Ralfs Freibergs

Lettland  Ralfs Freibergs

Geburtsdatum17. Mai 1991
GeburtsortRiga, Lettische SSR
Größe180 cm
Gewicht87 kg

PositionVerteidiger
SchusshandLinks

Karrierestationen

bis 2009HK Prizma Riga
2009–2010Dinamo-Juniors Riga
2010–2011Texas Tornado
2011–2012Lincoln Stars
2012–2014Bowling Green State University
2014–2015St. John’s IceCaps
Ontario Reign
2015–2016Toledo Walleye
2016–2017Dinamo Riga
2017–2020PSG Berani Zlín
2020–2021HC Kometa Brno
2021HC Oceláři Třinec
2021–2022Dinamo Riga
2022Iserlohn Roosters
2022–2023HC Litvínov
seit 2023Mountfield HK

Ralfs Freibergs (* 17. Mai 1991 in Riga, Lettische SSR) ist ein lettischer Eishockeyspieler, der seit 2023 beim Mountfield HK in der tschechischen Extraliga unter Vertrag steht. Der Verteidiger nahm für Lettland an zwei Olympischen Spielen teil und gewann bei der Weltmeisterschaft 2023 im eigenen Land die Bronzemedaille.

Karriere

Freibergs begann seine Karriere beim HK Prizma Riga, für den er in der Saison 2008/09 sein Debüt in der lettischen Eishockeyliga gab. Anschließend wechselte er zu den Dinamo-Juniors Riga, der Nachwuchsmannschaft von Dinamo Riga, die in der weißrussischen Extraliga antrat, und absolvierte dort 33 Spiele.

Während der Saison 2009/10 wechselte Freibergs, der von keinem Team im NHL Entry Draft ausgewählt worden war, nach Nordamerika. Dort schloss er sich dem Texas Tornado aus der US-amerikanischen Juniorenliga North American Hockey League an. In der Saison 2010/11 gelang dem Letten der Durchbruch, als er mit 55 Scorerpunkten in 53 Spielen die Saison als punktbester Verteidiger der Liga beendete. Anschließend wurde er ins erste All-Star Team der NAHL berufen und als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet.

Für die folgende Spielzeit wechselte Ralfs Freibergs zu den Lincoln Stars aus der United States Hockey League. Dort erzielte er in seiner Debütsaison 43 Punkte, davon 35 Vorlagen, in 60 Spielen, und war erneut punktbester Verteidiger der Liga. Am Ende der Saison wurde er ins Second All-Star Team der USHL berufen. Zur Saison 2012/13 schrieb er sich an der Bowling Green State University im US-Bundesstaat Ohio ein, wurde allerdings zunächst vom Spielbetrieb der NCAA ausgeschlossen, da er in seiner Karriere bereits in einer Profiliga gespielt hatte.[1] Schließlich kam er bis zum Saisonende auf acht Einsätze, in denen er sieben Punkte erzielte.

In der Saison 2014/15 wechselte Freibergs zwischen den St. John’s IceCaps aus der American Hockey League (AHL) und den Ontario Reign aus der ECHL, wobei er jedoch hauptsächlich in der ein Niveau niedriger angesiedelten ECHL zum Einsatz kam. Im Oktober 2015 wechselte er innerhalb der Liga zu den Toledo Walleye. Nach einem Jahr bei den Walleye kehrte er nach Europa zurück und wurde von Dinamo Riga unter Vertrag genommen. Für Dinamo absolvierte er 38 Partien in der Kontinentalen Hockey-Liga, in denen er 6 Scorerpunkte sammelte. Anschließend wechselte er in die tschechische Extraliga zu PSG Berani Zlín. In den folgenden drei Spielzeiten war er bei dem Team aus Zlín jeweils der punktbeste Verteidiger im Team. Zur Saison 2020/21 wechselte er innerhalb der Extraliga zum HC Kometa Brno, ehe er im Januar 2021 an den HC Oceláři Třinec ausgeliehen wurde. Am Ende der Saison 2020/21 gewann er mit den Stahlstädtern die tschechische Meisterschaft.[2]

Anschließend kehrte er zu Dinamo Riga zurück. Im Februar 2022 zog sich Dinamo Riga aus der KHL zurück und Freibergs wechselte zu den Iserlohn Roosters in die Deutsche Eishockey Liga. Zur Saison 2022/23 schloss er sich mit dem HC Litvínov wieder einem tschechischen Team an. Im Jahr darauf wechselte er ligaintern zu Mountfield HK.

International

Ralfs Freibergs vertrat Lettland erstmals bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2008 und 2009, als ihm mit der Mannschaft der Aufstieg in die Top-Division gelang. Auch bei den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2009 und 2010 stand er im Kader der lettischen Mannschaft. Bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2011 führte er Lettland zum Aufstieg in die Top-Division und wurde als bester Verteidiger des Turniers ausgezeichnet.

Für die Herrennationalmannschaft stand Freibergs erstmals bei der Weltmeisterschaft 2013 auf dem Eis. Am 7. Januar 2014 wurde er in den Kader der lettischen Eishockeynationalmannschaft für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi berufen und war der einzige Spieler der NCAA, der am Eishockeyturnier teilnahm.[3] Am 22. Februar 2014 war ein Dopingtest positiv auf ein Dehydrochlormethyltestosteron-Metabolit und das IOC schloss ihn von den Spielen aus.[4] Freibergs wurde aufgrund der positiven Dopingprobe durch die IIHF bis Februar 2016 gesperrt.[5]

Nach Ablauf der Sperre kehrte Freibergs in den Kader der lettischen Nationalmannschaft zurück und absolvierte für diese die Weltmeisterschaft 2016, die Olympia-Qualifikation 2016 sowie die Weltmeisterschaften 2017, 2018, 2019 und 2021. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 gehörte er wieder zum lettischen Team. Bei der Heim-WM 2023 zog er mit Lettland bis ins Halbfinale ein und gewann am Ende die Bronzemedaille.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2011 NAHL First All-Star Team
  • 2011 NAHL All-South Division Team
  • 2011 NAHL-Verteidiger des Jahres

International

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
2008/09HK Prizma RigaLett. Eishockeyliga2317824
2009/10Dinamo Juniors RigaExtraliga3303334
2009/10Texas TornadoNAHL26117183650224
2010/11Texas TornadoNAHL53748554540338
2011/12Lincoln StarsUSHL60835434080226
2012/13Bowling Green State UniversityNCAA81674
2013/14Bowling Green State UniversityNCAA373192251
2014/15St. John’s IceCapsAHL50222
2014/15Ontario ReignECHL52314171660000
2015/16Toledo WalleyeECHL612272961
2016/17Dinamo RigaKHL3815630
2017/18Berani ZlínExtraliga52323264240446
2018/19Berani ZlínExtraliga52519243851018
2019/20Berani ZlínExtraliga52320233220000
2020/21HC Kometa BrnoExtraliga2926812
2020/21HC Oceláři TřinecExtraliga150666163692
2021/22Dinamo RigaKHL3402237
2021/22Iserlohn RoostersDEL100220
2022/23HC LitvínovExtraliga43212145330000
NAHL gesamt798657381905512
NCAA gesamt454252955
ECHL gesamt113541467760000
KHL gesamt7217867
Extraliga gesamt2431586101283304101416

International

Vertrat Lettland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2008LettlandU18-WM Div. I B2. Platz50110
2009LettlandU18-WM Div. I B1. Platz50118
2009LettlandU20-WM8. Platz611210
2010LettlandU20-WM9. Platz603312
2011LettlandU20-WM Div. I A1. Platz51236
2013LettlandWM11. Platz70114
2014LettlandOlympia8. Platz50110
2016LettlandWM13. Platz60006
2016LettlandOlympia-Quali2. Platz30002
2017LettlandWM10. Platz70000
2018LettlandWM8. Platz80112
2019LettlandWM10. Platz603327
2021LettlandWM11. Platz70330
2021LettlandOlympia-Quali1. Platz30002
2022LettlandOlympia11. Platz40002
2023LettlandWM3. Platz, Bronze101348
Junioren gesamt27281036
Herren gesamt661121353

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. Bowling Green's Ralfs Freibergs Named to Latvian Olympic Squad (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  2. Třinec zum dritten Mal tschechischer Eishockeymeister. In: deutsch.radio.cz. 28. April 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  3. Chris Dilks: Bowling Green's Ralfs Freibergs Named to Latvian Olympic Squad, SB Nation College Hockey, 7. Januar 2014
  4. IOC sanctions Latvian Ice Hockey Player Ralfs Freibergs for failing anti-doping test at Sochi 2014 IOC 25. April 2014
  5. IIHF bans Latvian for two years. In: sportsintegrityinitiative.com. 2. April 2015, abgerufen am 12. Mai 2021 (englisch).