Burgstraße (Wernigerode)

Die Burgstraße ist eine der Hauptgeschäftsstraßen in der Stadt Wernigerode im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Sie verläuft in süd-nördlicher Richtung durch die Altstadt Wernigerodes, von der Straße „Schöne Ecke“ (B 244) zur Breiten Straße.

Geschichte

Der Name Burgstraße ist für das 14. Jahrhundert erstmals urkundlich belegt. Ihren Namen hat die Straße dadurch erhalten, weil sie vom Ortszentrum auf das heutige Schloss Wernigerode, die frühere Burg der Grafen von Wernigerode auf dem Agnesberg, führte. Das bergauf führende Straßenstück, das sich am Ende der Burgstraße anschließt, heißt Burgberg.

Die Burgstraße führte von Süden kommend, aus der bis 1929 selbständigen Gemeinde Nöschenrode, durch das im 19. Jahrhundert abgerissene Burgtor in die Altstadt Wernigerode hinein.[1] Dort mündet sie rechtwinklig in die von Ost nach West führende Breite Straße.

Beim Stadtbrand von 1751 wurden zahlreiche Gebäude der Burgstraße vernichtet. Die Straße wurde daraufhin etwas verbreitert und in ihrem Verlauf an einigen Stellen verbreitet. Aus Gründen des Brandschutzes wurden außerdem an einigen Stellen der Burgstraße keine Fachwerkhäuser wiedererrichtet, sondern steinerne Gebäude, die ein mögliches Ausbreiten der Flammen hemmen bzw. ganz verhindern sollten. Zu diesen ganz aus Stein errichteten Bauten zählen die Häuser Burgstraße 22 (Hirsch-Apotheke) und Burgstraße 37 (Robert Koch-Institut). Ferner wurden zwischen vielen Fachwerkhäusern Brandmauern und -giebel gebaut.

Beim Bombenangriff auf Wernigerode im Februar 1944 wurden auf der Burgstraße mehrere historische Fachwerkhäuser, darunter vor allem mehrere Häuser im Einmündungsbereich der Burgstraße in die Breite Straße, u. a. der Thüringer Hof und das Lichtspielhaus Capitol, vollkommen oder teilweise zerstört.

Im nördlichen Bereich der Burgstraße hinter dem Liebfrauenkirchhof wird die Burgstraße als Einkaufsmeile genutzt und ist tagsüber für den öffentlichen Fahrverkehr gesperrt. Mehrere Nebenstraßen münden in die Burgstraße ein. Besonders markant ist der Liebfrauenkirchhof, mit der darauf befindlichen Liebfrauenkirche und deren hohen Turm.

Neben der Breiten, Western- und Marktstraße gehört die Burgstraße zu den Hauptgeschäftsstraßen von Wernigerode.

An der West- und Ostseite der Burgstraße haben sich bis heute zahlreiche denkmalgeschützte Fachwerkhäuser erhalten. Dazu zählen laut der Liste der Kulturdenkmale in Wernigerode:

LageBezeichnungBeschreibung

Erfassungs-
nummer

AusweisungsartBild
Burgstraße 17
(Karte)
Wohnhaus094 02507BaudenkmalWohnhaus
Burgstraße 22
(Karte)
Wohn- und GeschäftshausHirsch-Apotheke094 02515BaudenkmalWohn- und Geschäftshaus
Burgstraße 23
(Karte)
Scheune094 03224BaudenkmalScheune
Burgstraße 33
(Karte)
Wohn- und Geschäftshaus094 25215BaudenkmalWohn- und Geschäftshaus
Burgstraße 35
(Karte)
Wohnhaus107 25008BaudenkmalWohnhaus
Burgstraße 37
(Karte)
PalaisRobert Koch-Institut094 02508BaudenkmalPalais
Burgstraße 49
(Karte)
Wohnhaus094 02509BaudenkmalWohnhaus

Literatur

  • Walther Grosse: Geschichte der Stadt und Grafschaft Wernigerode in ihren Forst-, Flur- und Straßennamen, Wernigerode 1929
  • Walther Grosse: Was die Wernigeröder Straßennamen erzählen, Wernigerode [um 1935]
  • Hermann D. Oemler: Zeitsprünge: Wernigerode, 2011, S. 84ff.
Commons: Burgstraße (Wernigerode) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann D. Oemler: Zeitsprünge. Wernigerode, 2011, S. 84