„Thomas M. Bohn“ – Versionsunterschied

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'''Thomas M. Bohn''' (* [[28. Dezember]] [[1963]] in [[Hannover]]) ist ein deutscher [[Historiker]].
'''Thomas M. Bohn''' (* [[28. Dezember]] [[1963]] in [[Hannover]]) ist ein deutscher [[Historiker]].

Thomas Bohn studierte von 1985 bis 1991 Mittlere und Neuere Geschichte sowie Slavistik an der [[Universität Hamburg]]. Von 1992 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Moderne osteuropäische Geschichte der Universität Hamburg. Bohn wurde 1996 promoviert bei [[Norbert Angermann]] am [[Historisches Seminar (Universität Hamburg)|Historischen Seminar]] in Hamburg mit einer Arbeit über den Historiker [[Pawel Nikolajewitsch Miljukow|Pavel N. Miljukov]] und die Moskauer Schule. Von 1995 bis 2007 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]]. Im Jahr 2004 erfolgte die Habilitation über den Wiederaufbau der belarusischen Hauptstadt [[Minsk]] nach dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten Lehrstuhlvertretungen für Geschichte Osteuropas an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] (LMU) (2005/06) und an der [[Europa-Universität Viadrina]] (2006). Von 2007 bis 2009 war Bohn Professor an der LMU München für Geschichte Osteuropas mit einem Schwerpunkt Geschichte Ostmitteleuropas. Bohn lehrt seit 2009 als Professor für Osteuropäische Geschichte an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]], seit 2020 fungiert er als Sprecher der Belarusisch-Deutschen Geschichtskommission (Homepage deutsch: www.geschichte-historyja.org; Homepage belarusisch: www.historyja-geschichte.org). Er ist Herausgeber der Reihe „Historische Belarus-Studien“.

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Thomas Bohn studierte von 1985 bis 1991 Mittlere und Neuere Geschichte sowie Slavistik an der [[Universität Hamburg]]. Von 1992 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Moderne osteuropäische Geschichte der Universität Hamburg. Bohn wurde 1996 promoviert bei [[Norbert Angermann]] am [[Historisches Seminar (Universität Hamburg)|Historischen Seminar]] in Hamburg mit einer Arbeit über den Historiker [[Pawel Nikolajewitsch Miljukow|Pavel N. Miljukov]] und die Moskauer Schule. Von 1995 bis 2007 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]]. Im Jahr 2004 erfolgte die Habilitation über den Wiederaufbau der weißrussischen Hauptstadt [[Minsk]] nach dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten Lehrstuhlvertretungen für Geschichte Osteuropas an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] (LMU) (2005/06) und an der [[Europa-Universität Viadrina]] (2006). Von 2007 bis 2009 war Bohn Professor an der LMU München für Geschichte Osteuropas mit einem Schwerpunkt Geschichte Ostmitteleuropas. Bohn lehrt seit 2009 als Professor für Osteuropäische Geschichte an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]]. Bohn ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, im [[Johann Gottfried Herder-Forschungsrat]], in der [[Südosteuropa-Gesellschaft (München)|Südosteuropa-Gesellschaft]] und im Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker. Er ist Herausgeber der Reihe „Historische Belarus-Studien“.


Seine Forschungsschwerpunkte sind Historiographiegeschichte und Erinnerungskulturen, die Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung, der Aberglaube und Vampirismus sowie die Geschichte Weißrusslands und des Alltags in der Sowjetunion. Seine Hamburger Dissertation wurde 1998 mit dem [[Fritz-Theodor-Epstein-Preis]] des [[Verband der Osteuropahistoriker|Verbandes der Osteuropahistoriker]] ausgezeichnet. Zusammen mit [[Dietmar Neutatz]] hat er den zweiten, auf die Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion bezogenen Band des ''Studienhandbuchs östliches Europa'' herausgegeben. Mit Albert Weber, Adrian Gheorghe und Christof Paulus ediert er das dreibändige Corpus Draculianum, eine Dokumentation zu [[Vlad III. Drăculea|Vlad Ţepeş Drăculea]]. Mit der Edition sollen die in insgesamt 17 europäischen und orientalischen Sprachen erhaltenen Briefe, Urkunden und Erzählungen zu Leben und Herrschaft durch kritische Edition, Übersetzung und Kommentar einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Reihe soll 2020 mit einem Band über die Überlieferung aus West- und Südosteuropa und dem Moskauer Reich zum Abschluss kommen. Er veröffentlichte 2016 eine Monographie über den europäischen Vampir-Mythos.<ref>Vgl. dazu die Besprechung von Florian Kührer-Wielach in: ''Jahrbücher für Geschichte Osteuropas'' 66, 2018, S. 684–686 ([https://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/jahrbucher-fur-geschichte-osteuropas/66-2018/4/ReviewMonograph314838264 online])</ref>
Seine Forschungsschwerpunkte sind Historiographiegeschichte und Erinnerungskulturen, die Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung, der Aberglaube und Vampirismus sowie die belarusische Geschichte und der Alltag in der Sowjetunion. Seine Hamburger Dissertation wurde 1998 mit dem [[Fritz-Theodor-Epstein-Preis]] des [[Verband der Osteuropahistoriker|Verbandes der Osteuropahistoriker]] ausgezeichnet. Zusammen mit [[Dietmar Neutatz]] hat er den zweiten, auf die Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion bezogenen Band des ''Studienhandbuchs östliches Europa'' herausgegeben. Mit Albert Weber, Adrian Gheorghe und Christof Paulus ediert er das dreibändige Corpus Draculianum, eine Dokumentation zu [[Vlad III. Drăculea|Vlad Ţepeş Drăculea]]. Mit der Edition sollen die in insgesamt 17 europäischen und orientalischen Sprachen erhaltenen Briefe, Urkunden und Erzählungen zu Leben und Herrschaft durch kritische Edition, Übersetzung und Kommentar einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Reihe soll 2021 mit einem Band über die Überlieferung aus West- und Südosteuropa und dem Moskauer Reich zum Abschluss kommen. Er veröffentlichte 2016 eine Monographie über den europäischen Vampir-Mythos.<ref>Vgl. dazu die Besprechung von Florian Kührer-Wielach in: ''Jahrbücher für Geschichte Osteuropas'' 66, 2018, S. 684–686 ([https://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/jahrbucher-fur-geschichte-osteuropas/66-2018/4/ReviewMonograph314838264 online])</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==

Version vom 25. August 2020, 12:18 Uhr

Thomas Bohn, 2016

Thomas M. Bohn (* 28. Dezember 1963 in Hannover) ist ein deutscher Historiker.

Thomas Bohn studierte von 1985 bis 1991 Mittlere und Neuere Geschichte sowie Slavistik an der Universität Hamburg. Von 1992 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Moderne osteuropäische Geschichte der Universität Hamburg. Bohn wurde 1996 promoviert bei Norbert Angermann am Historischen Seminar in Hamburg mit einer Arbeit über den Historiker Pavel N. Miljukov und die Moskauer Schule. Von 1995 bis 2007 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Jahr 2004 erfolgte die Habilitation über den Wiederaufbau der belarusischen Hauptstadt Minsk nach dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten Lehrstuhlvertretungen für Geschichte Osteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) (2005/06) und an der Europa-Universität Viadrina (2006). Von 2007 bis 2009 war Bohn Professor an der LMU München für Geschichte Osteuropas mit einem Schwerpunkt Geschichte Ostmitteleuropas. Bohn lehrt seit 2009 als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen, seit 2020 fungiert er als Sprecher der Belarusisch-Deutschen Geschichtskommission (Homepage deutsch: www.geschichte-historyja.org; Homepage belarusisch: www.historyja-geschichte.org). Er ist Herausgeber der Reihe „Historische Belarus-Studien“.


Seine Forschungsschwerpunkte sind Historiographiegeschichte und Erinnerungskulturen, die Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung, der Aberglaube und Vampirismus sowie die belarusische Geschichte und der Alltag in der Sowjetunion. Seine Hamburger Dissertation wurde 1998 mit dem Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistoriker ausgezeichnet. Zusammen mit Dietmar Neutatz hat er den zweiten, auf die Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion bezogenen Band des Studienhandbuchs östliches Europa herausgegeben. Mit Albert Weber, Adrian Gheorghe und Christof Paulus ediert er das dreibändige Corpus Draculianum, eine Dokumentation zu Vlad Ţepeş Drăculea. Mit der Edition sollen die in insgesamt 17 europäischen und orientalischen Sprachen erhaltenen Briefe, Urkunden und Erzählungen zu Leben und Herrschaft durch kritische Edition, Übersetzung und Kommentar einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Reihe soll 2021 mit einem Band über die Überlieferung aus West- und Südosteuropa und dem Moskauer Reich zum Abschluss kommen. Er veröffentlichte 2016 eine Monographie über den europäischen Vampir-Mythos.[1]

Schriften

Monographien

  • Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905. Pavel N. Miljukov und die Moskauer Schule (= Beiträge zur Geschichte Osteuropas. Bd. 25). Böhlau, Köln u. a. 1998, ISBN 3-412-12897-X (Zugleich: Hamburg, Universität, Dissertation, 1996; in russischer Sprache und kyrillischer Schrift: Томас М. Бон: Русская историческая наука. 1880 г.–1905 г. Павел Николаевич Милюков и Московская школа. Олеариус Пресс, Санкт-Петербург 2005, ISBN 5-901603-05-2).
  • Minsk – Musterstadt des Sozialismus. Stadtplanung und Urbanisierung in der Sowjetunion nach 1945 (= Industrielle Welt. Bd. 74). Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-412-20071-8 (Auch auf russisch: Томас М. Бон: „Минский феномен“. Городское планирование и урбанизация в Советском Союзе. После Второй мировой войны. РОССПЭН, Москва 2013, ISBN 978-5-8243-1751-0).
  • Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Böhlau, Köln u. a. 2016. ISBN 978-3-412-50180-8 (Auch auf Englisch: The Vampire. Origins of a European Myth. Translated from the German by Francis Ipgrave. Berghahn, New York u. a. 2019, ISBN 978-1-78920-292-2).
  • mit Aliaksandr Dalhouski, Markus Krzoska: Wisent-Wildnis und Welterbe. Geschichte des polnisch-weißrussischen Nationalparks von Białowieża. Böhlau, Köln u. a. 2017, ISBN 978-3-412-50943-9.

Quelleneditionen

  • mit Adrian Gheorghe, Albert Weber: Corpus Draculianum Dokumente und Chroniken zum walachischen Fürsten Vlad dem Pfähler 1448–1650. Bearbeitet von Adrian Gheorghe und Albert Weber. Bd. 3: Die Überlieferung aus dem Osmanischen Reich. Postbyzantinische und osmanische Autoren. Harrassowitz, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-447-06989-2.
  • mit Adrian Gheorghe, Christof Paulus, Albert Weber: Corpus Draculianum. Dokumente und Chroniken zum walachischen Fürsten Vlad dem Pfähler 1448-1650. Band 1: Briefe und Urkunden. Teil 1: Die Überlieferung aus der Walachei. Bearbeitet von Albert Weber und Adrian Gheorghe. Harrassowitz, Wiesbaden 2017, ISBN 3-447-10212-8. Teil 2: Die Überlieferung aus Ungarn, Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum. Harrassowitz, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-447-10628-3.

Herausgeberschaften

  • mit Dietmar Neutatz: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Russisches Reich und Sowjetunion. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2002. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage 2009. ISBN 978-3-412-20173-9.
  • mit Victor Shadurski: Ein weißer Fleck in Europa … Die Imagination der Belarus als Kontaktzone zwischen Ost und West. transcript, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1897-6.
  • mit Rayk Einax, Julian Mühlbauer: Bunte Flecken in Weißrussland. Erinnerungsorte zwischen polnisch-litauischer Union und russisch-sowjetischem Imperium. Harrassowitz, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-447-10067-0.
  • mit Rayk Einax, Stefan Rohdewald: Vlad der Pfähler – Dracula. Tyrann oder Volkstribun. Harrassowitz, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-447-10730-3.
  • mit Kirsten von Hagen: Mythos Vampir – bissige Lektüren. Romanistischer Verlag, Bonn 2018, ISBN 978-3-86143-218-0.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die Besprechung von Florian Kührer-Wielach in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 66, 2018, S. 684–686 (online)