„Skopje“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Skopje, FYR Macedonia.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Blick über das Stadtzentrum von Südwesten aus]]


'''Skopje''' ist die [[Hauptstadt]] [[Mazedonien]]s und mit über 500.000 Einwohnern (Gemeinde) zugleich die größte des Landes. Es hat eine mehr als zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte.
'''Skopje''' ist die [[Hauptstadt]] [[Mazedonien]]s und mit über 500.000 Einwohnern zugleich die größte des Landes. Etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung Mazedoniens lebt in der Großstadt. Skopje weist eine mehr als zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte auf und gehört somit zu den ältesten noch bestehenden Städten des Landes.


Die Stadt ist sowohl Sitz des mazedonischen [[Parlament der Republik Mazedonien|Parlamentes]] als auch der mazedonischen Regierung. Sie ist ebenso das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes, [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|Bischofssitz]] und Sitz des [[Mufti|Großmufti]] des Landes.
Die Stadt am [[Vardar]] ist sowohl Sitz des [[Parlament der Republik Mazedonien|Parlamentes]] als auch der [[Regierung der Republik Mazedonien|Regierung]]. Sie ist ebenso das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes, [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|orthodoxer Bischofssitz]] und Sitz des [[Mufti|Großmufti]].


== Name ==
== Name der Stadt ==
Von den Römern gegründet wurde der Ort in [[Lateinische Sprache|lateinisch]] ''Scupi'' genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: [[Mazedonische Sprache|mazedonisch]] ''Скопје'', [[Albanische Sprache|albanisch]] ''Shkupi'' bzw. ''Shkup'' (bestimmte bzw. unbestimmte Form), [[Türkische Sprache|türkisch]] ''Üsküp'', [[Bulgarische Sprache|bulgarisch]] ''Скопие'' und [[Serbische Sprache|serbisch]] ''Скопље''. In [[Osmanisches Reich|osmanischer Herrschaftszeit]] war auch die Form ''Üsküb'' gebräuchlich.
Von den Römern gegründet wurde der Ort [[Lateinische Sprache|lateinisch]] ''Scupi'' genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: [[Mazedonische Sprache|mazedonisch]] ''Скопје'', [[Albanische Sprache|albanisch]] ''Shkupi'' bzw. ''Shkup'' (bestimmte bzw. unbestimmte Form), [[Türkische Sprache|türkisch]] ''Üsküp'', [[Bulgarische Sprache|bulgarisch]] ''Скопие'' und [[Serbische Sprache|serbisch]] ''Скопље''. In [[Osmanisches Reich|osmanischer Herrschaftszeit]] war auch die Form ''Üsküb'' gebräuchlich.


== Geographie ==
== Geographie ==
[[Datei:Vardarriver-skopje.JPG|miniatur|Der Vardar mäandert sich mehrere male durch die Hauptstadt des Landes, wie hier beim Fußballstadion ''Philip II'' westlich der Innenstadt]]
=== Geographische Lage ===
=== Lage ===
Skopje befindet sich im Norden der Republik Mazedonien nahe an der Grenze zum [[Kosovo]]. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss [[Vardar]] das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich das [[Vodno]]-Gebirge. Die Stadt gibt dem ''[[Becken (Geomorphologie)|Becken]] von Skopje'' seinen Namen, in welchem noch viele andere Gemeinden liegen. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar hinüber, welches Mazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht. Die kosovarische Hauptstadt [[Priština|Priština/Prishtina]] ist nur 75 km im Norden entfernt (Luftlinie).
Skopje befindet sich im Norden der Republik Mazedonien nahe an der Grenze zum [[Kosovo]]. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss [[Vardar]] das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich der [[Hausberg]] [[Vodno]]. Die Stadt gibt dem ''[[Becken (Geomorphologie)|Becken]] von Skopje'' seinen Namen, in welchem noch viele andere Gemeinden liegen. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar hinüber, welches Mazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht. Die kosovarische Hauptstadt [[Priština|Priština/Prishtina]] ist nur 75 Kilometer im Norden entfernt (Luftlinie).

=== Geologie ===
Mazedonien liegt in einem [[Seismologie|seismologisch]] äußerst aktiven Region zwischen der [[Eurasische Platte|Eurasischen]] und der [[Afrikanische Platte|Afrikanischen Platte]]. Die genaue Grenze ist unklar, zudem die Eurasische in diesem Gebiet in mehrere kleinere Platten geteilt ist. Hier ist vor allem die [[Apulische Platte]] zu nennen, die [[Italien]] und das [[Dinarisches Gebirge|Dinarische Gebirge]] umfasst.

Skopje liegt grob betrachtet in einer [[Geologie|geologischen]] Übergangszone zwischen dem [[Dinarisches Gebirge|Dinarischen Gebirge]] im Nordwesten und den [[Rhodopen]] im Osten. Dieser [[Tektonik|tektonische]] [[Graben (Geologie)|Graben]] wird [[Morava-Vardar-Furche]] genannt und ist von zahlreichen tektonischen Störungen und Aktivitäten geprägt, wovon unter anderem die drei Erdbeben in der Stadtgeschichte (518, 1515 und 1963) zeugen. Das von Gebirgen umringte ''Becken von Skopje'' hat eine Fläche von 2.100 km², ein Zehntel davon wird vom Stadtgebiet eingenommen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.meseisforum.net/1963_skopje.pdf | titel=Damaging Effects of July 26, 1963 Skopje Earthquake | autor=Jakim T. Petrovski | hrsg=Institute of Earthquake Engineering and Engineering Seismology, University "Cyril and Methodius", Skopje, Republic of Macedonia | zugriff=2012-03-20 | sprache=en}}</ref>

=== Gewässer ===
Nach rund 90 Kilometern Länge von seiner Quelle bei [[Gostivar]] beginnt der [[Vardar]], in das Stadtgebiet von Skopje zu fließen. Zahlreiche [[Mäander]]n und Brücken - darunter die bekannte [[Skopje#Sehenswürdigkeiten|Kamen Most]] - prägen das Flussbild. Im Sommer wird der Vardar von Bade- und Schwimmgästen benutzt.

Neben diesem wichtigstem Gewässer gibt es noch weitere kleinere Flüsse, die allesamt wieder in den Vardar münden. Zu den wichtigsten zählt die [[Treska]], die im Westen der Stadt im Bezirk [[Gjorče Petrov (Gemeinde)|Gjorče Petrov]] beim Krankenhaus ''Sveti Lazar'' in den Vardar mündet. In seinem Oberlauf wird der Fluss zum [[Matkasee]] gestaut, der als [[Liste der Seen in Mazedonien|neuntgrößter See Mazedoniens]] gilt. Mit seinen vielen Höhlen und den tiefen [[Canyon]]s zählt der See als Naturattraktion für Touristen.

Der [[Lepenec]] entspringt in der Nähe der kosovarischen Stadt [[Prizren]] und mündet nach 75 Kilometern im Stadtviertel ''Zlokučani'' im Westen der Stadt innerhalb des Bezirks [[Karpoš]] in den Vardar. Er ist der drittlängste Fluss in Skopje.<ref>{{Literatur | Titel=''Mala Prosvetina Enciklopedija'' | Herausgeber=Prosveta | Jahr=1985 | ISBN=86-07-00001-2 | Auflage=Dritte}}</ref><ref>{{Literatur | Titel=''Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije'' | Autor=Jovan Đ. Marković | Jahr=1990 | Herausgeber=Svjetlost-Sarajevo | ISBN=86-01-02651-6}}</ref>


=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
Die Gemeinde der Stadt Skopje gliedert sich seit der Reform des gesamten mazedonischen Verwaltungssystems von 2004 in zehn Stadtbezirke, die je einen eigenen Bürgermeister, einen Gemeinderat, ein Wappen, eine Flagge und weitere Kompetenzen verfügen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.stat.gov.mk/KlasifikaciiNomenklaturi/SpisokOpstiniNM_ZaWEB1.xls | titel=Systematische Liste der Gemeinden und Ortschaften in der Republik Makedonien | zugriff=2012-03-16 | sprache=mk | format=xls | hrsg=Statistisches Amt Mazedoniens}}</ref> Ein besonderes Merkmal dieser Gemeinden ist, dass sie oft nicht nur Stadtteile von Skopje umfassen sondern auch andere Ortschaften außerhalb des urbanen Raumes der Hauptstadt.
[[Datei:City of Skopje Municipality EN.png|miniatur|Die [[Liste der Gemeinden Mazedoniens|Stadtbezirke]].]]
Die Gemeinde Skopje gliedert sich seit 2004 in 10 Stadtbezirke.


{| class="wikitable" width="100%"
{|
|- style='vertical-align:center; background-color:#F0E68C;'
! Nummer
! Gemeindename
! Fläche (km²)
! Einwohner<br />(Volkszählung 2002<ref name="VZ2002" />)
! Bevölkerungsdichte<br />(Einwohner/km²)
! class="unsortable" rowspan="12" | [[Datei:Stadtgemeinden Skopje nummeriert.png|280px|Die 10 Stadtbezirke]]
|-
|-
| style="text-align:center" | 1
!Innenstadt
| [[Aerodrom (Gemeinde)|Aerodrom]]
!Osten
| style="text-align:right" | 21,85
!Westen
|- style="vertical-align:top;"
| style="text-align:right" | 72.009
| style="text-align:right" | 3.295,61
|
|-
* [[Centar]]
| style="text-align:center" | 2
* [[Čair]]
| [[Butel]]
|
| style="text-align:right" | 54,79
* [[Butel]]
| style="text-align:right" | 36.154
* [[Gazi Baba]]
| style="text-align:right" | 659,86
* [[Kisela Voda]]
|-
* [[Aerodrom (Gemeinde)|Aerodrom]]
| style="text-align:center" | 3
|
* [[Šuto Orizari]]
| [[Čair]]
| style="text-align:right" | 3,52
* [[Karpoš]]
| style="text-align:right" | 64.773
* [[Gjorče Petrov]]
| style="text-align:right" | 18.401,42
* [[Saraj (Skopje)|Saraj]]
|-
| style="text-align:center" | 4
| [[Centar (Skopje)|Centar]]
| style="text-align:right" | 7,52
| style="text-align:right" | 45.412
| style="text-align:right" | 6.038,83
|-
| style="text-align:center" | 5
| [[Gazi Baba]]
| style="text-align:right" | 110,86
| style="text-align:right" | 72.617
| style="text-align:right" | 655,03
|-
| style="text-align:center" | 6
| [[Gjorče Petrov (Gemeinde)|Gjorče Petrov]]
| style="text-align:right" | 66,93
| style="text-align:right" | 41.634
| style="text-align:right" | 622,05
|-
| style="text-align:center" | 7
| [[Karpoš]]
| style="text-align:right" | 35,21
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| style="text-align:right" | 1.694,58
|-
| style="text-align:center" | 8
| [[Kisela Voda]]
| style="text-align:right" | 34,24
| style="text-align:right" | 57.236
| style="text-align:right" | 1.671,61
|-
| style="text-align:center" | 9
| [[Saraj (Skopje)|Saraj]]
| style="text-align:right" | 229,06
| style="text-align:right" | 35.408
| style="text-align:right" | 154,58
|-
| style="text-align:center" | 10
| [[Šuto Orizari]]
| style="text-align:right" | 7,48
| style="text-align:right" | 22.017
| style="text-align:right" | 2.943,45
|-
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:center" | '''Insgesamt'''
| class="hintergrundfarbe5" | '''Stadt Skopje'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''571,46'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''506.926'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''887,07'''
|}
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| lfdez =
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== Bevölkerung ==
=== Allgemeines ===
Skopje ist, bezogen auf Einwohner und Fläche, die größte Stadt Mazedoniens. Rund ein Drittel der Landesbevölkerung ist in der Stadt am Vardar wohnhaft. Als Hauptstadt hat sie eine besonders multikulturelle Gesellschaft. Verschiedene [[Ethnie]]n, Sprachen und Religionen kennzeichnen die Bevölkerungsstruktur.

Im Jahr 2002 war die letzte Volkszählung Mazedoniens, damals zählte die Gemeinde der Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Etwa 2,52 % davon oder 12.774 Personen waren [[Analphabetismus|Analphabeten]] und rund 28,46 % beziehungsweise 144.271 Personen waren arbeitslos.<ref name="VZ2002">{{Internetquelle | url=http://www.stat.gov.mk/pdf/kniga_13.pdf | titel=Volkszählung 2002 | sprache=mk und en | zugriff=2012-03-05}}</ref>

=== Ethnien und Sprachen ===
Wie in großen Teilen des Landes leben auch in Skopje verschiedene Ethnien miteinander. Für 2002 bezeichneten sich von den 506.926 Einwohnern 338.358 als [[Mazedonier (slawische Ethnie)|ethnische Mazedonier]], 103.891 als [[Albaner in Mazedonien|Albaner]], 23.475 als [[Roma]], 14.298 als [[Serben]], 8.595 als [[Türkische Minderheiten in Südosteuropa|Türken]], 7.585 als [[Bosniaken]], 2.557 als [[Aromunen]] und 8.167 gaben eine andere Volksgruppe an. In relativen Zahlen waren 66,75 % mazedonisch, 20,49 % albanisch, 4,63 % Roma, 2,82 % serbisch, 1,70 % türkisch, 1,50 % bosniakisch, 0,50 % aromunisch und 1,61 % gaben eine andere Ethnie an.

Die Sprachen mit den meisten Muttersprachlern waren 2002 [[Mazedonische Sprache|Mazedonisch]], [[Albanische Sprache|Albanisch]], [[Romani]], [[Serbische Sprache|Serbisch]], [[Türkische Sprache|Türkisch]], [[Bosnische Sprache|Bosnisch]], [[Aromunische Sprache|Aromunisch]], [[Meglenorumänische Sprache|Meglenorumänisch]], [[Montenegrinische Sprache|Montenegrinisch]], [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]] und in sehr kleiner Zahl auch [[Hebräische Sprache|Hebräisch]].

=== Religionen ===
Die Religionen mit den meisten Anhängern sind der [[Orthodoxes Christentum|Orthodoxe Christentum]] und der [[Islam]] [[Sunniten|sunnitischer]] Ausprägung. Daneben gibt es eine Minderheit an [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]]. [[Protestanten]], [[Reformierte]] und auch wenige [[Judentum|Juden]] zählen zu den weiteren Religionen in der Stadt. Die orthodoxen Mazedonier sind in der [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|Mazedonisch-Orthodoxen Kirche]] organisiert, die ihren Sitz in Skopje hat. Für den Großteil der muslimischen Albaner übernimmt die ''Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien'' (alb. ''Bashkësia Fetare Islame në Republikën e Maqedonisë'') deren Kompetenzen. Der [[Mufti|Großmufti]] Mazedoniens hat seinen Sitz in der Hauptstadt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bim.org.mk/ | sprache=sq | zugriff=2012-03-16 | titel=Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:505 OldAqueductSkopje.jpg|miniatur|Der römische Aquädukt]]
=== Die Entstehung der Stadt ===
=== Entstehung von Scupi ===
Der [[Römisches Reich|römische]] Kaiser [[Domitian]] (81–96 n. Chr.) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der Legionen [[Legio I Italica|I Italica]], [[Legio III Augusta|III Augusta]], [[Legio IV Macedonica|IV Macedonica]], [[Legio V Macedonica|V Macedonica]], [[Legio V Alaudae|V Alaudae]], [[Legio IIII Flavia Felix|IIII Flavia]] und [[Legio VII Claudia|VII Claudia]] in der neugegründeten Stadt ''[[Scupi]]'' an.<ref>M. Mirkovic: ''Einheimische Bevölkerung und römische Städte in der Provinz Obermösien'', in: [[Hildegard Temporini]] (Hrsg.): ''[[Aufstieg und Niedergang der römischen Welt]]'' (ANRW), Teil II, Band 6, ''Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Lateinischer Donau-Balkanraum)''. Walter de Gruyter & Co., Berlin & New York 1977, ISBN 978-3-11-006735-4, S. 831.</ref> Reste dieser Stadt etwa 4&nbsp;km nordwestlich des Stadtzentrums lassen sich heute noch besichtigen.<ref>[http://users.stlcc.edu/mfuller/scupi.html ''Ruins of Scupi in the Republic of Macedonia'']</ref> Auch ein [[Aquädukt]] ist 3&nbsp;km nördlich der Stadt freigelegt worden.
Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Skopje wurden in der Festung Kale gefunden. Sie datieren aus der [[Jungsteinzeit]] und sind somit über 6000 Jahre alt. Die von Archäologen zu Tage gebrachte Siedlung ist von einem noch unbekanntem Volk gegründet worden, die von der Jungsteinzeit bis zur [[Frühe Bronzezeit|Frühen Bronzezeit]] während Jahrhunderten in der Region lebte.<ref name="hos">{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=46 | titel=A brief account of the history of Skopje | sprache=en | hrsg=skopje.gov.mk | zugriff=2012-03-11}}</ref>


Die ersten bekannten Siedler in der Umgebung von Skopje waren die [[Triballer]], die zu den [[Thraker]]n gehörten. Nach ihnen kamen die [[Päonien (Landschaft)|Päonier]], doch im 3. Jahrhundert v. Chr. konnten die [[Dardaner (Volk)|Dardaner]] ([[Illyrer|illyrischer]] Stamm) deren Gebiete entreißen und gründeten ein großes Königreich, das von der ''Scupi'' genannten Siedlung über [[Niš|Naissus]] im Norden bis hin zu den [[Prokletije|Albanischen Alpen]] im Westen reichte. Die Dardaner erklärten im 2. Jahrhundert v. Chr. Scupi zu ihrer Hauptstadt und dehnten ihr Reich bis nach ''Bylazora'' (beim heutigen [[Veles (Mazedonien)|Veles]]) aus.<ref name="hos" />
Im Jahre 518 wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört, jedoch im Auftrag des oströmischen Kaisers [[Justinian I.]] wieder aufgebaut. Im Winter 594/95 wurde sie durch [[Landnahme der Slawen auf dem Balkan|slawische Stämme]] zerstört. Im 9. Jahrhundert wurde die Region Skopje Teil des [[Erstes Bulgarisches Reich|bulgarischen Reiches]]. Nach der [[Christianisierung]] Bulgariens wurde sie Bischofssitz. Während der Herrschaft von Zar [[Roman (Bulgarien)|Roman]] war die Stadt ab 980 für kurze Zeit bulgarische Hauptstadt und Sitz des bulgarischen [[Bulgarisch-Orthodoxe Kirche|Patriarchen]]. Nach dem Ende des Ersten Bulgarischen Reiches im Jahre 1018 wurde Skopje zum Zentrum des neugeschaffenen, [[Thema (byzantinische Verwaltung)|byzantinischen Themas]] ''[[Bulgarien (byzantinisches Thema)|Bulgaria]]''. Im 12. Jahrhundert wurde sie dem [[Zweites Bulgarenreich|Zweiten Bulgarenreich]] angegliedert. Mitte des 13. Jahrhunderts war Skopje Zentrum des Herrschaftsbereichs des [[Boljaren]] und späteren bulgarischen Zaren [[Konstantin Tich Asen]] (1257–1277). Die Stadt wurde wahrscheinlich 1282 vom [[Nemanjiden]]könig [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] erobert.


Die [[Römisches Reich|Römer]] eroberten im Zuge der [[Makedonisch-Römische Kriege|Makedonisch-Römischen Kriege]] 168 v. Chr. auch das Dardanische Reich, doch jahrzehntelang konnten sie ihre Herrschaft nur spärlich in [[Makedonien]] durchsetzen. Der römische Kaiser [[Domitian]] (81–96 n. Chr.) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der Legionen [[Legio I Italica|I Italica]], [[Legio III Augusta|III Augusta]], [[Legio IV Macedonica|IV Macedonica]], [[Legio V Macedonica|V Macedonica]], [[Legio V Alaudae|V Alaudae]], [[Legio IIII Flavia Felix|IIII Flavia]] und [[Legio VII Claudia|VII Claudia]] in der einem Militärlager ähnelnden Siedlung Scupi an.<ref>{{Literatur | Autor=Miroslava Mirković | Titel=Einheimische Bevölkerung und römische Städte in der Provinz Obermösien | Herausgeber=[[Hildegard Temporini]] | Reihe=[[Aufstieg und Niedergang der römischen Welt]] | WerkErg=Teil II | Band=Band 6 | Sammelwerk=Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Lateinischer Donau-Balkanraum) | Verlag=[[Verlag Walter de Gruyter|Walter de Gruyter & Co.]] | Ort=Berlin/New York | Jahr=1977 | ISBN=978-3-11-006735-4 | Seiten=831}}</ref> Zur gleichen Periode erlangte der Ort 86 n. Chr. den Status einer ''[[Colonia (Rom)|Colonia]]''.<ref name="hos" />
Am 16. April 1346 ließ sich König [[Stefan Uroš IV. Dušan]] in seiner nunmehrigen [[Residenzstadt]] Skopje vom [[Bulgarisch-Orthodoxe Kirche|bulgarischen Patriarchen]] [[Simeon (Patriarch)|Simeon]] von [[Weliko Tarnowo|Tarnowo]] und vom Erzbischof von Ohrid [[Nikolaj]] zum ''Zar der Serben'' und seine Frau zur Zarin krönen sowie das Oberhaupt der [[Liste der serbisch-orthodoxen Patriarchen|serbischen Kirche]] zum ersten serbischen Patriarchen [[Joanikije II.]] erheben.<ref>[http://bg-patriarshia.bg/index.php?file=tarnovo_patriarchs.xml ''ТЪрновсқи патриарси.'' (''Tarnowoer Patriarchen.'')] bg-patriarshia.bg (bulgarisch), abgerufen am 12. November 2010</ref> Mit dem Tod Dušans 1355 endete wohl auch bald die besondere Rolle der Stadt für die slawischen Völker.

Reste der antiken Stadt Scupi lassen sich heute noch etwa 4&nbsp;km nordwestlich des Stadtzentrums besichtigen.<ref>{{Internetquelle | url=http://users.stlcc.edu/mfuller/scupi.html | titel=Ruins of Scupi in the Republic of Macedonia | sprache=en | zugriff=2012-03-05 | hrsg=St. Louis Community College | datum=2005-10-20}}</ref> Auch ein [[Aquädukt]] ist freigelegt worden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.aqueductskopje.net/ | titel=aqueductskopje.net | zugriff=2012-03-05 | sprache=en}}</ref>

=== Mittelalter ===
Die nächsten Jahrhunderte waren für die kleine Stadt sehr wechselvoll. Im Jahr 518 zerstörte ein Erdbeben die gesamte Stadt; der oströmische Kaiser [[Justinian I.]] ließ sie jedoch wiederaufbauen. Es vergingen nicht einmal 100 Jahre, als im Winter 594/95 im Zuge der [[Landnahme der Slawen auf dem Balkan]] Stämme der [[Slawen]] die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Das Mittelalter zwischen dem Einfall der Slawen bis zur Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert war von blutigen Machtkämpfen zwischen regionalen Mächten, allen voran den [[Byzantinisches Reich|Byzantinern]] und [[Bulgaren]], geprägt. Im 9. Jahrhundert schlossen Letztere die Stadt dem [[Geschichte Bulgariens#Erstes Bulgarisches Reich|Ersten Bulgarischen Reich]] an und konnten sich für einige Jahrzehnte behaupten. Durch die [[Christianisierung]] Bulgariens wurde sie zudem Bischofssitz. Zar [[Roman (Bulgarien)|Roman]] erklärte im Jahr 980 Skopje für kurze Zeit zur bulgarischen Hauptstadt und Sitz des bulgarischen [[Bulgarisch-Orthodoxe Kirche|Patriarchen]]. Nach dem Fall des Ersten Bulgarischen Reiches 1018 eroberten die Byzantiner die Stadt am Vardar und erklärten sie zum Hauptort des [[Thema (byzantinische Verwaltung)|byzantinischen Themas]] ''[[Bulgarien (byzantinisches Thema)|Bulgaria]]''. Die Herrschaft von [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] währte hingegen nicht lange. Schon im 12. Jahrhundert konnten die Bulgaren Skopje zurückerobern und sie ihrem [[Zweites Bulgarenreich|Zweiten Reich]] angliedern. Die zweite bulgarische Periode war jedoch noch kürzer als die erste, im Jahr 1282 entriss der serbische [[Nemanjide]] [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] die Stadt den Bulgaren. Skopje entwickelte sich zur neuen [[Residenzstadt]] der serbischen Herrscherdynastien.

Am 16. April 1346 ließen sich König [[Stefan Uroš IV. Dušan]] und seine Ehegattin in Skopje vom [[Bulgarisch-Orthodoxe Kirche|bulgarischen Patriarchen]] [[Simeon (Patriarch)|Simeon]] und vom [[Liste der Erzbischöfe von Ohrid|Erzbischof Nikolaj von Ohrid]] zum ''Zar bzw. Zarin der Serben'' krönen. Zudem erhob er das Oberhaupt der [[Serbisch-Orthodoxe Kirche|serbischen Kirche]] [[Liste der serbisch-orthodoxen Patriarchen|Joanikije II.]] zum ersten serbischen Patriarchen.<ref>{{Internetquelle | url=http://bg-patriarshia.bg/index.php?file=tarnovo_patriarchs.xml | titel=ТЪрновсқи патриарси. (''Tarnowoer Patriarchen.'') | hrsg=bg-patriarshia.bg | sprache=bg | zugriff=2012-03-05}}</ref>


=== Osmanische Zeit (1392–1689) ===
=== Osmanische Zeit (1392–1689) ===
[[Datei:Isak Bey Turbe Aladja Mosque Skopje.JPG|miniatur|Das Grab des Ishak Beys bei der [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunten Moschee]].]]
[[Datei:Isak Bey Turbe Aladja Mosque Skopje.JPG|miniatur|Das Grab des Ishak Beys bei der [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunten Moschee]]]]
1392 geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter [[Osmanisches Reich|osmanische]] Herrschaft. Wie der jugoslawische Orientalist Hasan Kaleshi berichtet, hieß der erste osmanische Statthalter von Skopje ''Paşayiğit Bey'', welcher den ältesten islamischen Bau der Stadt, die [[Meddah-Moschee]] erbauen ließ. Ihm folgte ''Ishak Bey'', der die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]], eine [[Madrasa]] samt Bibliothek, Unterkünfte und ein [[Külliye|Imaret]] (Armenküche) bauen ließ. Zum Unterhalt der Moschee, der Madrasa und des Imarets legte ''Ishak Bey'' in seiner ''Wakfiye'' (Stiftungsurkunde) die Einkünfte von zwei [[Hammām|Hammame]], 102 Läden und zwei [[Karawanserei|Hanen]] (Gasthöfe) sowie die Erträge zweier Dörfer und von sieben Landkomplexen einschließlich Äcker und Gärten aus dem Umland fest. Er selbst wurde später im Hofe der Bunten Moschee begraben.<ref>Hasan Kaleši: ''Najstariji vakufski dokumenti u Jugoslaviji na arapskom Jeziku''. Priština 1972, S. 333: ''Einer der ersten Stifter im Gebiet des heutigen Jugoslawien war Ishak Bey, der zweite Statthalter von Skopje nach Paşayiğit Bey. Ishak Bey errichtete in Skopje eine Moschee, die die Aladža („Bunte“) Moschee genannt wird, zweifelslos die älteste Moschee in Skopje nach der Meddah-Moschee, ein Vermächtnis des Paşayiğit Bey. Außer der Moschee erbaute Ishak Bey eine Medrese, die unter der türkischen Herrschaft eine der bekanntesten in Rumeli war. In der Moschee befand sich auch eine Bibliothek, was sich aus den gestifteten Büchern nach diesem Dokument [d.h. der Stiftungsurkunde] schließen lässt ... Im Bereich der Medrese befanden sich Wohnräume für die Studenten, weil der Gründer 'acht Dirhem pro Tag für die Studenten, die in der Medrese leben', gestiftet hat. In der wakfiye [Stiftungsurkunde] wird auch ein imaret (öffentliche Küche) erwähnt ... Zum Unterhalt der Moschee, der Medrese und des imarets, zur Bezahlung der verschiedenen Bediensteten und Diener, setzte Ishak Bey Einkommen aus folgenden Stiftungen fest: zwei Dörfer bei Skopje, zwei Hamame [Bäder] in Skopje, 102 Läden in Skopje, zwei Hane [Gasthöfe] in Skopje, sieben Landkomplexe einschließlich Äcker und Gärten, ein Haus als Wohnung für die Lehrer.''</ref>
Am 19. Januar 1392 geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter [[Osmanisches Reich|osmanische]] Herrschaft.<ref>{{Internetquelle | url=http://makedonija.name/cities/skopje#b | titel=Skopje History | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref> Wie der jugoslawische Orientalist [[Hasan Kaleshi]] (* 1922 in [[Srbica (Mazedonien)|Srbica]]; † 1976) berichtet, hieß der erste osmanische Statthalter von Skopje ''Paşayiğit Bey'', welcher um 1397 den ältesten islamischen Bau der Stadt, die [[Meddah-Baba-Moschee]] erbauen ließ.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.zeriislam.com/artikulli.php?id=1181 | titel=Islami dhe arsimi fetar në Maqedoni. | autor=Naser Ramadani | hrsg=Zëri Islam | datum=2009-12-18 | sprache=sq | zugriff=2012-03-05}}</ref> Ihm folgte ''Ishak Bey'', der die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]], eine [[Madrasa]] samt Bibliothek, Unterkünfte und ein [[Külliye|Imaret]] (Armenküche) bauen ließ. Zum Unterhalt der Moschee, der Madrasa und des Imarets legte ''Ishak Bey'' in seiner [[Waqf|Wakfiye]] die Einkünfte von zwei [[Hammām|Hammame]], 102 Läden und zwei [[Karawanserei|Hanen]] sowie die Erträge zweier Dörfer und von sieben Landkomplexen einschließlich Äcker und Gärten aus dem Umland fest. Er selbst wurde später im Hofe der Bunten Moschee begraben.<ref>{{Literatur | Autor=Hasan Kaleši (Hasan Kaleshi) | Titel=Najstariji vakufski dokumenti u Jugoslaviji na arapskom Jeziku | Ort=Priština | Jahr=1972 | Seiten=333 | Sprache=sr | Kommentar=Einer der ersten Stifter im Gebiet des heutigen Jugoslawien war Ishak Bey, der zweite Statthalter von Skopje nach Paşayiğit Bey. Ishak Bey errichtete in Skopje eine Moschee, die die Aladža („Bunte“) Moschee genannt wird, zweifellos die älteste Moschee in Skopje nach der Meddah-Moschee, ein Vermächtnis des Paşayiğit Bey. Außer der Moschee erbaute Ishak Bey eine Medrese, die unter der türkischen Herrschaft eine der bekanntesten in Rumeli war. In der Moschee befand sich auch eine Bibliothek, was sich aus den gestifteten Büchern nach diesem Dokument [d.h. der Stiftungsurkunde] schließen lässt ... Im Bereich der Medrese befanden sich Wohnräume für die Studenten, weil der Gründer 'acht Dirhem pro Tag für die Studenten, die in der Medrese leben', gestiftet hat. In der wakfiye [Stiftungsurkunde] wird auch ein imaret (öffentliche Küche) erwähnt ... Zum Unterhalt der Moschee, der Medrese und des imarets, zur Bezahlung der verschiedenen Bediensteten und Diener, setzte Ishak Bey Einkommen aus folgenden Stiftungen fest: zwei Dörfer bei Skopje, zwei Hamame [Bäder] in Skopje, 102 Läden in Skopje, zwei Hane [Gasthöfe] in Skopje, sieben Landkomplexe einschließlich Äcker und Gärten, ein Haus als Wohnung für die Lehrer.}}</ref>


Ein weiteres schweres Erdbeben ereignete sich im Jahr 1515. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Üskub 5145 steuerrechtlich erfasste Einwohner. Davon waren 3330 Muslime, hauptsächlich aus Kleinasien stammende Türken und 1815 Christen. Zu den Christen zählten damals Bulgaren, Albaner und Serben. Der größere Teil der Bevölkerung war im Gewerbe tätig. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat in Skopje im 16. Jahrhundert ein. Er wurde begünstigt durch die Lage der Stadt am Knotenpunkt der Handelsrouten von [[Edirne]] nach [[Sarajevo]] und von [[Thessaloniki]] nach [[Belgrad]], durch das osmanische Protektorat über [[Dubrovnik]] und die Ankunft von [[Sephardim|sephardischen Juden]]. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt mehr als 10.000 Einwohner (7425 Muslime, 2735 Christen und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren.<ref>Fikret Adanır: ''Skopje, eine Balkan-Hauptstadt.'' In: ''Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft''. Hrsg. von Harald Heppner. Wien: 1994, S. 149–170, hier S. 153–154: ''Skopje zählte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 5.145 steuerrechtlich erfaßte Einwohner, davon 3.330 Muslime und 1.815 Christen. Die Muslime - hauptsächlich Türken - stammten aus Kleinasien; die Islamisierung der einheimischen Bevölkerung war bis zum 16. Jahrhundert unbedeutend. Um 1455 betrieben rund 40 Prozent der muslimischen und 14 Prozent der christlichen Haushalte ein Gewerbe. Der Aufschwung im Balkanhandel im 16. Jahrhundert, begünstigt durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik ebenso wie die Ankunft von sephardischen Juden auf dem Balkan, kam auch Skopje zugute. Mit seinen mehr als 10.000 Einwohnern um die Mitte des 16. Jahrhunderts (2.735 Christen, 7.425 Muslime und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren, und mit seiner Lage am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Sarajevo und von Thessaloniki nach Belgrad. war Skopje dabei, ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu werden.''</ref>
Etwa 1000 Jahre später ereignete sich wieder ein schweres Erdbeben. Die Schäden im Jahr 1515 waren jedoch nicht so immens wie beim Erdbeben in der Antike. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Üskub 5145 steuerrechtlich erfasste Einwohner. Davon waren 3330 [[Muslim]]e, hauptsächlich aus Kleinasien stammende [[Türkische Minderheiten in Südosteuropa|Türken]] und 1815 [[Christ]]en. Zu den Christen zählten damals Bulgaren, [[Albaner]] und [[Serben]]. Der größere Teil der Bevölkerung war im [[Gewerbe]] tätig. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat in Skopje im 16. Jahrhundert ein. Er wurde begünstigt durch die Lage der Stadt am Knotenpunkt der Handelsrouten von [[Edirne]] nach [[Sarajevo|Saraybosna]] und von [[Thessaloniki|Selanik]] nach [[Belgrad]], durch das osmanische Protektorat über [[Dubrovnik]] und die Ankunft von [[Sephardim|sephardischen Juden]]. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt mehr als 10.000 Einwohner (7425 Muslime, 2735 Christen und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren.<ref>{{Literatur | Autor=Fikret Adanır | Titel=Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. | Reihe=Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft. | Herausgeber=Harald Heppner | Ort=Wien | Jahr=1994 | Seiten=149–170 | Kommentar=Hier S. 153–154: Skopje zählte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 5.145 steuerrechtlich erfaßte Einwohner, davon 3.330 Muslime und 1.815 Christen. Die Muslime - hauptsächlich Türken - stammten aus Kleinasien; die Islamisierung der einheimischen Bevölkerung war bis zum 16. Jahrhundert unbedeutend. Um 1455 betrieben rund 40 Prozent der muslimischen und 14 Prozent der christlichen Haushalte ein Gewerbe. Der Aufschwung im Balkanhandel im 16. Jahrhundert, begünstigt durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik ebenso wie die Ankunft von sephardischen Juden auf dem Balkan, kam auch Skopje zugute. Mit seinen mehr als 10.000 Einwohnern um die Mitte des 16. Jahrhunderts (2.735 Christen, 7.425 Muslime und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren, und mit seiner Lage am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Sarajevo und von Thessaloniki nach Belgrad. war Skopje dabei, ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu werden.}}</ref>


[[Datei:Skopje1594.gif|miniatur|Skopje im Jahre 1594.]]
[[Datei:Skopje1594.gif|miniatur|Skopje im Jahre 1594]]
Eine für die hochosmanische Zeit (16./17. Jahrhundert) bedeutende ausführliche Beschreibung Skopjes, drei Jahrzehnte vor der Inbrandsetzung Skopjes durch den [[Habsburger||habsburgischen]] General Piccolomini im Jahre 1689, findet sich im „Reisebuch“ (''Seyahatnâme'') des osmanischen Reisenden [[Evliya Çelebi]]. Er beschrieb die Stadt als eine ''gewaltige Siedlung'' welche sich auf beiden Seiten des Vardars erstreckte. Über die Stadt lag die Zitadelle, mit etwa 100 Mannschaftshäusern, Vorratshäusern und Zeughäusern. Die etwa 1060 Steinhäuser prägten mit ihren roten Ziegeln das Stadtbild. Weiter gab es in dieser Zeit 9 Koranleseschulen, welche den Moscheen angeschlossen waren, 20 [[Derwisch]]klöster ([[Tekke]]), ein [[Mevlevi|Mewlewikloster]] und 70 Schulen (Mekteb).<ref>Evliya Çelebi: ''Reisebuch'': Üsküb liegt links und rechts des Flusses Vardar [und ist] eine gewaltige Siedlung, die mit vielen tausend bemerkenswerten Steinbauten geziert ist. Sie hat siebzig Stadtviertel ... Im Innern der Zitadelle befinden sich etwa 100 Mannschaftshäuser, Vorratshäuser und Zeughäuser. Da sie sich aber im Innern des Landes befindet, hat sie nur wenige Geschütze. Die Stadt hat etwa 1060 hübsche Steinhäuser mit und ohne Obergeschoß, die von oben bis unten mit roten Ziegeln geschmückt und wohlgebaut sind ... Die kleinen und großen Gebäude und Bethäuser der Stadt umfassen 120 Gebetsnischen, jedoch nur in 15 von ihnen wird das Freitagsgebet abgehalten ... Es gibt 9 Koranleseschulen, doch besitzen sie keinen eigenen Lehrraum, sondern sind den Moscheen angeschlossen. In ihnen wird außer [dem] Auswendiglernen des Korantextes ... nichts anderes gelehrt, da die Leute dort des Auswendiglernens nicht allzu sehr beflissen sind. An 70 Orten gibt es Schulen (mekteb). In der Nähe von jeder Moschee ist eine Schule eingerichtet ... Es gibt über 20 Derwischklöster (tekje). Das Mewlewikloster ist eben errichtet und in Betrieb; früher war es das Haus des Pascha; durch Befehl des Melek Ahmed Pascha wurde es zum Sitze der Mewlewi. [Weiters gibt es] 110 Brunnen mit fließendem Wasser; 200 Sebilhane (große Brunnen) werden gezählt ... Die Bäder sind außerordentlich hübsch ... An sieben Orten gibt es kostenlose Gasthäuser (müsafirhane).</ref>
Eine für die hochosmanische Zeit (16./17. Jahrhundert) bedeutende ausführliche Beschreibung Skopjes, drei Jahrzehnte vor der Inbrandsetzung Skopjes durch den [[Habsburger|habsburgischen]] General Piccolomini im Jahre 1689, findet sich im „Reisebuch“ (''Seyahatnâme'') des osmanischen Reisenden [[Evliya Çelebi]]. Er beschrieb die Stadt als eine ''gewaltige Siedlung'' welche sich auf beiden Seiten des Vardars erstreckte. Über die Stadt lag die Zitadelle, mit etwa 100 Mannschaftshäusern, Vorratshäusern und Zeughäusern. Die etwa 1060 Steinhäuser prägten mit ihren roten Ziegeln das Stadtbild. Weiter gab es in dieser Zeit 9 Koranleseschulen, welche den Moscheen angeschlossen waren, 20 [[Derwisch]]klöster ([[Tekke]]), ein [[Mevlevi|Mewlewikloster]] und 70 Schulen (Mekteb).<ref>{{Literatur | Autor=Evliya Çelebi | Titel=''Reisebuch'' | Kommentar=Üsküb liegt links und rechts des Flusses Vardar [und ist] eine gewaltige Siedlung, die mit vielen tausend bemerkenswerten Steinbauten geziert ist. Sie hat siebzig Stadtviertel ... Im Innern der Zitadelle befinden sich etwa 100 Mannschaftshäuser, Vorratshäuser und Zeughäuser. Da sie sich aber im Innern des Landes befindet, hat sie nur wenige Geschütze. Die Stadt hat etwa 1060 hübsche Steinhäuser mit und ohne Obergeschoß, die von oben bis unten mit roten Ziegeln geschmückt und wohlgebaut sind ... Die kleinen und großen Gebäude und Bethäuser der Stadt umfassen 120 Gebetsnischen, jedoch nur in 15 von ihnen wird das Freitagsgebet abgehalten ... Es gibt 9 Koranleseschulen, doch besitzen sie keinen eigenen Lehrraum, sondern sind den Moscheen angeschlossen. In ihnen wird außer [dem] Auswendiglernen des Korantextes ... nichts anderes gelehrt, da die Leute dort des Auswendiglernens nicht allzu sehr beflissen sind. An 70 Orten gibt es Schulen (mekteb). In der Nähe von jeder Moschee ist eine Schule eingerichtet ... Es gibt über 20 Derwischklöster (tekje). Das Mewlewikloster ist eben errichtet und in Betrieb; früher war es das Haus des Pascha; durch Befehl des Melek Ahmed Pascha wurde es zum Sitze der Mewlewi. [Weiters gibt es] 110 Brunnen mit fließendem Wasser; 200 Sebilhane (große Brunnen) werden gezählt ... Die Bäder sind außerordentlich hübsch ... An sieben Orten gibt es kostenlose Gasthäuser (müsafirhane).}}</ref>


In Üsküb war im Jahre 1660 Evliya Zeuge des regen wirtschaftlichen Lebens in den über 2100 Kaufläden in den mehreren [[Basar]]en geworden. Zur Bevölkerungsstruktur vermerkt er, dass es in der Stadt neben der türkischen und albanischen Mehrheit auch Einwohner [[Armenier|armenischer]], [[Bulgaren|bulgarischer]], [[Serben|serbischer]] und [[Türkische Juden#Osmanisches Reich|jüdischer]] Herkunft gäbe, welche ihre eigenen Gotteshäuser besaßen. Auch eine Vielzahl von [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] lebte in der Stadt, welche jedoch ihren Gottesdienst in den serbischen Kirchen abhielten.<ref>Evliya Çelebi; Übersetzung aus dem Türkischen nach Duda, Herbert. ''Balkantürkische Studien''. Wien: 1949, S. 19–38.: Die Stadt hat aus Stein erbaute und mit Gewölben und Kuppeln gezierte Markthallen und Bazare, in denen 2150 Kaufläden untergebracht sind. [Die] Gassen sind sauber gepflastert. Jeder Kaufstand ist mit Hyazinthen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Basilienkraut, Flieder und Lilien geschmückt, die in Krügen oder Kästen stehen .. Bei heftiger Hitze ähneln die Bazare den Serdab (kühlen Sommerräumen) in Bagdad, denn die Bazare sind wie die in Sarajevo und Aleppo ganz und gar mit Bogengewölben erbaut ... Es gibt armenische, bulgarische, serbische und jüdische Gotteshäuser. Solche für die Franken, Madjaren und Deutschen gibt es nicht. Es gibt jedoch ziemlich viel Lateiner [d.h. Katholiken] da; diese halten dann den Gottesdienst auch in den serbischen Kirchen ab ... Die [muslimischen] Einwohner [Skopjes] sprechen meist rumelisch[-türkisch] und albanisch. Sie haben eine besondere Mundart. Sie gebrauchen dunkle und abgewandelte Ausdrucke. Sie sprechen aber mit einer besonderen Anmut ... Es ist wirklich eine saubere Stadt, denn alle Hauptwege sind gleichmäßig weiß gepflastert. Es gibt sehr viele Notabeln, Vornehme und Angesehene da. Sie ist ein Ort, wo Dichter wohnen, [und] wo man die Armen liebt; die Leute dort lieben Genuß und Lebensfreude, und Liebe und Leidenschaften gehören (auch dort) zum Besitz des liebeskranken Herzen.</ref>
In Üsküb war im Jahre 1660 Evliya Zeuge des regen wirtschaftlichen Lebens in den über 2100 Kaufläden in den mehreren [[Basar]]en geworden. Zur Bevölkerungsstruktur vermerkt er, dass es in der Stadt neben der türkischen und albanischen Mehrheit auch Einwohner [[Armenier|armenischer]], [[Bulgaren|bulgarischer]], [[Serben|serbischer]] und [[Türkische Juden#Osmanisches Reich|jüdischer]] Herkunft gäbe, welche ihre eigenen Gotteshäuser besaßen. Auch eine Vielzahl von [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] lebte in der Stadt, welche jedoch ihren Gottesdienst in den serbischen Kirchen abhielten.<ref>{{Literatur | Autor=Evliya Çelebi | TitelErg=Übersetzung aus dem Türkischen nach Herbert Duda | Übersetzer=Herbert Duda | Titel=Balkantürkische Studien |Ort=Wien | Jahr=1949 | Seiten=19–38 | Kommentar=Die Stadt hat aus Stein erbaute und mit Gewölben und Kuppeln gezierte Markthallen und Bazare, in denen 2150 Kaufläden untergebracht sind. [Die] Gassen sind sauber gepflastert. Jeder Kaufstand ist mit Hyazinthen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Basilienkraut, Flieder und Lilien geschmückt, die in Krügen oder Kästen stehen .. Bei heftiger Hitze ähneln die Bazare den Serdab (kühlen Sommerräumen) in Bagdad, denn die Bazare sind wie die in Sarajevo und Aleppo ganz und gar mit Bogengewölben erbaut ... Es gibt armenische, bulgarische, serbische und jüdische Gotteshäuser. Solche für die Franken, Madjaren und Deutschen gibt es nicht. Es gibt jedoch ziemlich viel Lateiner [d.h. Katholiken] da; diese halten dann den Gottesdienst auch in den serbischen Kirchen ab ... Die [muslimischen] Einwohner [Skopjes] sprechen meist rumelisch[-türkisch] und albanisch. Sie haben eine besondere Mundart. Sie gebrauchen dunkle und abgewandelte Ausdrucke. Sie sprechen aber mit einer besonderen Anmut ... Es ist wirklich eine saubere Stadt, denn alle Hauptwege sind gleichmäßig weiß gepflastert. Es gibt sehr viele Notabeln, Vornehme und Angesehene da. Sie ist ein Ort, wo Dichter wohnen, [und] wo man die Armen liebt; die Leute dort lieben Genuß und Lebensfreude, und Liebe und Leidenschaften gehören (auch dort) zum Besitz des liebeskranken Herzen.}}</ref>


Die Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] (1683–1699) österreichische Truppen unter General [[Enea Silvio Piccolomini (General)|Enea Silvio Piccolomini]] bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die türkische Streitmacht und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von [[Cholera]] vorgebeugt werden. Der Brand zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei [[Synagoge]]n und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.<ref>[http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=46 ''A brief account of the history of Skopje''] (englisch), abgefragt am 25. Oktober 2010.</ref>
Die Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] (1683–1699) österreichische Truppen unter General [[Enea Silvio Piccolomini (General)|Enea Silvio Piccolomini]] bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die türkische Streitmacht und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von [[Cholera]] vorgebeugt werden. Der Brand zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei [[Synagoge]]n und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=46 | titel=A brief account of the history of Skopje | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>


=== Spätosmanische Zeit (1689–1912) ===
=== Spätosmanische Zeit (1689–1912) ===
[[Datei:Šiptar od Skopje -1903.jpg|miniatur|links|Albaner in Skopje, Fotografie von 1903 von [[Franz Baron Nopcsa]] (1887 - 1933).]]
[[Datei:Sv. Bogorodica Skopje 02.jpg|miniatur|links|Die [[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]] (erbaut im frühen 19. Jahrhundert, Foto von 1935)]]
Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5.000–6.000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1.500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.<ref>Marlene Kurz: ''Das sicill aus Skopje. Kritische Edition und Kommentierung des einzigen vollständig erhaltenen Kadiamtsregisterbandes („sicill“) aus Üsküb (Skopje).'' Harrassowitz, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04722-4, S. 51.</ref>
Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5.000–6.000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1.500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.<ref>{{Literatur | Autor=Marlene Kurz | Titel=Das sicill aus Skopje. Kritische Edition und Kommentierung des einzigen vollständig erhaltenen Kadiamtsregisterbandes („sicill“) aus Üsküb (Skopje) | Verlag=Harrassowitz | Ort=Wiesbaden | Jahr=2003 | ISBN=3-447-04722-4 | Seiten=51}}</ref>


Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, ein, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit [[Mitteleuropa]] verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach [[Bitola]] und [[Istanbul]]. Skopje war Hauptort eines [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschaks]] und ab 1888 ([[Priština]] ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz ([[Vilâyet]]) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt [[Makedonien]]s nach Thessaloniki und [[Bitola]]. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.
Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, ein, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit [[Mitteleuropa]] verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach [[Bitola]] und [[Istanbul]]. Skopje war Hauptort eines [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschaks]] und ab 1888 ([[Priština]] ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz ([[Vilâyet]]) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt [[Makedonien]]s nach Thessaloniki und [[Bitola]]. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.


Im [[Bulgarisch-griechischer Kirchenkampf|Kampf]] für eine vom griechisch geprägten [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die [[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]] und eine dazugehörige [[Klosterschule (Bulgarien)|Klosterschule]] (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister [[Andreja Damjanov]]<!-- aus dem westmazedonischen Dorf [[Tresonče]]--> erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem [[Lancasterschule|Lancaster System]] und 1895 zur [[Bulgarische Pädagogische Schule (Skopje)|Bulgarischen Pädagogischen Schule]].<ref>{{Literatur | Autor=Васил Кънчов | Titel=Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало | Jahr=1898 | Sprache=bg}}</ref>
[[Datei:Sv. Bogorodica Skopje 02.jpg|miniatur|Die [[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]], erbaut im frühen 19. Jahrhundert.]]
Im [[Bulgarisch-griechischer Kirchenkampf|Kampf]] für eine vom griechisch geprägten [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die Kirche „[[Muttergotteskirche (Skopje)|Hl. Muttergottes]]“ und eine dazugehörige [[Klosterschule (Bulgarien)|Klosterschule]] (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister [[Andreja Damjanov]]<!-- aus dem westmazedonischen Dorf [[Tresonče]]--> erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem [[Lancasterschule|Lancaster System]] und 1895 zur [[Bulgarische Pädagogische Schule (Skopje)|Bulgarischen Pädagogischen Schule]].<ref>Васил Кънчов: „Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало“, I. изд. Периодическо списание, кн. LV —LVI, 1898; Библиотека, II, кн. XIII, 1896</ref>


Gemäß dem vom Sultan [[Abdülaziz]] am 28. Februar 1870 erlassenen [[Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats]] wurde 1874 nach einem [[Plebiszit]] der slawischen Bevölkerung mit [[Dorotej von Skopje]] der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem [[Bulgarisches Exarchat|Bulgarischen Exarchat]] unterstellte.<ref>[http://books.google.de/books?id=EzVfQTE-dD8C&pg=PA159&dq=bulgarisches+exarchat&hl=de&ei=nCZSTLTHN8Pl4AaSubDVAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CEEQ6AEwBDgo#v=onepage&q&f=false Harald Heppner: ''Hauptstädte in Südosteuropa, Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft.'' S. 159.]</ref>
Gemäß dem vom Sultan [[Abdülaziz]] am 28. Februar 1870 erlassenen [[Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats]] wurde 1874 nach einem [[Plebiszit]] der slawischen Bevölkerung mit [[Dorotej von Skopje]] der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem [[Bulgarisches Exarchat|Bulgarischen Exarchat]] unterstellte.<ref>{{Literatur | Autor=Harald Heppner | Titel=Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft | Verlag=Böhlau Verlag | Ort=Wien | Jahr=1994 | ISBN=9783205982555 | Online=[http://books.google.de/books?id=EzVfQTE-dD8C&pg=PA159&dq=bulgarisches+exarchat&hl=de&ei=nCZSTLTHN8Pl4AaSubDVAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CEEQ6AEwBDgo#v=onepage&q&f=false books.google.com] | Seiten=159 | Zugriff=2012-03-05}}</ref>


=== Das 20. Jahrhundert ===
=== Das 20. Jahrhundert ===
[[Datei:Monument-skopjeearthquake.JPG|miniatur|Ein den über 1000 Opfern des Erdbebens von 1963 gewidmetes Monument]]
[[Datei:Skopje Old Station.JPG|miniatur|Der ehemalige Bahnhof, beim Erdbeben 1963 teilweise zerstört, heute ist darin das Museum der Stadt Skopje untergebracht.]]
In den [[Balkankriege]]n wurde Skopje am 25. Oktober 1912 durch die [[Serbien|serbischen Streitkräfte]] erobert und geriet unter der Herrschaft von Belgrad. Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte.<ref>{{Literatur | Titel=Войната срещу Сърбия през 1915 година. Настъплението на Втора армия в Македония | Herausgeber=Българската армия в Световната война 1915-1918 | Sprache=bg | Band=Band 3 | Ort=Sofia | Jahr=1938 | Seiten=238}}</ref> 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Mazedonien danach zum [[Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen]], das 1929 in [[Königreich Jugoslawien]] umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten [[Vardarska banovina]] (Banschaft Vardar) machte.
[[Datei:Portra Makedonija 1.JPG|miniatur|''Porta Makedonija''. 2011 in der Innenstadt erbauter [[Triumphbogen]], finanziert durch die konservative Regierung der [[VMRO-DPMNE]].]]
In den [[Balkankriege]]n wurde Skopje am 25. Oktober 1912 durch die [[Serbien|serbischen Streitkräfte]] erobert und geriet unter der Herrschaft von Belgrad. Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte.<ref>''Войната срещу Сърбия през 1915 година. Настъплението на Втора армия в Македония'' in ''Българската армия в Световната война 1915-1918'', Band III, Sofia 1938, S. 238.</ref> 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Mazedonien danach zum [[Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen]], das 1929 in [[Königreich Jugoslawien]] umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten [[Vardarska banovina]] (Banschaft Vardar) machte.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Skopje von 1941 bis 1944 erneut von bulgarischen Soldaten und Kämpfern der VMRO besetzt und nach Ende des Krieges 1945 zur Hauptstadt der neuen [[Sozialistische Republik Mazedonien|Sozialistischen Republik Mazedonien]] erklärt, die eine Teilrepublik des [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Jugoslawien]]s stellte.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Skopje von 1941 bis 1944 erneut von bulgarischen Soldaten und Kämpfern der VMRO besetzt und am 2. August 1944 zur Hauptstadt der neuen [[Sozialistische Republik Mazedonien|Sozialistischen Republik Mazedonien]] erklärt, die eine Teilrepublik des [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Jugoslawien]]s stellte.


Am frühen Morgen des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres Erdbeben, das in die Geschichtsbücher einging. Abermals an diesem Tag bebte die Erde und die Katastrophe forderte 1.070 Todesopfer. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3.300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über 1 Milliarde [[US-Dollar]]. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der [[Japan|japanische]] Architekt [[Kenzō Tange]] entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.<ref>Zoran V. Milutinovic: [http://kocaeli2007.kocaeli.edu.tr/kocaeli2007/TAM_METIN_NUMARALI-SIRALI-PDF/645-649.pdf ''Urbanistic Aspects of Post Earthquake Reconstruction and Renewal – Experiences of Skopje Following Earthquake of July 26, 1963.''] International Earthquake Symposium Kocaeli 2007</ref>
Um 05:17 Uhr des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres Erdbeben, das in die Geschichtsbücher einging. Abermals an diesem Tag bebte die Erde und die Katastrophe forderte 1.070 Todesopfer. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3.300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über 1 Milliarde [[US-Dollar]]. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der [[Japan|japanische]] Architekt [[Kenzō Tange]] entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.<ref>{{Literatur | Autor=Zoran V. Milutinović | Titel=Urbanistic Aspects of Post Earthquake Reconstruction and Renewal – Experiences of Skopje Following Earthquake of July 26, 1963. | TitelErg=International Earthquake Symposium Kocaeli | Jahr=2007 | Sprache=en | Online=[http://kocaeli2007.kocaeli.edu.tr/kocaeli2007/TAM_METIN_NUMARALI-SIRALI-PDF/645-649.pdf kocaeli2007.kocaeli.edu.tr] | Zugriff=2012-03-05}}</ref>


{{Zitat|Autor=Miodrag Hadži-Ristič und Dragoljub Jankovič|Quelle=Zitat eines Einwohners<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.diplo.de/Vertretung/skopje/de/Skopje_20Studentenseite/Seiten/Erdbeben.html | titel=Deutsche Botschaft Skopje | titelerg=Skopje '63 | zugriff=2012-03-17}}</ref>|Der Tag vor dem Erdbeben war ein ganz gewöhnlicher Tag: Schule, Kinderspiele und Abendessen mit meinen Eltern. Ich war 8 Jahre alt. Meine Eltern gingen früh zur Arbeit. Das Erdbeben weckte mich auf. Als ich an meine Schwester dachte, lief ich schnell wieder die Treppen hoch .Meine einjährige Schwester war noch zu Hause. Ich rannte zurück, nahm sie und lief vor das Gebäude. Alle Nachbarn waren da. Sie trugen Pyjamas oder nur Unterhosen. Das Bild war schrecklich. Das Gebäude, in dem ich gewohnt hatte, war nicht mehr da. Es waren nur Reste. Man hörte Leute schreien, weinen und nach Namen rufen. Man hörte viele Namen. Ich habe meine Mutter verloren. Sie war eine von den 1000 Menschen, die ihr Leben verloren haben.}}
Seit 1991 ist Skopje die Hauptstadt des unabhängigen Staates Mazedonien.


Seit 1991 ist Skopje die Hauptstadt der unabhängigen Republik Mazedonien. Während des [[Kosovokrieg]]s nahmen die Stadtbehörden Tausende von Flüchtlingen aus dem benachbarten Kosovo auf. Nur einige Kilometer nordöstlich von Skopje bei [[Aračinovo]] fanden während des [[Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001|albanischen Aufstands 2001]] blutige Kämpfe zwischen der [[UÇK#Die Mazedonische UÇK|mazedonischen UÇK]] und der staatlichen Polizei statt.
=== Einwohnerentwicklung ===
Im Jahr 2002 zählte die Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Wie in großen Teilen des Landes leben auch hier verschiedene [[Ethnie]] zusammen. Für 2002 bezeichneten sich 338.358 als [[Mazedonier (slawische Ethnie)|Mazedonier]], 103.891 als [[Albaner]], 23.475 als [[Roma]], 14.298 als [[Serben]], 8.595 als [[Türkische Minderheiten in Südosteuropa|Türken]], 7.585 als [[Bosniaken]], 2.557 als [[Aromunen]] und 8.167 gaben eine andere Ethnie an. In Prozent ausgedrückt waren 66,75&nbsp;% mazedonisch, 20,49&nbsp;% albanisch, 4,63&nbsp;% Roma, 2.82&nbsp;% serbisch, 1,70&nbsp;% türkisch, 1,50&nbsp;% bosniakisch, 0,50&nbsp;% aromunisch und 1,61 gaben eine andere Ethnie an. Etwa 2,52&nbsp;% der Bevölkerung waren [[Analphabetismus|Analphabeten]] und rund 28,46&nbsp;% waren arbeitslos.<ref>[http://www.stat.gov.mk/pdf/kniga_13.pdf Volkszählung 2002] (mazedonisch und englisch), zuletzt abgerufen am 23. Februar 2012</ref>


=== Einwohnerentwicklung ===
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[[Datei:Skopje SPOT 1114.jpg|miniatur|links|Satellitenaufnahme des Stadtgebietes (2004)]]
Die Stadt erlebte in ihrer Geschichte zwei wesentliche Bevölkerungsschübe. Das erste große Bevölkerungswachstum konnte in der osmanischen oder genauer in der hochosmanischen Zeit (17. Jahrhundert) verzeichnet werden. Zu diesen Jahrzehnten wuchs Skopje zu einer überregional wichtigen Handelsstadt mit 40. bis 60.000 Einwohnern heran. Der zweite Bevölkerungsschub setzte während der jugoslawischen Ära ein, als in der Stadt große Investitionen in Industrie und Infrastruktur vorgenommen wurden. Die blühende Wirtschaftsstadt zog viele Menschen aus ganz Mazedonien an, die auf der Suche nach Arbeit waren. In der letzten jugoslawischen Volkszählung von 1981 wurden für Skopje 408.143 Personen registriert. Seitdem hat die Stadtbevölkerung um etwa einen Viertel zugenommen. Bei der Volkszählung 2002 wurden 506.926 Einwohner erfasst.


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
Mit einer über 2000-jährigen Besiedlungsgeschichte weist Skopje eine Vielzahl an Bauwerken und Monumenten aus verschiedenen Epochen auf. Aus römischer Zeit blieb beispielsweise der [[Aquädukt]] der antiken Stadt Scupi erhalten. Im Mittelalter entstanden durch die Verbreitung des [[Christentum]]s auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] zahlreiche [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] Kirchen und Klöster in der Umgebung wie auch in der Stadt. Auch die [[islamische Architektur]] hinterließ während der über 500 Jahre dauernden Herrschaft der Osmanen ihre Spuren in Form von [[Moschee]]n, Brücken, [[Hammām]]e, [[Karawanserei]]en, Bibliotheken und vor allem im [[Basar]]-Viertel, der Altstadt von Skopje. Mit dem Aufblühen des Nationalismus in [[Südosteuropa]] zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt am Vardar ein Zentrum der bulgarischen und albanischen Widerstandsbewegungen gegen das Sultanat am Bosporus. Bulgarische und albanische Geistliche konnten wieder im großen Stil orthodoxe und katholische Gotteshäuser erbauen.
[[Datei:KaleFortress-Skopje1.JPG|miniatur|Die Burg Kale (alb. ''Kalaja'').]]
[[Datei:Skopje Clock Tower.JPG|miniatur|Der [[Uhrturm von Skopje]].]]


Die ''Festung Kale'' ({{MkS|Скопско кале}}, {{SqS|''Kalaja e Shkupit''}}) befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt und auf der Nordseite des Vardar. Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.<ref>[http://www.skopskokale.com.mk/en/prehistory.php ''Prehistoric Kale''] auf skopskokale.com (englisch)</ref> Unter dem bulgarischen König [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] (10. Jahrhundert n. Chr.) stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung.<ref>[http://www.skopskokale.com.mk/en/mediaeval.php ''Mediaeval Kale''] auf skopskokale.com (englisch)</ref> 1391 wurde die Stadt mit der umliegenden Region von den [[Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert. Durch die Kriegshandlungen wurden große Teile der Stadt, einschließlich der Festung, zerstört. Danach diente die Burg als Kaserne für die osmanischen Truppen. Die Festung wie auch Skopje verloren daraufhin ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Um 1700 wird die Burg wieder erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die heutige Außenmauer, Türme und Tore. Das Osttor war das bedeutendste; es führte direkt in den [[Basar]].<ref>[http://www.skopskokale.com.mk/en/turkish.php ''Kale in the turkish period''] auf skopskokale.com (englisch)</ref> Auch im 20. Jahrhundert diente die Festung als Kaserne für die Truppen des [[Königreich Jugoslawien|Königreichs Jugoslawien]]; es wurden zehn große Militärgebäude, Hauptquartiere und Baracken erbaut. 1951 zogen die Armeen ab und das Archäologische und Historische Museum übernahm die Direktion. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden all diese neuzeitlichen Gebäude größtenteils zerstört. Seitdem wurden zahlreiche archäologische Arbeiten auf der Festung durchgeführt.<ref>[http://www.skopskokale.com.mk/en/modern.php ''Kale in XX century''] auf skopskokale.com (englisch)</ref>
Die ''Festung Kale'' ({{MkS|Скопско кале}}, {{SqS|''Kalaja e Shkupit''}}) befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt und auf der Nordseite des Vardar. Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopskokale.com.mk/en/prehistory.php | titel=Prehistoric Kale | hrsg=skopskokale.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref> Unter dem bulgarischen König [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] (10. Jahrhundert n. Chr.) stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung.<ref>[http://www.skopskokale.com.mk/en/mediaeval.php ''Mediaeval Kale''] auf skopskokale.com (englisch)</ref> 1391 wurde die Stadt mit der umliegenden Region von den [[Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert. Durch die Kriegshandlungen wurden große Teile der Stadt, einschließlich der Festung, zerstört. Danach diente die Burg als Kaserne für die osmanischen Truppen. Die Festung wie auch Skopje verloren daraufhin ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Um 1700 wird die Burg wieder erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die heutige Außenmauer, Türme und Tore. Das Osttor war das bedeutendste; es führte direkt in den [[Basar]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopskokale.com.mk/en/turkish.php | titel=Kale in the turkish period | hrsg=skopskokale.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref> Auch im 20. Jahrhundert diente die Festung als Kaserne für die Truppen des [[Königreich Jugoslawien|Königreichs Jugoslawien]]; es wurden zehn große Militärgebäude, Hauptquartiere und Baracken erbaut. 1951 zogen die Armeen ab und das Archäologische und Historische Museum übernahm die Direktion. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden all diese neuzeitlichen Gebäude größtenteils zerstört. Seitdem wurden zahlreiche archäologische Arbeiten auf der Festung durchgeführt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopskokale.com.mk/en/modern.php | titel=Kale in XX century | hrsg=skopskokale.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>

Die ''Steinbogenbrücke'' über den Vardar ({{MkS|Камен мост}}, {{SqS|''Ura e gurit''}}) verband früher die Altstadt nördlich und südlich des Flusses. Heute ist die südliche Altstadt durch moderne Gebäude überbaut. Die Brücke wurde im 15. Jahrhundert durch osmanische Architekten erbaut und ist 213,85 Meter lang. Neben der Festung ist sie ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, weswegen sie auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist.<ref>{{Internetquelle | url=http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?id=s0005725 | titel=Steinbrücke Skopje (15. Jahrhundert) | hrsg=de.structurae.de | zugriff=2012-03-05}}</ref>

Der ''Daut-Pascha-Hammam'' ([[Hammām]], Badehaus) befindet sich südöstlich der Steinbrücke und wurde durch den [[Großwesir]] von [[Ostrumelien]] [[Daut Pascha]] in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, wobei eine geschlechtergetrennte Nutzung vorgesehen war. Das Bauwerk besitzt 13 Kuppeln. Die zwei größten Kuppeln beherbergen die zwei Garderoben und einige Springbrunnen. Die kleineren Kuppeln bedecken die unterschiedlichen Baderäume. Heute ist im Gebäude die Nationale Kunstgalerie beherbergt und besitzt eine große Sammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Daut-Pasha-Hamam_29114v | titel=Ottoman Skopje Daut Pasha Hamam (today National Art Gallery) | hrsg=inyourpocket.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>

Der ''Çifte-Hammam'' in der zentralen Altstadt wurde ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut. Das Badehaus wurde bis ins Jahr 1915 benutzt. Die jüdischen Bewohner der Stadt benutzten den Komplex ebenfalls für ihre rituellen Waschungen. Heute ist darin eine zeitgenössische Kunstgalerie beherbergt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/cifte-hamam_29099v | titel=Ottoman Skopje Cifte Hamam | hrsg=inyourpocket.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>

Mit rund 70 [[Moschee]]n war Skopje ein bedeutendes [[islam]]isches Zentrum in der Region. Heute gibt es weit weniger als zur Zeit der Osmanen. Die ältesten islamischen Gotteshäuser stehen in der Altstadt. Zu den dort am besten erhaltenen zählen die [[Isa-Bey-Moschee (Skopje)|Isa-Bey-Moschee]] aus dem Jahr 1475, die [[Sultan-Murad-Moschee]] von 1436, die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]] von 1438 und die [[Mustafa-Pascha-Moschee]] von 1492.

Wegen der strategisch wichtigen Lage war Skopje auch ein wichtiger Stützpunkt für Händler, Fahrende und Karawanen. Die heute am besten erhalten gebliebenen [[Karawanserei]]en ''Kapan Han'' (15. Jahrhundert), ''Kursumli Han'' (1550) und ''Suli Han'' (15. Jahrhundert) waren die größten osmanischen Gasthäuser der Stadt. Heute sind darin Restaurants und im Kapan Han das Basar-Museum beherbergt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kapan-Han_29113v | titel=Kapan Han | hrsg=inyourpocket.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kursumli-Han_29103v | titel=Kursumli Han | hrsg=inyourpocket.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Suli-Han_29100v | titel=Suli Han | hrsg=inyourpocket.com | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>

Weitere osmanische Bauwerke sind der ''[[Uhrturm von Skopje|Uhrturm]]'' von 1566, der ''[[Besistan|Bezisten]]'' und der Basar am Nordrand der Altstadt sowie der gesamte historische Stadtkern.


Südwestlich von Skopje auf dem Gebirgskamm des Vodno im Dorf [[Nerezi]] steht die [[Kirche St. Pantaleon (Nerezi)|''Kirche St. Pantaleon'']] ({{MkS|Црква Свети Пантелејмон}}) aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und wurde im [[Komnenen|komnenisch]]-[[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Architekturstil erbaut.
Südwestlich von Skopje auf dem Gebirgskamm des Vodno im Dorf [[Nerezi]] steht die [[Kirche St. Pantaleon (Nerezi)|''Kirche St. Pantaleon'']] ({{MkS|Црква Свети Пантелејмон}}) aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und wurde im [[Komnenen|komnenisch]]-[[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Architekturstil erbaut.


Das ''St. Nikita-Kloster'' ({{MkS|Манастир Свети Никита}}) wurde zwischen 1307 und 1308 vom serbischen König [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] erbaut. Es steht im Dorf Banjani, nordwestlich der Stadt.<ref>[http://www.goruma.de/Laender/Europa/Mazedonien/Sehenswuerdigkeiten/index.html St. Nikita-Kloster] auf goruma.de</ref>
Das ''St. Nikita-Kloster'' ({{MkS|Манастир Свети Никита}}) wurde zwischen 1307 und 1308 vom serbischen König [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] erbaut. Es steht im Dorf Banjani, nordwestlich der Stadt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.goruma.de/Laender/Europa/Mazedonien/Sehenswuerdigkeiten/index.html | titel=St. Nikita-Kloster | hrsg=goruma.de | zugriff=2012-03-05}}</ref>


Auch aus jüngerer Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die ''[[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]]'' von 1835, die ''[[Kliment-von-Ohrid-Kirche (Skopje)|Kliment-von-Ohrid-Kirche]]'' von 1990, das ''[[Millenniumskreuz Skopje|Millenniumskreuz]]'' auf dem Berg Vodno und der ''alte Bahnhof'' im Zentrum, der heute das Stadtmuseum beherbergt.
Die ''Steinbogenbrücke'' über den Vardar ({{MkS|Камен мост}}, {{SqS|''Ura e gurit''}}) verband früher die Altstadt nördlich und südlich des Flusses. Heute ist die südliche Altstadt durch moderne Gebäude überbaut. Die Brücke wurde im 15. Jahrhundert durch osmanische Architekten erbaut und ist 213,85 Meter lang. Neben der Festung ist sie ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, weswegen sie auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist.<ref>[http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?id=s0005725 Steinbrücke Skopje (15. Jahrhundert)] auf de.structurae.de</ref>


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Der ''Daut-Pascha-Hammam'' ([[Hammām]], Badehaus) befindet sich südöstlich der Steinbrücke und wurde durch den [[Großwesir]] von [[Ostrumelien]] [[Daut Pascha]] in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, wobei eine geschlechtergetrennte Nutzung vorgesehen war. Das Bauwerk besitzt 13 Kuppeln. Die zwei größten Kuppeln beherbergen die zwei Garderoben und einige Springbrunnen. Die kleineren Kuppeln bedecken die unterschiedlichen Baderäume. Heute ist im Gebäude die Nationale Kunstgalerie beherbergt und besitzt eine große Sammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<ref>[http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Daut-Pasha-Hamam_29114v ''Ottoman Skopje Daut Pasha Hamam [National Art Gallery]''] auf inyourpocket.com (englisch)</ref>
Datei:KaleFortress-Skopje1.JPG|Die Festung Kale hoch über der Stadt ist eines der [[Wahrzeichen]] Skopjes
Datei:Stone bridge in Skopje.jpg|Die jahrhundertealte Steinbogenbrücke Kamen Most verband einst die Altstadt
Datei:Skopje Clock Tower.JPG|Zu den Relikten aus osmanischer Zeit gehört der [[Uhrturm von Skopje]] (auch [[Sahat-Kula]] genannt)
Datei:Skopje-St-Demetrius-church.jpg|Die St. Demetrius-Kirche aus dem 18. Jahrhundert zählt zu den wenigen Kirchen aus der Zeit der osmanischen Herrschaft
Datei:Aladja Moschee01.JPG|Die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]] gehört zu den architektonisch herausragendsten Bauwerken aus osmanischer Ära
Datei:Isa bey mosque skopje 12.jpg|Das Innere der [[Isa-Bey-Moschee (Skopje)|Isa-Bey-Moschee]]
Datei:505 OldAqueductSkopje.jpg|Ein Überbleibsel der Römer: der Aquädukt im Norden der heutigen Stadt
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== Stadtbild ==
Der ''Çifte-Hammam'' in der zentralen Altstadt wurde ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut. Das Badehaus wurde bis ins Jahr 1915 benutzt. Die jüdischen Bewohner der Stadt benutzten den Komplex ebenfalls für ihre rituellen Waschungen. Heute ist darin eine zeitgenössische Kunstgalerie beherbergt.<ref>[http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/cifte-hamam_29099v ''Ottoman Skopje Cifte Hamam''] auf inyourpocket.com (englisch)</ref>
[[Datei:Buildings in Skopje.jpg|miniatur|Wohnblöcke aus jugoslawischer Zeit]]
[[Datei:Skopje čaršija.jpg|miniatur|Die Altstadt (maz. ''Stara Čaršija'', alb. ''Çarshia'')]]
=== Allgemeines ===
Skopje hat ein wechselvolles Stadtbild, das durch die ebenfalls wechselvolle Geschichte, durch die verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen und durch die sozialen Verhältnissen geprägt ist.


Lange Zeit war die heutige Altstadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Skopje. Osmanische Bürgerhäuser, enge Gassen ausgelegt mit Pflastersteinen, Brunnen sowie Moscheen, Gasthäuser, Raststätten für Händler, Werkstätte, Badehäuser und [[Tekke]]n waren wichtige Bestandteile des Stadtbildes. Mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches zogen sich auch ihre Herrscher von der Stadt zurück und für Skopje begann eine neue Zeit. Bis 1929 als ''Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen'' genannt ersetzte das [[Königreich Jugoslawien]] den Platz der Herrscher. Noch veränderte sich nicht viel am Aussehen der Stadt am Vardar. Erst mit dem wirtschaftlichen Wachstum nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Mazedonien und somit auch in Skopje sehr viel in Infrastruktur, Industrie, Kultur und anderen Bereichen durch die [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|sozialistische Regierung Jugoslawiens]] investiert. Es entstanden weite neue Wohnflächen mit den typischen [[Plattenbau]]ten, große Industrieflächen, breite Straßen und Boulevards, viele Schulen und Krankenhäuser und auch das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut. Zugleich wuchs die Bevölkerung und die Stadt breitete sich immer mehr nach Westen und Osten entlang des Vardars aus. Mit diesem Bauboom wurde weitreichend der historische Kern von Skopje überbaut und verschwand langsam aus dem Stadtbild. Heute führen mehrspurige Straßen um und durch die Altstadt. Der historische Kern am anderen Ufer des Vardars wurde fast völlig mit Neubauten zerstört. Im Osten der Stadt stehen heutzutage viele Fabriken und Gewerbegebäude, die jedoch ihre wirtschaftliche Tätigkeit stark senken mussten und heute nicht mehr so wie zu jugoslawischer Zeit laufen. Im Norden jedoch an der Hauptstraße nach Priština wachsen seit den 1990er Jahren neue Unternehmen aus dem Boden und beschäftigen einen Teil der Einwohner. Im Stadtteil [[Aerodrom (Gemeinde)|Aerodrom]] hinter dem Bahnhof stehen in der jugoslawischen Zeit erbaute Wohnsiedlungen mit mehrstöckigen Hochhäusern auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie der Bezirk [[Čair]].
Mit rund 70 [[Moschee]]n war Skopje ein bedeutendes [[islam]]isches Zentrum in der Region. Zu den ältesten und sehenswürdigsten zählen die ''[[Isa-Bey-Moschee (Skopje)|Isa-Bey-Moschee]]'' von 1476, die ''[[Sultan-Murad-Moschee]]'' von 1436<ref>[http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Sultan-Murat-Mosque_29098v ''Ottoman Skopje Sultan Murat Mosque''] auf inyourpocket.com (englisch)</ref> die ''[[Bunte Moschee (Skopje)|Aladja-Moschee]]'' von 1438/39 und die ''[[Mustafa-Pascha-Moschee]]'' von 1492.


=== Parks ===
Wegen der strategisch wichtigen Lage war Skopje auch ein wichtiger Stützpunkt für Händler, Fahrende und Karawanen. Die heute am besten erhalten gebliebenen [[Karawanserei]]en ''Kapan Han'' (15. Jahrhundert), ''Kursumli Han'' (1550) und ''Suli Han'' (15. Jahrhundert) waren die größten osmanischen Gasthäuser der Stadt. Heute sind darin Restaurants und im Kapan Han das Basar-Museum beherbergt.<ref>[http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kapan-Han_29113v ''Kapan Han''], [http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kursumli-Han_29103v ''Kursumli Han''] und [http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Suli-Han_29100v ''Suli Han''] auf inyourpocket.com (englisch)</ref>
Der Stadtpark (maz. ''Gradski Park'', alb. ''Parku i Qytetit'') liegt nordwestlich des Zentrums entlang des Vardars und erstreckt sich auf einer Fläche von 500 mal 600 Meter. Ganz in der Nähe stehen das Fußballstadion und die kleinere Sporthalle. Der Park beherbergt auch einen Zoo, einen Botanischen Garten und einen [[Bonsai]]-Garten. Künstliche Teiche und viele Kanäle im Grünen prägen das Aussehen des Parks. Auf einem Hügel nordöstlich der Altstadt steht der [[Gazi Baba]]-Park, der ausschließlich aus einem Wald und Fußwegen besteht. Er hat eine etwaige Fläche von 700.000 m². Der Gazi Baba-Park ist das wichtigste Naherholungsgebiet der Stadtbewohner.<ref>Die Zahlen zu den Parkflächen stammen von [[Google Earth]].</ref>


=== Skopje 2014 ===
Weitere osmanische Bauwerke sind der ''[[Uhrturm von Skopje|Uhrturm]]'' von 1566, der ''[[Besistan|Bezisten]]'' und der Basar am Nordrand der Altstadt sowie der gesamte historische Stadtkern.
[[Datei:Alexander-Statue-Skopje.jpg|miniatur|130px|Statue Alexanders des Großen]]
Die Regierung unter der konservativen Partei [[VMRO-DPMNE]] investiert seit ihrem Regierungsbeginn [[Parlamentswahlen in Mazedonien 2008|2008]] in viele ethnisch-mazedonische, kulturelle Einrichtungen. So soll bis zum Jahr 2014 eine Vielzahl an Monumenten (mehrheitlich „ethnisch-mazedonische Helden“), Gebäuden und Denkmälern errichtet werden. Neben dem Bau einer 22 Meter hohen Statue [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] und der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz, sollen auch neue Gebäude für das Außenministerium, das Mazedonische Staatsarchiv und weitere öffentliche Einrichtungen errichtet werden. Als die Bauarbeiten im Sommer 2010 begannen, erklärte das [[Mazedonisches Verfassungsgericht|Mazedonische Verfassungsgericht]] sie als illegal, da die Planungs- und Vergabeverfahren für viele Bauten nicht vorschriftsmäßig abgelaufen seien.<ref>{{Internetquelle | url=http://derstandard.at/1277337250871/derStandardat-Reportage-Der-Identitaetsstifter-wird-zum-Spalter?seite=3 | titel=Der Identitätsstifter wird zum Spalter | hrsg=[[Der Standard]] | datum=2010-07-06 | zugriff=2012-03-05}}</ref> Doch die Regierung unter [[Nikola Gruevski]] erklärte den Gerichtsentscheid für ungültig und ließ die Bauarbeiten fortführen. Ursprünglich waren Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro veranschlagt, doch Ende 2010 schätzte man sie auf 200 Millionen, dies entspricht 2,68 % vom BIP. Kritiker meinen, das Geld solle besser in die zum Teil veraltete Verkehrsinfrastruktur oder anderswo investiert werden. Die muslimische Minderheit in der Stadt (rund ein Drittel der Einwohner), allen voran die albanische, sieht sich durch die Bauvorhaben diskriminiert, da mit ihren Steuergeldern der Bau der Kirche (und anderer Einrichtungen) mitfinanziert werden soll, während die Moscheen im Land alle privat finanziert werden müssen. Während die Regierung und ihre Sympathisanten den Bau als identitätsstiftend sehen, fühlen sich Muslime und Gegner des Baus vom Staat ausgegrenzt.


Durch den Bau der teilweise nationalistisch geprägten Bauwerke und Monumente kritisierte zunächst Griechenland sein Nachbarland. Dort erregte vor allem die imposante Alexanderstatue auf dem Hauptplatz die Gemüter (siehe hierzu [[Streit um den Namen Mazedonien]]). 2011 wurde wenig später der [[Triumphbogen]] ''Makedonija'' vollendet, der auf einem Motiv die gesamte Region [[Makedonien]] zeigt. Dies verursachte in Albanien Kopfschütteln, da die historische Region Makedonien auch einen Teil des albanischen Staatsgebietes miteinbezieht. Die albanische Regierung richtete an die mazedonische eine [[Demarche]].<ref>{{Internetquelle | url=http://lajme.shqiperia.com/lajme/artikull/iden/1047174996/titulli/8220Porta-Maqedonia8221-Tirana-note-proteste-Shkupit | titel=“Porta Maqedonia”, Tirana notë proteste Shkupit | sprache=sq | zugriff=2012-03-06 | hrsg=lajme.shqiperia.com | datum=2012-01-28}}</ref> Die Errichtung der Zar [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]]-Statue wiederum verschlechterte die Beziehungen zum östlichen Nachbar Bulgarien, der sich bisher zum Projekt Skopje 2014 noch nie geäußert hatte.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.utrinski.com.mk/default.asp?ItemID=5F57794878C89A4693825CE2DAF0E89A | titel=...споменикот на цар Самоил, потег што во Софија се толкуваше како крадење на бугарската историја.. | hrsg=Utrinski Vestnik | sprache=mk | datum=2011-08-23 | zugriff=2012-03-05}}</ref>
Auch aus jüngerer Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die ''[[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]]'' von 1835, die ''[[Kliment-von-Ohrid-Kirche (Skopje)|Kliment-von-Ohrid-Kirche]]'' von 1990, das ''[[Millenniumskreuz Skopje|Millenniumskreuz]]'' auf dem Berg Vodno, der ''alte Bahnhof'' im Zentrum, der heute das Stadtmuseum beherbergt, und die ''[[Mutter Teresa|Mutter-Teresa]]-Gedenkstätte''.

Die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE verschlechtert die innen- sowie auch aussenpolitische Lage zusehends, so eskalierten auch Proteste gegen die Errichtung einer neuen orthodoxen Kirche zwischen Albanern und Mazedoniern in der historischen Festung Kale und haben die innerethnischen Beziehungen weiter verschärft.<ref>{{Internetquelle | url=http://alsat-m.tv/lajme/vendi/50019.html | titel=Përleshje mes maqedonasve dhe shqiptarëve në Kala të Shkupit | hrsg=[[ALSAT-M]] | datum=2011-02-13 | zugriff=2012-03-05 | sprache=sq}}</ref>


== Kultur ==
== Kultur ==
[[Datei:Spomen kukjata na Majka Tereza 04.JPG|miniatur|Das Mutter Teresa-Gedenkhaus steht an der Stelle ihrer Taufkirche]]
Skopje ist kulturelles Zentrum Mazedoniens. Hier befinden sich die landesweit größten Museen, Opern, Theaterhäuser und andere kulturelle Einrichtungen. Eines der wichtigsten Kunstmuseen in Mazedonien ist das ''Museum der zeitgenössischen Kunst''. Daneben sind das ''Museum von Mazedonien'', das ''Naturhistorische Museum'', das ''Basar-Museum'', die ''Nationale Kunstgalerie'', das Stadtmuseum und die ''Archive Mazedoniens'' weitere wichtige kulturelle Einrichtungen in Skopje.
[[Datei:Museum of Macedonia 11.jpg|miniatur|Das Museum von Mazedonien]]
[[Datei:National Artgallery of Republic of Macedonia (Skopje).JPG|miniatur|Der Çifte-Hammām, heute ist darin die Nationale Kunstgalerie untergebracht]]
Skopje ist kulturelles Zentrum Mazedoniens. Hier befinden sich die landesweit größten Museen, Opern, Theaterhäuser und andere kulturelle Einrichtungen. Lange Zeit und auch heute noch war die Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, die deutlich in verschiedener Weise ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben.

=== Museen und Galerien ===
In Skopje stehen zahlreiche Museen und Galerien, die zu den größten des Landes gehören. Das ''Museum der zeitgenössischen Kunst'' beherbergt die größte Kunstsammlung Mazedoniens und ist die wichtigste kulturelle Einrichtung der [[Zeitgenössische Kunst|Zeitgenössischen Kunst]]. Am 11. Februar 1964 durch einen Stadtratsbeschluss gegründet war das neue Museum Projektteil des neuen Masterplans der Stadt nach dem katastrophalem Erdbeben von 1963. 1970 zog das Museum in das heutige Gebäude ein, welches von [[Polen|polnischen]] Architekten entworfen wurde. Das sich nördlich der Festung Kale befindende Museum hat heute eine Sammlung von 1000 Exponaten.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.msuskopje.org.mk/index.php | titel=Museum der zeitgenössischen Kunst | sprache=en | zugriff=2012-03-08}}</ref>

Das Erdbeben 1963 zerstörte den alten Bahnhof der Stadt, der 1938 erbaut war, und an seiner Stelle befindet sich heute neben einer kleinen Kunstgalerie auch das ''Museum der Stadt Skopje'', das Objekte der ersten menschlichen Besiedlungen im 5. Jahrtausend v. Chr. bis heute zeigt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.mgs.org.mk/ | titel=Stadtmuseum | zugriff=2012-03-08}}</ref>

Die ''Nationale Kunstgalerie Mazedoniens'' ist im ehemaligen Daut-Pascha-[[Hammām]] untergebracht, der in der Altstadt steht. 1948 als Institution gegründet weist die Galerie heute eine Kunstsammlung seit dem 14. Jahrhundert auf.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nationalgallery.mk/ | titel=Nationale Kunstgalerie | zugriff=2012-03-08 | sprache=en}}</ref>

Das ''Museum von Mazedonien'' ist eine staatliche Institution und entstand 1991 aus einer Fusion des Archäologischen, Historischen und Ethnologischen Museums, welche teilweise schon seit 1924 bestanden hatten. Auf etwa 6.000 m² Fläche sind Exponate ausgestellt, die seit der Antike datieren. Das Museum ist im Kursumli [[Karawanserei|Han]] eingerichtet, einem osmanischen Bau aus dem 16. Jahrhundert.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.musmk.org.mk/ | titel=Museum von Mazedonien | zugriff=2012-03-07 | sprache=en}}</ref>

Das ''[[Mutter Teresa]]-Gedenkhaus'' ist eine am 30. Januar 2009 eröffnete Gedenkstätte zu Ehren der Friedensnobelpreisträgerin und Humanistin Anjeza Gonxhe Bojaxhiu, bekannt als Mutter Teresa. Das Museum liegt in der Nähe des Zentralplatzes ''Makedonija'' und beherbergt verschiedene Objekte aus dem Leben der albanisch-katholischen Geistlichen in ihrem nachgebauten Geburtshaus. Vor dem Gebäude steht zudem eine lebensgroße Statue der Ordensschwester. An der Stelle des Gedenkhauses stand früher die Heilige-Herz-Jesu-Kirche, in der die Seliggesprochene einen Tag nach ihrer Geburt am 27. August 1910 getauft wurde.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.memorialhouseofmotherteresa.org/index.php | titel=Mutter-Teresa-Gedenkhaus | sprache=en | zugriff=2012-03-08}}</ref>

Das Naturwissenschaftliche Museum steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar. Ihm angeschlossen sind der Zoologische und Botanische Garten sowie der Stadtpark. Das in den 1920er Jahren erbaute Museum besitzt eine Sammlung an 4000 Exponaten aus [[Mineralogie]], [[Paläontologie]], [[Botanik]] und [[Entomologie]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=E48E6CB3D56D4542ACDFB96D4BEAB67E | titel=Naturwissenschaftliches Museum | sprache=en | zugriff=2012-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.exploringmacedonia.com/default.asp?ItemID=674DD539732FCC4A9E849E03BBE2A9F2 | titel=Botanical Garden Skopje | sprache=en | zugriff=2012-03-07 | hrsg=exploringmacedonia.com}}</ref>

Das ''Naturhistorische Museum'' ist im Oktober 1926 gegründet worden und stellt auf 1.700 m² etwa 4.000 Exponate aus. Mineralien, Steine, Fossilien, Pflanzen, Wirbellose, Insekten, Fische, Amphibien und Reptilien, Vögel und Säugetiere aus dem Gebiet Mazedoniens werden gesammelt, studiert und ausgestellt.<ref>{{Internetquelle | url=http://members.vienna.at/shrew/skopje-museum.html | titel=Macedonian Museum of Natural History | zugriff=2012-03-10 | sprache=en | hrsg=members.vienna.at}}</ref>

Im Erdgeschoss des im 15. Jahrhundert erbauten ''Suli Han'' ([[Karawanserei]]) in der Altstadt ist das Museum des alten [[Basar]]s beherbergt. Mit ihrer Sammlung an Fotografien und Karten aus dieser Zeit zeigt sie die Wichtigkeit Skopjes für regionale Händler. Auch Produkte aus Werkstätten und Manufakturen aus der osmanischen Zeit sind ausgestellt. Das Basar-Museum zeigt als einer der wenigen Fotos vom Erdbeben 1963.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/museums/Bazaar-Museum_29104v | titel=Bazaar Museum | sprache=en | zugriff=2012-03-10 | hrsg=inyourpocket.com}}</ref>

Das Staatsarchiv Mazedoniens wurde am 1. April 1951 gegründet und hat eine große Archivsammlung, von der 15.000 Exemplare digitalisiert sind.<ref>{{Internetquelle | url=www.unesco.org/webworld/jikji_nominations/macedonia.doc | titel=The State Archives of the Republic of Macedonia | hrsg=arhiv.gov.mk | sprache=en | zugriff=2012-03-10 | format=DOC}}</ref>

Am albanischen Nationalfeiertag, dem 28. November 2008, wurde im Stadtteil [[Čair]] das [[UÇK#Die mazedonische UÇK|UÇK]]-Freiheitsmuseum eröffnet. Es zeigt das Bestreben der albanischen Bevölkerung um Freiheit und Emanzipation von der Gründung der [[Liga von Prizren]] 1878 bis zur [[Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001|innenpolitischen Krise Mazedoniens 2001]].<ref>{{Internetquelle | url=http://lajmpress.com/lajme/maqedoni/13144.html | titel=“Muzeu i Lirisë” afron Shkupin dhe Prekazin | sprache=sq | hrsg=Lajm | zugriff=2012-03-18 | datum=2012-03-09}}</ref>

=== Theater ===
Das Nationaltheater befindet sich gleich östlich der Steinbrücke Kamen Most am Vardar. Durch seinen Repertoire-Betrieb ist das Theater der Mittelpunkt des mazedonischen Musiktheatergeschehens. Das erste aufgeführte Stück war [[Cavalleria rusticana]] am 9. Mai 1947.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.cee-musiktheater.at/partnerhaeuser/nationaltheaterskopje.php4 | titel=Nationaltheater | zugriff=2012-03-08 | hrsg=cee-musiktheater.at}}</ref>


=== Veranstaltungen ===
=== Veranstaltungen ===
[[Datei:Mass race start.jpg|miniatur|Start des ''Skopje Marathon'' im Jahr 2010]]
Verschiedene Anlässe haben in Skopje Tradition. Unter den wichtigsten gehören das ''Skopje Jazz Festival'', das ''Blues and Soul Festival'', das ''Skopje Cultural Summer Festival'', die ''Opera Evenings'' und das ''Open Youth Theatre''.
Verschiedene Anlässe haben in Skopje Tradition. Vor allem Musik- und Literaturfestivals zählen zu den größten kulturellen Ereignissen im Jahr.

Das 1979 erstmals ins Leben gerufene Kulturevent ''Skopje Summer Festival'' ist das bedeutendste und größte kulturelle Ereignis im Jahr. Künstler, Musiker, Entertainer und [[Performance (Kunst)|Performer]] zeigen während eines Monats im Sommer ihre Leistungen in Bereichen der Musik, Schönen Künste, Film, Theater und Multimedia-Performance. Veranstaltungsorte sind zahlreiche Einrichtungen und öffentliche Plätze.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/en/ShowAnnouncements.aspx?ItemID=59&mid=158&tabId=1&tabindex=0 | titel=Cultural Manifestation Skopje Summer 2009 Opened | hrsg=skopje.gov.mk | sprache=en | datum=2009-06-22 | zugriff=2012-03-10}}</ref>

Das ''Skopje Jazz Festival'' ist ein seit 1982 stattfindendes [[Jazz]]-Festival, das zum Europäischen Jazz-Netzwerk gehört. Neben Jazz werden auch [[Kubanische Musik]] und Experimentalmusik gespielt. Das Festival findet jährlich anfangs Oktober statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit. Unter den bekanntesten aufgetretenen Musikern zählen [[Ray Charles]], [[Herbie Hancock]], [[John McLaughlin (Musiker)|John McLaughlin]] und viele weitere.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopjejazzfest.com.mk/ | titel=Skopje Jazz Festival | zugriff=2012-03-07}}</ref>

Jährlich im Juli wird das ''Blues and Soul Festival'' abgehalten, wo verschieden [[Blues]]- und [[Soul]]-Musiker aus Europa und Nordamerika teilnehmen. Austragungsorte sind meist Clubs und Pubs.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopjeonline.com.mk/default.aspx?mId=25 | titel=Kurze Beschreibung des Blues and Soul Festival | hrsg=skopjeonline.com.mk | sprache=en | zugriff=2012-03-10}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.culture.in.mk/story.asp?id=24877&rub=55 | titel=Macedonian, American, and European Blues in Skopje | hrsg=culture.in.mk | sprache=en | zugriff=2012-03-10 | datum=2008-07-01 | kommentar=Meldung aus der Zeitung [[Dnevnik (Skopje)|Dnevnik]]}}</ref>

Die ''May Opera Evenings'' sind Abende der klassischen Musik. [[Ballett]], [[Oper]] und [[Instrumentalkonzert]]e zählen zum Programm der seit 1972 im Nationaltheater stattfindenden Veranstaltung.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=30DB054B3D82B64BB80DC48378A51265 | titel=May Opera Evenings Skopje | sprache=en | hrsg=exploringmacedonia.com | zugriff=2012-03-10}}</ref>

Im Mai 1976 riefen junge Enthusiasten und Enthusiastinnen das ''Open Youth Theatre Festival'' ins Leben. Ihr Ziel war es, in Skopje ein Zentrum der jüngeren Theaterszene in [[Jugoslawien]] zu schaffen. Bald erreichten sie das auch und das Open Youth Theatre wurde zum Ziel junger Menschen, die der Öffentlichkeit ihr Talent zeigen wollten. Alternative und experimentelle Theateraufführungen und auch [[Improvisationstheater]] werden von Regisseuren, Schauspielern und Musikern gezeigt.<ref name="wtd">{{Internetquelle | url=http://travel2macedonia.com.mk/destinations/skopje/what-to-do | titel=Skopje - What To Do | sprache=en | hrsg=travel2macedonia.com.mk | zugriff=2012-03-10}}</ref>

Das ''Linden-Festival'' gehört zu den größten und wichtigsten literarischen Veranstaltungen Mazedoniens. Durch den mazedonischen Schriftstellerverband im Jahr 1997 gegründet können nationale und internationale Autoren, Poeten und Schreiber am Festival teilnehmen. Austragungszeit ist der frühe Juni, wo in der Stadt die [[Linden (Botanik)|Linden]]bäume blühen, nach denen das Kulturevent auch benannt ist. Ein Preis wird einem nationalen und ein anderer einem internationalen Poeten vergeben.<ref name="wtd" />

Der ''Skopje Marathon'' findet alljährlich im Spätfrühling statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopskimaraton.com.mk/english/index.html | titel=Skopje Marathon | zugriff=2012-03-17}}</ref>


=== Sport ===
=== Sport ===
Als Hauptstadt Mazedoniens ist Skopje das Zuhause vieler nationalen Sport-Teams und Vereine. Die Fußballklubs [[FK Vardar]] und [[FK Rabotnički]] spielen in der [[Prva liga]] und konnten mehrmals die Meisterschaft gewinnen. Die Handball-Teams ''RK Kometal Gjorče Petrov'' und [[RK Metalurg Skopje]] sind die bekanntesten im Land und konnten vielmals auch an internationalen Veranstaltungen teilnehmen. Das Fußballstadion [[Philip-II-Arena|Philip II]] steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar gleich neben dem Stadtpark und ist mit fast 37.000 Sitzplätzen das größte Stadion des Landes. Die beiden Fußballklubs tragen ihre Heimspiele hier aus.
[[Datei:Trajkovskiarena-side.JPG|thumb|Das ''Boris Trajkovski Sports Center'' von der Seite aus gesehen]]

Als Hauptstadt Mazedoniens ist Skopje das Zuhause vieler nationalen Sport-Teams und Vereine. Die Fußballklubs [[FK Vardar]] und [[FK Rabotnički]] sowie das Handball-Team ''RK Kometal Gjorče Petrov'' haben im Land große Bekanntheit erlangt. Das größte Fußballstadion ''Philip II Arena'' hat eine Kapazität von rund 36.400 Sitzplätzen und ist Heimstadion der zwei Fußballklubs. Das ''Boris Trajkovski Sports Center'' wird meist für Hand- und Basketballspiele benutzt und ist das größte Sportzentrum des Landes.
Das ''Boris Trajkovski Sports Center'' ist eine multifunktionelle Sporthalle und wird für kleinere Sportereignisse benutzt, wie beispielsweise für Hand- und Basketballspiele. Es ist nach dem ehemaligen mazedonischen Präsidenten [[Boris Trajkovski]] benannt, der 2004 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 2008 war es eines der zwei Austragungsorte der [[Handball-Europameisterschaft der Frauen 2008|Handball-Europameisterschaft der Frauen]]. Es hat eine Kapazität von 6.000 bis 10.000 Sitzen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ehf-euro.com/Boris-Trajkovski.861.0.html | titel=Boris Trajkovski Sports Hall | sprache=en | hrsg=ehf-euro.com | zugriff=2012-03-10}}</ref>


== Politik ==
== Politik ==
[[Datei:Koce Trajanovski cropp.jpg|miniatur|160px|Bürgermeister Koce Trajanovski]]
Bürgermeister von Skopje ist Koce Trajanovski (seit 2009).
=== Stadtrat und Bürgermeister ===
Der Stadtrat von Skopje hat 45 Mitglieder. Für die Legislaturperiode 2009-2013 teilen sich die Räte unter den Parteien wie folgt auf:<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=84 | titel=Mandate 2009 - 2013 | zugriff=2012-03-05 | sprache=en, mk und sq | hrsg=skopje.gov.mk}}</ref>


{| class="wikitable"
=== Städtepartnerschaften ===
|-
{| style="background: padding:0em 1em 0em 1em;"
! Partei !! Ausrichtung !! Sitze
| style="vertical-align:top" |
|-
| width = "350" |
| [[VMRO-DPMNE]] || konservativ || style="text-align:right"| 19
* [[Bradford]], Großbritannien seit 1961
|-
* [[Dijon]], Frankreich seit 1961
| [[Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija|SDSM]] || sozialdemokratisch || style="text-align:right"| 11
* [[Dresden]], Deutschland seit 1967
|-
* [[Tempe (Arizona)|Tempe]], Arizona, USA seit 1971
| [[Bashkimi Demokratik për Integrim|BDI]] || albanisch || style="text-align:right"| 5
* [[East York]], Toronto, Kanada seit 1971
|-
* [[Roubaix]], Frankreich seit 1973
| [[Neue Demokratie (Mazedonien)|DR]] || albanisch || style="text-align:right"| 3
* [[Waremme]], Belgien seit 1974
|-
* [[Nürnberg]], Deutschland seit 1982
| [[Liste der politischen Parteien in Mazedonien|LDP]] || liberal-demokratisch || style="text-align:right"| 3
* [[Ech Cheliff]], Algerien seit 1983
|-
|valign="top"|
| [[Liste der politischen Parteien in Mazedonien|VMRO-NP]] || national-konservativ || style="text-align:right"| 2
| width = "350" |
|-
* [[Nanchang]], VR China seit 1985
| [[Liste der politischen Parteien in Mazedonien|STLS]] || kommunistisch || style="text-align:right"| 1
* [[Manisa]], Türkei seit 1985
|-
* [[Sues|Suez]], Ägypten seit 1985
| [[Liste der politischen Parteien in Mazedonien|GIKK]] || Initiative || style="text-align:right"| 1
* [[Pittsburgh]], Pennsylvania, USA seit 2001
* [[Istanbul]], Türkei seit 2003
* [[Lecce]], Italien seit 2005
* [[Craiova]], Rumänien seit 2005
* [[Blagoewgrad]], Bulgarien seit 2006
* [[Belgrad]], Serbien seit 2006
|}
|}


Bürgermeister der Stadt ist seit dem Jahr 2009 Koce Trajanovski ([[VMRO-DPMNE]]).
=== Entwicklung seit 2008 – Projekt „Skopje 2014“ ===
[[Datei:Alexander-Statue-Skopje.jpg|Statue Alexanders des Großen im Hauptplatz von Skopje - Zeichen des nationalen „Stolzes“ des mazedonischen Volks, finanziert durch die [[VMRO-DPMNE]]|miniatur|150px]]


=== Stadtsymbole ===
Die Regierung unter der [[VMRO-DPMNE]] investiert seit dem Wahlsieg bei den letzten [[Parlamentswahlen in Mazedonien 2008|Parlamentswahlen 2008]] in viele mazedonische kulturelle Einrichtungen. So sollen bis zum Jahre 2014 eine Vielzahl an Monumenten (mehrheitlich „mazedonische Helden“), Gebäuden und Denkmälern errichtet werden. Neben der Errichtung einer 22 Meter hohen Statue des [[Alexander der Große|Alexander des Großen]] und der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz, sollen auch neue Gebäude für das Außenministerium, das Mazedonische Staatsarchiv und weitere öffentliche Einrichtungen errichtet werden. Als die Bauarbeiten im Sommer 2010 begannen, erklärte das [[Mazedonisches Verfassungsgericht|Mazedonische Verfassungsgericht]] sie als illegal, da die Planungs- und Vergabeverfahren für viele Bauten nicht vorschriftsmäßig abgelaufen seien.<ref>[http://derstandard.at/1277337250871/derStandardat-Reportage-Der-Identitaetsstifter-wird-zum-Spalter?seite=3 ''Der Identitätsstifter wird zum Spalter''] In: [[Der Standard]] vom 6. Juli 2010.</ref> Doch die Regierung unter [[Nikola Gruevski]] erklärte den Gerichtsentscheid für ungültig und ließ die Bauarbeiten fortführen. Ursprünglich waren Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro geplant. Ende 2010 wurden sie auf 200 Millionen geschätzt. Kritiker meinen, das Geld solle besser in Verkehrsinfrastruktur oder anderes investiert werden. Die muslimische Minderheit in der Stadt (rund ein Drittel der Einwohner) sieht sich durch die Bauvorhaben diskriminiert, da mit ihren Steuergeldern der Bau der Kirche (und anderer Einrichtungen) mitfinanziert werden soll, während die Moscheen im Land alle privat finanziert werden müssen. Während die Regierung und ihre Sympathisanten den Bau als identitätsstiftend sehen, fühlen sich Muslime und Gegner des Baus vom Staat ausgegrenzt.
[[Datei:Flag of Skopje.png|miniatur|rechts|220px|Flagge von Skopje]]
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Coat of arms of Skopje.svg|miniatur|rechts|120px|Wappen von Skopje]]</div>
Das schildförmige Wappen von Skopje zeigt die Steinbogenbrücke Kamen Most, den Vardar, die Festung Kale und einen schneebedeckten Berg.<ref name="cs">{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=34 | titel=City symbols | zugriff=2012-03-05}}</ref>


Die Flagge von Skopje ist ein rotes, vertikales [[Banner]] im Verhältnis 1:2. Im oberen linken Viertel ist in goldgelb das Wappen platziert.<ref name="cs" />
Wegen der Alexander-Statue haben sich außerdem die Beziehungen zwischen Mazedonien und Griechenland noch weiter verschlechtert (siehe [[Streit um den Namen Mazedonien]]). Die Errichtung der Zar [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]]-Statue verschlechterte wiederum diejenigen mit Bulgarien.<ref>[http://www.utrinski.com.mk/default.asp?ItemID=5F57794878C89A4693825CE2DAF0E89A ...споменикот на цар Самоил, потег што во Софија се толкуваше како крадење на бугарската историја..], Utrinski Vestnik, Zugriff 24. August 2011</ref> Die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE verschlechtert die innen- sowie auch aussenpolitische Lage zusehends, so eskalierten auch Proteste gegen die Errichtung einer neuen orthodoxen Kirche zwischen Albanern und Mazedoniern in der historischen Festung und haben die innerethnischen Beziehungen weiter verschärft.<ref>{{Internetquelle|url=http://alsat-m.tv/lajme/vendi/50019.html|titel=Përleshje mes maqedonasve dhe shqiptarëve në Kala të Shkupit|datum=2011-02-13|zugriff=2011-02-21}}</ref>

=== Städtepartnerschaften ===
Skopje pflegt seit 1961 insgesamt 16 Städtepartnerschaften.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=69 | titel=Skopje Sister cities | sprache=en | hrsg=skopje.gov.mk | zugriff=2012-03-06}}</ref>

{|
|
* {{GBR|#}} [[Bradford]], seit 1961
* {{FRA|#}} [[Dijon]], seit 1961
* {{GER|#}} [[Dresden]], seit 1967
* {{USA|#}} [[Tempe (Arizona)]], seit 1971
* {{FRA|#}} [[Roubaix]], seit 1973
* {{BEL|#}} [[Waremme]], seit 1974
* {{GER|#}} [[Nürnberg]], seit 1982
* {{CHN|#}} [[Nanchang]], seit 1985
|
* {{TUR|#}} [[Manisa]], seit 1985
* {{EGY|#}} [[Sues]], seit 1985
* {{USA|#}} [[Pittsburgh]], seit 2002
* {{TUR|#}} [[Istanbul]], seit 2003
* {{SLO|#}} [[Ljubljana]], seit 2007
* {{MNE|#}} [[Podgorica]], seit 2008
* {{ESP|#}} [[Saragossa]], seit 2008
* {{CRO|#}} [[Zagreb]], seit 2011
|}


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
[[Datei:EVN Skopje 02.jpg|miniatur|Der Hauptsitz der EVN]]
=== Allgemeines ===
Skopje ist die Wirtschaftsmetropole Mazedoniens. Die führenden Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sitzen in der Hauptstadt. Die mazedonische [[Börse]] MSE begann ihre Arbeit im Jahr 1996 und ist der größte Aktienindex des Landes. Insgesamt sind 30 Aktiengesellschaften registriert.<ref name="mse">{{Internetquelle | url=http://www.mse.org.mk/default.aspx | titel=Macedonian Stock Exchange | sprache=en | zugriff=2012-03-10}}</ref> Die Nationalbank Mazedoniens reguliert unter anderem den Kurs des [[Mazedonischer Denar|Denars]]. Sie hat ebenfalls ihren Sitz in der Hauptstadt. Im Jahr 2002 waren in der Stadt rund 64.000 Unternehmen ansässig. Die Arbeitslosigkeit betrug im gleichen Jahr 14,07 % und lag damit tiefer als der landesweite Durchschnitt, der mit 19 % beziffert war.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/en/images/File/Strategijata%20za%20LER%20na%20angliski.pdf | titel=Strategy for Local Economic Development of the City of Skopje | sprache=en | zugriff=2012-03-05}}</ref>
Skopje wurde während der sozialistischen Ära zu einem landesweiten Industriezentrum ausgebaut, davon zeugen noch die großen Industrieanlagen im Norden der Stadt. Es entstanden zahlreiche Fabriken, einzelne Raffinerien und zahlreiche Unternehmen. Wegen der großen Anzahl an Firmen (rund 64.000 im Jahr 2002<ref name="strategy">{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/en/images/File/Strategijata%20za%20LER%20na%20angliski.pdf | titel=''"Strategy for Local Economic Development of the City of Skopje"'' | sprache=englisch | zugriff=2011-03-12}}</ref>) und der im Vergleich zu anderen Landesstädten eher stabilen Wirtschaftslage hielt sich die Arbeitslosigkeit in Skopje mit 14,07 % auf einem tieferen Niveau als die des Landes (19 %, Stand 2002).<ref name="strategy"/>


Der Großteil der Bevölkerung ist in den Dienstleistungen beschäftigt. Dazu gehören Banken (darunter [[Komercijalna Banka]]<ref name="mse" />, [[Tutunska Banka]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nlbtb.com.mk/Default.aspx?lId=1 | titel=Tutunska Banka | zugriff=2012-02-07}}</ref> und [[First Investment Bank]] (UNIBanka),<ref>{{Internetquelle | url=http://www.unibank.com.mk/index.php?language=38 | titel=UNIBanka (First Investment Bank) | zugriff=2012-03-07}}</ref>), Versicherungen, Post ([[Makedonska Pošta]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.mp.com.mk/ | titel=Makedonska Pošta | zugriff=2012-03-07}}</ref>), Telekommunikationsunternehmen ([[Telekom Makedonija]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.telekom.mk/mk/ | titel=Telekom Makedonija | zugriff=2012-03-07}}</ref>) und Energieversorgungsgesellschaften ([[Energieversorgung Niederösterreich|EVN]],<ref>{{Internetquelle | url=http://www.evn.mk/ | titel=EVN Makedonija | zugriff=2012-03-07}}</ref>).
=== Größte Unternehmen ===
Zu den größten in Skopje ansässigen Unternehmen gehören die [[Tutunska Banka]], [[First Investment Bank]], die [[Energieversorgung Niederösterreich|EVN]] (Elektrizitätsversorger), die [[Telekom Makedonija]] und die [[Makedonska Pošta]].


Ein nicht kleiner Teil arbeitet zudem in der Industrie, die jedoch heute teils veraltet ist, da sie vor allem während der [[Sozialismus|sozialistischen]] Ära Jugoslawiens ausgebaut wurde. Davon zeugt das große Industriegebiet im Norden der Stadt, wo Fabriken zur Lebensmittelherstellung (), Pharmazie ([[Alkaloid (Unternehmen)|Alkaloid]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.alkaloid.com.mk/ | titel=Alkaloid Skopje | zugriff=2012-03-10}}</ref>) und vielen anderen Bereichen stehen. Die 1982 in Betrieb genommene Raffinerie der ehemaligen Aktiengesellschaft ''OKTA'' steht außerhalb der Stadt und ist die einzige Erdölraffinerie des Landes. OKTA ging 1999 in die griechische [[Hellenic Petroleum]] auf.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.summitreports.com/sak-maced-kras/macedonia/energy.htm | titel=Pipeline will boost production at refinery | sprache=en | hrsg=summitreports.com | zugriff=2012-03-10}}</ref> [[Makpetrol]] ist die größte Aktiengesellschaft im Bereich der Erdölproduktion und -verarbeitung.<ref name="mse" /> Auch die Schwer- und Metallindustrie nimmt einen bedeutenden Teil der Wirtschaft von Skopje ein. [[Makstil]] zählt zu den größten Stahlproduzenten des Landes.<ref name="mse" /> In der Bauindustrie ist die [[Granit AD]] das größte Unternehmen.<ref name="mse" />
=== Medien ===
Skopje ist das Medienzentrum Mazedoniens. Viele Radio- und Fernsehsender sowie Zeitungen haben in der Hauptstadt ihren Sitz. Unter den wichtigsten gehören die [[Makedonska Radio-Televizija|Öffentlich-Rechtliche Rundfunkanstalt Mazedoniens]] (kurz ''MKRT''), die privaten Fernsehsender [[Albanian Screen|ALSAT-M]], [[A1 (Fernsehsender)|A1]], [[Sitel]], [[Kanal 5 (Mazedonien)|Kanal 5]] sowie die täglich erscheinenden Zeitungen [[Dnevnik (Skopje)|Dnevnik]], [[Vreme (Skopje)|Vreme]], [[Nova Makedonija]] und [[Lobi (Skopje)|Lobi]] (albanisch).


Seit einigen Jahren wird auch der Tourismus zu einem immer größeren Wirtschaftszweig. Die vielen Sehenswürdigkeiten, die abwechslungsreichen kulturellen Veranstaltungen, das rege Nachtleben, die Gastronomie und die Rolle als Hauptstadt eines südosteuropäischen Landes ziehen zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Doch mit der Touristenhochburg [[Ohrid]] kann sich Skopje noch nicht vergleichen.
== Infrastruktur ==

=== Straße ===
== Medien ==
Für die Geschichte des [[Hörfunk]]es in Mazedonien spielt Skopje eine wichtige Rolle. Radio-Pioniere gründeten am 28. Dezember 1944, also mitten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], den Sender ''Radio Skopje'', welcher lange Zeit auch der einzige im ganzen Land war. Die erste Radiosendung war eine Übertragung der zweiten Sitzung der [[ASNOM]], der höchsten legislativen Gewalt im neu entstandenen Staat. Auch die mazedonische Fernsehgeschichte ist eng mit der Hauptstadt Skopje verknüpft. Rund 20 Jahre nach ''Radio Skopje'' wurde am 14. Dezember 1964 die erste Fernsehsendung von ''Television Skopje'' ausgestrahlt. Der [[Makedonska Radio-Televizija|Mazedonische Rundfunk MRT]] wurde am gleichen Tag gegründet und war bis 1993 Teil des [[Hörfunk und Fernsehen in Jugoslawien|Jugoslawischen Rundfunks JRT]].

Mit der nach 1993 einsetzenden Demokratisierung wurden auch erste private Rundfunkgesellschaften gegründet. So wie der Fernsehsender A1 im Jahr 1993, der jedoch 2011 seine Arbeit wieder einstellte,<ref>{{Internetquelle | url=http://www.rts.rs/page/stories/ci/story/3/%D0%A0%D0%B5%D0%B3%D0%B8%D0%BE%D0%BD/933222/%D0%A3%D0%B3%D0%B0%D1%88%D0%B5%D0%BD%D0%B0+%D0%BC%D0%B0%D0%BA%D0%B5%D0%B4%D0%BE%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B0+%D1%82%D0%B5%D0%BB%D0%B5%D0%B2%D0%B8%D0%B7%D0%B8%D1%98%D0%B0+%D0%901.html | titel=Угашена македонска телевизија А1 | sprache=sr | zugriff=2012-03-18 | datum=2011-07-31 | hrsg=[[Radio-Televizija Srbije]]}}</ref> und weitere wie [[Sitel]] (1993),<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sitel.com.mk/ | titel=Sitel | zugriff=2012-03-07}}</ref> [[Kanal 5 (Mazedonien)|Kanal 5]] (1998)<ref>{{Internetquelle | url=http://www.kanal5.com.mk/ | titel=Kanal 5 | zugriff=2012-03-07}}</ref> und [[Alsat-M]] (2006).

Die ersten [[Zeitung]]en Mazedoniens erschienen in der Stadt am Vardar. Die älteste Tageszeitung, die den [[Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija|Sozialdemokraten]] nahe steht, ist [[Nova Makedonija]]. Danach folgte am 11. November 1963 [[Večer]], die [[VMRO-DPMNE|national-konservativ]] geprägt ist. [[Dnevnik (Skopje)|Dnevnik]], [[Vreme (Skopje)|Vreme]], [[Utrinski Vesnik]], [[Vest (Zeitung)|Vest]], [[Makedonija Denes]] und [[Spic]] sind unabhängige Tageszeitungen. [[Fakti]] und [[Koha]] die unabhängige Tageszeitungen der albanischen Minderheit.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.pressonline.com.mk/ | titel=Press Online | sprache=en | zugriff=2012-03-10}}</ref>

== Verkehr ==
[[Datei:MapSK-SKP.gif|miniatur|Straßenverkehrsanbindungen im Raum Skopje]]
[[Datei:MapSK-SKP.gif|miniatur|Straßenverkehrsanbindungen im Raum Skopje]]
Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach [[Thessaloniki]] in [[Griechenland]] bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und [[Liste der Autobahnen in Mazedonien|Autobahn]] parallel. Im Frühjahr 2009 wurde die Umfahrungsautobahn um Skopje fertiggestellt. Damit verläuft der Transit-Verkehr nicht mehr durch die Stadt.
Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach [[Thessaloniki]] in [[Griechenland]] bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und [[Liste der Autobahnen in Mazedonien|Autobahn]] parallel. Auch an dieser Engstelle etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich der größte [[Flughafen Skopje|Flughafen]] des Landes.


Die Autobahn [[M3 Avtopat|M3]] verbindet Skopje mit der kosovarischen Hauptstadt [[Priština]] und ist die wichtigste Route ins Nachbarland. Die [[M4 Avtopat|M4]] führt von der Hauptstadt in die westlichen und südwestlichen Städte des Landes und verbindet bei [[Qafë Thana]] Mazedonien mit [[Albanien]]. Diese Strecke ist Teil des [[Paneuropäischer Verkehrskorridor VIII|Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII]], der durch Mazedonien die bulgarischen ([[Schwarzes Meer]]) mit den albanischen Hafenstädten ([[Adriatisches Meer]]) verbindet. Skopje ist wichtige Kreuzung dieser [[Paneuropäische Verkehrskorridore|Paneuropäischen Verkehrskorridore]], da sich hier der vorhin genannte 8. Korridor mit dem [[Paneuropäischer Verkehrskorridor X|10. Korridor]] kreuzen. Dieser verbindet von [[Salzburg]] Mitteleuropa mit Griechenland bei [[Thessaloniki]].
=== Eisenbahn ===
Es gibt Eisenbahnverbindungen der [[MŽ|Mazedonischen Eisenbahnen]] nach [[Belgrad]], [[Thessaloniki]], [[Fushë Kosova|Kosovo Polje]] und [[Kičevo]]. Eine Eisenbahnstrecke von [[Sofia]] nach [[Tirana]], die durch Skopje verlaufen soll, ist seit den 1930er Jahren im Bau, wobei der bulgarische Streckenabschnitt noch während des Zweiten Weltkrieges fertiggestellt wurde. Der mazedonische Abschnitt soll in ferner Zukunft auch gebaut werden. Der neue, nach dem Erdbeben 1963 erbaute Bahnhof von Skopje (''Železnička stanica'') befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt.


2009 eröffnete man die Umfahrungsautobahn von Skopje, die mit 27 Kilometern Länge die Innenstadt vom Transitverkehr entlastet. Sie führt von der Autobahnverzweigung bei [[Ilinden (Gemeinde Ilinden)|Ilinden]] im Osten der Stadt nach Norden und endet beim Autobahnkreuz bei [[Kondovo]] im Westen der Stadt. Unterwegs verzweigt sie zudem mit der Autobahn M3. Die gesamte neue Umfahrung kostete der mazedonischen Regierung rund 135 Millionen [[Euro]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.vmacedonianews.com/2008/07/second-skopje-bypass-highway-to-be-put.html | titel=Second Skopje bypass highway to be put into operation | sprache=en | zugriff=2012-03-10 | datum=2008-07-27 | hrsg=Macedonian News}}</ref>
=== Überlandbusse ===
In direkter Nähe zum Bahnhof befindet sich der Busbahnhof (''Avtobuska stanica''). Es gibt regelmäßige lokale Busverbindungen sowie Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa.


Skopje ist Sitz der mazedonischen Eisenbahngesellschaft [[Makedonski železnici|MŽ]], die hier auch ihren Hauptbahnhof betreibt. Es gibt Verbindungen nach [[Belgrad]], [[Thessaloniki]], [[Fushë Kosova]], [[Kičevo]], [[Kočani]] und [[Bitola]]. Zudem gibt es Planungen einer Eisenbahnstrecke von [[Sofia]] nach [[Tirana]], die durch Skopje verlaufen soll. Der neue, nach dem Erdbeben 1963 erbaute Bahnhof von Skopje befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt.
=== Flugverkehr ===

Etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich der größte [[Flughafen Skopje|Flughafen]] des Landes.
Direkt zum Bahnhof gelegen befindet sich der Busbahnhof, von wo es regelmäßige lokale und internationale Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa gibt.


== Bildung und Forschung ==
== Bildung und Forschung ==
[[Datei:Fon 05.jpg|miniatur|Eingangshalle der [[FON Universität]]]]
In Skopje befindet sich die [[Universität Skopje|Universität Sv. Kiril i Metodij]] und verschiedene andere [[Hochschule]]n, [[Theater]], Museen und Kultureinrichtungen. Außerdem ist Skopje [[Messe (Wirtschaft)|Messestadt]]. Die Stadt ist Sitz des [[Mazedonisch-orthodoxe Kirche|mazedonisch-orthodoxen]] [[Erzbischof]]s,eines [[Bistum Skopje|katholischen Bischofs]] und Sitz des Mufti von Mazedonien.
=== Schulen ===
Skopje hat 21 Mittelschulen/Gymnasien, die über die ganze Stadt verteilt sind.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/SQ/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=32 | titel=City of Skopje schools | hrsg=skopje.gov.mk | zugriff=2012-03-10 | sprache=en}}</ref>

=== Universitäten und Hochschulen ===
Die [[Universität Skopje]] ist die größte [[Universität]] des Landes und hat etwa 50.000 Studenten. Sie ist nach [[Kyrill und Method]] benannt und wurde zwischen 1946 und 1949 gegründet. Eine weitere staatliche Hochschule ist die mit 500 Studenten weitaus kleinere [[Internationale Balkan-Universität]]. Daneben haben viele private Universitäten und Hochschulen ihren Sitz in der Hauptstadt. Darunter die erste private Hochschule Mazedoniens überhaupt, die [[FON Universität]]. Auch die [[University American College Skopje|University American College]], die [[New York University Skopje|New York University]] und die [[Orthodoxe Theologische Fakultät Skopje|Orthodoxe Theologische Fakultät]] zählen zu den größeren privaten Hochschulen in der Stadt und in Mazedonien.

=== Bibliotheken ===
Die National- und Universitätsbibliothek Mazedoniens steht in der Innenstadt südlich des historischen Stadtkerns gleich neben dem Nationaltheater und ist die größte [[Bibliothek]] des Landes.

Die Stadtbibliothek, benannt nach den Gebrüder Miladinovi, umfasst heute etwa 60.000 Bücher, Noten und Zeitschriften. Sie nahm ihre Arbeit am 15. November 1945 auf und sitzt im Stadtteil Karpoš westlich des Zentrums an der Straße ''Ivan Agovski''.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.gbiblsk.edu.mk/ | titel=Stadtbibliothek Gebrüder Miladinovi | sprache=en | zugriff=2012-03-10}}</ref>

=== Messen ===
Skopje ist [[Messe (Wirtschaft)|Messestadt]]. Mehrmals im Jahr finden Messen über Themen wie Verkauf, Einrichtungen, Handel, Weine, Finanzen, Tabak, Maschinen, Landwirtschaft, Energie, Elektronik, Industrie, Dienstleistungen, Technik, Erziehung, Bildung und vielem mehr statt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.biztradeshows.com/macedonia/skopje/ | titel=Daten zu den internationalen Messen in Skopje | zugriff=2012-03-10 | sprache=en | hrsg=biztradeshows.com}}</ref>


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
[[Datei:Kim Mehmeti 002.jpg|miniatur|[[Kim Mehmeti]] gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftstellern Mazedoniens. Er lebt in der Hauptstadt.]]
{{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern Skopjes}}
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
{{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern Skopjes}}
[[Datei:MotherTeresa 094.jpg|miniatur|Mutter Teresa (1986)]]
* [[Lorenc Antoni]] (1909–1991), Komponist, Chorleiter, Musikethnologe und Musikerzieher
* [[Mutter Teresa]] (1910–1997), Ordensschwester und Trägerin des Friedensnobelpreises
* [[Srgjan Kerim]] (* 1948), Politiker und Diplomat
* [[Rahim Burhan]] (* 1949), Theaterregisseur
* [[Ilinka Mitreva]] (* 1950), Politikerin
* [[Vesna Acevska]] (* 1952), Dichterin, Autorin und Übersetzerin
* [[Gjore Jovanovski]] (* 1956), Fußballspieler
* [[Vlado Bučkovski]] (* 1962), Politiker
* [[Neždet Mustafa]] (* 1962), Politiker
* [[Weni Markowski]] (* 1968), Schriftsteller und Publizist
* [[Martin Gjakonovski]] (* 1970), Jazz-Bassist
* [[Nikola Gruevski]] (* 1970), Ministerpräsident Mazedoniens
* [[Nermina Kukic]] (* 1971), Schauspielerin
* [[Vasko Naumovski]] (* 1980), Politiker
* [[Asmir Kolašinac]] (* 1984), serbischer Leichtathlet
* [[Darko Tasevski]] (* 1984), Fußballspieler


=== Mit der Stadt verbundene Personen ===
=== Mit der Stadt verbundene Personen ===
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* [[Mile Markowski]] (1939–1975), Schriftsteller, lebte mehrere Jahre in Skopje
* [[Mile Markowski]] (1939–1975), Schriftsteller, lebte mehrere Jahre in Skopje
* [[Kim Mehmeti]] (* 1955), albanischer Poet<ref>[http://www.albanianliterature.net/authors_modern2/mehmeti-k.html Biografie über Mehmeti]</ref>
* [[Kim Mehmeti]] (* 1955), albanischer Poet<ref>[http://www.albanianliterature.net/authors_modern2/mehmeti-k.html Biografie über Mehmeti]</ref>

=== Ehrenbürger der Stadt ===
Nachfolgend sind alle Personen mit Datum aufgelistet, die die Ehrenbürgerschaft der Stadt Skopje erhalten haben.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=26 | sprache=en | titel=Honourable citizens | zugriff=2012-03-10 | hrsg=skopje.gov.mk}}</ref>

* [[Ivan Ribar]], 7. Mai 1921
* [[Josip Broz Tito]], 13. November 1946
* [[Władysław Gomułka]], 16. November 1965
* [[Józef Cyrankiewicz]], 16. November 1965
* [[Olav V. (Norwegen)|Olav V.]], 7. September 1966
* [[U Thant]], 30. August 1970
* [[Frank Kinard]], 26. Juli 1983
* [[Umberto Vatani]], 17. Oktober 2005
* [[Enka Insaat ve Sanayi|Şarık Tara]], 30. November 2005
* [[Liste der Botschafter der Vereinigten Staaten im Irak|Christopher R. Hill]], 26. Juli 2008
* [[Lawrence Eagleburger]], 26. Juli 2008
* [[Thorvald Stoltenberg]], 26. Juli 2008
* [[Werner Trini]], 26. Juli 2008


== Literatur ==
== Literatur ==
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{{Schreibwettbewerb}}


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Version vom 31. März 2012, 15:36 Uhr

Vorlage:Infobox Ort in Mazedonien

Blick über das Stadtzentrum von Südwesten aus

Skopje ist die Hauptstadt Mazedoniens und mit über 500.000 Einwohnern zugleich die größte des Landes. Etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung Mazedoniens lebt in der Großstadt. Skopje weist eine mehr als zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte auf und gehört somit zu den ältesten noch bestehenden Städten des Landes.

Die Stadt am Vardar ist sowohl Sitz des Parlamentes als auch der Regierung. Sie ist ebenso das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes, orthodoxer Bischofssitz und Sitz des Großmufti.

Name der Stadt

Von den Römern gegründet wurde der Ort lateinisch Scupi genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: mazedonisch Скопје, albanisch Shkupi bzw. Shkup (bestimmte bzw. unbestimmte Form), türkisch Üsküp, bulgarisch Скопие und serbisch Скопље. In osmanischer Herrschaftszeit war auch die Form Üsküb gebräuchlich.

Geographie

Der Vardar mäandert sich mehrere male durch die Hauptstadt des Landes, wie hier beim Fußballstadion Philip II westlich der Innenstadt

Lage

Skopje befindet sich im Norden der Republik Mazedonien nahe an der Grenze zum Kosovo. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss Vardar das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich der Hausberg Vodno. Die Stadt gibt dem Becken von Skopje seinen Namen, in welchem noch viele andere Gemeinden liegen. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar hinüber, welches Mazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht. Die kosovarische Hauptstadt Priština/Prishtina ist nur 75 Kilometer im Norden entfernt (Luftlinie).

Geologie

Mazedonien liegt in einem seismologisch äußerst aktiven Region zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Die genaue Grenze ist unklar, zudem die Eurasische in diesem Gebiet in mehrere kleinere Platten geteilt ist. Hier ist vor allem die Apulische Platte zu nennen, die Italien und das Dinarische Gebirge umfasst.

Skopje liegt grob betrachtet in einer geologischen Übergangszone zwischen dem Dinarischen Gebirge im Nordwesten und den Rhodopen im Osten. Dieser tektonische Graben wird Morava-Vardar-Furche genannt und ist von zahlreichen tektonischen Störungen und Aktivitäten geprägt, wovon unter anderem die drei Erdbeben in der Stadtgeschichte (518, 1515 und 1963) zeugen. Das von Gebirgen umringte Becken von Skopje hat eine Fläche von 2.100 km², ein Zehntel davon wird vom Stadtgebiet eingenommen.[1]

Gewässer

Nach rund 90 Kilometern Länge von seiner Quelle bei Gostivar beginnt der Vardar, in das Stadtgebiet von Skopje zu fließen. Zahlreiche Mäandern und Brücken - darunter die bekannte Kamen Most - prägen das Flussbild. Im Sommer wird der Vardar von Bade- und Schwimmgästen benutzt.

Neben diesem wichtigstem Gewässer gibt es noch weitere kleinere Flüsse, die allesamt wieder in den Vardar münden. Zu den wichtigsten zählt die Treska, die im Westen der Stadt im Bezirk Gjorče Petrov beim Krankenhaus Sveti Lazar in den Vardar mündet. In seinem Oberlauf wird der Fluss zum Matkasee gestaut, der als neuntgrößter See Mazedoniens gilt. Mit seinen vielen Höhlen und den tiefen Canyons zählt der See als Naturattraktion für Touristen.

Der Lepenec entspringt in der Nähe der kosovarischen Stadt Prizren und mündet nach 75 Kilometern im Stadtviertel Zlokučani im Westen der Stadt innerhalb des Bezirks Karpoš in den Vardar. Er ist der drittlängste Fluss in Skopje.[2][3]

Stadtgliederung

Die Gemeinde der Stadt Skopje gliedert sich seit der Reform des gesamten mazedonischen Verwaltungssystems von 2004 in zehn Stadtbezirke, die je einen eigenen Bürgermeister, einen Gemeinderat, ein Wappen, eine Flagge und weitere Kompetenzen verfügen.[4] Ein besonderes Merkmal dieser Gemeinden ist, dass sie oft nicht nur Stadtteile von Skopje umfassen sondern auch andere Ortschaften außerhalb des urbanen Raumes der Hauptstadt.

Nummer Gemeindename Fläche (km²) Einwohner
(Volkszählung 2002[5])
Bevölkerungsdichte
(Einwohner/km²)
Die 10 Stadtbezirke
1 Aerodrom 21,85 72.009 3.295,61
2 Butel 54,79 36.154 659,86
3 Čair 3,52 64.773 18.401,42
4 Centar 7,52 45.412 6.038,83
5 Gazi Baba 110,86 72.617 655,03
6 Gjorče Petrov 66,93 41.634 622,05
7 Karpoš 35,21 59.666 1.694,58
8 Kisela Voda 34,24 57.236 1.671,61
9 Saraj 229,06 35.408 154,58
10 Šuto Orizari 7,48 22.017 2.943,45
Insgesamt Stadt Skopje 571,46 506.926 887,07

Klima

In der Umgebung von Skopje herrscht meist ein Übergangsklima von kontinental zu mediterran. Die Winter sind niederschlagsreich und kalt, die Sommer niederschlagsarm und warm. Durch gestauter Hitze im Becken von Skopje ist es hier jedoch weitaus wärmer als im Rest des Landes. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 12,1 Grad Celsius und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge etwa 504 Millimeter.

Der wärmste Monat sind der Juli und der August mit 22,3 Grad Celsius im Mittel, der kälteste der Januar mit durchschnittlich 0,2 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Mai mit 60 Millimeter im Mittel, die geringsten im August und September mit durchschnittlich 6 Millimeter.

Skopje
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
36
 
4
-4
 
 
36
 
8
-1
 
 
40
 
14
2
 
 
40
 
19
5
 
 
60
 
24
10
 
 
46
 
27
13
 
 
34
 
30
15
 
 
27
 
30
15
 
 
36
 
26
11
 
 
42
 
20
6
 
 
56
 
11
1
 
 
51
 
5
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: World Meteorological Organisation
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Skopje
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,0 8,4 13,6 18,6 23,9 27,4 29,8 30,0 26,1 19,5 11,2 5,3 18,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,6 −1,3 1,9 5,4 10,0 13,0 14,8 14,6 11,4 6,3 1,4 −2,2 6
Niederschlag (mm) 36 36 40 40 60 46 34 27 36 42 56 51 Σ 504
Regentage (d) 10 9 10 10 11 10 7 6 6 7 9 11 Σ 106
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,0
−3,6
8,4
−1,3
13,6
1,9
18,6
5,4
23,9
10,0
27,4
13,0
29,8
14,8
30,0
14,6
26,1
11,4
19,5
6,3
11,2
1,4
5,3
−2,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
36
36
40
40
60
46
34
27
36
42
56
51
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Bevölkerung

Allgemeines

Skopje ist, bezogen auf Einwohner und Fläche, die größte Stadt Mazedoniens. Rund ein Drittel der Landesbevölkerung ist in der Stadt am Vardar wohnhaft. Als Hauptstadt hat sie eine besonders multikulturelle Gesellschaft. Verschiedene Ethnien, Sprachen und Religionen kennzeichnen die Bevölkerungsstruktur.

Im Jahr 2002 war die letzte Volkszählung Mazedoniens, damals zählte die Gemeinde der Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Etwa 2,52 % davon oder 12.774 Personen waren Analphabeten und rund 28,46 % beziehungsweise 144.271 Personen waren arbeitslos.[5]

Ethnien und Sprachen

Wie in großen Teilen des Landes leben auch in Skopje verschiedene Ethnien miteinander. Für 2002 bezeichneten sich von den 506.926 Einwohnern 338.358 als ethnische Mazedonier, 103.891 als Albaner, 23.475 als Roma, 14.298 als Serben, 8.595 als Türken, 7.585 als Bosniaken, 2.557 als Aromunen und 8.167 gaben eine andere Volksgruppe an. In relativen Zahlen waren 66,75 % mazedonisch, 20,49 % albanisch, 4,63 % Roma, 2,82 % serbisch, 1,70 % türkisch, 1,50 % bosniakisch, 0,50 % aromunisch und 1,61 % gaben eine andere Ethnie an.

Die Sprachen mit den meisten Muttersprachlern waren 2002 Mazedonisch, Albanisch, Romani, Serbisch, Türkisch, Bosnisch, Aromunisch, Meglenorumänisch, Montenegrinisch, Bulgarisch und in sehr kleiner Zahl auch Hebräisch.

Religionen

Die Religionen mit den meisten Anhängern sind der Orthodoxe Christentum und der Islam sunnitischer Ausprägung. Daneben gibt es eine Minderheit an Katholiken. Protestanten, Reformierte und auch wenige Juden zählen zu den weiteren Religionen in der Stadt. Die orthodoxen Mazedonier sind in der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche organisiert, die ihren Sitz in Skopje hat. Für den Großteil der muslimischen Albaner übernimmt die Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien (alb. Bashkësia Fetare Islame në Republikën e Maqedonisë) deren Kompetenzen. Der Großmufti Mazedoniens hat seinen Sitz in der Hauptstadt.[6]

Geschichte

Der römische Aquädukt

Entstehung von Scupi

Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Skopje wurden in der Festung Kale gefunden. Sie datieren aus der Jungsteinzeit und sind somit über 6000 Jahre alt. Die von Archäologen zu Tage gebrachte Siedlung ist von einem noch unbekanntem Volk gegründet worden, die von der Jungsteinzeit bis zur Frühen Bronzezeit während Jahrhunderten in der Region lebte.[7]

Die ersten bekannten Siedler in der Umgebung von Skopje waren die Triballer, die zu den Thrakern gehörten. Nach ihnen kamen die Päonier, doch im 3. Jahrhundert v. Chr. konnten die Dardaner (illyrischer Stamm) deren Gebiete entreißen und gründeten ein großes Königreich, das von der Scupi genannten Siedlung über Naissus im Norden bis hin zu den Albanischen Alpen im Westen reichte. Die Dardaner erklärten im 2. Jahrhundert v. Chr. Scupi zu ihrer Hauptstadt und dehnten ihr Reich bis nach Bylazora (beim heutigen Veles) aus.[7]

Die Römer eroberten im Zuge der Makedonisch-Römischen Kriege 168 v. Chr. auch das Dardanische Reich, doch jahrzehntelang konnten sie ihre Herrschaft nur spärlich in Makedonien durchsetzen. Der römische Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der Legionen I Italica, III Augusta, IV Macedonica, V Macedonica, V Alaudae, IIII Flavia und VII Claudia in der einem Militärlager ähnelnden Siedlung Scupi an.[8] Zur gleichen Periode erlangte der Ort 86 n. Chr. den Status einer Colonia.[7]

Reste der antiken Stadt Scupi lassen sich heute noch etwa 4 km nordwestlich des Stadtzentrums besichtigen.[9] Auch ein Aquädukt ist freigelegt worden.[10]

Mittelalter

Die nächsten Jahrhunderte waren für die kleine Stadt sehr wechselvoll. Im Jahr 518 zerstörte ein Erdbeben die gesamte Stadt; der oströmische Kaiser Justinian I. ließ sie jedoch wiederaufbauen. Es vergingen nicht einmal 100 Jahre, als im Winter 594/95 im Zuge der Landnahme der Slawen auf dem Balkan Stämme der Slawen die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Das Mittelalter zwischen dem Einfall der Slawen bis zur Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert war von blutigen Machtkämpfen zwischen regionalen Mächten, allen voran den Byzantinern und Bulgaren, geprägt. Im 9. Jahrhundert schlossen Letztere die Stadt dem Ersten Bulgarischen Reich an und konnten sich für einige Jahrzehnte behaupten. Durch die Christianisierung Bulgariens wurde sie zudem Bischofssitz. Zar Roman erklärte im Jahr 980 Skopje für kurze Zeit zur bulgarischen Hauptstadt und Sitz des bulgarischen Patriarchen. Nach dem Fall des Ersten Bulgarischen Reiches 1018 eroberten die Byzantiner die Stadt am Vardar und erklärten sie zum Hauptort des byzantinischen Themas Bulgaria. Die Herrschaft von Byzanz währte hingegen nicht lange. Schon im 12. Jahrhundert konnten die Bulgaren Skopje zurückerobern und sie ihrem Zweiten Reich angliedern. Die zweite bulgarische Periode war jedoch noch kürzer als die erste, im Jahr 1282 entriss der serbische Nemanjide Milutin die Stadt den Bulgaren. Skopje entwickelte sich zur neuen Residenzstadt der serbischen Herrscherdynastien.

Am 16. April 1346 ließen sich König Stefan Uroš IV. Dušan und seine Ehegattin in Skopje vom bulgarischen Patriarchen Simeon und vom Erzbischof Nikolaj von Ohrid zum Zar bzw. Zarin der Serben krönen. Zudem erhob er das Oberhaupt der serbischen Kirche Joanikije II. zum ersten serbischen Patriarchen.[11]

Osmanische Zeit (1392–1689)

Das Grab des Ishak Beys bei der Bunten Moschee

Am 19. Januar 1392 geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter osmanische Herrschaft.[12] Wie der jugoslawische Orientalist Hasan Kaleshi (* 1922 in Srbica; † 1976) berichtet, hieß der erste osmanische Statthalter von Skopje Paşayiğit Bey, welcher um 1397 den ältesten islamischen Bau der Stadt, die Meddah-Baba-Moschee erbauen ließ.[13] Ihm folgte Ishak Bey, der die Bunte Moschee, eine Madrasa samt Bibliothek, Unterkünfte und ein Imaret (Armenküche) bauen ließ. Zum Unterhalt der Moschee, der Madrasa und des Imarets legte Ishak Bey in seiner Wakfiye die Einkünfte von zwei Hammame, 102 Läden und zwei Hanen sowie die Erträge zweier Dörfer und von sieben Landkomplexen einschließlich Äcker und Gärten aus dem Umland fest. Er selbst wurde später im Hofe der Bunten Moschee begraben.[14]

Etwa 1000 Jahre später ereignete sich wieder ein schweres Erdbeben. Die Schäden im Jahr 1515 waren jedoch nicht so immens wie beim Erdbeben in der Antike. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Üskub 5145 steuerrechtlich erfasste Einwohner. Davon waren 3330 Muslime, hauptsächlich aus Kleinasien stammende Türken und 1815 Christen. Zu den Christen zählten damals Bulgaren, Albaner und Serben. Der größere Teil der Bevölkerung war im Gewerbe tätig. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat in Skopje im 16. Jahrhundert ein. Er wurde begünstigt durch die Lage der Stadt am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Saraybosna und von Selanik nach Belgrad, durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik und die Ankunft von sephardischen Juden. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt mehr als 10.000 Einwohner (7425 Muslime, 2735 Christen und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren.[15]

Skopje im Jahre 1594

Eine für die hochosmanische Zeit (16./17. Jahrhundert) bedeutende ausführliche Beschreibung Skopjes, drei Jahrzehnte vor der Inbrandsetzung Skopjes durch den habsburgischen General Piccolomini im Jahre 1689, findet sich im „Reisebuch“ (Seyahatnâme) des osmanischen Reisenden Evliya Çelebi. Er beschrieb die Stadt als eine gewaltige Siedlung welche sich auf beiden Seiten des Vardars erstreckte. Über die Stadt lag die Zitadelle, mit etwa 100 Mannschaftshäusern, Vorratshäusern und Zeughäusern. Die etwa 1060 Steinhäuser prägten mit ihren roten Ziegeln das Stadtbild. Weiter gab es in dieser Zeit 9 Koranleseschulen, welche den Moscheen angeschlossen waren, 20 Derwischklöster (Tekke), ein Mewlewikloster und 70 Schulen (Mekteb).[16]

In Üsküb war im Jahre 1660 Evliya Zeuge des regen wirtschaftlichen Lebens in den über 2100 Kaufläden in den mehreren Basaren geworden. Zur Bevölkerungsstruktur vermerkt er, dass es in der Stadt neben der türkischen und albanischen Mehrheit auch Einwohner armenischer, bulgarischer, serbischer und jüdischer Herkunft gäbe, welche ihre eigenen Gotteshäuser besaßen. Auch eine Vielzahl von Katholiken lebte in der Stadt, welche jedoch ihren Gottesdienst in den serbischen Kirchen abhielten.[17]

Die Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im Großen Türkenkrieg (1683–1699) österreichische Truppen unter General Enea Silvio Piccolomini bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die türkische Streitmacht und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von Cholera vorgebeugt werden. Der Brand zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei Synagogen und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.[18]

Spätosmanische Zeit (1689–1912)

Die Muttergotteskirche (erbaut im frühen 19. Jahrhundert, Foto von 1935)

Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5.000–6.000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1.500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.[19]

Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, ein, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit Mitteleuropa verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach Bitola und Istanbul. Skopje war Hauptort eines Sandschaks und ab 1888 (Priština ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz (Vilâyet) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt Makedoniens nach Thessaloniki und Bitola. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.

Im Kampf für eine vom griechisch geprägten ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die Muttergotteskirche und eine dazugehörige Klosterschule (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister Andreja Damjanov erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem Lancaster System und 1895 zur Bulgarischen Pädagogischen Schule.[20]

Gemäß dem vom Sultan Abdülaziz am 28. Februar 1870 erlassenen Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats wurde 1874 nach einem Plebiszit der slawischen Bevölkerung mit Dorotej von Skopje der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem Bulgarischen Exarchat unterstellte.[21]

Das 20. Jahrhundert

Ein den über 1000 Opfern des Erdbebens von 1963 gewidmetes Monument

In den Balkankriegen wurde Skopje am 25. Oktober 1912 durch die serbischen Streitkräfte erobert und geriet unter der Herrschaft von Belgrad. Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte.[22] 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Mazedonien danach zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten Vardarska banovina (Banschaft Vardar) machte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Skopje von 1941 bis 1944 erneut von bulgarischen Soldaten und Kämpfern der VMRO besetzt und am 2. August 1944 zur Hauptstadt der neuen Sozialistischen Republik Mazedonien erklärt, die eine Teilrepublik des kommunistischen Jugoslawiens stellte.

Um 05:17 Uhr des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres Erdbeben, das in die Geschichtsbücher einging. Abermals an diesem Tag bebte die Erde und die Katastrophe forderte 1.070 Todesopfer. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3.300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über 1 Milliarde US-Dollar. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der japanische Architekt Kenzō Tange entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.[23]

„Der Tag vor dem Erdbeben war ein ganz gewöhnlicher Tag: Schule, Kinderspiele und Abendessen mit meinen Eltern. Ich war 8 Jahre alt. Meine Eltern gingen früh zur Arbeit. Das Erdbeben weckte mich auf. Als ich an meine Schwester dachte, lief ich schnell wieder die Treppen hoch .Meine einjährige Schwester war noch zu Hause. Ich rannte zurück, nahm sie und lief vor das Gebäude. Alle Nachbarn waren da. Sie trugen Pyjamas oder nur Unterhosen. Das Bild war schrecklich. Das Gebäude, in dem ich gewohnt hatte, war nicht mehr da. Es waren nur Reste. Man hörte Leute schreien, weinen und nach Namen rufen. Man hörte viele Namen. Ich habe meine Mutter verloren. Sie war eine von den 1000 Menschen, die ihr Leben verloren haben.“

Miodrag Hadži-Ristič und Dragoljub Jankovič: Zitat eines Einwohners[24]

Seit 1991 ist Skopje die Hauptstadt der unabhängigen Republik Mazedonien. Während des Kosovokriegs nahmen die Stadtbehörden Tausende von Flüchtlingen aus dem benachbarten Kosovo auf. Nur einige Kilometer nordöstlich von Skopje bei Aračinovo fanden während des albanischen Aufstands 2001 blutige Kämpfe zwischen der mazedonischen UÇK und der staatlichen Polizei statt.

Einwohnerentwicklung

        Jahr         Einwohner
1450 5.000
1550 10.000
1650 40.-60.000
1800 5.-6.000
1900 30.-40.000
1981 408.143
2002 506.926
Satellitenaufnahme des Stadtgebietes (2004)

Die Stadt erlebte in ihrer Geschichte zwei wesentliche Bevölkerungsschübe. Das erste große Bevölkerungswachstum konnte in der osmanischen oder genauer in der hochosmanischen Zeit (17. Jahrhundert) verzeichnet werden. Zu diesen Jahrzehnten wuchs Skopje zu einer überregional wichtigen Handelsstadt mit 40. bis 60.000 Einwohnern heran. Der zweite Bevölkerungsschub setzte während der jugoslawischen Ära ein, als in der Stadt große Investitionen in Industrie und Infrastruktur vorgenommen wurden. Die blühende Wirtschaftsstadt zog viele Menschen aus ganz Mazedonien an, die auf der Suche nach Arbeit waren. In der letzten jugoslawischen Volkszählung von 1981 wurden für Skopje 408.143 Personen registriert. Seitdem hat die Stadtbevölkerung um etwa einen Viertel zugenommen. Bei der Volkszählung 2002 wurden 506.926 Einwohner erfasst.

Sehenswürdigkeiten

Mit einer über 2000-jährigen Besiedlungsgeschichte weist Skopje eine Vielzahl an Bauwerken und Monumenten aus verschiedenen Epochen auf. Aus römischer Zeit blieb beispielsweise der Aquädukt der antiken Stadt Scupi erhalten. Im Mittelalter entstanden durch die Verbreitung des Christentums auf dem Balkan zahlreiche byzantinische Kirchen und Klöster in der Umgebung wie auch in der Stadt. Auch die islamische Architektur hinterließ während der über 500 Jahre dauernden Herrschaft der Osmanen ihre Spuren in Form von Moscheen, Brücken, Hammāme, Karawansereien, Bibliotheken und vor allem im Basar-Viertel, der Altstadt von Skopje. Mit dem Aufblühen des Nationalismus in Südosteuropa zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt am Vardar ein Zentrum der bulgarischen und albanischen Widerstandsbewegungen gegen das Sultanat am Bosporus. Bulgarische und albanische Geistliche konnten wieder im großen Stil orthodoxe und katholische Gotteshäuser erbauen.

Die Festung Kale (mazedonisch Скопско кале, albanisch Kalaja e Shkupit) befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt und auf der Nordseite des Vardar. Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.[25] Unter dem bulgarischen König Samuil (10. Jahrhundert n. Chr.) stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung.[26] 1391 wurde die Stadt mit der umliegenden Region von den Osmanen erobert. Durch die Kriegshandlungen wurden große Teile der Stadt, einschließlich der Festung, zerstört. Danach diente die Burg als Kaserne für die osmanischen Truppen. Die Festung wie auch Skopje verloren daraufhin ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Um 1700 wird die Burg wieder erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die heutige Außenmauer, Türme und Tore. Das Osttor war das bedeutendste; es führte direkt in den Basar.[27] Auch im 20. Jahrhundert diente die Festung als Kaserne für die Truppen des Königreichs Jugoslawien; es wurden zehn große Militärgebäude, Hauptquartiere und Baracken erbaut. 1951 zogen die Armeen ab und das Archäologische und Historische Museum übernahm die Direktion. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden all diese neuzeitlichen Gebäude größtenteils zerstört. Seitdem wurden zahlreiche archäologische Arbeiten auf der Festung durchgeführt.[28]

Die Steinbogenbrücke über den Vardar (mazedonisch Камен мост, albanisch Ura e gurit) verband früher die Altstadt nördlich und südlich des Flusses. Heute ist die südliche Altstadt durch moderne Gebäude überbaut. Die Brücke wurde im 15. Jahrhundert durch osmanische Architekten erbaut und ist 213,85 Meter lang. Neben der Festung ist sie ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, weswegen sie auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist.[29]

Der Daut-Pascha-Hammam (Hammām, Badehaus) befindet sich südöstlich der Steinbrücke und wurde durch den Großwesir von Ostrumelien Daut Pascha in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, wobei eine geschlechtergetrennte Nutzung vorgesehen war. Das Bauwerk besitzt 13 Kuppeln. Die zwei größten Kuppeln beherbergen die zwei Garderoben und einige Springbrunnen. Die kleineren Kuppeln bedecken die unterschiedlichen Baderäume. Heute ist im Gebäude die Nationale Kunstgalerie beherbergt und besitzt eine große Sammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.[30]

Der Çifte-Hammam in der zentralen Altstadt wurde ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut. Das Badehaus wurde bis ins Jahr 1915 benutzt. Die jüdischen Bewohner der Stadt benutzten den Komplex ebenfalls für ihre rituellen Waschungen. Heute ist darin eine zeitgenössische Kunstgalerie beherbergt.[31]

Mit rund 70 Moscheen war Skopje ein bedeutendes islamisches Zentrum in der Region. Heute gibt es weit weniger als zur Zeit der Osmanen. Die ältesten islamischen Gotteshäuser stehen in der Altstadt. Zu den dort am besten erhaltenen zählen die Isa-Bey-Moschee aus dem Jahr 1475, die Sultan-Murad-Moschee von 1436, die Bunte Moschee von 1438 und die Mustafa-Pascha-Moschee von 1492.

Wegen der strategisch wichtigen Lage war Skopje auch ein wichtiger Stützpunkt für Händler, Fahrende und Karawanen. Die heute am besten erhalten gebliebenen Karawansereien Kapan Han (15. Jahrhundert), Kursumli Han (1550) und Suli Han (15. Jahrhundert) waren die größten osmanischen Gasthäuser der Stadt. Heute sind darin Restaurants und im Kapan Han das Basar-Museum beherbergt.[32][33][34]

Weitere osmanische Bauwerke sind der Uhrturm von 1566, der Bezisten und der Basar am Nordrand der Altstadt sowie der gesamte historische Stadtkern.

Südwestlich von Skopje auf dem Gebirgskamm des Vodno im Dorf Nerezi steht die Kirche St. Pantaleon (mazedonisch Црква Свети Пантелејмон) aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und wurde im komnenisch-byzantinischen Architekturstil erbaut.

Das St. Nikita-Kloster (mazedonisch Манастир Свети Никита) wurde zwischen 1307 und 1308 vom serbischen König Milutin erbaut. Es steht im Dorf Banjani, nordwestlich der Stadt.[35]

Auch aus jüngerer Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die Muttergotteskirche von 1835, die Kliment-von-Ohrid-Kirche von 1990, das Millenniumskreuz auf dem Berg Vodno und der alte Bahnhof im Zentrum, der heute das Stadtmuseum beherbergt.

Stadtbild

Wohnblöcke aus jugoslawischer Zeit
Die Altstadt (maz. Stara Čaršija, alb. Çarshia)

Allgemeines

Skopje hat ein wechselvolles Stadtbild, das durch die ebenfalls wechselvolle Geschichte, durch die verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen und durch die sozialen Verhältnissen geprägt ist.

Lange Zeit war die heutige Altstadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Skopje. Osmanische Bürgerhäuser, enge Gassen ausgelegt mit Pflastersteinen, Brunnen sowie Moscheen, Gasthäuser, Raststätten für Händler, Werkstätte, Badehäuser und Tekken waren wichtige Bestandteile des Stadtbildes. Mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches zogen sich auch ihre Herrscher von der Stadt zurück und für Skopje begann eine neue Zeit. Bis 1929 als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen genannt ersetzte das Königreich Jugoslawien den Platz der Herrscher. Noch veränderte sich nicht viel am Aussehen der Stadt am Vardar. Erst mit dem wirtschaftlichen Wachstum nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Mazedonien und somit auch in Skopje sehr viel in Infrastruktur, Industrie, Kultur und anderen Bereichen durch die sozialistische Regierung Jugoslawiens investiert. Es entstanden weite neue Wohnflächen mit den typischen Plattenbauten, große Industrieflächen, breite Straßen und Boulevards, viele Schulen und Krankenhäuser und auch das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut. Zugleich wuchs die Bevölkerung und die Stadt breitete sich immer mehr nach Westen und Osten entlang des Vardars aus. Mit diesem Bauboom wurde weitreichend der historische Kern von Skopje überbaut und verschwand langsam aus dem Stadtbild. Heute führen mehrspurige Straßen um und durch die Altstadt. Der historische Kern am anderen Ufer des Vardars wurde fast völlig mit Neubauten zerstört. Im Osten der Stadt stehen heutzutage viele Fabriken und Gewerbegebäude, die jedoch ihre wirtschaftliche Tätigkeit stark senken mussten und heute nicht mehr so wie zu jugoslawischer Zeit laufen. Im Norden jedoch an der Hauptstraße nach Priština wachsen seit den 1990er Jahren neue Unternehmen aus dem Boden und beschäftigen einen Teil der Einwohner. Im Stadtteil Aerodrom hinter dem Bahnhof stehen in der jugoslawischen Zeit erbaute Wohnsiedlungen mit mehrstöckigen Hochhäusern auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie der Bezirk Čair.

Parks

Der Stadtpark (maz. Gradski Park, alb. Parku i Qytetit) liegt nordwestlich des Zentrums entlang des Vardars und erstreckt sich auf einer Fläche von 500 mal 600 Meter. Ganz in der Nähe stehen das Fußballstadion und die kleinere Sporthalle. Der Park beherbergt auch einen Zoo, einen Botanischen Garten und einen Bonsai-Garten. Künstliche Teiche und viele Kanäle im Grünen prägen das Aussehen des Parks. Auf einem Hügel nordöstlich der Altstadt steht der Gazi Baba-Park, der ausschließlich aus einem Wald und Fußwegen besteht. Er hat eine etwaige Fläche von 700.000 m². Der Gazi Baba-Park ist das wichtigste Naherholungsgebiet der Stadtbewohner.[36]

Skopje 2014

Statue Alexanders des Großen

Die Regierung unter der konservativen Partei VMRO-DPMNE investiert seit ihrem Regierungsbeginn 2008 in viele ethnisch-mazedonische, kulturelle Einrichtungen. So soll bis zum Jahr 2014 eine Vielzahl an Monumenten (mehrheitlich „ethnisch-mazedonische Helden“), Gebäuden und Denkmälern errichtet werden. Neben dem Bau einer 22 Meter hohen Statue Alexanders des Großen und der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz, sollen auch neue Gebäude für das Außenministerium, das Mazedonische Staatsarchiv und weitere öffentliche Einrichtungen errichtet werden. Als die Bauarbeiten im Sommer 2010 begannen, erklärte das Mazedonische Verfassungsgericht sie als illegal, da die Planungs- und Vergabeverfahren für viele Bauten nicht vorschriftsmäßig abgelaufen seien.[37] Doch die Regierung unter Nikola Gruevski erklärte den Gerichtsentscheid für ungültig und ließ die Bauarbeiten fortführen. Ursprünglich waren Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro veranschlagt, doch Ende 2010 schätzte man sie auf 200 Millionen, dies entspricht 2,68 % vom BIP. Kritiker meinen, das Geld solle besser in die zum Teil veraltete Verkehrsinfrastruktur oder anderswo investiert werden. Die muslimische Minderheit in der Stadt (rund ein Drittel der Einwohner), allen voran die albanische, sieht sich durch die Bauvorhaben diskriminiert, da mit ihren Steuergeldern der Bau der Kirche (und anderer Einrichtungen) mitfinanziert werden soll, während die Moscheen im Land alle privat finanziert werden müssen. Während die Regierung und ihre Sympathisanten den Bau als identitätsstiftend sehen, fühlen sich Muslime und Gegner des Baus vom Staat ausgegrenzt.

Durch den Bau der teilweise nationalistisch geprägten Bauwerke und Monumente kritisierte zunächst Griechenland sein Nachbarland. Dort erregte vor allem die imposante Alexanderstatue auf dem Hauptplatz die Gemüter (siehe hierzu Streit um den Namen Mazedonien). 2011 wurde wenig später der Triumphbogen Makedonija vollendet, der auf einem Motiv die gesamte Region Makedonien zeigt. Dies verursachte in Albanien Kopfschütteln, da die historische Region Makedonien auch einen Teil des albanischen Staatsgebietes miteinbezieht. Die albanische Regierung richtete an die mazedonische eine Demarche.[38] Die Errichtung der Zar Samuil-Statue wiederum verschlechterte die Beziehungen zum östlichen Nachbar Bulgarien, der sich bisher zum Projekt Skopje 2014 noch nie geäußert hatte.[39]

Die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE verschlechtert die innen- sowie auch aussenpolitische Lage zusehends, so eskalierten auch Proteste gegen die Errichtung einer neuen orthodoxen Kirche zwischen Albanern und Mazedoniern in der historischen Festung Kale und haben die innerethnischen Beziehungen weiter verschärft.[40]

Kultur

Das Mutter Teresa-Gedenkhaus steht an der Stelle ihrer Taufkirche
Das Museum von Mazedonien
Der Çifte-Hammām, heute ist darin die Nationale Kunstgalerie untergebracht

Skopje ist kulturelles Zentrum Mazedoniens. Hier befinden sich die landesweit größten Museen, Opern, Theaterhäuser und andere kulturelle Einrichtungen. Lange Zeit und auch heute noch war die Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, die deutlich in verschiedener Weise ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben.

Museen und Galerien

In Skopje stehen zahlreiche Museen und Galerien, die zu den größten des Landes gehören. Das Museum der zeitgenössischen Kunst beherbergt die größte Kunstsammlung Mazedoniens und ist die wichtigste kulturelle Einrichtung der Zeitgenössischen Kunst. Am 11. Februar 1964 durch einen Stadtratsbeschluss gegründet war das neue Museum Projektteil des neuen Masterplans der Stadt nach dem katastrophalem Erdbeben von 1963. 1970 zog das Museum in das heutige Gebäude ein, welches von polnischen Architekten entworfen wurde. Das sich nördlich der Festung Kale befindende Museum hat heute eine Sammlung von 1000 Exponaten.[41]

Das Erdbeben 1963 zerstörte den alten Bahnhof der Stadt, der 1938 erbaut war, und an seiner Stelle befindet sich heute neben einer kleinen Kunstgalerie auch das Museum der Stadt Skopje, das Objekte der ersten menschlichen Besiedlungen im 5. Jahrtausend v. Chr. bis heute zeigt.[42]

Die Nationale Kunstgalerie Mazedoniens ist im ehemaligen Daut-Pascha-Hammām untergebracht, der in der Altstadt steht. 1948 als Institution gegründet weist die Galerie heute eine Kunstsammlung seit dem 14. Jahrhundert auf.[43]

Das Museum von Mazedonien ist eine staatliche Institution und entstand 1991 aus einer Fusion des Archäologischen, Historischen und Ethnologischen Museums, welche teilweise schon seit 1924 bestanden hatten. Auf etwa 6.000 m² Fläche sind Exponate ausgestellt, die seit der Antike datieren. Das Museum ist im Kursumli Han eingerichtet, einem osmanischen Bau aus dem 16. Jahrhundert.[44]

Das Mutter Teresa-Gedenkhaus ist eine am 30. Januar 2009 eröffnete Gedenkstätte zu Ehren der Friedensnobelpreisträgerin und Humanistin Anjeza Gonxhe Bojaxhiu, bekannt als Mutter Teresa. Das Museum liegt in der Nähe des Zentralplatzes Makedonija und beherbergt verschiedene Objekte aus dem Leben der albanisch-katholischen Geistlichen in ihrem nachgebauten Geburtshaus. Vor dem Gebäude steht zudem eine lebensgroße Statue der Ordensschwester. An der Stelle des Gedenkhauses stand früher die Heilige-Herz-Jesu-Kirche, in der die Seliggesprochene einen Tag nach ihrer Geburt am 27. August 1910 getauft wurde.[45]

Das Naturwissenschaftliche Museum steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar. Ihm angeschlossen sind der Zoologische und Botanische Garten sowie der Stadtpark. Das in den 1920er Jahren erbaute Museum besitzt eine Sammlung an 4000 Exponaten aus Mineralogie, Paläontologie, Botanik und Entomologie.[46][47]

Das Naturhistorische Museum ist im Oktober 1926 gegründet worden und stellt auf 1.700 m² etwa 4.000 Exponate aus. Mineralien, Steine, Fossilien, Pflanzen, Wirbellose, Insekten, Fische, Amphibien und Reptilien, Vögel und Säugetiere aus dem Gebiet Mazedoniens werden gesammelt, studiert und ausgestellt.[48]

Im Erdgeschoss des im 15. Jahrhundert erbauten Suli Han (Karawanserei) in der Altstadt ist das Museum des alten Basars beherbergt. Mit ihrer Sammlung an Fotografien und Karten aus dieser Zeit zeigt sie die Wichtigkeit Skopjes für regionale Händler. Auch Produkte aus Werkstätten und Manufakturen aus der osmanischen Zeit sind ausgestellt. Das Basar-Museum zeigt als einer der wenigen Fotos vom Erdbeben 1963.[49]

Das Staatsarchiv Mazedoniens wurde am 1. April 1951 gegründet und hat eine große Archivsammlung, von der 15.000 Exemplare digitalisiert sind.[50]

Am albanischen Nationalfeiertag, dem 28. November 2008, wurde im Stadtteil Čair das UÇK-Freiheitsmuseum eröffnet. Es zeigt das Bestreben der albanischen Bevölkerung um Freiheit und Emanzipation von der Gründung der Liga von Prizren 1878 bis zur innenpolitischen Krise Mazedoniens 2001.[51]

Theater

Das Nationaltheater befindet sich gleich östlich der Steinbrücke Kamen Most am Vardar. Durch seinen Repertoire-Betrieb ist das Theater der Mittelpunkt des mazedonischen Musiktheatergeschehens. Das erste aufgeführte Stück war Cavalleria rusticana am 9. Mai 1947.[52]

Veranstaltungen

Start des Skopje Marathon im Jahr 2010

Verschiedene Anlässe haben in Skopje Tradition. Vor allem Musik- und Literaturfestivals zählen zu den größten kulturellen Ereignissen im Jahr.

Das 1979 erstmals ins Leben gerufene Kulturevent Skopje Summer Festival ist das bedeutendste und größte kulturelle Ereignis im Jahr. Künstler, Musiker, Entertainer und Performer zeigen während eines Monats im Sommer ihre Leistungen in Bereichen der Musik, Schönen Künste, Film, Theater und Multimedia-Performance. Veranstaltungsorte sind zahlreiche Einrichtungen und öffentliche Plätze.[53]

Das Skopje Jazz Festival ist ein seit 1982 stattfindendes Jazz-Festival, das zum Europäischen Jazz-Netzwerk gehört. Neben Jazz werden auch Kubanische Musik und Experimentalmusik gespielt. Das Festival findet jährlich anfangs Oktober statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit. Unter den bekanntesten aufgetretenen Musikern zählen Ray Charles, Herbie Hancock, John McLaughlin und viele weitere.[54]

Jährlich im Juli wird das Blues and Soul Festival abgehalten, wo verschieden Blues- und Soul-Musiker aus Europa und Nordamerika teilnehmen. Austragungsorte sind meist Clubs und Pubs.[55][56]

Die May Opera Evenings sind Abende der klassischen Musik. Ballett, Oper und Instrumentalkonzerte zählen zum Programm der seit 1972 im Nationaltheater stattfindenden Veranstaltung.[57]

Im Mai 1976 riefen junge Enthusiasten und Enthusiastinnen das Open Youth Theatre Festival ins Leben. Ihr Ziel war es, in Skopje ein Zentrum der jüngeren Theaterszene in Jugoslawien zu schaffen. Bald erreichten sie das auch und das Open Youth Theatre wurde zum Ziel junger Menschen, die der Öffentlichkeit ihr Talent zeigen wollten. Alternative und experimentelle Theateraufführungen und auch Improvisationstheater werden von Regisseuren, Schauspielern und Musikern gezeigt.[58]

Das Linden-Festival gehört zu den größten und wichtigsten literarischen Veranstaltungen Mazedoniens. Durch den mazedonischen Schriftstellerverband im Jahr 1997 gegründet können nationale und internationale Autoren, Poeten und Schreiber am Festival teilnehmen. Austragungszeit ist der frühe Juni, wo in der Stadt die Lindenbäume blühen, nach denen das Kulturevent auch benannt ist. Ein Preis wird einem nationalen und ein anderer einem internationalen Poeten vergeben.[58]

Der Skopje Marathon findet alljährlich im Spätfrühling statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit.[59]

Sport

Als Hauptstadt Mazedoniens ist Skopje das Zuhause vieler nationalen Sport-Teams und Vereine. Die Fußballklubs FK Vardar und FK Rabotnički spielen in der Prva liga und konnten mehrmals die Meisterschaft gewinnen. Die Handball-Teams RK Kometal Gjorče Petrov und RK Metalurg Skopje sind die bekanntesten im Land und konnten vielmals auch an internationalen Veranstaltungen teilnehmen. Das Fußballstadion Philip II steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar gleich neben dem Stadtpark und ist mit fast 37.000 Sitzplätzen das größte Stadion des Landes. Die beiden Fußballklubs tragen ihre Heimspiele hier aus.

Das Boris Trajkovski Sports Center ist eine multifunktionelle Sporthalle und wird für kleinere Sportereignisse benutzt, wie beispielsweise für Hand- und Basketballspiele. Es ist nach dem ehemaligen mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski benannt, der 2004 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 2008 war es eines der zwei Austragungsorte der Handball-Europameisterschaft der Frauen. Es hat eine Kapazität von 6.000 bis 10.000 Sitzen.[60]

Politik

Bürgermeister Koce Trajanovski

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat von Skopje hat 45 Mitglieder. Für die Legislaturperiode 2009-2013 teilen sich die Räte unter den Parteien wie folgt auf:[61]

Partei Ausrichtung Sitze
VMRO-DPMNE konservativ 19
SDSM sozialdemokratisch 11
BDI albanisch 5
DR albanisch 3
LDP liberal-demokratisch 3
VMRO-NP national-konservativ 2
STLS kommunistisch 1
GIKK Initiative 1

Bürgermeister der Stadt ist seit dem Jahr 2009 Koce Trajanovski (VMRO-DPMNE).

Stadtsymbole

Datei:Flag of Skopje.png
Flagge von Skopje
Wappen von Skopje

Das schildförmige Wappen von Skopje zeigt die Steinbogenbrücke Kamen Most, den Vardar, die Festung Kale und einen schneebedeckten Berg.[62]

Die Flagge von Skopje ist ein rotes, vertikales Banner im Verhältnis 1:2. Im oberen linken Viertel ist in goldgelb das Wappen platziert.[62]

Städtepartnerschaften

Skopje pflegt seit 1961 insgesamt 16 Städtepartnerschaften.[63]

Wirtschaft

Der Hauptsitz der EVN

Skopje ist die Wirtschaftsmetropole Mazedoniens. Die führenden Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sitzen in der Hauptstadt. Die mazedonische Börse MSE begann ihre Arbeit im Jahr 1996 und ist der größte Aktienindex des Landes. Insgesamt sind 30 Aktiengesellschaften registriert.[64] Die Nationalbank Mazedoniens reguliert unter anderem den Kurs des Denars. Sie hat ebenfalls ihren Sitz in der Hauptstadt. Im Jahr 2002 waren in der Stadt rund 64.000 Unternehmen ansässig. Die Arbeitslosigkeit betrug im gleichen Jahr 14,07 % und lag damit tiefer als der landesweite Durchschnitt, der mit 19 % beziffert war.[65]

Der Großteil der Bevölkerung ist in den Dienstleistungen beschäftigt. Dazu gehören Banken (darunter Komercijalna Banka[64], Tutunska Banka[66] und First Investment Bank (UNIBanka),[67]), Versicherungen, Post (Makedonska Pošta[68]), Telekommunikationsunternehmen (Telekom Makedonija[69]) und Energieversorgungsgesellschaften (EVN,[70]).

Ein nicht kleiner Teil arbeitet zudem in der Industrie, die jedoch heute teils veraltet ist, da sie vor allem während der sozialistischen Ära Jugoslawiens ausgebaut wurde. Davon zeugt das große Industriegebiet im Norden der Stadt, wo Fabriken zur Lebensmittelherstellung (), Pharmazie (Alkaloid[71]) und vielen anderen Bereichen stehen. Die 1982 in Betrieb genommene Raffinerie der ehemaligen Aktiengesellschaft OKTA steht außerhalb der Stadt und ist die einzige Erdölraffinerie des Landes. OKTA ging 1999 in die griechische Hellenic Petroleum auf.[72] Makpetrol ist die größte Aktiengesellschaft im Bereich der Erdölproduktion und -verarbeitung.[64] Auch die Schwer- und Metallindustrie nimmt einen bedeutenden Teil der Wirtschaft von Skopje ein. Makstil zählt zu den größten Stahlproduzenten des Landes.[64] In der Bauindustrie ist die Granit AD das größte Unternehmen.[64]

Seit einigen Jahren wird auch der Tourismus zu einem immer größeren Wirtschaftszweig. Die vielen Sehenswürdigkeiten, die abwechslungsreichen kulturellen Veranstaltungen, das rege Nachtleben, die Gastronomie und die Rolle als Hauptstadt eines südosteuropäischen Landes ziehen zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Doch mit der Touristenhochburg Ohrid kann sich Skopje noch nicht vergleichen.

Medien

Für die Geschichte des Hörfunkes in Mazedonien spielt Skopje eine wichtige Rolle. Radio-Pioniere gründeten am 28. Dezember 1944, also mitten im Zweiten Weltkrieg, den Sender Radio Skopje, welcher lange Zeit auch der einzige im ganzen Land war. Die erste Radiosendung war eine Übertragung der zweiten Sitzung der ASNOM, der höchsten legislativen Gewalt im neu entstandenen Staat. Auch die mazedonische Fernsehgeschichte ist eng mit der Hauptstadt Skopje verknüpft. Rund 20 Jahre nach Radio Skopje wurde am 14. Dezember 1964 die erste Fernsehsendung von Television Skopje ausgestrahlt. Der Mazedonische Rundfunk MRT wurde am gleichen Tag gegründet und war bis 1993 Teil des Jugoslawischen Rundfunks JRT.

Mit der nach 1993 einsetzenden Demokratisierung wurden auch erste private Rundfunkgesellschaften gegründet. So wie der Fernsehsender A1 im Jahr 1993, der jedoch 2011 seine Arbeit wieder einstellte,[73] und weitere wie Sitel (1993),[74] Kanal 5 (1998)[75] und Alsat-M (2006).

Die ersten Zeitungen Mazedoniens erschienen in der Stadt am Vardar. Die älteste Tageszeitung, die den Sozialdemokraten nahe steht, ist Nova Makedonija. Danach folgte am 11. November 1963 Večer, die national-konservativ geprägt ist. Dnevnik, Vreme, Utrinski Vesnik, Vest, Makedonija Denes und Spic sind unabhängige Tageszeitungen. Fakti und Koha die unabhängige Tageszeitungen der albanischen Minderheit.[76]

Verkehr

Straßenverkehrsanbindungen im Raum Skopje

Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach Thessaloniki in Griechenland bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und Autobahn parallel. Auch an dieser Engstelle etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich der größte Flughafen des Landes.

Die Autobahn M3 verbindet Skopje mit der kosovarischen Hauptstadt Priština und ist die wichtigste Route ins Nachbarland. Die M4 führt von der Hauptstadt in die westlichen und südwestlichen Städte des Landes und verbindet bei Qafë Thana Mazedonien mit Albanien. Diese Strecke ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII, der durch Mazedonien die bulgarischen (Schwarzes Meer) mit den albanischen Hafenstädten (Adriatisches Meer) verbindet. Skopje ist wichtige Kreuzung dieser Paneuropäischen Verkehrskorridore, da sich hier der vorhin genannte 8. Korridor mit dem 10. Korridor kreuzen. Dieser verbindet von Salzburg Mitteleuropa mit Griechenland bei Thessaloniki.

2009 eröffnete man die Umfahrungsautobahn von Skopje, die mit 27 Kilometern Länge die Innenstadt vom Transitverkehr entlastet. Sie führt von der Autobahnverzweigung bei Ilinden im Osten der Stadt nach Norden und endet beim Autobahnkreuz bei Kondovo im Westen der Stadt. Unterwegs verzweigt sie zudem mit der Autobahn M3. Die gesamte neue Umfahrung kostete der mazedonischen Regierung rund 135 Millionen Euro.[77]

Skopje ist Sitz der mazedonischen Eisenbahngesellschaft , die hier auch ihren Hauptbahnhof betreibt. Es gibt Verbindungen nach Belgrad, Thessaloniki, Fushë Kosova, Kičevo, Kočani und Bitola. Zudem gibt es Planungen einer Eisenbahnstrecke von Sofia nach Tirana, die durch Skopje verlaufen soll. Der neue, nach dem Erdbeben 1963 erbaute Bahnhof von Skopje befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt.

Direkt zum Bahnhof gelegen befindet sich der Busbahnhof, von wo es regelmäßige lokale und internationale Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa gibt.

Bildung und Forschung

Eingangshalle der FON Universität

Schulen

Skopje hat 21 Mittelschulen/Gymnasien, die über die ganze Stadt verteilt sind.[78]

Universitäten und Hochschulen

Die Universität Skopje ist die größte Universität des Landes und hat etwa 50.000 Studenten. Sie ist nach Kyrill und Method benannt und wurde zwischen 1946 und 1949 gegründet. Eine weitere staatliche Hochschule ist die mit 500 Studenten weitaus kleinere Internationale Balkan-Universität. Daneben haben viele private Universitäten und Hochschulen ihren Sitz in der Hauptstadt. Darunter die erste private Hochschule Mazedoniens überhaupt, die FON Universität. Auch die University American College, die New York University und die Orthodoxe Theologische Fakultät zählen zu den größeren privaten Hochschulen in der Stadt und in Mazedonien.

Bibliotheken

Die National- und Universitätsbibliothek Mazedoniens steht in der Innenstadt südlich des historischen Stadtkerns gleich neben dem Nationaltheater und ist die größte Bibliothek des Landes.

Die Stadtbibliothek, benannt nach den Gebrüder Miladinovi, umfasst heute etwa 60.000 Bücher, Noten und Zeitschriften. Sie nahm ihre Arbeit am 15. November 1945 auf und sitzt im Stadtteil Karpoš westlich des Zentrums an der Straße Ivan Agovski.[79]

Messen

Skopje ist Messestadt. Mehrmals im Jahr finden Messen über Themen wie Verkauf, Einrichtungen, Handel, Weine, Finanzen, Tabak, Maschinen, Landwirtschaft, Energie, Elektronik, Industrie, Dienstleistungen, Technik, Erziehung, Bildung und vielem mehr statt.[80]

Persönlichkeiten

Kim Mehmeti gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftstellern Mazedoniens. Er lebt in der Hauptstadt.

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen

  • Peer Hultberg (1935–2007), Schriftsteller, Slawist und Psychoanalytiker, lebte zeitweise in Skopje
  • Matthias Bronisch (* 1937), Schriftsteller, Lehrer, Übersetzer (aus dem Mazedonischen), lebte mehrere Jahre in Skopje, tätig als Dozent für Deutsche Literatur an der Universität in Skopje
  • Mile Markowski (1939–1975), Schriftsteller, lebte mehrere Jahre in Skopje
  • Kim Mehmeti (* 1955), albanischer Poet[81]

Ehrenbürger der Stadt

Nachfolgend sind alle Personen mit Datum aufgelistet, die die Ehrenbürgerschaft der Stadt Skopje erhalten haben.[82]

Literatur

  • Glen V. Berg: The Skopje, Yugoslavia Earthquake July 26, 1963. 1964.
  • The Skopje earthquake of 26 july 1963. Report of the Unesco Technical Assistance Mission, 1968.
  • Fikret Adanır: Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. In: Harald Heppner (Hrsg.): Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft. Wien 1994, S. 149–170.
  • Divna Pencic, Ines Tolic, Biljana Stefanovska, Sonja Damcevska: Skopje. An Architectural Guide. Skopje 2009.

Einzelnachweise

  1. Jakim T. Petrovski: Damaging Effects of July 26, 1963 Skopje Earthquake. Institute of Earthquake Engineering and Engineering Seismology, University "Cyril and Methodius", Skopje, Republic of Macedonia, abgerufen am 20. März 2012 (englisch).
  2. Prosveta (Hrsg.): Mala Prosvetina Enciklopedija. Dritte Auflage. 1985, ISBN 86-07-00001-2.
  3. Jovan Đ. Marković: Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije. Hrsg.: Svjetlost-Sarajevo. 1990, ISBN 86-01-02651-6.
  4. Systematische Liste der Gemeinden und Ortschaften in der Republik Makedonien. (xls) Statistisches Amt Mazedoniens, abgerufen am 16. März 2012 (mazedonisch).
  5. a b Volkszählung 2002. Abgerufen am 5. März 2012 (mazedonisch, unbekannte Sprache, englisch).
  6. Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien. Abgerufen am 16. März 2012 (albanisch).
  7. a b c A brief account of the history of Skopje. skopje.gov.mk, abgerufen am 11. März 2012 (englisch).
  8. Miroslava Mirković: Einheimische Bevölkerung und römische Städte in der Provinz Obermösien. In: Hildegard Temporini (Hrsg.): Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Lateinischer Donau-Balkanraum). Teil II (= Aufstieg und Niedergang der römischen Welt). Band 6. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1977, ISBN 978-3-11-006735-4, S. 831.
  9. Ruins of Scupi in the Republic of Macedonia. St. Louis Community College, 20. Oktober 2005, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  10. aqueductskopje.net. Abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  11. ТЪрновсқи патриарси. (Tarnowoer Patriarchen.). bg-patriarshia.bg, abgerufen am 5. März 2012 (bulgarisch).
  12. Skopje History. Abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  13. Naser Ramadani: Islami dhe arsimi fetar në Maqedoni. Zëri Islam, 18. Dezember 2009, abgerufen am 5. März 2012 (albanisch).
  14. Hasan Kaleši (Hasan Kaleshi): Najstariji vakufski dokumenti u Jugoslaviji na arapskom Jeziku. Priština 1972, S. 333 (serbisch, Einer der ersten Stifter im Gebiet des heutigen Jugoslawien war Ishak Bey, der zweite Statthalter von Skopje nach Paşayiğit Bey. Ishak Bey errichtete in Skopje eine Moschee, die die Aladža („Bunte“) Moschee genannt wird, zweifellos die älteste Moschee in Skopje nach der Meddah-Moschee, ein Vermächtnis des Paşayiğit Bey. Außer der Moschee erbaute Ishak Bey eine Medrese, die unter der türkischen Herrschaft eine der bekanntesten in Rumeli war. In der Moschee befand sich auch eine Bibliothek, was sich aus den gestifteten Büchern nach diesem Dokument [d.h. der Stiftungsurkunde] schließen lässt ... Im Bereich der Medrese befanden sich Wohnräume für die Studenten, weil der Gründer 'acht Dirhem pro Tag für die Studenten, die in der Medrese leben', gestiftet hat. In der wakfiye [Stiftungsurkunde] wird auch ein imaret (öffentliche Küche) erwähnt ... Zum Unterhalt der Moschee, der Medrese und des imarets, zur Bezahlung der verschiedenen Bediensteten und Diener, setzte Ishak Bey Einkommen aus folgenden Stiftungen fest: zwei Dörfer bei Skopje, zwei Hamame [Bäder] in Skopje, 102 Läden in Skopje, zwei Hane [Gasthöfe] in Skopje, sieben Landkomplexe einschließlich Äcker und Gärten, ein Haus als Wohnung für die Lehrer.).
  15. Fikret Adanır: Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. Hrsg.: Harald Heppner (= Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft.). Wien 1994, S. 149–170 (Hier S. 153–154: Skopje zählte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 5.145 steuerrechtlich erfaßte Einwohner, davon 3.330 Muslime und 1.815 Christen. Die Muslime - hauptsächlich Türken - stammten aus Kleinasien; die Islamisierung der einheimischen Bevölkerung war bis zum 16. Jahrhundert unbedeutend. Um 1455 betrieben rund 40 Prozent der muslimischen und 14 Prozent der christlichen Haushalte ein Gewerbe. Der Aufschwung im Balkanhandel im 16. Jahrhundert, begünstigt durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik ebenso wie die Ankunft von sephardischen Juden auf dem Balkan, kam auch Skopje zugute. Mit seinen mehr als 10.000 Einwohnern um die Mitte des 16. Jahrhunderts (2.735 Christen, 7.425 Muslime und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren, und mit seiner Lage am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Sarajevo und von Thessaloniki nach Belgrad. war Skopje dabei, ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu werden.).
  16. Evliya Çelebi: Reisebuch. (Üsküb liegt links und rechts des Flusses Vardar [und ist] eine gewaltige Siedlung, die mit vielen tausend bemerkenswerten Steinbauten geziert ist. Sie hat siebzig Stadtviertel ... Im Innern der Zitadelle befinden sich etwa 100 Mannschaftshäuser, Vorratshäuser und Zeughäuser. Da sie sich aber im Innern des Landes befindet, hat sie nur wenige Geschütze. Die Stadt hat etwa 1060 hübsche Steinhäuser mit und ohne Obergeschoß, die von oben bis unten mit roten Ziegeln geschmückt und wohlgebaut sind ... Die kleinen und großen Gebäude und Bethäuser der Stadt umfassen 120 Gebetsnischen, jedoch nur in 15 von ihnen wird das Freitagsgebet abgehalten ... Es gibt 9 Koranleseschulen, doch besitzen sie keinen eigenen Lehrraum, sondern sind den Moscheen angeschlossen. In ihnen wird außer [dem] Auswendiglernen des Korantextes ... nichts anderes gelehrt, da die Leute dort des Auswendiglernens nicht allzu sehr beflissen sind. An 70 Orten gibt es Schulen (mekteb). In der Nähe von jeder Moschee ist eine Schule eingerichtet ... Es gibt über 20 Derwischklöster (tekje). Das Mewlewikloster ist eben errichtet und in Betrieb; früher war es das Haus des Pascha; durch Befehl des Melek Ahmed Pascha wurde es zum Sitze der Mewlewi. [Weiters gibt es] 110 Brunnen mit fließendem Wasser; 200 Sebilhane (große Brunnen) werden gezählt ... Die Bäder sind außerordentlich hübsch ... An sieben Orten gibt es kostenlose Gasthäuser (müsafirhane).).
  17. Evliya Çelebi: Balkantürkische Studien. Übersetzung aus dem Türkischen nach Herbert Duda. Wien 1949, S. 19–38 (Die Stadt hat aus Stein erbaute und mit Gewölben und Kuppeln gezierte Markthallen und Bazare, in denen 2150 Kaufläden untergebracht sind. [Die] Gassen sind sauber gepflastert. Jeder Kaufstand ist mit Hyazinthen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Basilienkraut, Flieder und Lilien geschmückt, die in Krügen oder Kästen stehen .. Bei heftiger Hitze ähneln die Bazare den Serdab (kühlen Sommerräumen) in Bagdad, denn die Bazare sind wie die in Sarajevo und Aleppo ganz und gar mit Bogengewölben erbaut ... Es gibt armenische, bulgarische, serbische und jüdische Gotteshäuser. Solche für die Franken, Madjaren und Deutschen gibt es nicht. Es gibt jedoch ziemlich viel Lateiner [d.h. Katholiken] da; diese halten dann den Gottesdienst auch in den serbischen Kirchen ab ... Die [muslimischen] Einwohner [Skopjes] sprechen meist rumelisch[-türkisch] und albanisch. Sie haben eine besondere Mundart. Sie gebrauchen dunkle und abgewandelte Ausdrucke. Sie sprechen aber mit einer besonderen Anmut ... Es ist wirklich eine saubere Stadt, denn alle Hauptwege sind gleichmäßig weiß gepflastert. Es gibt sehr viele Notabeln, Vornehme und Angesehene da. Sie ist ein Ort, wo Dichter wohnen, [und] wo man die Armen liebt; die Leute dort lieben Genuß und Lebensfreude, und Liebe und Leidenschaften gehören (auch dort) zum Besitz des liebeskranken Herzen.).
  18. A brief account of the history of Skopje. Abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  19. Marlene Kurz: Das sicill aus Skopje. Kritische Edition und Kommentierung des einzigen vollständig erhaltenen Kadiamtsregisterbandes („sicill“) aus Üsküb (Skopje). Harrassowitz, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04722-4, S. 51.
  20. Васил Кънчов: Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало. 1898 (bulgarisch).
  21. Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft. Böhlau Verlag, Wien 1994, ISBN 978-3-205-98255-5, S. 159 (books.google.com [abgerufen am 5. März 2012]).
  22. Българската армия в Световната война 1915-1918 (Hrsg.): Войната срещу Сърбия през 1915 година. Настъплението на Втора армия в Македония. Band 3. Sofia 1938, S. 238 (bulgarisch).
  23. Zoran V. Milutinović: Urbanistic Aspects of Post Earthquake Reconstruction and Renewal – Experiences of Skopje Following Earthquake of July 26, 1963. International Earthquake Symposium Kocaeli. 2007 (englisch, kocaeli2007.kocaeli.edu.tr [PDF; abgerufen am 5. März 2012]).
  24. Deutsche Botschaft Skopje. Skopje '63. Abgerufen am 17. März 2012.
  25. Prehistoric Kale. skopskokale.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  26. Mediaeval Kale auf skopskokale.com (englisch)
  27. Kale in the turkish period. skopskokale.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  28. Kale in XX century. skopskokale.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  29. Steinbrücke Skopje (15. Jahrhundert). de.structurae.de, abgerufen am 5. März 2012.
  30. Ottoman Skopje Daut Pasha Hamam (today National Art Gallery). inyourpocket.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  31. Ottoman Skopje Cifte Hamam. inyourpocket.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  32. Kapan Han. inyourpocket.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  33. Kursumli Han. inyourpocket.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  34. Suli Han. inyourpocket.com, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  35. St. Nikita-Kloster. goruma.de, abgerufen am 5. März 2012.
  36. Die Zahlen zu den Parkflächen stammen von Google Earth.
  37. Der Identitätsstifter wird zum Spalter. Der Standard, 6. Juli 2010, abgerufen am 5. März 2012.
  38. “Porta Maqedonia”, Tirana notë proteste Shkupit. lajme.shqiperia.com, 28. Januar 2012, abgerufen am 6. März 2012 (albanisch).
  39. ...споменикот на цар Самоил, потег што во Софија се толкуваше како крадење на бугарската историја.. Utrinski Vestnik, 23. August 2011, abgerufen am 5. März 2012 (mazedonisch).
  40. Përleshje mes maqedonasve dhe shqiptarëve në Kala të Shkupit. ALSAT-M, 13. Februar 2011, abgerufen am 5. März 2012 (albanisch).
  41. Museum der zeitgenössischen Kunst. Abgerufen am 8. März 2012 (englisch).
  42. Stadtmuseum. Abgerufen am 8. März 2012.
  43. Nationale Kunstgalerie. Abgerufen am 8. März 2012 (englisch).
  44. Museum von Mazedonien. Abgerufen am 7. März 2012 (englisch).
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  46. Naturwissenschaftliches Museum. Abgerufen am 8. März 2012 (englisch).
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  48. Macedonian Museum of Natural History. members.vienna.at, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
  49. Bazaar Museum. inyourpocket.com, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
  50. [www.unesco.org/webworld/jikji_nominations/macedonia.doc The State Archives of the Republic of Macedonia.] (DOC) arhiv.gov.mk, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
  51. “Muzeu i Lirisë” afron Shkupin dhe Prekazin. Lajm, 9. März 2012, abgerufen am 18. März 2012 (albanisch).
  52. Nationaltheater. cee-musiktheater.at, abgerufen am 8. März 2012.
  53. Cultural Manifestation Skopje Summer 2009 Opened. skopje.gov.mk, 22. Juni 2009, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
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  55. Kurze Beschreibung des Blues and Soul Festival. skopjeonline.com.mk, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
  56. Macedonian, American, and European Blues in Skopje. culture.in.mk, 1. Juli 2008, abgerufen am 10. März 2012 (englisch, Meldung aus der Zeitung Dnevnik).
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  58. a b Skopje - What To Do. travel2macedonia.com.mk, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
  59. Skopje Marathon. Abgerufen am 17. März 2012.
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  68. Makedonska Pošta. Abgerufen am 7. März 2012.
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  81. Biografie über Mehmeti
  82. Honourable citizens. skopje.gov.mk, abgerufen am 10. März 2012 (englisch).
Commons: Skopje – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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