„Erik Schinegger“ – Versionsunterschied

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== Biografie ==
== Biografie ==
Einer der größten Erfolge Schineggers war der Weltmeistertitel im Abfahrtslauf der Frauen bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1966|Alpinen Skiweltmeisterschaft 1966]] in Portillo. Beim [[Goldschlüsselrennen]] in [[Schruns]] erreichte Schinegger am 18. Januar 1967 den zweiten Platz und am 28. Januar 1967 folgte in [[Saint-Gervais-les-Bains|Saint-Gervais]] der einzige Sieg in einem [[Alpiner Skiweltcup|Weltcuprennen]], einem Riesenslalom. Im Februar 1967 gewann Schinegger die [[Österreichische Alpine Skimeisterschaften 1967|österreichischen Meisterschaften]] im Riesenslalom.
Einer der größten Erfolge Schineggers war der Weltmeistertitel im Abfahrtslauf der Frauen bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1966|Alpinen Skiweltmeisterschaft 1966]] in Portillo. Beim [[Goldschlüsselrennen]] in [[Schruns]] erreichte Schinegger am 18. Jänner 1967 den zweiten Platz und am 28. Jänner 1967 folgte in [[Saint-Gervais-les-Bains|Saint-Gervais]] der einzige Sieg in einem [[Alpiner Skiweltcup|Weltcuprennen]], einem Riesenslalom. Im Februar 1967 gewann Schinegger die [[Österreichische Alpine Skimeisterschaften 1967|österreichischen Meisterschaften]] im Riesenslalom.


Vor den [[Olympische Winterspiele 1968|Olympischen Spielen 1968]] in [[Grenoble]] wurde bei einem medizinischen Test festgestellt, dass Schinegger genetisch männlich ist. Schinegger, dessen Geschlecht aufgrund nach innen gewachsener Geschlechtsteile, eines sogenannten [[Pseudohermaphroditismus]], jahrelang nicht richtig identifiziert worden war, entschied sich zu einer Operation und der Änderung seines Vornamens von Erika in Erik. Der Weltmeistertitel von 1966 wurde ihm nachträglich nicht aberkannt, aber die damals Zweite bekam rückwirkend ebenso die Goldmedaille. Er heiratete und wurde Vater einer Tochter. Erik Schinegger lebt als Inhaber einer Kinderskischule und zweier Gasthöfe in seinem Heimatort [[Sankt Urban (Bezirk Feldkirchen)|Agsdorf]] in Kärnten.
Vor den [[Olympische Winterspiele 1968|Olympischen Spielen 1968]] in [[Grenoble]] wurde bei einem medizinischen Test festgestellt, dass Schinegger genetisch männlich ist. Schinegger, dessen Geschlecht aufgrund nach innen gewachsener Geschlechtsteile, eines sogenannten [[Pseudohermaphroditismus]], jahrelang nicht richtig identifiziert worden war, entschied sich zu einer Operation und der Änderung seines Vornamens von Erika in Erik. Der Weltmeistertitel von 1966 wurde ihm nachträglich nicht aberkannt, aber die damals Zweite bekam rückwirkend ebenso die Goldmedaille. Er heiratete und wurde Vater einer Tochter. Erik Schinegger lebt als Inhaber einer Kinderskischule und zweier Gasthöfe in seinem Heimatort [[Sankt Urban (Bezirk Feldkirchen)|Agsdorf]] in Kärnten.


1988 schrieb Erik Schinegger gemeinsam mit Marco Schenz das Buch ''Mein Sieg über mich. Der Mann, der Weltmeisterin wurde'', in welchem er sein Leben aufarbeitete. Dieses Buch war vor allem in der französischen Übersetzung sehr erfolgreich. Die Geschichte Schineggers wurde 2005 von Kurt Mayer im Dokumentarfilm ''Erik(A) – Der Mann, der Weltmeisterin wurde'' dargestellt (Musik: [[Olga Neuwirth]]). Auf dem 53. [[Trento Filmfestival|Bergfilmfestival von Trient]] wurde der Film im selben Jahr mit dem Silbernen Enzian ausgezeichnet.<ref>ORF-Pressemeldung: [http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20050510_OTS0037 Silberner Enzian für ORF-kofinanzierte Kinodoku "Erik(a)"], 10. Mai 2005</ref> Seit 2007 wird an einem Hollywood-Spielfilm gearbeitet.<ref>[http://kaernten.orf.at/stories/250866/ Hollywood dreht Film über Erik Schinegger], kaernten.orf.at, 20. Januar 2008</ref><ref name="steinmetz">Hannes Steinmetz: [http://www.kleinezeitung.at/kaernten/sommergespraeche/2114443/ich-wollte-nie-puppen-spielen.story Erik Schinegger: "Ich wollte nie mit Puppen spielen"], Kleine Zeitung, 29. August 2009</ref>
1988 schrieb Erik Schinegger gemeinsam mit Marco Schenz das Buch ''Mein Sieg über mich. Der Mann, der Weltmeisterin wurde'', in welchem er sein Leben aufarbeitete. Dieses Buch war vor allem in der französischen Übersetzung sehr erfolgreich. Die Geschichte Schineggers wurde 2005 von Kurt Mayer im Dokumentarfilm ''Erik(A) – Der Mann, der Weltmeisterin wurde'' dargestellt (Musik: [[Olga Neuwirth]]). Auf dem 53. [[Trento Filmfestival|Bergfilmfestival von Trient]] wurde der Film im selben Jahr mit dem Silbernen Enzian ausgezeichnet.<ref>ORF-Pressemeldung: [http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20050510_OTS0037 Silberner Enzian für ORF-kofinanzierte Kinodoku "Erik(a)"], 10. Mai 2005</ref> Seit 2007 wird an einem Hollywood-Spielfilm gearbeitet.<ref>[http://kaernten.orf.at/stories/250866/ Hollywood dreht Film über Erik Schinegger], kaernten.orf.at, 20. Jänner 2008</ref><ref name="steinmetz">Hannes Steinmetz: [http://www.kleinezeitung.at/kaernten/sommergespraeche/2114443/ich-wollte-nie-puppen-spielen.story Erik Schinegger: "Ich wollte nie mit Puppen spielen"], Kleine Zeitung, 29. August 2009</ref>


== Werke ==
== Werke ==

Version vom 4. Januar 2011, 05:36 Uhr

Erik(a) Schinegger
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 19. Juni 1948
Geburtsort Agsdorf
Karriere
Disziplin Abfahrt, Riesenslalom, Slalom
Status zurückgetreten
Karriereende 1968
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 1
 Gesamtweltcup 6. (1967)
 Abfahrtsweltcup 4. (1967)
 Riesenslalomweltcup 2. (1967)
 Slalomweltcup 21. (1967)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 0 2 0
 Riesenslalom 1 2 0
 

Erik Schinegger (* 19. Juni 1948 in Agsdorf, Kärnten) ist ein intersexueller ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Unter dem Namen „Erika Schinegger“ wurde er 1966 Weltmeisterin im Abfahrtslauf.

Biografie

Einer der größten Erfolge Schineggers war der Weltmeistertitel im Abfahrtslauf der Frauen bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1966 in Portillo. Beim Goldschlüsselrennen in Schruns erreichte Schinegger am 18. Jänner 1967 den zweiten Platz und am 28. Jänner 1967 folgte in Saint-Gervais der einzige Sieg in einem Weltcuprennen, einem Riesenslalom. Im Februar 1967 gewann Schinegger die österreichischen Meisterschaften im Riesenslalom.

Vor den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble wurde bei einem medizinischen Test festgestellt, dass Schinegger genetisch männlich ist. Schinegger, dessen Geschlecht aufgrund nach innen gewachsener Geschlechtsteile, eines sogenannten Pseudohermaphroditismus, jahrelang nicht richtig identifiziert worden war, entschied sich zu einer Operation und der Änderung seines Vornamens von Erika in Erik. Der Weltmeistertitel von 1966 wurde ihm nachträglich nicht aberkannt, aber die damals Zweite bekam rückwirkend ebenso die Goldmedaille. Er heiratete und wurde Vater einer Tochter. Erik Schinegger lebt als Inhaber einer Kinderskischule und zweier Gasthöfe in seinem Heimatort Agsdorf in Kärnten.

1988 schrieb Erik Schinegger gemeinsam mit Marco Schenz das Buch Mein Sieg über mich. Der Mann, der Weltmeisterin wurde, in welchem er sein Leben aufarbeitete. Dieses Buch war vor allem in der französischen Übersetzung sehr erfolgreich. Die Geschichte Schineggers wurde 2005 von Kurt Mayer im Dokumentarfilm Erik(A) – Der Mann, der Weltmeisterin wurde dargestellt (Musik: Olga Neuwirth). Auf dem 53. Bergfilmfestival von Trient wurde der Film im selben Jahr mit dem Silbernen Enzian ausgezeichnet.[1] Seit 2007 wird an einem Hollywood-Spielfilm gearbeitet.[2][3]

Werke

  • Erik/Erika Schinegger: Mein Sieg über mich. Der Mann der Weltmeisterin wurde. aufgezeichnet von Marco Schenz, F.A. Herbig, München 1988, ISBN 0-283-92112-9 (Frz.: L'homme qui fut championne du monde. Ma victoire sur moi-même. Michel Lafon Editions, Paris 1989, ISBN 2-8604-638-X)
  • Erik Schinegger: Mit einem Porsche zu neuer Selbstsicherheit. In: Landesschiverband / Kleine Zeitung (Hrsg.): Vom Großglockner zum Klammer-Stich. 100 Jahre Schisport in Kärnten. Carinthia Verlag, 2007, ISBN 978-3-85378-622-2, S. 29–34.

Literatur

  • Matthias Marschik / Georg Spitaler (Hrsg.): Helden und Idole: Sportstars in Österreich, StudienVerlag, 2006, S. 355–359, ISBN 3-7065-4253-6
  • Erik Schinegger: an Intersex Epic in Alpine Skiing, in: Patricia Nell Warren: The Lavender Locker Room: 3000 Years of Great Athletes Whose Sexual Orientation Was Different, Beverly Hills, Wildcat Press 2006, S. 227, ISBN 1-889135-07-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ORF-Pressemeldung: Silberner Enzian für ORF-kofinanzierte Kinodoku "Erik(a)", 10. Mai 2005
  2. Hollywood dreht Film über Erik Schinegger, kaernten.orf.at, 20. Jänner 2008
  3. Hannes Steinmetz: Erik Schinegger: "Ich wollte nie mit Puppen spielen", Kleine Zeitung, 29. August 2009