Vermögen der römisch-katholischen Kirche

Das Vermögen der römisch-katholischen Kirche setzt sich aus dem Vermögen des Vatikans, der Bistümer und mit der römisch-katholischen Kirche verbundenen Organisationen und Unternehmen zusammen.

Vatikan

Der Vatikan besass 1952 die zweigrößten Goldreserven der Welt laut eines Berichts der italienischen Zeitschrift Oggi.[1] Der Gesamtbesitz an Aktien und anderen Kapitalbeteiligungen wurde 1958 auf etwa 50 Milliarden DM geschätzt.[2]

2007 sprach man von einem Vermögen zwischen 1,2 und zwölf Milliarden Euro, zu dem Goldreserven in der Schweiz und in den USA, Immobilien, Schatzbriefe, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere gehören. Die Vermögensadministration der Kurie ist die APSA.[3]

Deutschland

Der Sozialwissenschaftler Carsten Frerk untersuchte 2001 das Vermögen der Römisch-Katholische Kirche in Deutschland.[4] Nach seinen Berechnungen summierten sich Ende 2002 die Werte von Grundbesitz, Immobilien, Geldanlagen und Beteiligungen der katholischen Kirche und der zu ihren gehörenden Institutionen auf ein Vermögen von 270 Milliarden Euro. Die römisch-katholische Kirche ist mit 8,25 Milliarden m² größter privater Grundbesitzer in Deutschland.[5]

Beispiele für Vermögenswerte

Die Verlagsgruppe Weltbild mit rund 7.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 1,9 Milliarden Euro (2009) gehört 14 katholischen Bistümern und der Soldatenseelsorge Berlin. Ein Verkaufsprozess wurde eingeleitet, stagniert jedoch.[6]

Einnahmen und Ausgaben

Nach einer vom Religionssoziologen Horst Herrmann 1990 veröffentlichten Publikation entfielen etwa zwei Drittel der jährlich über 13 Milliarden DM Kirchensteuern und Kirchgeld auf die Bezahlung der Pfarrer ausgegeben mit Gehältern zwischen zwischen 5000 und 7000 DM im Monat bei freier Wohnung.[7]

Nach Herrmann trug der Staat die Gehälter der Bischöfe in Höhe zwischen 12000 und 15000 DM monatlich und die Gehälter der Domkapitulare. Ebenso kam der Staat für die gesamte Priester- und Theologenausbildung an den theologischen Fakultäten der Universitäten oder der kirchlichen Fachhochschulen auf, ferner maßgeblich auch für die Kosten der Priesterseminare.[8]

Literatur

Monographien
  • Horst Herrmann: Die Kirche und unser Geld. Daten – Tatsachen – Hintergründe. Rasch und Röhring, Hamburg, 1990, ISBN 389136301X
  • Emil-Heinz Schmitz: Die Kirche und das liebe Geld. Münster, 1998
  • Carsten Frerk: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland. Alibri Verlag, Aschaffenburg, 2002, 435 Seiten, ISBN 3-932710-39-8
Beiträge

Einzelnachweise

  1. Oggi, Nr. 42/1952
  2. Horst, 1990, S. 153
  3. Scholtys, 2007
  4. Wensierski, 2001
  5. Frerk 2002, S. 34
  6. Kröger, 2010
  7. Herrmann, 1990
  8. Herrmann, 1990