Stargazy Pie

Stargazy Pie

Stargazy Pie (ungefähr: Sterndeuter-Pastete) ist ein Gericht der Küche von Cornwall. Zu den Zutaten der Füllung gehören Sardinen (pilchard), Eier und Kartoffeln. Es gibt mehrere Variationen der Pie, doch ist allen gemeinsam, dass Fischköpfe aus dem Teig ragen, als ob sie den Himmel betrachten.

Es ist überliefert, dass das Gericht aus dem Dorf Mousehole stammt und traditionell am Festival Tom Bawcock's Eve gegessen wird, das an seinen großen Fang in einem stürmischen Winter erinnert. Sein ganzer Fang wurde angeblich zu einer riesigen Stargazy Pie gebacken, die sieben Arten von Fisch enthielt und das Dorf vor dem Verhungern bewahrte. Bawcocks Geschichte und damit die Pie wurde durch das Kinderbuch The Mousehole Cat von Antonia Barber populär.[1] 2007 gewann Mark Hix mit einer Variante des Gerichts den Wettbewerb Great British Menu der BBC.[2][3]

Geschichte

Die Pie entstand im Fischerdorf Mousehole in Cornwall und ist mit einer Legende verbunden um Tom Bawcock, einen mutigen Fischer des 16. Jahrhunderts. In einem besonders stürmischen Winter konnten die Boote den Hafen nicht verlassen. Als Weihnachten nahte, drohte eine Hungersnot, da Fisch die Haupahrungsquelle war.[4] Am 23. Dezember entschied sich Tom Bawcock, dem Sturm zu trotzen, und es gelang ihm, genug Fisch für das ganze Dorf zu fangen. Der gesamte Fang wurde zu einer Pie verarbeitet, die sieben Sorten Fisch enthielt, deren Köpfe herusragten, um zu beweisen, dass Fisch enthalten war. Seitdem wird an jedem 23. Dezember in Mousehole das Festival Tom Bawcock's Eve abgehalten. Dabei wird eine riesige Stargazy Pie erst in einer Laternenprozession durch den Ort geführt und dann verzehrt.[4][5][6]

Beschreibung

Stargazy Pie ist eine Pastete, die traditionell mit ganzen Sardinen gefüllt wird. Es ist wichtig, dass die Köpfe der Fische durch die Teighaube ragen, als ob sie die Sterne anschauten. Dadurch ist gewährleistet, dass Öl, dass beim Garen austritt, in die Pastete fließen kann, wodurch der Geschmack intensiviert und die Pastete saftiger wird.[7] Rick Stein empfiehlt, auch einige Fischschwänze heraustehen zu lassen, um den Eindruck springender Fische zu erwecken.[8]

Obwohl der British Food Trust das Gericht als unterhaltsam für Kinder einstuft,[7] wurde es in der Zeitung New York Daily News in der Rubrik "Yuck! Disgusting things people eat" als ekelerregend eingestuft, basierend auf einem Buch des amerikanischen Autors Neil Setchfield.[9][10] Beim Festival Tom Bawcock's Eve wird es in The Ship Inn serviert, dem einzigen Pub in Mousehole, manchmal nach einer Aufführung der Legende.[11]

Einzelnachweise

  1. Amy Cohn: Childrens Books: The Mousehole Cat In: The New York Times, 10. März 1991. Abgerufen im 7. Januar 2011 (englisch). 
  2. Caroline Stacey: Mark Hix serves up a seasonal feast In: The Times, 11. Oktober 2008. Abgerufen im 7. Januar 2011 (englisch). 
  3. Emily Dugan: Champion of British food dominates the 'Great British Menu' In: The Independent, 8. Juni 2007. Abgerufen im 7. Januar 2011 (englisch). 
  4. a b The Story of Tom Bawcock, BBC News, 2. Dezember 2009. Abgerufen im 7. Januar 2011 (englisch). 
  5. Michael Kent: Cornwall from the Coast Path. Alison Hodge Publishers, 2008, ISBN 0-906720-68-0, S. 103 (englisch).
  6. Trewin, Carol, Woolfitt, Adam: Gourmet Cornwall. Alison Hodge Publishers, 2005, ISBN 0-906720-39-7, S. 16 (englisch, google.com).
  7. a b Stargazey pie. greatbritishkitchen.co.uk, abgerufen am 7. Januar 2011 (englisch).
  8. Rick Stein: Rick Stein's Food Heroes. BBC Books, 2005, ISBN 0-563-52175-9 (englisch).
  9. Yuck! disgusting things people eat (number 9) In: New York Daily News, 24. August 2010. Abgerufen im 7. Januar 2011 (englisch). 
  10. Neil Setchfield: Yuck! The things people eat. Merrell, 2010, ISBN 1-85894-524-0 (englisch).
  11. Berry, Oliver, Dixon, Belinda: Devon, Cornwall & South West England. Lonely Planet, 2008, ISBN 1-74104-873-7, S. 48 (englisch, google.com [abgerufen am 7. Januar 2011]).

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