„Wasserskilift“ – Versionsunterschied

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Als '''Wasserskilift''' oder '''Wasserskiseilbahn''' wird eine Liftanlage auf einem Gewässer bezeichnet, mit der [[Wasserski]] oder [[Wakeboard]] gefahren werden kann.


Als '''Wasserskilift''' oder '''Wasserskiseilbahn''' wird eine Anlage auf einem Gewässer bezeichnet, mit der [[Wasserski]] oder [[Wakeboard]] gefahren werden kann. Der Begriff leitet sich von dem des [[Skilift]]s ab und funktioniert technisch ähnlich. Anders als dieser hat ein Wasserskilift aber nicht einen Höhengewinn zum Ziel, sondern die gezogene Person mit der zum Wasserskilaufen erforderlichen Geschwindigkeit waagerecht über die Wasseroberfläche zu bewegen.
Eine solche Liftanlage ist im weitesten Sinne ringförmig aufgebaut. Ein Elektromotor betreibt ein zirka 600 bis 1.000 Meter langes, endloses Doppel-Stahlseil etwa acht Meter über der Wasseroberfläche im Vier- Fünf- oder Sechseck. Daran ist etwa alle 80 Meter ein Bügel-Paar (Fachbegriff: [[Mitnehmer]]) befestigt, an denen Zugleinen eingehängt werden können. Diese Zugleinen hängen zur Wasseroberfläche herunter, und ein Haltegriff ist an deren Ende angebracht, an dem sich ein Läufer festhalten kann.


== Geschichte ==
Die Geschwindigkeit des Umlaufseils der Anlage kann stufenlos bis zu 61 km/h heraufgeregelt werden. Die Geschwindigkeit wird in Abhängigkeit zum jeweils gefahrenen Sportgerät eingestellt. Mit einem Wakeboard ist eine Geschwindigkeit oberhalb von 40 km/h kaum fahrbar, mit einem Monowasserski sind hingegen auch 58 km/h möglich. Dabei können die Läufer durch Slalomfahrten Geschwindigkeiten von über 120 km/h erreichen. Im Mischbetrieb mit Wakeboards und Wasserskiern aller Arten büßt der klassische Wasserski viel von seinen Laufeigenschaften ein, weil er bei geringem Tempo zu tief im Wasser liegt. Es gibt Personen, die barfuß auf ihrer Sohle, ohne Ski, cruisen können.
Die Wasserskiseilbahn wurde Anfang der 1960er Jahre von [[Bruno Rixen]] erfunden und zur Marktreife entwickelt.<ref>{{Webarchiv|url=http://cablewakeparks.us/History/index.html |wayback=20120917232548 |text=Geschichte und Entwicklung der Wasserskiseilbahn }}, cablewakeparks.us, abgerufen am 25. März 2012 (englisch)</ref> Zu seinen Erfindungen zählen der Start im [[Rechter Winkel|rechten Winkel]] zum Umlaufseil, wodurch der startende Läufer sanft beschleunigt wird, ohne dass die Geschwindigkeit des Umlaufseils verringert wird, sowie das doppelte Umlaufseil. Nur hierdurch können die Anforderungen des Wasserski-Sports erfüllt werden, wie hohe Geschwindigkeit und hohe Querkräfte beim Slalomlaufen. Die erste kommerziell betriebene Wasserskiseilbahn wurde 1966 im Mittelmeer vor [[Benidorm]] in Spanien errichtet,<ref>[https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk-nord/aschheim-feldkirchen/revolutionaere-idee-bruno-rixen-1310065.html Die revolutionäre Idee des Bruno Rixen], Münchner Merkur, 5. Juli 2011</ref> zu den ersten Anlagen gehört die 1965 eröffnete Anlage in [[Estavayer-le-Lac]] am [[Neuenburgersee]].<ref>{{Literatur |Online=https://www.seilbahninventar.ch/objekt.php?objid=41865&lang=de |Titel=FR-ES-1-s Téléski nautique Estavayer, Estavayer-Le-Lac, Skilift |Sammelwerk=[[Schweizer Seilbahninventar]] |Hrsg=[[Bundesamt für Kultur]] BAK |Datum=2010-11-24 |Abruf=2023-02-11|Sprache=de fr it}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/play/tv/antenne/video/wasserskilift?urn=urn:srf:video:18355fd3-ef90-4d62-8b68-a3b05d4426e1 |titel=Einweihung Wasserskilift |werk=[[Antenne (Fernsehsendung)|Antenne]] |hrsg=DRS |datum=1966-07-12 |sprache=de |abruf=2023-02-11 |kommentar=Fernsehbeitrag}}</ref> Heute gibt es weltweit etwa 363 Wasserski- und Wakeboardseilbahnen, darunter sind 112 Zwei-Mast-Systeme in 48 Ländern.


== Technik ==
Die Wasserskifahrer starten im Stehen oder im Sitzen von einer Rampe und werden allmählich auf die Geschwindigkeit des Umlaufseils beschleunigt. Zu einer guten Wasserskianlage gehören sauberes Wasser sowie seitlich parallel angeordnete Sprungrampen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Als sehr sinnvoll hat sich die Kombination mit guten Restaurants, Schwimmanlagen, einem Sportgeräteverleih, Tribünen und Liegewiesen erwiesen, was den Schauwert der Sportart Wasserski bedeutend steigert, da man so die Aktivitäten auf dem Wasser aus den unterschiedlichsten Betrachtungswinkeln erleben kann.
[[Datei:Base de Jablines teleskinautique.jpg|miniatur|Stütze eines Wasserskiliftes, erkennbar die doppelten Seilscheiben]]
Ein Wasserskilift ist im Normalfall in Form eines geschlossenen Rundkurses aufgebaut. Ein [[Elektromotor]] treibt mittels Seilscheiben zwei endlose, parallel übereinander angeordnete, etwa 350 bis 1000 Meter lange [[Drahtseil]]schleifen an, die etwa acht bis neun Meter über der Wasseroberfläche horizontal in einem vier-, fünf- oder sechseckigen Kurs über das Gewässer führen. An den Eckpunkten sind [[Seilbahnstütze|Stützen]] angeordnet, die doppelte Seilscheiben zur Umlenkung der Förderseile tragen. Der Abstand der beiden Seilscheiben auf den Lagerachsen bestimmt auch den Abstand der Seile zueinander. Die Stützen sind zu den Ufern hin abgespannte, von außen in den Kurs hängende, geneigte Gitterrohrkonstruktionen mit Auslegern, um ausreichend Platz für die unter den Stützen durchfahrenden Wassersportler zu gewährleisten. Die der Startstelle am nächsten angeordnete Stütze trägt in der Regel den Antriebsmotor.


Die beiden parallelen Umlaufseilschleifen sind etwa alle 80 Meter fest mit einem an beide Seile angeklemmten [[Mitnehmer]] verbunden, an dem letztlich die Zugleinen eingehängt werden. An diesen Zugleinen, an deren Ende sich ein Haltegriff befindet, hält sich der Wassersportler fest. Die Wasserskifahrer starten im Stehen oder im Sitzen von einer Rampe und werden allmählich auf die Geschwindigkeit des Umlaufseils beschleunigt.
Die Wasserskiseilbahn wurde Anfang der 1960er Jahre von dem Ingenieur Bruno Rixen erfunden und zur Marktreife entwickelt. Zu seinen entscheidenden Erfindungen zählen der Start im rechten Winkel zum Umlaufseil, wodurch der startende Läufer sanft beschleunigt wird, ohne dass die Geschwindigkeit des Umlaufseils verringert wird, sowie das doppelte Umlaufseil. Nur hierdurch können die Anforderungen des Wasserski-Sports erfüllt werden, wie hohe Geschwindigkeit und hohe Querkräfte beim Slalomlaufen. Die erste kommerziell betriebene Wasserskiseilbahn wurde 1966 im Mittelmeer vor [[Benidorm]] in Spanien errichtet. Heute gibt es etwa 190 Wasserski-Seilbahnen in 34 Ländern.

Die Geschwindigkeit des Umlaufseils einer derartigen Anlage kann stufenlos bis zu 61&nbsp;km/h heraufgeregelt werden. Die Geschwindigkeit wird in Abhängigkeit zum jeweils gefahrenen Sportgerät eingestellt. Mit einem Wakeboard ist eine Geschwindigkeit oberhalb von 40 km/h kaum fahrbar, mit einem Monowasserski sind hingegen auch 58&nbsp;km/h möglich. Dabei können die Läufer durch Slalomfahrten Geschwindigkeiten von über 120&nbsp;km/h erreichen.

== Kritik ==
Der Betrieb von Wasserskiliften ist nicht immer unumstritten. Örtliche Anglervereine befürchten, dass durch derartige Anlagen zu viel Bewegung ins Wasser kommt und Fische verschreckt werden.<ref>[http://www.main-spitze.de/region/raunheim/11738422.htm ''Rhein Main Presse''] Abgerufen am 24. März 2012.</ref> Es gibt jedoch Untersuchungen, die eine Steigerung der Wasserqualität durch einen erhöhten Sauerstoffgehalt belegen.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/langenfeld/ungetruebter-badespass_aid-12259083 ''Ungetrübter Badespaß''] RP.online, 24. Mai 2009, abgerufen am 25. Dezember 2014.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Cable skiing|Wasserskilift}}
* [http://www.wasserski.de Standorte bei der International Cableways Association]
* [https://www.wasserski.de Standorte bei der International Cableways Association] (nur Deutschland und Österreich)
* [http://www.wasserski-wakeboard.info Übersicht der Wasserskiseilbahnen in Deutschland]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Wassersport]]
<references />


[[Kategorie:Wasserski]]
[[cs:Vlek na vodní sporty]]
[[en:Cable skiing]]
[[fr:Téléski nautique]]
[[nl:Kabelskibaan]]
[[sv:Kabelbana]]

Aktuelle Version vom 30. April 2023, 19:15 Uhr

Wasserskianlage am Seepark Niederweimar
Wasserskilift – Wakeboarding auf der Insel Krk zwischen Städten Punat und Krk, Kroatien.

Als Wasserskilift oder Wasserskiseilbahn wird eine Anlage auf einem Gewässer bezeichnet, mit der Wasserski oder Wakeboard gefahren werden kann. Der Begriff leitet sich von dem des Skilifts ab und funktioniert technisch ähnlich. Anders als dieser hat ein Wasserskilift aber nicht einen Höhengewinn zum Ziel, sondern die gezogene Person mit der zum Wasserskilaufen erforderlichen Geschwindigkeit waagerecht über die Wasseroberfläche zu bewegen.

Geschichte

Die Wasserskiseilbahn wurde Anfang der 1960er Jahre von Bruno Rixen erfunden und zur Marktreife entwickelt.[1] Zu seinen Erfindungen zählen der Start im rechten Winkel zum Umlaufseil, wodurch der startende Läufer sanft beschleunigt wird, ohne dass die Geschwindigkeit des Umlaufseils verringert wird, sowie das doppelte Umlaufseil. Nur hierdurch können die Anforderungen des Wasserski-Sports erfüllt werden, wie hohe Geschwindigkeit und hohe Querkräfte beim Slalomlaufen. Die erste kommerziell betriebene Wasserskiseilbahn wurde 1966 im Mittelmeer vor Benidorm in Spanien errichtet,[2] zu den ersten Anlagen gehört die 1965 eröffnete Anlage in Estavayer-le-Lac am Neuenburgersee.[3][4] Heute gibt es weltweit etwa 363 Wasserski- und Wakeboardseilbahnen, darunter sind 112 Zwei-Mast-Systeme in 48 Ländern.

Technik

Stütze eines Wasserskiliftes, erkennbar die doppelten Seilscheiben

Ein Wasserskilift ist im Normalfall in Form eines geschlossenen Rundkurses aufgebaut. Ein Elektromotor treibt mittels Seilscheiben zwei endlose, parallel übereinander angeordnete, etwa 350 bis 1000 Meter lange Drahtseilschleifen an, die etwa acht bis neun Meter über der Wasseroberfläche horizontal in einem vier-, fünf- oder sechseckigen Kurs über das Gewässer führen. An den Eckpunkten sind Stützen angeordnet, die doppelte Seilscheiben zur Umlenkung der Förderseile tragen. Der Abstand der beiden Seilscheiben auf den Lagerachsen bestimmt auch den Abstand der Seile zueinander. Die Stützen sind zu den Ufern hin abgespannte, von außen in den Kurs hängende, geneigte Gitterrohrkonstruktionen mit Auslegern, um ausreichend Platz für die unter den Stützen durchfahrenden Wassersportler zu gewährleisten. Die der Startstelle am nächsten angeordnete Stütze trägt in der Regel den Antriebsmotor.

Die beiden parallelen Umlaufseilschleifen sind etwa alle 80 Meter fest mit einem an beide Seile angeklemmten Mitnehmer verbunden, an dem letztlich die Zugleinen eingehängt werden. An diesen Zugleinen, an deren Ende sich ein Haltegriff befindet, hält sich der Wassersportler fest. Die Wasserskifahrer starten im Stehen oder im Sitzen von einer Rampe und werden allmählich auf die Geschwindigkeit des Umlaufseils beschleunigt.

Die Geschwindigkeit des Umlaufseils einer derartigen Anlage kann stufenlos bis zu 61 km/h heraufgeregelt werden. Die Geschwindigkeit wird in Abhängigkeit zum jeweils gefahrenen Sportgerät eingestellt. Mit einem Wakeboard ist eine Geschwindigkeit oberhalb von 40 km/h kaum fahrbar, mit einem Monowasserski sind hingegen auch 58 km/h möglich. Dabei können die Läufer durch Slalomfahrten Geschwindigkeiten von über 120 km/h erreichen.

Kritik

Der Betrieb von Wasserskiliften ist nicht immer unumstritten. Örtliche Anglervereine befürchten, dass durch derartige Anlagen zu viel Bewegung ins Wasser kommt und Fische verschreckt werden.[5] Es gibt jedoch Untersuchungen, die eine Steigerung der Wasserqualität durch einen erhöhten Sauerstoffgehalt belegen.[6]

Commons: Wasserskilift – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte und Entwicklung der Wasserskiseilbahn (Memento vom 17. September 2012 im Internet Archive), cablewakeparks.us, abgerufen am 25. März 2012 (englisch)
  2. Die revolutionäre Idee des Bruno Rixen, Münchner Merkur, 5. Juli 2011
  3. FR-ES-1-s Téléski nautique Estavayer, Estavayer-Le-Lac, Skilift. In: Bundesamt für Kultur BAK (Hrsg.): Schweizer Seilbahninventar. 24. November 2010 (deutsch, französisch, italienisch, seilbahninventar.ch [abgerufen am 11. Februar 2023]).
  4. Einweihung Wasserskilift. In: Antenne. DRS, 12. Juli 1966, abgerufen am 11. Februar 2023 (Fernsehbeitrag).
  5. Rhein Main Presse Abgerufen am 24. März 2012.
  6. Ungetrübter Badespaß RP.online, 24. Mai 2009, abgerufen am 25. Dezember 2014.