„Doom Metal“ – Versionsunterschied

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Mit Ausnahme der erratisch und zu dieser Zeit faktisch ohne Öffentlichkeit existierenden Band [[Pentagram (US-amerikanische Band)|Pentagram]] und der 1973 bereits wieder aufgelösten [[Black Widow (englische Band)|Black Widow]], fand der unverwechselbar schwere und schleppende Sound der Band keine unmittelbare Fortsetzung. Erst Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre gründeten sich jene Bands, die, unter teils explizitem Bezug auf die frühen Black Sabbath, als Pioniere des Doom Metal gelten können, so [[The Obsessed]], [[Saint Vitus]] und [[Trouble]] aus den USA sowie [[Witchfinder General]] und [[Pagan Altar]] aus Großbritannien, ab Mitte der 1980er kamen dann [[Candlemass]] aus Schweden hinzu. Diese Bands bildeten die erste Generation des eigentlichen Doom Metal, der während der 1980er auch zu einem eigenen Namen kam<ref name="history">{{Internetquelle |url=http://web.archive.org/web/20071012235956/http://www.doom-metal.com/history.html |titel=Doom-Metal.com: The history of Doom-Metal |zugriff=2010-01-22 |sprache=englisch}}</ref>, der möglicherweise auf Candlemass’ Debütalbum ''Epicus Doomicus Metallicus'' oder den Black-Sabbath-Titel ''Hand of Doom''<ref name="what"/> zurückgeht. Saint Vitus und Candlemass werden als die möglicherweise einflussreichsten Doom-Metal-Bands angeführt<ref name="history"/>, während Trouble den Doom Metal bekannt machte<ref name="history"/>.
Mit Ausnahme der erratisch und zu dieser Zeit faktisch ohne Öffentlichkeit existierenden Band [[Pentagram (US-amerikanische Band)|Pentagram]] und der 1973 bereits wieder aufgelösten [[Black Widow (englische Band)|Black Widow]], fand der unverwechselbar schwere und schleppende Sound der Band keine unmittelbare Fortsetzung. Erst Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre gründeten sich jene Bands, die, unter teils explizitem Bezug auf die frühen Black Sabbath, als Pioniere des Doom Metal gelten können, so [[The Obsessed]], [[Saint Vitus]] und [[Trouble]] aus den USA sowie [[Witchfinder General]] und [[Pagan Altar]] aus Großbritannien, ab Mitte der 1980er kamen dann [[Candlemass]] aus Schweden hinzu. Diese Bands bildeten die erste Generation des eigentlichen Doom Metal, der während der 1980er auch zu einem eigenen Namen kam<ref name="history">{{Internetquelle |url=http://web.archive.org/web/20071012235956/http://www.doom-metal.com/history.html |titel=Doom-Metal.com: The history of Doom-Metal |zugriff=2010-01-22 |sprache=englisch}}</ref>, der möglicherweise auf Candlemass’ Debütalbum ''Epicus Doomicus Metallicus'' oder den Black-Sabbath-Titel ''Hand of Doom''<ref name="what"/> zurückgeht. Saint Vitus und Candlemass werden als die möglicherweise einflussreichsten Doom-Metal-Bands angeführt<ref name="history"/>, während Trouble den Doom Metal bekannt machte<ref name="history"/>.


Ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begann der Doom Metal sich u.a. durch Crossover mit angrenzenden Musikkulturen zu eigenen Subgenres auszudifferenzieren. Bereits die oft noch dem urtümlichen Doom zugeordneten ersten Alben von Candlemass und Pentagram hatten den Stil in Form schlichterer Riffs, verhältnismäßig klarer Produktion und in den Vordergrund gemischten Gesangs leicht verändert. Schon bis zum Ende der 1980er Jahre setzten die Veröffentlichungen von [[the Melvins]] (Six Songs/Gluey Porch Treatments), [[Godflesh]](Godflesh) oder [[Dream Death]](Journey into Misery) neue Impulse anhand welcher die Bereitschaft zum Crossover von und mit dem Doom Metal verdeutlicht wurde. Während the Melvins den [[Hardcore Punk]] einbrachten, agierten Godflesh mit Einflüssen des [[Industrial|Industrials und Post-Industrials]] und Dream Death mit Einflüssen des [[Thrash Metal]]s.
Ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begann der Doom Metal sich u.a. durch Crossover mit angrenzenden Musikkulturen zu eigenen Subgenres auszudifferenzieren. Bereits die oft noch dem urtümlichen Doom zugeordneten ersten Alben von Candlemass und Pentagram hatten den Stil in Form schlichterer Riffs, verhältnismäßig klarer Produktion und in den Vordergrund gemischten Gesangs leicht verändert. Schon bis zum Ende der 1980er Jahre setzten die Veröffentlichungen von [[The Melvins]] (''Six Songs''/''Gluey Porch Treatments''), [[Godflesh]] (''Godflesh'') oder [[Dream Death]] (''Journey into Misery'') neue Impulse, anhand welcher die Bereitschaft zum Crossover von und mit dem Doom Metal verdeutlicht wurde. Während The Melvins den [[Hardcore Punk]] einbrachten, agierten Godflesh mit Einflüssen des [[Industrial|Industrials und Post-Industrials]] und Dream Death mit Einflüssen des [[Thrash Metal]]s.

Weitere Impulse kamen in den 1990ern auch aus dem Death Metal; Bands wie [[Winter (Band)|Winter]], [[Cathedral (Band)|Cathedral]] oder [[Thergothon]] wandten sich von der Death-Metal-typischen enormen Geschwindigkeit ab und suchten neue Klangfarben in der Verlangsamung.<ref name="bacc"/> In den 1990er Jahren wurden sodann auch die ersten Substile begründet. Zum Beispiel kam die Band [[Earth (Band)|Earth]], die 1993 mit ihrem Debütalbum ''[[Earth 2 (Album)|Earth 2: Special Low-Frequency Version]]'', aufbauend auf den Veröffentlichungen Lysol und Joe Preston von the Melvins, den [[Drone Doom]] definierten aus der [[Grunge]]-Szene [[Seattle]]s .
Weitere Impulse kamen in den 1990ern auch aus dem Death Metal; Bands wie [[Winter (Band)|Winter]], [[Cathedral (Band)|Cathedral]] oder [[Thergothon]] wandten sich von der death-metal-typischen enormen Geschwindigkeit ab und suchten neue Klangfarben in der Verlangsamung.<ref name="bacc"/> In den 1990er Jahren wurden sodann auch die ersten Substile begründet. Zum Beispiel kam die Band [[Earth (Band)|Earth]], die 1993 mit ihrem Debütalbum ''[[Earth 2 (Album)|Earth 2: Special Low-Frequency Version]]'', aufbauend auf den Veröffentlichungen Lysol und Joe Preston von the Melvins, den [[Drone Doom]] definierten aus der [[Grunge]]-Szene [[Seattle]]s.


== Doom als Subgenre des Metal ==
== Doom als Subgenre des Metal ==

Version vom 25. September 2013, 15:41 Uhr

Saint Vitus

Doom Metal (doom englisch für ‚Untergang‘, ‚Unheil‘) ist eine Spielart des Metal. Sie zeichnet sich durch schwere, langsame Gitarrenriffs und eine als düster wahrgenommene Grundstimmung aus. Die Texte handeln häufig von Melancholie, Trauer, Endzeitstimmung, Sehnsucht, Verzweiflung und Tod.[1]

Geschichte

Tony Iommi von Black Sabbath

Als wesentlicher Bezugs- und Ausgangspunkt des Doom Metal gilt die Band Black Sabbath mit ihren ersten vier Alben von den späten 1960er Jahren bis in die Mitte der 1970er Jahre.[2]

Mit Ausnahme der erratisch und zu dieser Zeit faktisch ohne Öffentlichkeit existierenden Band Pentagram und der 1973 bereits wieder aufgelösten Black Widow, fand der unverwechselbar schwere und schleppende Sound der Band keine unmittelbare Fortsetzung. Erst Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre gründeten sich jene Bands, die, unter teils explizitem Bezug auf die frühen Black Sabbath, als Pioniere des Doom Metal gelten können, so The Obsessed, Saint Vitus und Trouble aus den USA sowie Witchfinder General und Pagan Altar aus Großbritannien, ab Mitte der 1980er kamen dann Candlemass aus Schweden hinzu. Diese Bands bildeten die erste Generation des eigentlichen Doom Metal, der während der 1980er auch zu einem eigenen Namen kam[3], der möglicherweise auf Candlemass’ Debütalbum Epicus Doomicus Metallicus oder den Black-Sabbath-Titel Hand of Doom[1] zurückgeht. Saint Vitus und Candlemass werden als die möglicherweise einflussreichsten Doom-Metal-Bands angeführt[3], während Trouble den Doom Metal bekannt machte[3].

Ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begann der Doom Metal sich u.a. durch Crossover mit angrenzenden Musikkulturen zu eigenen Subgenres auszudifferenzieren. Bereits die oft noch dem urtümlichen Doom zugeordneten ersten Alben von Candlemass und Pentagram hatten den Stil in Form schlichterer Riffs, verhältnismäßig klarer Produktion und in den Vordergrund gemischten Gesangs leicht verändert. Schon bis zum Ende der 1980er Jahre setzten die Veröffentlichungen von The Melvins (Six Songs/Gluey Porch Treatments), Godflesh (Godflesh) oder Dream Death (Journey into Misery) neue Impulse, anhand welcher die Bereitschaft zum Crossover von und mit dem Doom Metal verdeutlicht wurde. Während The Melvins den Hardcore Punk einbrachten, agierten Godflesh mit Einflüssen des Industrials und Post-Industrials und Dream Death mit Einflüssen des Thrash Metals.

Weitere Impulse kamen in den 1990ern auch aus dem Death Metal; Bands wie Winter, Cathedral oder Thergothon wandten sich von der death-metal-typischen enormen Geschwindigkeit ab und suchten neue Klangfarben in der Verlangsamung.[4] In den 1990er Jahren wurden sodann auch die ersten Substile begründet. Zum Beispiel kam die Band Earth, die 1993 mit ihrem Debütalbum Earth 2: Special Low-Frequency Version, aufbauend auf den Veröffentlichungen Lysol und Joe Preston von the Melvins, den Drone Doom definierten aus der Grunge-Szene Seattles.

Doom als Subgenre des Metal

Der Doom Metal konnte, abgesehen von einigen wenigen Bands wie Black Sabbath, niemals einen großen Einschlag in den Mainstream der Musik verbuchen. Innerhalb der Metal-Szene erlangten nur relativ wenige Bands tatsächlich erwähnenswerte Bekanntheit. Dennoch existiert seit jeher ein sehr lebendiger und fruchtbarer Untergrund. In spöttischer Form formulierte dies Garry Sharpe-Young mit den Worten: „Die Begriffe Doom Metal und Business Plan teilen sich nicht denselben Raum, geschweige denn dieselbe Sprache.“[5] Frank Schäfer stellte fest: „[D]erlei metallische Schwermut bleibt doch in erster Linie ein Minderheitenprogramm“.[6]

Subgenres

Candlemass
Sunn O))) live
  • Drone Doom besteht vor allem aus dröhnenden, verzerrten Gitarrenklängen. Die Stücke haben oft keine klare Struktur und einen nur schwer identifizierbaren, weil langsamen Rhythmus. Dieser auf die Band Earth[3] und ihr Album Earth 2: Special Low-Frequency Version[2] zurückgehende Stil, der als die Quintessenz des Doom gilt, hat einen sehr meditativen Charakter und kann schon fast nicht mehr als Stilart des Metal, sondern eher des Ambient angesehen werden. Ein weiterer bekannter Vertreter ist Sunn O))).
  • Doomcore[12][13]: Auch ursprünglich im Hardcore verwurzelte Bands nahmen Elemente des Doom auf und kreierten eine neuartige Spielart, auf die viele Eigenschaften des Doom Metals zutreffen, die allerdings gemeinhin als Sludge bezeichnet wird. Hier sind insbesondere EyeHateGod, Acid Bath, Down und Crowbar zu nennen, Müller bezeichnet EyeHateGod als Ursprung des Sludge[2].
  • Post-Metal ist eine progressive Paralellentwicklung des Sludge. Dies Subgenre wechselt meist zwischen langen ruhigen Passagen und aggressiven Ausbrüchen. Häufig werden mehrere Gitarren in Schichten arrangiert und durch eine komplexe Rhythmusgruppe begleitet. Als wichtigste Vertreter gelten gemeinhin Isis, Neurosis und Cult of Luna.
  • Black Doom bewegt sich zwischen Doom- und Black Metal. Ein früher Vertreter dieses Stils ist Barathrum; auch die Frühwerke der Band Bethlehem entsprechen stilistisch dieser Mischform[14], die sich jedoch nicht, wie für Black Metal üblich, auf den Satanismus berufen, sodass Bethlehem als Dark Metal bezeichnet wird. Weitere Bands: Forgotten Tomb[15], Dolorian[16][17][18], Furze[2].

Nachweise

  1. a b Doom-metal.com: What is Doom-metal? Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  2. a b c d e Robert Müller: Jetzt mal schön langsam…. In: Metal Hammer, Dezember 2010, S. 89.
  3. a b c d e f g h i j k Doom-Metal.com: The history of Doom-Metal. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  4. Arne Ebner:Die Ästhetik des Doom, Online, Zugriff am 1. Mai 2011
  5. Garry Sharpe-Young: A-Z of Doom, Gothic & Stoner Metal, 2003, ISBN 1901447146, S. i.
  6. Frank Schäfer: Heavy Metal - Geschichten, Bands und Platten, 2001, ISBN 337901737X, S. 43.
  7. Doom-metal.com: Bandlist. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  8. a b Doom-metal.com: Bandlist Goatlord. Abgerufen am 11. Januar 2010 (englisch).
  9. Jay: Winter - Into Darkness / Eternal Frost - CD Review bei Metal1.info. Abgerufen am 22. Januar 2010.
  10. Funeral Doom – 7 Tage Musikkurs. In: Metal Hammer.
  11. a b c d e f Robert Müller: Der tote Winkel. Slow, Deep & Hard. In: Metal Hammer, Juni 2011, S. 89.
  12. Uwe Deese: CATHEDRAL. Forest Of Equilibrium. In: Rock Hard, Nr. 56, 1991.
  13. „Doomcore/Sludge und Death-/Funeral-Doom Special“ zum Doom-Shall-Rise-Festival bei Vampster, 2005
  14. Kostas Panagiotou: Doom-metal.com: Reviews. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  15. Doom-metal.com: Bandlist. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  16. Doom-metal.com: Bandlist. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  17. Doom-metal.com: Reviews. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  18. Doom-metal.com: Reviews. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
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