Tennisschläger

Tennisschläger.

Der Tennisschläger ist das Spielgerät zum Betreiben des Tennissports. Er wird meistens auch als Racket (engl.: Schläger) bezeichnet. Der Schläger besteht aus einem Rahmen, der Schlagfläche und einem Griff.

Rahmen

Rahmen aus Holz wurden bis in die 1980er benutzt, meistens geschichtet aus verschiedenen Holzarten, um die Steifigkeit zu variieren. In den 1960ern kamen die ersten Metallschläger auf den Markt. Sie bestanden aus Aluminium oder Stahl, später aus Kombinationen beider Metalle. In den 1970ern wurde auch Glasfaserverstärkter Kunststoff verwendet, später dann Kohlenstoffverstärkter Kunststoff (CfK), welcher den großen Vorteil hat, sowohl leicht als auch steif zu sein. Viele Schläger sind heute noch aus CfK. Weitere Stoffe, wie Keramik, Titan und Aramidfaser (Kevlar, Twaron...) sind ebenfalls bei der Rahmenkonstruktion von Bedeutung. Mittlerweile werden auch Computerchips in Rahmen eingebaut, damit so genannte intelligente Schläger konstruiert werden können.

Allerdings ist die Wirkung von Computerchips, Liquidmetallen, Titan etc. bei vielen Fachleuten strittig, werden für reines Marketinggetöse gehalten. Titanpartikel z.B. wurden häufig nur im Lack festgestellt, darunter tauchte pures Graphit auf, waren alle Schläger schwarz. Verstärkt wird die Ansicht dieser Fachleute durch das Verschwinden dieser so beworbenen Serien zumeist bereits nach 1 Saison.

Entscheidend für die Power eines Schlägers sind Rahmenstärke und Rahmenhärte. Je härter ein Rahmen ist, desto mehr Energie gibt er an den Ball zurück. Ist der Rahmen dünn und weich, vernichtet er Energie.

Schlagfläche

Die Schlagfläche besteht aus Saiten , die in den Rahmen gespannt werden und schachbrettartig angelegt sind. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Saiten:

  • Die Naturdarmsaite wird aus Kuhdärmen hergestellt. Sie ist besonders elastisch, aber reißt sehr schnell. Die Saite ist sehr teuer und wird deshalb heutzutage fast ausnahmslos von Profis verwendet.
  • Die Kunstsaite wird industriell hergestellt und besteht meistens aus Nylon oder Polyester, es gibt aber noch unzählige andere Konstruktionen. Die Haltbarkeit ist sehr hoch und ist daher für Hobbyspieler ideal.

Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die Schlagfläche durch Verwendung neuer Materialien im Rahmen. Es gibt aber Obergrenzen, die von den Tennisregeln der ITF bestimmt sind.

Bespannung

Die Saiten werden mittels Bespannungsmaschinen in den Rahmen gesetzt. Für die Spieleigenschaften ist die Bespannungshärte ein entscheidender Faktor. Sie gibt an, mit wie viel Druck der Schläger bespannt ist. Meistens variiert die Empfehlung der Hersteller dafür von 24 bis 30 kg. Dabei werden Längssaiten manchmal härter bespannt als Quersaiten. Grundsätzlich gilt, je härter der Schläger bespannt ist, desto weniger Ballkontrolle und desto mehr Power hat man im Schlag. Mit der Zeit verliert die Bespannung an Härte und muss alle paar Monate erneuert werden.

Kopfgröße

Bei Tennisschläger sind unterschiedliche Kopfgrößen vorhanden. Sie werden häufig in vier Klassen eingeteilt. Die kleinste Kopfgröße wird als Midsize(<97 sq inch/625 cm^2) bezeichnet, danach folgen Midplus(98-105 sq inch/630-675 cm^2), Oversize (106-115 sq inch/680-740 cm^2) und Super Oversize (>116 sq inch/750 cm^2). Profispieler verwenden meist Schläger mit kleineren Kopfgrößen, da mit ihnen eine besser Ballkontrolle zu erreichen ist. Schläger mit sehr großer Fläche haben meist viel Power, ideal für ungeübte Spieler, die ihre Schlagpower nicht aus einer langen Ausholbewegung ziehen können.

Schlägergriff

Den Schlägergriff gibt es in mehreren Formen und Umfängen. Um die Griffschale ist ein Griffband gewickelt, das sich der Hand anpasst und den Schweiß aufsaugt. Die meisten Tennisspieler benutzen zusätzlich ein Übergriffband, das regelmäßig ausgetauscht wird.

Umfang

Es gibt sieben verschiedene Griffstärken:

Griffstärke Umfang
L 1 105 mm = 4 1/8 Inches
L 2 108 mm = 4 1/4 Inches
L 3 111 mm = 4 3/8 Inches
L 4 114 mm = 4 1/2 Inches
L 5 118 mm = 4 5/8 Inches
L 6 121 mm = 4 3/4 Inches
L 7 124 mm = 4 7/8 Inches