„Zwilag“ – Versionsunterschied

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Das '''Zwilag''' ist ein [[Zwischenlager (Kerntechnik)|Zwischenlager]] für alle Kategorien radioaktiver Abfälle in der [[Schweiz]]. Es befindet sich neben dem Gelände des [[Paul Scherrer Institut]]s (PSI) in [[Villigen|Würenlingen]]. Die Betreiberfirma ''Zwischenlager Würenlingen AG'' wurde 1990 als Aktiengesellschaft ins Handelsregister eingetragen. Sie gehört den Schweizer Kernkraftwerk-Betreibergesellschaften, anteilig zur Leistung der Kernkraftwerke.<ref>[https://www.kernenergie.ch/de/zwilag_das_zwischenlager_fuer_radioaktive_abfaelle_content---1--1050--42.html Die Besitzer und Betreiber des Zwilags] Abgerufen am 17. Januar 2018</ref>
Das '''Zwilag''' ist ein [[Zwischenlager (Kerntechnik)|Zwischenlager]] für alle Kategorien radioaktiver Abfälle in der [[Schweiz]]. Es befindet sich neben dem Gelände des [[Paul Scherrer Institut]]s (PSI) in [[Villigen|Würenlingen]]. Die Betreiberfirma ''Zwischenlager Würenlingen AG'' wurde 1990 als Aktiengesellschaft ins Handelsregister eingetragen. Sie gehört den Schweizer Kernkraftwerk-Betreibergesellschaften, anteilig zur Leistung der Kernkraftwerke.<ref>[https://www.kernenergie.ch/de/zwilag_das_zwischenlager_fuer_radioaktive_abfaelle_content---1--1050--42.html ''Zentrales Zwischenlager für radioaktive Abfälle (Zwilag).''] In: ''kernenergie.ch.'' Abgerufen am 17. Januar 2018 (die Besitzer und Betreiber des Zwilag).</ref>


Das Zwischenlager besteht aus einer [[Lagerhalle]] für abgebrannte [[Brennelement]]e und verglaste hochradioaktive Abfälle, einer Halle für langlebige mittelradioaktive Abfälle sowie einer Halle für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Im Juli 2001 wurden die ersten Brennelemente, im Dezember 2001 die ersten [[Glaskokille]]n angeliefert. Das Zwischenlager verfügt auch über spezielle Einrichtungen zur Behandlung von schwachradioaktiven Abfällen, darunter eine [[Chemische Konditionierung|Konditionierungsanlage]] zum Sortieren von Mischabfällen, [[Kompaktieren]], Behandeln von Flüssigabfällen und zur endlagergerechten Zementierung sowie eine neuartige [[Plasmarc|Plasmaschmelzanlage]].
Das Zwischenlager besteht aus einer [[Lagerhalle]] für abgebrannte [[Brennelement]]e und verglaste hochradioaktive Abfälle, einer Halle für langlebige mittelradioaktive Abfälle sowie einer Halle für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Im Juli 2001 wurden die ersten Brennelemente, im Dezember 2001 die ersten [[Glaskokille]]n angeliefert. Das Zwischenlager verfügt auch über spezielle Einrichtungen zur Behandlung von schwachradioaktiven Abfällen, darunter eine [[Chemische Konditionierung|Konditionierungsanlage]] zum Sortieren von Mischabfällen, [[Kompaktieren]], Behandeln von Flüssigabfällen und zur endlagergerechten Zementierung sowie eine neuartige [[Plasmarc|Plasmaschmelzanlage]].


Daneben befindet sich das Bundeszwischenlager für Abfälle aus [[Medizin]], [[Industrie]] und [[Forschung]], das vom PSI betrieben wird. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass die Kapazität des Bundeszwischenlagers zu 85 Prozent erschöpft sei. Bis dato lagern dort 5000 Fässer und 120 Container mit radioaktiven Abfällen.<ref>{{Internetquelle |autor=SDA |url=http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Atomlager-ist-zu-85-Prozent-voll/story/21158181 |titel=Atomlager ist zu 85 Prozent voll |werk=tagesanzeiger.ch |datum=2014-05-19 |abruf=2024-03-09}}</ref>
Daneben befindet sich das Bundeszwischenlager für Abfälle aus [[Medizin]], [[Industrie]] und [[Forschung]], das vom PSI betrieben wird. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass die Kapazität des Bundeszwischenlagers zu 85 Prozent erschöpft sei. Bis dato lagern dort 5000 Fässer und 120 Container mit radioaktiven Abfällen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesanzeiger.ch/atomlager-ist-zu-85-prozent-voll-562775054645 |titel=Atomlager ist zu 85 Prozent voll |werk=[[Tages-Anzeiger]] |datum=2014-05-19 |abruf=2024-03-09}}</ref>


Im Jahr 2016 wurden die Rückführungen der mit der [[Wiederaufarbeitung]] (WA) von abgebrannten Brennelementen angefallenen schweizerischen radioaktiven Abfälle aus [[Wiederaufarbeitungsanlage La Hague|La Hague]] und [[Sellafield MOX Plant|Sellafield]] abgeschlossen. Im Zwilag lagern nun in 23 [[Castor (Kerntechnik)|Castor-Behältern]] die hochaktiven verglasten Abfälle und in 552 Einzelgebinden (z.&nbsp;B. Fässern) die kompaktierten mittelaktiven Abfälle. Der Inhalt dieser Behältnisse war einer der Gegenstände der jahrzehntelangen heftigen Debatten um die WA mit der AKW-Opposition.<ref>[[ENSI]]: ''Aufsichtsbericht 2016''</ref>
Im Jahr 2016 wurden die Rückführungen der mit der [[Wiederaufarbeitung]] (WA) von abgebrannten Brennelementen angefallenen schweizerischen radioaktiven Abfälle aus [[Wiederaufarbeitungsanlage La Hague|La Hague]] und [[Sellafield MOX Plant|Sellafield]] abgeschlossen. Im Zwilag lagern nun in 23 [[Castor (Kerntechnik)|Castor-Behältern]] die hochaktiven verglasten Abfälle und in 552 Einzelgebinden (z.&nbsp;B. Fässern) die kompaktierten mittelaktiven Abfälle. Der Inhalt dieser Behältnisse war einer der Gegenstände der jahrzehntelangen heftigen Debatten um die WA mit der AKW-Opposition.<ref>''Aufsichtsbericht 2016.'' [[ENSI]].</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Lage des Zwilag in den [http://map.geo.admin.ch/?selectedNode=LT2_5&Y=660100.00&X=273450.00&zoom=4&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte-farbe&layers_opacity=0.6&lang=de&topic=ech&layers=ch.ensi.zonenplan-notfallschutz-kernanlagen Zonenplänen für die Notfallplanung in der Umgebung der Kernanlagen (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat)] im Geoportal der Schweiz
* Lage des Zwilag in den [http://map.geo.admin.ch/?selectedNode=LT2_5&Y=660100.00&X=273450.00&zoom=4&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte-farbe&layers_opacity=0.6&lang=de&topic=ech&layers=ch.ensi.zonenplan-notfallschutz-kernanlagen Zonenplänen für die Notfallplanung in der Umgebung der Kernanlagen (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat)] im Geoportal der Schweiz
* [http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/wuerenlingen.html vorort.bund.net: ''Würenlingen strahlt: Gefahrenquellen PSI – Atommüll, Plasmaofen, Zwischenlager (Zwilag), Atomfabrik, Paul Scherrer Institut'']
* {{Webarchiv |url=http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/wuerenlingen.html |wayback=20070919215721 |text=''Würenlingen strahlt: Gefahrenquellen PSI – Atommüll, Plasmaofen, Zwischenlager (Zwilag), Atomfabrik, Paul Scherrer Institut''}} auf ''vorort.bund.net''
* [http://www.zwilag.ch/ zwilag.ch]
* [https://www.zwilag.ch/ Website des Zwilag]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 14. April 2024, 03:52 Uhr

Zwilag-Gebäude im Jahre 2010

Das Zwilag ist ein Zwischenlager für alle Kategorien radioaktiver Abfälle in der Schweiz. Es befindet sich neben dem Gelände des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Würenlingen. Die Betreiberfirma Zwischenlager Würenlingen AG wurde 1990 als Aktiengesellschaft ins Handelsregister eingetragen. Sie gehört den Schweizer Kernkraftwerk-Betreibergesellschaften, anteilig zur Leistung der Kernkraftwerke.[1]

Das Zwischenlager besteht aus einer Lagerhalle für abgebrannte Brennelemente und verglaste hochradioaktive Abfälle, einer Halle für langlebige mittelradioaktive Abfälle sowie einer Halle für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Im Juli 2001 wurden die ersten Brennelemente, im Dezember 2001 die ersten Glaskokillen angeliefert. Das Zwischenlager verfügt auch über spezielle Einrichtungen zur Behandlung von schwachradioaktiven Abfällen, darunter eine Konditionierungsanlage zum Sortieren von Mischabfällen, Kompaktieren, Behandeln von Flüssigabfällen und zur endlagergerechten Zementierung sowie eine neuartige Plasmaschmelzanlage.

Daneben befindet sich das Bundeszwischenlager für Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung, das vom PSI betrieben wird. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass die Kapazität des Bundeszwischenlagers zu 85 Prozent erschöpft sei. Bis dato lagern dort 5000 Fässer und 120 Container mit radioaktiven Abfällen.[2]

Im Jahr 2016 wurden die Rückführungen der mit der Wiederaufarbeitung (WA) von abgebrannten Brennelementen angefallenen schweizerischen radioaktiven Abfälle aus La Hague und Sellafield abgeschlossen. Im Zwilag lagern nun in 23 Castor-Behältern die hochaktiven verglasten Abfälle und in 552 Einzelgebinden (z. B. Fässern) die kompaktierten mittelaktiven Abfälle. Der Inhalt dieser Behältnisse war einer der Gegenstände der jahrzehntelangen heftigen Debatten um die WA mit der AKW-Opposition.[3]

Einzelnachweise

  1. Zentrales Zwischenlager für radioaktive Abfälle (Zwilag). In: kernenergie.ch. Abgerufen am 17. Januar 2018 (die Besitzer und Betreiber des Zwilag).
  2. Atomlager ist zu 85 Prozent voll. In: Tages-Anzeiger. 19. Mai 2014, abgerufen am 9. März 2024.
  3. Aufsichtsbericht 2016. ENSI.

Koordinaten: 47° 32′ 28″ N, 8° 13′ 54″ O; CH1903: 659707 / 265900