Manfred A. Schmid

Manfred Arnold Schmid (* 24. März 1911 in Freiburg im Breisgau; † 27. Juli 2009 ebenda) war ein deutscher Maler und Restaurator.

Leben

Manfred A. Schmid war eines von vier Kindern des Schulrektors Eugen Schmid (1877–1965) und dessen Frau Antonie Arnold Schmid (1886–1975).[1] Der älteste Bruder Hans, (1909–1970) war Ingenieur, lebte und arbeitete in Essen, sein Zwillingsbruder Bruder Karl Eugen wurde Internist, seine Schwester Elisabeth Friedeburg (1912–1994) wurde als Prähistorikerin, Geologin und Paläontologin bekannt.[2]

Nach Besuch des Realgymnasiums absolvierte er eine Lehre als Dekorationsmaler. 1929 folgte das Studium an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe. Manfred Schmid besuchte die Malklasse bei Georg Scholz, die Radierklasse bei Walter Conz und war von 1932 bis 1933 Meisterschüler mit eigenem Atelier bei Hermann Goebel. Nach Diffamierung einiger Lehrer und Künstler und Entlassung von Georg Scholz meldete er sich als Meisterschüler ab. Ab 1933 war er für zwei Jahre an der Kunstakademie München, Malklasse Julius Hess. In diesem Rahmen fertigte er in der Alten Pinakothek Rubens-Studien an. Unmittelbar vor Antritt seines Kriegsdienstes erwarb er noch den Meisterbrief (4. März 1940). Der Zweite Weltkrieg führte ihn nach Frankreich, Jugoslawien und Russland, wo er im Kessel von Stalingrad verwundet wurde. Seine Kriegserlebnisse verarbeitete er in vielen Skizzen. Anschließend war er als freischaffender Maler und Kirchenrestaurator in Freiburg-Zähringen tätig. Von 1960 bis 1969 war er Vorsitzender des Fachverbandes der Bildenden Künste Südbaden im Wechsel mit Bildhauer Walter Schelenz. Bis 2001 führte er Auftragsarbeiten durch.

Schüler waren u. a. Erich Gantzert-Castrillo (* 1940)[3] sowie der in Garmisch-Partenkirchen lebende und wirkende Restaurator Gerd Ester.[4] und Peter Waldeis, von 1982 bis 2002 Chefrestaurator am Städel-Museum in Frankfurt. (aus Der Zeit Nr. 53/1987, "Der Streit um die Patina, Ver(schlimm)Besserungen")

Schmid war verheiratet mit Margot Schedlbauer.[1] Er hatte zwei Töchter, Eva (1950) und Dorothee (1951).

Afra als Beschützerin Mühlenbachs (1982),
St. Afra, Mühlenbach
Maria immaculata (1960),
Deckenbild im Chor von St. Mariä Himmelfahrt, Ehrenkirchen-Kirchhofen

Werke (Auswahl)

Deckengemälde im Hauptschiff von St. Markus, Elgersweier (1962)

Manfred Schmids erster Auftrag nach dem Krieg war die Wandgestaltung (Sgraffito) am Sporthaus Bohny in Freiburg i. Brg. Zu seinen neuzeitlichen Arbeiten gehörten u. a. auch das Sgraffito neben dem Eingang in die Winzergenossenschaft Wolfenweiler, der Entwurf für das Glasschliff-Fenster zwischen der Einsegnungshalle und der Leichenhalle des Freiburger Hauptfriedhofs, sowie die Deckenmalerei (Fresken von 1962) in der Pfarrkirche St. Markus in Elgersweier bei Offenburg.[5]

Restaurierungen (Auswahl)

Schmids erster Großauftrag war 1936 die Innengestaltung von St. Urban in Freiburg-Herdern, die er zusammen mit seinem Lehrer, dem Maler Georg Scholz durchführte.[6] Manfred A. Schmid schuf 1947 die Fresken der Klosterkirche St. Felix in Neustadt an der Waldnaab[7] und das Deckengemälde der Bildkapelle Maria vom Troste in Neustadt an der Waldnaab.[8] Er gestaltete 1960 das neue Hauptbild der Chordecke der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Ehrenkirchen-Kirchhofen, eine Maria immaculata, nachdem das Vorgängerbild irreparabel geschädigt war. 1963 ersetzten seine Deckengemälde (Auferstehung Jesu Christi, ein Pfingstwunder und ein Allerheiligenbild) in der Kirche St. Nikolaus in Waldau die vorherigen Gemälde von Josef Kaltenbach (1869–1912). Für das große Altarbild von St. Afra in Mühlenbach malte er 1982 Afra als Beschützerin Mühlenbachs.[6]

Buchillustrationen

  • Johannes Kaiser (Autor): Kuhmilch und Kaugummi. Geschichten einer Schwarzwälder Kindheit. Waldkircher Verlags-Gesellschaft, Waldkirch 1998, ISBN 3-87885-324-6
  • Emil Gött (Autor); Wendelin Duda (Hrsg.): Die Wallfahrt. Heitere und besinnliche Geschichten aus Baden. Freiburger-Echo-Verlag, Freiburg i. Br. 2004, ISBN 3-86028-867-9

Schriften

  • als Manfred Schmid: Erinnerungen an Georg Scholz. In: Hans-Dieter Mück: Georg Scholz 1890–1945. Malerei, Zeichnung, Druckgraphik. H. Matthaes, 1991, S. 15ff.

Ausstellungen

Sein Aquarell Zerstörungen in Kiew war 1942 in der Großen Deutschen Kunstausstellung ausgestellt.[9]

Folgende Einzelausstellungen mit seinen Werken wurden durchgeführt:

  • 17. Februar – 3. März 1991: Bilder von Manfred Schmid im Georg Scholz Haus, Georg Scholz Haus, Waldkirch[10]
  • 25. März – 22. April 2001: Bilder aus Kriegstagen von Manfred A. Schmid: Katalog zur Ausstellung/Georg Scholz Haus, Galerie der Stadt Waldkirch, Katalog: Evelyn Flögel; Identifikation/sonstige Nummern: 092166598 (PPN)
  • 24. März – 17. April 2006: Manfred A. Schmid, Sonderausstellung, Augustinermuseum, Freiburg[11]
  • 2. Juni 2019 – 3. November 2019: Schwarzwaldimpressionen von Manfred A. Schmid im Schwarzwälder Skimuseum Hinterzarten

Literatur

  • Evelyn Flögel: Manfred A. Schmid zum 90. Geburtstag. Bilder aus Kriegstagen. Katalog zur Ausstellung 25. März – 22. April 2001. Georg Scholz Haus, Galerie der Stadt Waldkirch, Waldkirch 2001.
  • Herbert Falk (Autor); Ursula Falke (Hrsg.): Bauernhöfe prägen die Schwarzwaldlandschaft. Ölgemälde von Manfred A. Schmid. Dr. Falk Pharma, Freiburg i. Br 2012.
Commons: Manfred A. Schmid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Schmid, Manfred A. In: Otto J. Groeg (Hrsg.): Who’s Who in the Arts. Band 2 'N–Z', Who's Who-Book & Publ., 1978, S. 171. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Andrea Bräuning: Schmid, Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 145 f. (Digitalisat).
  3. Erich Gantzert-Castrillo. In: Susanne Willisch: Joseph Beuys. Das Ende des 20. Jahrhunderts. die Umsetzung vom Haus der Kunst in die Pinakothek der Moderne München. Doerner Institut, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, 2007, S. 382.
  4. Tradition und Moderne: Die zwei Gesichter des Gerd Ester. In: Münchner Merkur. 29. März 2006 (merkur.de [abgerufen am 20. November 2018]).
  5. Offenburg 775 Jahre Elgersweier: Dem heiligen Markus zur Ehr' Nachrichten der Ortenau - Offenburger Tageblatt. Abgerufen am 20. August 2020.
  6. a b Hans Sigmund: Ein Leben für die Malerei. Manfred A. Schmid ist im Alter von 98 Jahren gestorben. In: Badische Zeitung vom 4. August 2009 (Digitalisat)
  7. Willi Thoma: Manfred A. Schmid - Restaurator und Kunstmaler. In: Heimat- und Verkehrsverein Waldkirch und Umgebung (Hrsg.): Waldkircher Heimatbrief. Mai 1992, Nr. 138. Waldkirch Mai 1992.
  8. Reinhard Paetzolt: Die Bildkapelle. Abgerufen am 20. November 2018 (deutsch).
  9. Zerstörungen in Kiew. GDK Research.
  10. Dorothea Schork: Manfred Schmid zeigt seine Werke. Hrsg.: Elztäler Wochenbericht. Waldkirch 21. Februar 1991.
  11. Margret Zimmermann,: Gemälde 19. und 20. Jahrhundert. In: Augustinermuseum Freiburg (Hrsg.): Bestandskatalog. modo Verlag, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 3-937014-01-2, S. 60, 406.