Wahlbezirk Böhmen 113

Wahlbezirk Böhmen 113
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandBöhmen
Wahlkreisnummer113
TypLandgemeindenwahlkreis
RegionSaaz, Komotau, Sebastiansberg
Anwesende Bevölkerung 41.371  (1910)
UmgangssprachenDeutsch (97,6 %), Böhmisch (2,4 %)
Wahlberechtigte8.554  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Böhmen 113 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 113 umfasste die Gerichtsbezirke Saaz, Komotau und Sebastiansberg sowie die Gemeinden Wetzlau und Swojetin (beide Gerichtsbezirk Rakonitz). Von den genannten Gerichtsbezirken waren die Städte Saaz (Wahlbezirk 87) sowie Komotau und Sebastiansberg (Wahlbezirk 86) ausgenommen.[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging Hans Damm von der Deutschen Agrarpartei als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Prozent
Josef BarthSozialdemokratische Partei315845,6 %
Hans DammDeutsche Agrarpartei261945,6 %
Franz KittelAlldeutsche Vereinigung110037,8 %
Tschechischer Zählkandidat270,4 %
Sonstige Parteien290,4 %
Wahlberechtigte: 8.613, Ungültige/Leere Stimmen: 100, Wahlbeteiligung: 81,7 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Prozent
Hans DammDeutsche Agrarpartei418159,4 %
Josef BarthSozialdemokratische Partei285540,6 %
Wahlberechtigte: 8.613, Ungültige/Leere Stimmen: 99, Wahlbeteiligung: 83,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Prozent
Hans DammDeutsche Agrarpartei299644,0 %
Josef BarthSozialdemokratische Partei268439,4 %
Franz KittelAlldeutsche Vereinigung110016,2 %
Sonstige Parteien280,4 %
Wahlberechtigte: 8.554, Ungültige/Leere Stimmen: 126, Wahlbeteiligung: 81,7 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Prozent
Hans DammDeutsche Agrarpartei391059,3 %
Josef BarthSozialdemokratische Partei268040,7 %
Wahlberechtigte: 8.554, Ungültige/Leere Stimmen: 61, Wahlbeteiligung: 78,9 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur