„Utzmannsbach“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Der Ort wurde erstmals 1360 urkundlich erwähnt. Er wurde auch als Etzelbach oder Esselbach bezeichnet. 1468 hatte sich um einen Herrensitz eine Siedlung gebildet. Das ehemalige Gutshaus des Hammergutes stammt aus dem 17./18. Jahrhundert. 1609–1792 war das Gut im Besitz der [[Tucher von Simmelsdorf]].
Der Ort wurde erstmals 1360 urkundlich erwähnt. Er wurde auch als Etzelbach oder Esselbach bezeichnet.

Der Kern des Herrenhauses geht auf die Jahre 1374/75 zurück. Es entstand neben einem Hammerwerk, das den Herren von Wildenstein gehörte, die es noch im 14. Jahrhundert an die Herren von Winterstein verlehnten. Die Wildensteiner veräußerten Sitz und Hammerwerk 1442 an Philipp Hiltpoltsteiner zu Hüttenbach, der den Hammermeister Contz Schwarzkopf mit dem Hammerwerk belehnte. 1446 erwarb das Nürnberger Augustinerkloster das Lehngut, verkaufte es aber 1450 an den Nürnberger Bürger und Montanunternehmer Linhard [[Groland von Oedenberg|Groland]] d. Ä., der bereits den Ansitz im nahen [[Diepoltsdorf (Simmelsdorf)|Diepoltsdorf]] besaß. 1468 hatte sich um einen Herrensitz eine Siedlung gebildet. Zeitweise im Besitz der Peßler als Erben, kam das Gut 1511 wieder an die Groland. Vor 1530 erwarb es der Montanunternehmer Stephan Kanler, der noch weitere Hammerwerke besaß, von den Groland als Unterlehen. Er ließ das Herrenhaus um 1535/36 umbauen und sein Sohn ergänzte einen Lustgarten mit Mauereinfriedung. Lehnsherr war ab 1609 die Familienstiftung der [[Tucher von Simmelsdorf]]. Ihre Rechte gingen auf Sebald Tucher zurück, der 1609 Katharina Holzschuher, Enkelin der Katharina Groland, geheiratet hatte. Das Gut wurde weiter als Unterlehen vergeben, bis die Tucher es 1792 verkauften. 1836 erwarb es schließlich der Fürther Spiegelglasfabrikant Berlin, um im Hammer eine Glasfabrik zu etablieren; er ließ auch die Befestigungen abbrechen und den Wassergraben auffüllen. 1913 veräußert, wurde das Herrenhaus ab 1958 Jugendherberge, was zum Verlust originaler Ausstattung und Bausubstanz führte. 1979/80 renovierte es die Familie Alberti, die es seither besitzt.<ref>[http://www.herrensitze.com/utzmannsbach.html Herrensitze.com] (Giersch/Schlunk/von Haller)</ref>


Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.&nbsp;Jahrhunderts im [[Königreich Bayern]] wurde Utzmannsbach mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites_Gemeindeedikt|Zweiten Gemeindeedikt]] eine Landgemeinde mit den weiteren Ortsteilen [[Judenhof (Simmelsdorf)|Judenhof]], [[Schindelrangen]] und [[Unterachtel (Simmelsdorf)|Unterachtel]].
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.&nbsp;Jahrhunderts im [[Königreich Bayern]] wurde Utzmannsbach mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites_Gemeindeedikt|Zweiten Gemeindeedikt]] eine Landgemeinde mit den weiteren Ortsteilen [[Judenhof (Simmelsdorf)|Judenhof]], [[Schindelrangen]] und [[Unterachtel (Simmelsdorf)|Unterachtel]].

Version vom 26. August 2020, 00:29 Uhr

Utzmannsbach
Gemeinde Simmelsdorf
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 49° 37′ 6″ N, 11° 21′ 31″ O
Höhe: 406 m ü. NHN
Einwohner: 33 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Eingemeindet nach: Diepoltsdorf
Postleitzahl: 91245
Vorwahl: 09155

Utzmannsbach ist ein Ortsteil der in Mittelfranken gelegenen Gemeinde Simmelsdorf im Landkreis Nürnberger Land.

Geografie

Das Dorf liegt im Naifertal, etwa 2,5 km nordöstlich von Simmelsdorf.

Geschichte

Herrensitz Utzmannsbach

Der Ort wurde erstmals 1360 urkundlich erwähnt. Er wurde auch als Etzelbach oder Esselbach bezeichnet.

Der Kern des Herrenhauses geht auf die Jahre 1374/75 zurück. Es entstand neben einem Hammerwerk, das den Herren von Wildenstein gehörte, die es noch im 14. Jahrhundert an die Herren von Winterstein verlehnten. Die Wildensteiner veräußerten Sitz und Hammerwerk 1442 an Philipp Hiltpoltsteiner zu Hüttenbach, der den Hammermeister Contz Schwarzkopf mit dem Hammerwerk belehnte. 1446 erwarb das Nürnberger Augustinerkloster das Lehngut, verkaufte es aber 1450 an den Nürnberger Bürger und Montanunternehmer Linhard Groland d. Ä., der bereits den Ansitz im nahen Diepoltsdorf besaß. 1468 hatte sich um einen Herrensitz eine Siedlung gebildet. Zeitweise im Besitz der Peßler als Erben, kam das Gut 1511 wieder an die Groland. Vor 1530 erwarb es der Montanunternehmer Stephan Kanler, der noch weitere Hammerwerke besaß, von den Groland als Unterlehen. Er ließ das Herrenhaus um 1535/36 umbauen und sein Sohn ergänzte einen Lustgarten mit Mauereinfriedung. Lehnsherr war ab 1609 die Familienstiftung der Tucher von Simmelsdorf. Ihre Rechte gingen auf Sebald Tucher zurück, der 1609 Katharina Holzschuher, Enkelin der Katharina Groland, geheiratet hatte. Das Gut wurde weiter als Unterlehen vergeben, bis die Tucher es 1792 verkauften. 1836 erwarb es schließlich der Fürther Spiegelglasfabrikant Berlin, um im Hammer eine Glasfabrik zu etablieren; er ließ auch die Befestigungen abbrechen und den Wassergraben auffüllen. 1913 veräußert, wurde das Herrenhaus ab 1958 Jugendherberge, was zum Verlust originaler Ausstattung und Bausubstanz führte. 1979/80 renovierte es die Familie Alberti, die es seither besitzt.[2]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Utzmannsbach mit dem Zweiten Gemeindeedikt eine Landgemeinde mit den weiteren Ortsteilen Judenhof, Schindelrangen und Unterachtel.

Am 1. April 1971 wurde sie im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Gemeinde Diepoltsdorf und diese am 1. Juli 1971 in Simmelsdorf eingegliedert.[3]

Im Dezember 2005 hatte Utzmannsbach 47 Einwohner.

Verkehr

Die Kreisstraße LAU 12 von Großengsee nach Diepoltsdorf durchläuft den Ort.

Sehenswürdigkeiten

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Utzmannsbach

Commons: Utzmannsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen auf der Gemeinde-Website
  2. Herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
  3. Genealogienetz

Vorlage:Navigationsleiste Ortsteile von Simmelsdorf