georg Thieme Verlag, der den DVG zunächst noch als eigenständige GmbH weiterführt. Am 1. September wird das gesamte Programm des DVG an Wiley-VCH in Weinheim verkauft. Der Verlag stellt die Geschäftstätigkeit des DVG ein. Zum Jahresende 2001 wird der Verlag für Grundstoffindustrie als Mitglied des Börsenvereins gelöscht.

Literatur

  • Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen. Zugleich Dissertation an der Humboldt-Universität Berlin 2008. 2. Auflage. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-595-9.