Stephan Kayser

Stephan Kayser (* 21. Juli 1948 in München) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Autor und Regisseur, sowie Film- und Musikproduzent.

Leben

Kayser kam über seine als Filmschaffende tätige Mutter Vera Kayser (1920-1960), einer Tochter des Schauspielers Charles Willy Kayser (1881-1942) früh zum Film. Mit sechs Jahren spielte er als Kinder-Darsteller in der Erich-Kästner-Verfilmung Drei Männer im Schnee (Regie: Kurt Hoffmann). Zwei Jahre später wirkte er in der internationalen Spielfilm-Produktion Harte Männer, heiße Liebe (Regie: Franz Cap) mit.

1960 wurde er für die Titelrolle des Kai aus der Kiste, einer Wolf-Durian-Verfilmung des SDR (Regie: Theo Mezger) engagiert. Als Synchronsprecher sprach er für Fernsehserien, darunter Die Kinder von Bullerbü, Lassie, Flipper. In Pier Paolo Pasolinis Film Mamma Roma synchronisierte er den Darsteller des "Ettore".

Als Schauspieler übernahm er Rollen in Fernsehserien wie Familie Hansen, Fernfahrer, Die Kramer, Die Hupe, aber auch in Fernsehspielen wie "Leuchtfeuer" (BR/Regie:Kurt Wilhelm) und "Monsieur Gringo" (SWF/Regie:Peter Hamel). 1968 wandte er sich der journalistischen Tätigkeit zu und wurde freier Mitarbeiter im Feuilleton der Münchner Boulevardzeitung tz als Film- und Musikkritiker.

Ab 1969 realisierte Kayser mit seiner eigenen Filmproduktion eine Reihe von Kurzspielfilmen, die fast alle von der Filmbewertungs- stelle Wiesbaden mit dem Prädikat "wertvoll" oder "besonders wertvoll" ausgezeichnet wurden.Sein erster Kurzspielfilm "Vampire sind auch Menschen" erhielt 1970 den Publikumspreis bei den Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen. Der Kurzfilm "1972 - Olympische Impressionen" (Prädikat "besonders wertvoll") entstand während der Olympischen Spiele 1972 in München und wurde als offizieller deutscher Beitrag für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Short Movies" (1973) ausgewählt. Kayser war zudem Produzent und Regisseur eines Dokumentarfilmes mit dem Titel "Die Polizei im Zeichen der fünf Ringe" (1972),der das Sicherheitskonzept der Olympischen Spiele 1972 in München zum Inhalt hat, und wurde so ein wichtiger Zeitzeuge des Terroranschlags auf die israelische Mannschaft im Olympischen Dorf Connollystraße.

Es folgten die Filme "Hugo was here" mit Jürgen Flimm, "Der Tunnel" (nach Friedrich Dürrenmatts Erzählung) und "Der Vertreter" mit Martin Sperr in den Hauptrollen. "Winterreise" mit Constance Engelbrecht,"Der Rest ist Beethoven" mit Bernd Herzsprung,sowie "Solo für Anita" mit Alois Maria Giani in der Hauptrolle.Mehrfach erhielt er die begehrten Kurzfilm-Preise des HdF (Hauptverband Deutscher Filmtheater),die im Rahmen der Berliner Filmfestspiele verliehen wurden. Für sein Spielfilmprojekt "Spaghetti Bolognese" erhält er von der Bayerischen Filmförderung eine Drehbuchförderung.


Als Darsteller wirkte Kayser letztmals in der TV-Spiel-Dokumentation "LH 615 - Operation München" (SDR) über die Lufthansa-Flugzeugentführung als Co-Pilot Meyer mit. 1978 erschien sein Band mit Erzählungen "Wo dieses Land ist" im Ehrenwirth-Verlag.Der Roman "Warnung vor Balthasar Brix" blieb unveröffentlicht. In den Jahren 1977-1980 entstand zudem sein erster Spielfilm "Magma-Reise von Hier nach Dort", an dem der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911 - 1991) mitwirkte und der diesem auch gewidmet ist.

Es folgte eine Tätigkeit als Dialogbuch-Autor für die TV-Unterhaltungssendungen e "Väter der Klamotte" und "Spaß mit Charlie (Chaplin)" (ZDF), sowie als Regisseur von Industrie- und Werbefilmen. Nach der Regie-Arbeit zu dem Film über den Mystiker und Komponisten Jakob Lorber (1800-1864) gründet Kayser eine Musik-Produktionsfirma mit eigenem Label (K-Classic) und veröffentlicht "Ernste Musik", speziell das kompositorische Werk des Pianisten und Organisten Oliver Amadeus Kayser (*1977).Hinzu kommen Komponisten-Porträts auf CD mit zeitgenössischer Musik von Kurt Brüggemann und Peter Schöbach. In Co-Produktion mit Deutschlandradio Berlin entsteht eine CD mit der Pianistin Hee Sook Ahn.

In 2000er Jahren befasste sich Kayser mit einigen filmischen Langzeit-Projekten und widmet sich auch wieder der schriftstellerischen Tätigkeit.


Filmografie Stephan Kayser (Produktion,Buch und Regie)

"Vampire sind auch Menschen" (Kurzspielfilm, 1970) "Winterreise" (Kurzspielfilm 1971) "Hugo was here" (Kurzspielfilm mit Jürgen Flimm, 1971) "Die Sex-Jährigen" (Kurzfilm-Parodie, 1971) "Christian - Ein Unfall" (Kurzspielfilm, 1972) "Der Nächste, bitte" (Kurzspielfilm, 1972 "Der Rest ist Beethoven" (Kurzspielfilm mit Bernd Herzsprung), 1972) "1972 - Olympische Impressionen " (Kultur-Kurzfilm, 1972) "Schachmatt-Gestern und Heute" (Dokumentarfilm, 1973) "Franz Habben, Maler" (Künstler-Porträt, 1974) "Nicht mehr allein" (Dokumentarfilm, 1974) "Solo für Anita" (Fernsehfilm mit Alois Maria Giani, 1974) "Der deutsche Film ist tot - Es klebe der deutsche Film" (Filmparodie , 1976) "Der Tunnel" (Kurzspielfilm mit Martin Sperr, 1976) "Der Spiegel" (Kurzspielfilm, 1977) "Made in Starnberg" (Dokumentarfilm, 1977) "Marcel von Herrfeldt - Künder der Frauenschönheit" (Künstlerporträt, 1978) "Zero" (Kurzspielfilm mit Michael Kroecher, 1978 "Der Vertreter" (Kurzspielfilm mit Martin Sperr, 1978 "Das Modell Gesundheitspark" (Dokumentarfilm, 1979) "Magma - Reise von hier nach dort" - (Spielfilm, 1980) "Jakob Lorber - Und hättet ihr nicht das ganze Universum in euch" (Historisches Filmporträt, 1989 )

Stephan Kayser als Schauspieler

"Drei Männer im Schnee" (Regie: Kurt Hoffmann, 1954) "Mädchen und Männer" (La Ragazza della salina) mit Marcello Mastroianni,Mario Adorf, 1956 "Kai aus der Kiste" (Titelrolle, Regie Theo Mezger, 1960) "Familie Hansen" mit Paul Klinger, Bruni Löbel, Angelika Bender (TV-Serie, 1966) "Leuchtfeuer" (TV-Film Regie: Kurt Wilhelm, 1967) "Die Kramer" mit Barbara Rütting (TV-Serie, 1968) "Die Hupe" mit Thomas Fritsch,Suzanne Douzet(13-teilige TV-Serie, 1969) "Mädchen beim Frauenarzt" (Episoden-Spielfilm, Regie: Ernst Hofbauer, 1971) "LH-615 - Operation München" (TV-Spieldokumentation, Regie :Theo Mezger,1975)


Stephan Christian Kayser als Buchautor

"Wo dieses Land ist" (Erzählungen,erschienen im Ehrenwirth-Verlag, 1978) "Warnung vor Balthasar Brix" (Roman 1979) "Alles Augenwischerei" (Texte und Fotos, 1981)