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Prof. Dr.-Ing. Christiane Weber

Christiane Weber (*1973 in Göppingen ) ist eine deutsche Architektin und assoziierte Professorin für Architekturtheorie und Baugeschichte an der Universität Innsbruck. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die bautechnische Entwicklung in Architektur-, Bauingenieurwesen und Städtebau im Zeitalter der Industrialisierung bis in die Nachkriegszeit. Schwerpunktmäßig beschäftigt sie sich mit der Geschichte des technischen Bildungswesens, Phänomene des kulturellen und technischen Wissenstransfers zwischen Deutschland und Frankreich sowie mit der Geschichte des Ingenieurbaus im 20. Jahrhundert.[1]

Biographie

Christiane Weber hat von 1993 bis 2000 Architektur an der Technischen Universität in Karlsruhe und der École Nationale Supérieure d’Architecture de Paris-Belleville studiert. Parallel dazu fing sie 1995 ein geisteswissenschaftliches Magister-Studium der Kunstgeschichte in Karlsruhe und Strasbourg an, welches sie 1999 erfolgreich abschloss. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau an der Universität in Karlsruhe. 2010 wurde sie von der Technischen Universität Braunschweig mit einer Arbeit zum Ingenieur Fritz Leonhardt promoviert. 2012 wurde sie Lehrbeauftragte für Architekturgeschichte an der École National Supérieure de Strasbourg. Währenddessen arbeitete Christiane Weber als akademische Angestellte am Institut für Kunst- und Baugeschichte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Im Jahre 2014 wurde sie in das Fellow-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung aufgenommen. Seit 2013 lehrt sie an der Universität Innsbruck, wo sie 2019 habilitiert wurde und seitdem als assoziierte Professorin am Arbeitsbereich Baugeschichte und Denkmalpflege tätig ist. Seit 2021 ist sie Studiendekanin der Fakultät für Architektur in Innsbruck.[2]

Aktuell leitet sie ein FWF-ANR gefördertes Projekt mit dem Titel „Engineering Nationality“ [3]zur bautechnischen und kulturhistorischen Bedeutung der Sanierung des Straßburger Münsters und ein Teilprojekt im DFG Schwerpunktprogramm „Kulturerbe Konstruktion“[4] zu Messmodellen. Ziel Ihrer Forschungen ist die Erhaltung des baukulturellen Erbes als identitätsstiftender Ausdruck europäischer Kulturgeschichte. Bautechnisches Wissen ist die Voraussetzung, um Erhalt und Weiterbau im Sinne eines zukünfig klimagerechten Ressourcenmanagements im Bauwesen zu befördern. 2023 wurde ihr Leben und ihre Werke bei der Ausstellung M* 1:1 – *verborgene Ansichten und weibliche Perspektiven in der Architektur[5] am KIT ausgestellt.

Projekte

  • Projektleitung DFG-ANR- Projekt METACULT für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (2013-2017)
  • Projektleitung DFG-Projekt Last Fitness (seit 2021)
  • Projektleitung ANR-FWF- Projekt Engineering Nationality (seit 2021)
  • affinités impériales – Straßburg/Posen und ein ungewolltes deutsches Kulturerbe in Europa (Französisch-deutsch-polnisches Forschungs- und Ausstellungsprojekt in Kooperation mit der Université de Strasbourg, der FU Berlin und der Technischen Universität Poznan) (gefördert von der Université de Strasbourg und der deutsch-polnischen Gesellschaft)
  • Eisenbeton in Straßburg – un métissage exemplaire. Eduard Züblin in Straßburg 1898–1914 (gefördert durch die Alexander von Humboldt-Stiftung)
  • Fritz Leonhardt – die Kunst des Konstruierens (gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Baden-Württemberg)
  • Das Arbeitsamt in Dessau von Walter Gropius (gefördert durch ein WTU-Programm des Landes Sachsen-Anhalt)
  • Mitarbeit an den Forschungs- und Ausstellungsprojekten Interférences/Interferenzen – Architecture, Allemagne France 1800–2000 (MAMC Strasbourg und DAM Frankfurt 2013), Das Architekturmodell. Werkzeug, Fetisch, Kleine Utopie (DAM Frankfurt 2012). Als Kuratorin: Rolf Gutbrod 1910–1999. Bauten der 1960er Jahre (Stuttgart 2010, Friedrichshafen 2011) und Fritz Leonhardt 1909–1999. Die Kunst des Konstruierens (Stuttgart, Köln 2009, Berlin, Dresden, Weimar, Cottbus 2011)

Publikationen (Auswahl)

  • Buch: Fritz Leonhardt: Leichtbau – eine Forderung unserer Zeit. Zur Einführung baukonstruktiver Innovationen im Leichtbau in den 1930er und 1940er Jahren, Karlsruhe, KIT publishing, 2011
  • Herausgabe Buch: mit Wolfgang Brönner, Anne-Marie Châtelet, STRASSBURG – Ort des kulturellen Austauschs zwischen Frankreich und Deutschland. Architektur und Stadtplanung 1830–1940/STRAS- BOURG – Lieu d’échanges culturels entre France et Allemagne. Architecture et urbanisme de 1830 à 1940, (bilingue francais-allemand), Berlin/München, Deutscher Kunstverlag, 2018, ISBN 978-3-422-07432-3.
  • Herausgabe Buch: mit Joachim Kleinmanns, Fritz Leonhardt 1909–1999. Die Kunst des Konstruierens/The Art of Engineering, Stuttgart/London, Menges, 2009
  • Herausgabe Zeitschrift: mit Wolfgang Brönner, Anne-Marie Châtelet, Emil Hädler, METACULT – Transferts culturels dans l’architecture et l’urbanisme. Strasbourg 1830-1940/Kulturtransfer in Architektur und Stadtplanung. Straßburg 1830-1940 (bilingue francais-allemand), École Nationale Supérieu- re d‘Architecture de Strasbourg Édition Recherches, Strasbourg, 2014 bis 2016 (5 Hefte)
  • Aufsatz: »Physical models at the Stuttgart University in the 20th century«, in: Addis, Bill (ed.), Physical Models. Their historical and current use in civil and building engineering design, Berlin, Ernst & Sohn, 2021, p. 415 – 439
  • Aufsatz: »Technical Nation Building: German Professional Organisations and Their Journals in the Nineteenth-Century«, in: Anne Hueltsch (ed.), Architectural Magazines in the Nineteenth Centruy, in: Journal of Architecture 25/7, 2020, p. 924 – 947
  • Aufsatz: »Die Bauten der Medizinischen Universität – ein Freilichtmuseum der Krankenhaus- und Stadtbaugeschichte in Innsbruck«, in: Tragbar, Klaus (Hrsg.): Die Topographie des Wissens. Eine kleine Stadtbaugeschichte der Universität Innsbruck, Innsbruck: innsbruck university press (IUP), 2019, S. 347 – 394.
  • Aufsatz:» Les travaux de consolidation du pilier Knauth (1903-1925) – les architectes de la cathédra- le de Strasbourg et le béton armé «, actes du 3e congrès francophone d‘histoire de la construction, Nantes 2019, p. 1223-1233
  • Aufsatz: »Eisenbeton in Straßburg – un métissage exemplaire. Eduard Züblin in Straßburg 1898– 1914«, in: Brönner, Wolfgang; Châtelet, Anne-Marie; Weber, Christiane (Hrsg.), Straßburg. Ort des kulturellen Austauschs zwischen Deutschland und Frankreich/Strasbourg. Lieu d’échanges culturels entre France et Allemagne. Architektur und Stadtplanung 1830 bis 1940/Architecture et urbanisme de 1830 à 1940, Berlin/München, Deutscher Kunstverlag, 2018, S. 388-423
  • Aufsatz: »Eine Deutsche Munsterbauverwaltung entsteht. Das Stadtbauamt in Straßburg 1871– 1918«, in: ebda, S. 486-492
  • Aufsatz: »‘An intimate cooperation of the intellectual forces of German technology’ «, in: Proceedings of the 5th International Conference of the European Architectural History Network, Talinn, 2018, p. 52-62 (Übersetzung)

Preise

  • 2019: Frankreichpreis der Universität Innsbruck für die Habilitation “Wege des Wissens – Studien zum Transfer bautechnischen Fachwissens zwischen Deutschland und Frankreich”[6]
  • 2014-2015: Feodor-Lynen-Fellowship der Alexander von Humboldt-Stiftung, eingeladen von Alexandre Kostka, Université de Strasbourg, laboratoire UMR 7363 SAGE – Sociétés, Acteurs, Gouverne- menten Europe (Frankreich)
  • 2012: DAAD-MSH Postdoc-Stipendium des Maison des Scienses de l‘Homme Paris (Frankreich)
  • 2001-2003: Landesgraduiertenstipendium des Landes Niedersachsen zur Promotion an der Universität Braunschweig
  • 1996-1997: Auslandsstipendium des SOCRATES-Programms zum Studium an der Ecole Nationale Supérieure d‘Architecture de Paris-Belleville (Frankreich)
  1. Christiane Weber. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  2. Christiane Weber. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  3. engineering nationality christiane weber. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  4. Home. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  5. Frank (ARCH) Metzger: KIT - Architektur - Aktuelles. 15. Februar 2023, abgerufen am 26. Mai 2023 (deutsch).
  6. Birgit Rosendahl, Elena Walpoth: Preisträger der Frankreich-Preise. Abgerufen am 21. Mai 2023.