Eva Pinkelnig

Eva Pinkelnig
Eva Pinkelnig in Hinzenbach, 2015

Eva Pinkelnig in Hinzenbach, 2015

NationOsterreich Österreich
Geburtstag27. Mai 1988 (36 Jahre)
GeburtsortDornbirnÖsterreich
Größe159 cm
BerufHeeressportlerin
Karriere
VereinSK Kehlegg
Pers. Bestweite197,5 m (Vikersund, 17. März 2024)
Statusaktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen0 × Goldmedaille4 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen4 × Goldmedaille4 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber2019 SeefeldTeam
Silber2019 SeefeldMixed-Team
Silber2023 PlanicaNormalschanze
Silber2023 PlanicaTeam
 Österreichische Meisterschaften
Gold2018 BischofshofenGroßschanze
Gold2018 HinzenbachNormalschanze
Gold2019 TschaggunsNormalschanze
Silber2020 EisenerzNormalschanze
Bronze2020 BischofshofenGroßschanze
Silber2021 EisenerzNormalschanze
Silber2021 EisenerzGroßschanze
Gold2022 InnsbruckGroßschanze
Silber2022 StamsNormalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup05. Dezember 2014
 Weltcupsiege (Einzel)15  (Details)
 Weltcupsiege (Team)04  (Details)
 Gesamtweltcup01. (2022/23)
 Raw Air03. (2020, 2024)
 Blue Bird Tour09. (2019)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen151415
 Teamspringen312
 Mixed-Teamspringen112
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix14. August 2015
 Grand-Prix-Siege (Einzel)01  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team)01  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix10. (2021)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen100
 Mixed-Teamspringen100
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC12. Dezember 2014
 COC-Siege (Einzel)01  (Details)
 Gesamtwertung COC08. (2013/14)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen110
letzte Änderung: 21. März 2024
Pinkelnig 2016 in Hinzenbach

Eva Pinkelnig (* 27. Mai 1988 in Dornbirn) ist eine österreichische Skispringerin. Im Jahr 2022 nahm sie an den Olympischen Winterspielen in Peking teil. Ihr bisher größter Erfolg sind die beiden Silbermedaillen mit der Damen- und der Mixed-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol sowie im Einzel von der Normalschanze und erneut im Teamwettbewerb bei den Weltmeisterschaften 2023 in Planica. Zudem sicherte sie sich in der Saison 2022/23 den Gesamtweltcup.

Werdegang

Eva Pinkelnig war in ihrer Jugend Skirennläuferin.[1] Sie absolvierte erst im Alter von 24 Jahren ihre ersten Sprünge von einer mobilen Skisprungschanze. Nach mehreren Trainingseinheiten und einem Sieg im Austria-Cup wurde sie im Sommer 2014 in den Kader des ÖSV aufgenommen. In der Folge kündigte Pinkelnig ihre bisherige Stelle als Erzieherin, um sich auf den Spitzensport zu fokussieren.

Auf internationaler Ebene debütierte sie im Juli 2014 beim FIS Cup in Villach und sprang dabei sowie beim Folgewettbewerb in Hinterzarten konstant unter die besten 15. Mit den erreichten Punkten hatte die damals 26-Jährige die formelle Voraussetzung für einen Weltcupstart erfüllt. Dieser erfolgte am 5. Dezember 2014 im norwegischen Lillehammer. Beim Springen vom Lysgårdsbakken belegte sie Rang 15.[2] Am 20. Februar 2015 erreichte sie bei ihrem WM-Debüt in Falun auf der Normalschanze den achten Rang.[3]

Ihre Debüt-Saison 2014/15 war mit einem siebten Platz im Gesamtweltcup sehr erfolgreich. Die Saison 2015/16 beendete Eva Pinkelnig im guten Mittelfeld, 2016/17 erzielte sie aber nur einen einzigen Punkt.

Nachdem sie die Saison 2017/18 aufgrund einer Verletzung und ihrer Nachwirkungen zu großen Teilen verpasst hatte[4], gelang ihr 2018 ein erfolgreiches Comeback, indem sie sich mit einem siebten und einem zehnten Platz in den ersten beiden Bewerben auf der Normalschanze in Lillehammer bereits wieder mitten in der Weltspitze etablieren konnte.[5] Am 2. Dezember übertraf sie diese Leistung noch mit dem vierten Platz auf der Großschanze. Bei den beiden darauffolgenden Springen im französischen Prémanon erreichte sie die Plätze 18 und 12. Im Jänner 2019 gelangen ihr bei den Weltcupspringen in Sapporo und Yamagata die Platzierungen fünf und vier bzw. zwölf und vier. Beim am 19. Jänner ausgetragenen Teambewerb auf der Normalschanze in Yamagata holte sie gemeinsam mit Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Daniela Iraschko-Stolz hinter dem deutschen Team den zweiten Platz.

Bei den Österreichischen Meisterschaften 2018 in Bischofshofen gewann Pinkelnig die Goldmedaille vor Daniela Iraschko-Stolz und Chiara Hölzl und holte damit ihren ersten Meisterschaftstitel.[6]

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann Pinkelnig mit der Mannschaft, zu der auch Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Daniela Iraschko-Stolz gehörten, die Silbermedaille im Teamspringen. Auch mit dem Mixed-Team wurde sie gemeinsam mit Philipp Aschenwald, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft Vizeweltmeisterin. Im Einzelwettbewerb wurde sie Fünfte. Mit dem sechsten Rang im Gesamtweltcup 2018/19 verbesserte sie ihr bis dahin bestes Abschneiden aus ihrer Debüt-Saison 2014/15 und etablierte sich damit in der Weltspitze. Beim Festakt zur Feier der WM-Erfolge am 5. Mai 2019 wurde Eva Pinkelnig vom Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner mit dem Sportlerehrenzeichen des Landes Vorarlberg in Gold ausgezeichnet.[7]

Am 7. Dezember 2019 belegte die zu diesem Zeitpunkt 31-jährige Pinkelnig auf der Großschanze in Lillehammer hinter der norwegischen Siegerin Maren Lundby den zweiten Rang, was der Auftakt einer Reihe von starken Ergebnissen sein sollte. Den Höhepunkt erreichte sie im Jänner 2020 mit ihrem ersten Weltcupsieg im japanischen Sapporo, als sie bereits nach dem ersten Durchgang mit 18,3 Punkten auf die Zweitplatzierte Maren Lundby in Führung lag.[8] Sie gewann auch das unmittelbar darauffolgende Springen im japanischen Yamagata, wo sie auch mit dem österreichischen Team den ersten Weltcupsieg überhaupt erringen konnte und dabei trotz verkürzten Anlaufes zweimal Höchstweite erzielte.[9] Zum Abschluss des Wochenendes gewann Pinkelnig ihren dritten Weltcup-Sieg in Folge und war dabei Teil des ersten österreichischen Doppelsiegs bei einem Weltcup-Springen.[10]

Am 2. Dezember 2020 zog sich Pinkelnig bei einem Trainingssturz in Seefeld einen Milzriss zu und musste noch am selben Tag am LKH Innsbruck-Universitätsklinikum notoperiert werden.[11][12] Der Eingriff sei nach Teamarzt Peter Baumgartl erfolgreich verlaufen. Für Pinkelnig war es bereits der dritte schwere Sturz ihrer Karriere. Am 18. Februar 2021 kehrte sie zum Weltcup zurück und belegte von der Trambulină Valea Cărbunării in Râșnov auf Anhieb den siebten Platz.

Bei den Olympischen Spielen erreichte die 33-Jährige im Februar 2022 in Peking den 20. Rang.[13] Das Silvester-Turnier 2022/23 gewann die Österreicherin mit drei Siegen und einem zweiten Platz. Im März 2023 stand Pinkelnig zwei Springen vor Ende der Saison als Siegerin des Gesamtweltcups der Saison 2022/23 fest.[14]

Pinkelnig ist aktive Sportlerin des Heeressportzentrums des Österreichischen Bundesheers. Als Heeressportlerin trägt sie derzeit den Dienstgrad Korporal.[15] Im Jahr 2023 wurde sie vor Anna Gasser und Mona Mitterwallner zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt.[16]

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
01.12. Jänner 2020Japan SapporoGroßschanze
02.17. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze
03.19. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze
04.6. November 2022Polen WisłaGroßschanze
05.28. Dezember 2022Osterreich VillachNormalschanze
06.29. Dezember 2022Osterreich VillachNormalschanze
07.1. Jänner 2023Slowenien LjubnoNormalschanze
08.15. Jänner 2023Japan YamagataNormalschanze
09.10. Februar 2023Osterreich HinzenbachNormalschanze
10.1. Jänner 2024Deutschland OberstdorfGroßschanze
11.13. Jänner 2024Japan SapporoGroßschanze
12.27. Jänner 2024Slowenien LjubnoNormalschanze
13.24. Februar 2024Osterreich HinzenbachNormalschanze
14.25. Februar 2024Osterreich HinzenbachNormalschanze
15.21. März 2024Slowenien PlanicaNormalschanze

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
01.18. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze ⁠1
02.22. Februar 2020Slowenien LjubnoNormalschanze1
03.10. Dezember 2022Deutschland Titisee-NeustadtGroßschanze Mixed2
04.14. Jänner 2023Japan YamagataNormalschanze3

Grand-Prix-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
01.17. September 2022Rumänien RâșnovNormalschanze

Grand-Prix-Siege im Team

Nr.DatumOrtTyp
01.18. September 2022Rumänien RâșnovNormalschanze Mixed4

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
01.21. September 2019Osterreich StamsGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2014/1507.0408
2015/1615.0313
2016/1760.0001
2017/1843.0013
2018/1906.0825
2019/2003.1029
2020/2127.0072
2021/2215.0315
2022/2301.1662
2023/2402.1305

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
201523.0040
201629.0016
201826.0030
202110.0164
202211.0100

Schanzenrekorde

Schanze (Hillsize)OrtLandWeiteaufgestellt amRekord bis
Bloudkova velikanka (HS102)PlanicaSlowenien Slowenien103,5 m21. März 2024aktuell
Commons: Eva Pinkelnig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Skispringen: Eva Pinkelnig - Spätberufene mit besonderem Werdegang. 5. Dezember 2014, abgerufen am 15. März 2023.
  2. Iraschko Zweite in Lillehammer, Debütantin Pinkelnig 15. In: derstandard.at. 5. Dezember 2014, abgerufen am 12. November 2015.
  3. Iraschko-Stolz springt zu Bronze. In: sport.orf.at. 20. Februar 2015, abgerufen am 12. November 2015.
  4. Saison 2017/2018 – geglücktes Comeback. In: www.eva-pinkelnig.at. 4. September 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  5. Lillehammer, 2. Springen – Top-10-Platzierung. In: orf.at. 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  6. Daniel Huber und Eva Pinkelnig holen Meistertitel in Bischofshofen, auf skispringen.com, vom 11. Oktober 2018. Abgerufen am 6. November 2018.
  7. Goldenes Sportehrenzeichen für Pinkelnig. In: vorarlberg.ORF.at. 5. Mai 2019, abgerufen am 6. Mai 2019.
  8. Dornbirnerin Pinkelnig feiert Premieren-Sieg (12. Jänner 2020)
  9. Adlerinnen in Zao in eigener Liga, auf sport.orf.at vom 18. Jänner 2020, abgerufen am 18. Jänner 2020.
  10. Pinkelnig führt Doppelsieg in Zao an, auf sport.orf.at vom 19. Jänner 2020, abgerufen am 19. Jänner 2020.
  11. Luis Holuch: Schock-Moment in Seefeld: Eva Pinkelnig nach Sturz schwer verletzt. In: skispringen.com. 3. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  12. Pinkelnig nach Sturz in Training notoperiert, auf sport.orf.at vom 3. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  13. Pinkelnig bei Olympia-Premiere auf Rang 20 (5. Februar 2022)
  14. Skispringen: Pinkelnig sichert sich Gesamtweltcup. 13. März 2023, abgerufen am 14. März 2023.
  15. Bundesheer-Leistungssportler/-innen. (PDF) In: Webseite Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2021; abgerufen am 6. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesheer.at
  16. Sportler und Sportlerin des Jahres: Gall und Pinkelnig ausgezeichnet. In: DerStandard.at. 12. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023.