„Vollkornbrot“ – Versionsunterschied

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'''Vollkornbrot''' ist [[Brot]] aus geschrotetem oder gemahlenem [[Vollkorn]]getreide (in der Regel [[Roggen]] oder [[Weizen]]). Weitere Zutaten sind Wasser, [[Bierhefe|Hefe]] und/oder [[Sauerteig]] (Säuerungsmittel), [[Speisesalz|Salz]] und möglicherweise [[Gewürz]]e. Im deutschsprachigen europäischen Raum ist Vollkornbrot in vielfältigen Varianten, die sich in Form, Struktur und Geschmack unterscheiden, erhältlich. <ref>IREKS-Arkady-Institut für Bäckereiwissenschaft (Hrsg.): ''IREKS-ABC der Bäckerei.'' 4. Auflage. Institut für Bäckereiwissenschaft, Kulmbach 1985</ref>
'''Vollkornbrot''' ist [[Brot]] aus [[Schrot (Getreide)|geschrotetem]] oder gemahlenem [[Vollkorn]]getreide (in der Regel [[Roggen]] oder [[Weizen]]). Weitere Zutaten sind Wasser, [[Bierhefe|Hefe]] und/oder [[Sauerteig]] (Säuerungsmittel), [[Speisesalz|Salz]] und möglicherweise [[Gewürz]]e oder [[Sirup]].<ref>Stefan Michel: ''[https://www.deutschlandfunk.de/dunkler-ist-nicht-gleich-gesuender.697.de.html?dram:article_id=74034 Dunkler ist nicht gleich gesünder]''. In: deutschlandfunk.de vom 19. Mai 2005.</ref> Im deutschsprachigen europäischen Raum ist Vollkornbrot in vielfältigen Varianten, die sich in Form, Struktur und Geschmack unterscheiden, erhältlich.<ref>IREKS-Arkady-Institut für Bäckereiwissenschaft (Hrsg.): ''IREKS-ABC der Bäckerei.'' 4. Auflage. Institut für Bäckereiwissenschaft, Kulmbach 1985.</ref>


== Gesetzliche Bestimmungen ==hi jnmkiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiim
== Gesetzliche Bestimmungen ==
=== Deutsches und österreichisches Lebensmittelrecht ===
Nach deutschem Lebensmittelrecht (Leitsätze für Brot und Kleingebäck <ref>[http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Lebensmittelbuch/LeitsaetzeBrot.html Leitsätze für Brot und Kleingebäck]</ref> des [[Deutsches Lebensmittelbuch|Deutschen Lebensmittelbuches]]) gilt:
Nach deutschem Lebensmittelrecht (Leitsätze für Brot und Kleingebäck<ref>[https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/LeitsaetzeBrot.pdf?__blob=publicationFile&v=4 Leitsätze für Brot und Kleingebäck].</ref> des [[Deutsches Lebensmittelbuch|Deutschen Lebensmittelbuches]]) gilt:
*'''Weizenvollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt.
*'''Roggenvollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent Roggenvollkornerzeugnissen hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.
* '''Weizenvollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent<ref name=":0">Die Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtmenge des verwendeten Mehls / Getreides. Die anderen Zutaten (z.&nbsp;B. Wasser) werden hierbei außer Acht gelassen.
*'''Vollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent Roggen- und Weizenvollkornerzeugnissen in beliebigem Verhältnis zueinander hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.


(siehe [https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/LeitsaetzeBrot.pdf?__blob=publicationFile&v=3 Leitsätze für Brot und Kleingebäck], Punkt 1.12 Mengenangaben)</ref> Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt.
Den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches entspricht in Österreich der [[Codex Alimentarius Austriacus]].
* '''Roggenvollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent<ref name=":0" /> Roggenvollkornerzeugnissen hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.
Vollkornbrot wird aus Vollschrot (Vollkornschrot) oder auch Vollmehl (Vollkornmehl) hergestellt. Beimengung anderer Mehlen geeigneter Typen sind bis zu 10 % anderer Mahl- und Schälprodukte sind zulässig. Der Begriff „Vollwert“ bezieht sich auf eine bestimmte Ernährungsweise und wird als Bezeichnung für Backwaren nicht verwendet. <ref>'' Codex Alimentarius Austriacus '', IV Auflage vom 18. Februar 2010, Änderungen, Ergänzungen von 5. Juli 2010</ref>
* '''Hafervollkornbrot''' (oder Vollkornbrote mit anderen Getreidearten) wird aus mindestens 20 Prozent Hafervollkornerzeugnissen, insgesamt zu mindestens 90 Prozent<ref name=":0" /> aus Vollkornerzeugnissen, hergestellt. Entsprechendes gilt für Vollkornbrote mit Bezeichnungen von anderen Getreidearten (z.&nbsp;B. Gerstenvollkornbrot). Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.
* '''Vollkornbrot''' wird aus mindestens 90 Prozent<ref name=":0" /> Roggen- und Weizenvollkornerzeugnissen in beliebigem Verhältnis zueinander hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.


Den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches entspricht in Österreich der [[Codex Alimentarius Austriacus]]. Vollkornbrot wird aus Vollschrot (Vollkornschrot) oder auch Vollmehl (Vollkornmehl) hergestellt. Beimengung anderer Mehle geeigneter Typen sind bis zu 10 % anderer Mahl- und Schälprodukte zulässig. Der Begriff „Vollwert“ bezieht sich auf eine [[Vollwerternährung|bestimmte Ernährungsweise]] und wird als Bezeichnung für Backwaren nicht verwendet.<ref>''Codex Alimentarius Austriacus'', IV Auflage vom 18. Februar 2010, Änderungen, Ergänzungen von 5. Juli 2010.</ref>
===Konservierungsstoffe===
* Deutschland: Konservierungsstoffe sind in Brot nicht zugelassen. Ausnahme: Abgepacktes Schnittbrot.
* Schweiz: Normalbrot ist Brot, das ausschließlich aus Normalmehl (Weizenmehl), Wasser, Salz sowie Backhefe oder Sauerteig hergestellt wird (Lebensmittelverordnung LMV Art. 143 Abs.1). Sobald anderes Mehl zum Einsatz kommt oder Zutaten wie Milch, Fett oder Früchte zugesetzt werden, handelt es sich um ein Spezialbrot (LMV Art. 143 Abs. 2). Nur in Spezialbrot ist der Einsatz der Konservierungsmittel Propionsäure und ihrer Salze (E210-213) sowie Ethanol erlaubt. Die im Anhang 1 der Zusatzstoffverordnung festgelegten Höchstmengen betragen 3 g Propionsäure sowie 12 g Ethanol pro kg Mehl.


== Begrifflichkeiten ==
=== Konservierungsstoffe ===
* Deutschland: Konservierungsstoffe sind nur in abgepacktem Schnittbrot zugelassen.
Seit den 1970er Jahren hat sich die Begrifflichkeit beim Verbraucher geändert. Bis dahin galt als Vollkornbrot nur Brot aus [[Schrot (Getreide)|Schrot]] und [[Getreide|Körnern]], während heute auch Produkte aus ausgemahlenem Vollgetreide Vollkornbrot genannt werden und werden dürfen.
* Schweiz: Normalbrot ist Brot, das ausschließlich aus Normalmehl (Weizenmehl), Wasser, Salz sowie Backhefe oder Sauerteig hergestellt wird (Lebensmittelverordnung LMV Art. 143 Abs. 1). Sobald anderes Mehl zum Einsatz kommt oder Zutaten wie Milch, Fett oder Früchte zugesetzt werden, handelt es sich um ein Spezialbrot (LMV Art. 143 Abs. 2). Nur in Spezialbrot ist der Einsatz der Konservierungsmittel [[Propionsäure]] und ihrer Salze (E210-213) sowie [[Ethanol]] erlaubt. Die im Anhang 1 der Zusatzstoffverordnung festgelegten Höchstmengen betragen 3 g Propionsäure sowie 12 g Ethanol pro kg Mehl.


== Begriffe ==
Der Begriff '''Schwarzbrot''' hat sich als Synonym für ein Produkt aus Schrot und Korn festgesetzt, was aber nicht immer bedeutet, dass es sich um echtes Vollkornbrot handelt. In den 1970er Jahren etwa wurde der Name gerne für Produkte verwendet, welche aus Getreide ohne Keimling hergestellt wurden und dadurch lagerfähig waren.
Seit den 1970er Jahren hat sich der Begriff beim Verbraucher geändert. Bis dahin galt als Vollkornbrot nur Brot aus [[Schrot (Getreide)|Schrot]] und [[Getreide|Körnern]], während heute auch Produkte aus ausgemahlenem Vollgetreide Vollkornbrot genannt werden dürfen.

Der Begriff '''Schwarzbrot''' hat sich im norddeutschen Sprachraum als Synonym für ein Produkt aus Schrot und Korn festgesetzt, was aber nicht immer bedeutet, dass es sich um echtes Vollkornbrot handelt. In den 1970er Jahren etwa wurde der Name gerne für Produkte verwendet, welche aus Getreide ohne Keimling hergestellt wurden und dadurch lagerfähig waren.


== Inhaltsstoffe ==
== Inhaltsstoffe ==
Vollkornmehl und -schrot enthalten mehr [[Protein|Eiweiß]], [[Fett]], [[Vitamin]]e, [[Mineralstoff]]e und [[Sekundäre Pflanzenstoffe]] als [[Mehl#Mehltypisierung|typisiertes Mehl]]. <ref>''Handbuch Sauerteig'', Redaktion: Gottfried Spicher, M. Brandt, Biologie, Biochemie, Technologie, 6. Auflage, 2006, Behr's Verlag, ISBN 3899471660</ref> Um das im Vergleich zu typisiertem Mehl schnellere Verderben und den Abbau von Vitaminen und Pflanzenstoffen zu vermeiden, sollte Vollkornmehl möglichst frisch verarbeitet werden. Hintergrund ist die hohe Enzymaktivität, die die Fette des Keimlings im Mehl abbaut und damit ranzig macht.


Vollkornmehl und -schrot enthalten mehr [[Protein|Eiweiß]], [[Fette|Fett]], [[Vitamin]]e (etwa [[Vitamin B]] und [[Vitamin E]]<ref>[[Wilhelm Stepp]]: ''Was leistet die Diät in der modernen Krankenbehandlung.'' In: ''Münchener Medizinische Wochenschrift.'' Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 25–31 (Vortrag vor den Ärzten Vorarlbergs in Dornbirn am 20. Mai 1952), hier: S. 26.</ref>), [[Mineralstoff]]e und [[Sekundäre Pflanzenstoffe]] als [[Mehl#Mehltypen|typisiertes Mehl]].<ref>''Handbuch Sauerteig'', Redaktion: Gottfried Spicher, M. Brandt, Biologie, Biochemie, Technologie, 6. Auflage, 2006, Behr’s Verlag, ISBN 3-89947-166-0.</ref> Um das im Vergleich zu typisiertem Mehl schnellere Verderben und den Abbau von Vitaminen und Pflanzenstoffen zu vermeiden, sollte Vollkornmehl möglichst frisch verarbeitet werden. Hintergrund ist die hohe Enzymaktivität, die die Fette des Keimlings im Mehl abbaut und damit ranzig macht.
''Siehe auch:'' [[Essener Brot]], [[Grahambrot]], [[Knäckebrot]], [[Pumpernickel]], [[Vollkorn]]


Bei Vollkornbrot sollte nach Getreideart unterschieden werden:<ref name="Souci">{{Literatur | Herausgeber=[[Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie]] (DFA), Garching | Titel= Lebensmitteltabelle für die Praxis | TitelErg=Der kleine Souci · Fachmann · Kraut | Auflage=4 | Verlag= Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH | Ort= Stuttgart | Jahr= 2009 | Seiten= 249 und 252 | ISBN= 978-3-8047-2541-6
== Varianten ==
}}</ref>
Folgende Varianten entstammen alle dem Nordwestdeutschen Raum:

* Holsteiner Schwarzbrot, ein angeschobenes, feinkörniges, kräftig-säuerliches Brot
{| class="wikitable hintergrundfarbe8"
* Oldenburger Schwarzbrot, grobkörnig, mild-aromatisch, vier bis sechs Stunden gebacken
|-
* Rheinisches Vollkornbrot, freigeschoben, recht grobkörnig, mildsäuerlich
! Vollkornbrot aus … !! Weizen !! Roggen
* Westfälischer Pumpernickel, ein besonders dunkles, süßlich-bitteres Brot
|-
|-
| Energiegehalt/100 g || 844 kJ || 818 kJ
|-
| Wasser || 42,5 g || 43,7 g
|-
| Eiweiß || 7,0 g || 6,8 g
|-
| Fett || 0,9 g || 1,2 g
|-
| Kohlenhydrate || 40,7 g || 38,7 g
|-
| Ballaststoffe || 7,4 g || 8,1 g
|-
| Mineralstoffe || 1,5 g || 1,5 g
|}

== Siehe auch ==
* [[Essenerbrot]]
* [[Finnenbrot]]
* [[Grahambrot]]
* [[Knäckebrot]]
* [[Pumpernickel]]
* [[Vollkorn]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



[[Kategorie:Brot]]
[[Kategorie:Brot]]

[[ar:دقيق أسمر]]
[[ca:Pa integral]]
[[en:Brown bread]]
[[es:Pan integral]]
[[fr:Pain complet]]
[[nl:Volkorenbrood]]
[[pl:Chleb razowy]]
[[vi:Bánh mì nâu]]

Aktuelle Version vom 27. Juni 2024, 19:47 Uhr

Vollkornbrot

Vollkornbrot ist Brot aus geschrotetem oder gemahlenem Vollkorngetreide (in der Regel Roggen oder Weizen). Weitere Zutaten sind Wasser, Hefe und/oder Sauerteig (Säuerungsmittel), Salz und möglicherweise Gewürze oder Sirup.[1] Im deutschsprachigen europäischen Raum ist Vollkornbrot in vielfältigen Varianten, die sich in Form, Struktur und Geschmack unterscheiden, erhältlich.[2]

Gesetzliche Bestimmungen

Deutsches und österreichisches Lebensmittelrecht

Nach deutschem Lebensmittelrecht (Leitsätze für Brot und Kleingebäck[3] des Deutschen Lebensmittelbuches) gilt:

  • Weizenvollkornbrot wird aus mindestens 90 Prozent[4] Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt.
  • Roggenvollkornbrot wird aus mindestens 90 Prozent[4] Roggenvollkornerzeugnissen hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.
  • Hafervollkornbrot (oder Vollkornbrote mit anderen Getreidearten) wird aus mindestens 20 Prozent Hafervollkornerzeugnissen, insgesamt zu mindestens 90 Prozent[4] aus Vollkornerzeugnissen, hergestellt. Entsprechendes gilt für Vollkornbrote mit Bezeichnungen von anderen Getreidearten (z. B. Gerstenvollkornbrot). Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.
  • Vollkornbrot wird aus mindestens 90 Prozent[4] Roggen- und Weizenvollkornerzeugnissen in beliebigem Verhältnis zueinander hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig.

Den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches entspricht in Österreich der Codex Alimentarius Austriacus. Vollkornbrot wird aus Vollschrot (Vollkornschrot) oder auch Vollmehl (Vollkornmehl) hergestellt. Beimengung anderer Mehle geeigneter Typen sind bis zu 10 % anderer Mahl- und Schälprodukte zulässig. Der Begriff „Vollwert“ bezieht sich auf eine bestimmte Ernährungsweise und wird als Bezeichnung für Backwaren nicht verwendet.[5]

Konservierungsstoffe

  • Deutschland: Konservierungsstoffe sind nur in abgepacktem Schnittbrot zugelassen.
  • Schweiz: Normalbrot ist Brot, das ausschließlich aus Normalmehl (Weizenmehl), Wasser, Salz sowie Backhefe oder Sauerteig hergestellt wird (Lebensmittelverordnung LMV Art. 143 Abs. 1). Sobald anderes Mehl zum Einsatz kommt oder Zutaten wie Milch, Fett oder Früchte zugesetzt werden, handelt es sich um ein Spezialbrot (LMV Art. 143 Abs. 2). Nur in Spezialbrot ist der Einsatz der Konservierungsmittel Propionsäure und ihrer Salze (E210-213) sowie Ethanol erlaubt. Die im Anhang 1 der Zusatzstoffverordnung festgelegten Höchstmengen betragen 3 g Propionsäure sowie 12 g Ethanol pro kg Mehl.

Begriffe

Seit den 1970er Jahren hat sich der Begriff beim Verbraucher geändert. Bis dahin galt als Vollkornbrot nur Brot aus Schrot und Körnern, während heute auch Produkte aus ausgemahlenem Vollgetreide Vollkornbrot genannt werden dürfen.

Der Begriff Schwarzbrot hat sich im norddeutschen Sprachraum als Synonym für ein Produkt aus Schrot und Korn festgesetzt, was aber nicht immer bedeutet, dass es sich um echtes Vollkornbrot handelt. In den 1970er Jahren etwa wurde der Name gerne für Produkte verwendet, welche aus Getreide ohne Keimling hergestellt wurden und dadurch lagerfähig waren.

Inhaltsstoffe

Vollkornmehl und -schrot enthalten mehr Eiweiß, Fett, Vitamine (etwa Vitamin B und Vitamin E[6]), Mineralstoffe und Sekundäre Pflanzenstoffe als typisiertes Mehl.[7] Um das im Vergleich zu typisiertem Mehl schnellere Verderben und den Abbau von Vitaminen und Pflanzenstoffen zu vermeiden, sollte Vollkornmehl möglichst frisch verarbeitet werden. Hintergrund ist die hohe Enzymaktivität, die die Fette des Keimlings im Mehl abbaut und damit ranzig macht.

Bei Vollkornbrot sollte nach Getreideart unterschieden werden:[8]

Vollkornbrot aus …WeizenRoggen
Energiegehalt/100 g844 kJ818 kJ
Wasser42,5 g43,7 g
Eiweiß7,0 g6,8 g
Fett0,9 g1,2 g
Kohlenhydrate40,7 g38,7 g
Ballaststoffe7,4 g8,1 g
Mineralstoffe1,5 g1,5 g

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stefan Michel: Dunkler ist nicht gleich gesünder. In: deutschlandfunk.de vom 19. Mai 2005.
  2. IREKS-Arkady-Institut für Bäckereiwissenschaft (Hrsg.): IREKS-ABC der Bäckerei. 4. Auflage. Institut für Bäckereiwissenschaft, Kulmbach 1985.
  3. Leitsätze für Brot und Kleingebäck.
  4. a b c d Die Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtmenge des verwendeten Mehls / Getreides. Die anderen Zutaten (z. B. Wasser) werden hierbei außer Acht gelassen.(siehe Leitsätze für Brot und Kleingebäck, Punkt 1.12 Mengenangaben)
  5. Codex Alimentarius Austriacus, IV Auflage vom 18. Februar 2010, Änderungen, Ergänzungen von 5. Juli 2010.
  6. Wilhelm Stepp: Was leistet die Diät in der modernen Krankenbehandlung. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 25–31 (Vortrag vor den Ärzten Vorarlbergs in Dornbirn am 20. Mai 1952), hier: S. 26.
  7. Handbuch Sauerteig, Redaktion: Gottfried Spicher, M. Brandt, Biologie, Biochemie, Technologie, 6. Auflage, 2006, Behr’s Verlag, ISBN 3-89947-166-0.
  8. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching (Hrsg.): Lebensmitteltabelle für die Praxis. Der kleine Souci · Fachmann · Kraut. 4. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8047-2541-6, S. 249 und 252.