Singapore Airlines

Singapore Airlines
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IATA-Code: SQ
ICAO-Code: SIA
Rufzeichen: Singapore
Gründung: 1947
Sitz: Singapur
Heimatflughafen: Flughafen Singapur
Allianz: Star Alliance
Flottenstärke: 103 (+69 Bestellungen)
Ziele: weltweit

Singapore Airlines ist die größte Fluggesellschaft des Stadtstaates Singapur. Singapore Airlines ist Mitglied beim weltweit größten Airline-Bündnis Star Alliance. Das Drehkreuz ist der Flughafen Singapur Changi. Die Passagierfluglinie und das eigenständige Tochterunternehmen Singapore Airlines Cargo, eine Frachtfluggesellschaft, werden unter dem Dachunternehmen Singapore Airlines Group zusammengefasst. Das Unternehmen besitzt Anteile an vielen anderen Fluglinien und in der Luftfahrt tätigen Unternehmen. Singapore Airlines gilt als Vorzeigebeispiel einer modernen Fluggesellschaft; durch Skytrax wurde die Airline erneut zur „Airline des Jahres“ gewählt.

Geschichte

Von Malayan Airways Limited zu Singapore Airlines

Die Anfänge der heutigen Fluggesellschaft reichen bis in die späten 40er Jahre zurück, als am 1. Mai 1947 eine Airspeed Consul der Ursprungsfluglinie unter dem damaligen Namen Malayan Airways Limited vom Kallang-Flughafen in Singapur zum ersten Linienflug über Kuala Lumpur und Ipoh nach Penang abhob. In den folgenden Dekaden beschaffte das Unternehmen ständig neues Fluggerät, wie etwa Douglas DC-4 Skymaster, Vickers Viscount, Lockheed Super Constellation, Bristol Britannia, Comet 4 und Fokker F-27. 1957 wurde die Föderation Malaya von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen. Mehrere Douglas DC-3 stießen zur stetig wachsenden Flotte.

Am 16. September 1963 entstand der erweiterte Staatenbund Föderation Malaysia, und die Fluggesellschaft flog ab diesem Zeitpunkt unter dem Namen Malaysian Airways Limted, bis sie im Mai 1966 in Malaysia-Singapore Airlines umbenannt wurde, da Singapur die Föderation am 9. August 1965 verlassen hatte. 1967 expandierte die Flotte und das Streckennetz stark. MSA, so das Airline-Kürzel, übernahm außerdem ihre erste Boeing 707 und bezog im gleichen Jahr eine neue Firmenzentrale in Singapur.

Nach politischen Unstimmigkeiten wurde Malaysian Airways in zwei separate Unternehmen aufgeteilt. Auf malaiischer Seite entstand die heutige Malaysian Airline System (besser bekannt unter Malaysia Airlines), während in Singapur Singapore Airlines entstand. Da fast alle internationalen Routen von Singapur aus geflogen wurden, übernahm Singapore Airlines alle sieben Boeing 707 und fünf Boeing 737. MAS konzentrierte sich auf den regionalen Markt und übernahm die restliche Flotte, bestehend aus Fokker F-27.

70er und 80er Jahre

SIAs weibliche Kabinenbesatzung behielt die traditionell malaiische Uniform der Vorgängergesellschaft bei. Der französische Designer Pierre Balmain entwarf das Aussehen des Sarong kebaya für Singapore Airlines. Außerdem wurde die erfolgreiche Marketingidee, das Singapore Girl eingeführt. Von nun an werden Flugbegleiterinnen, die diesem Ideal entsprechen, als Kabinenpersonal eingestellt, wobei die Nationalität dabei im Hintergrund steht. Die Stewardessen sind noch heute Hauptelement der Werbungen. Das zu Beginn 22 Ziele umfassende Streckennetz wuchs in den 1970er Jahren schnell an. Viele Destinationen auf dem indischen Subkontinent und in Ost-Asien kamen hinzu, und erste „Jumbos“ (Boeing 747) und McDonnell Douglas DC-10 ergänzen die Flotte.

In zwei kurzen Phasen im Jahr 1977 und zwischen 1979 und 1981 bot Singapore Airlines in Zusammenarbeit mit British Airways Überschallflüge zwischen London und dem Paya Lebar-Flughafen in Singapur mit der Concorde an. Zu diesem Anlass wurde die British-Airways-Concorde G-BOAD auf der einen Seite des Flugzeugrumpfes in SIA-Farben lackiert. Die Flüge endeten, nachdem die malaysische Regierung eine andere Flugroute erlassen und Indien Überschallflüge in seinem Luftraum verboten hatte. Vor allem der letzte Aspekt machte den Concorde-Einsatz unmöglich.

Die 80er Jahre waren geprägt von der stetigen Modernisierung der Flotte, durch Boeing 747-300, Boeing 757, Airbus A300 und Airbus A310. Des Weiteren wurden Ziele in Kanada, den USA und Afrika (Johannesburg) in den immer größer werdenden Flugplan aufgenommen. SIA war die erste Fluglinie, die eine Boeing 747-400 auf transpazifischen Routen einsetzte.

Jüngere Geschichte seit 1990

Auch in den folgenden Jahren macht SIA durch kostspielige Großbestellungen von neuen Flugzeugtypen auf sich aufmerksam. So wurden 1994 für 10,3 Mrd. US-Dollar 22 zusätzliche Boeing 747 und 30 Airbus A340-300 bestellt. Ein Jahr darauf kaufte man sich 77 Boeing 777 für 12,7 Mrd. USD, gefolgt von einer Bestellung über zehn Ultra-Langstreckenjets Airbus A340-500 im Wert von 2,2 Mrd. USD im Jahr 1998. 2000 machte SIA als Erstkunde des „Superjumbos“ Airbus A380 von sich reden. Die damalige Bestellung von zehn Exemplaren wurde sechs Jahre später auf der Farnborough International Airshow in England um weitere neun aufgestockt. Am 10. Januar 2008 erhielt Singapore Airlines den zweiten Airbus A380 und wird ihn wie seinen Vorgänger wieder auf der Känguru-Route vom Flughafen Singapur nach Sydney und London Heathrow einsetzen.

SIA ist heute gemessen am Gewinn die zweitgrößte Airline der Welt.[1]

Vorstandsvorsitzender ist seit 2003 Chew Choon Seng.

Streckennetzwerk

Boeing 747-400 der Singapore Airlines

Das Streckennetz von SIA wurde seit ihrer Gründung im Jahr 1947 stetig ausgebaut. Die erste Linienverbindung bestanden zwischen Singapur und Kuala Lumpur, die kurze Zeit später über Ipoh nach Penang verlängert wurde. In den Anfangsjahren beschränkte man sich auf den regionalen Flugverkehr, bis man später erste Routen nach Europa eröffnete. In den 80er Jahren wurden die ersten Linienverbindungen nach Kanada, Südafrika und in die USA angeboten. Ende der 1970er Jahre flog Singapore Airlines in Zusammenarbeit mit British Airways auf der Strecke Singapur-London mit der Concorde.

Nach Deutschland begann Singapore Airlines, damals noch als Malaysia-Singapore Airlines (MSA) ihre Dienste im Jahre 1971 mit Boeing B747-200. Ein Jahr später, am 1. Oktober 1972, flog nun Singapore Airlines viermal wöchentlich unter dem neuen Namen auch von Frankfurt nach Singapur mit verschiedenen Zwischenlandungen. Erst in den 80er Jahren wurde sukzessive die Anzahl der wöchentlichen Verbindungen zwischen Frankfurt und Singapur auf täglich erweitert (1989). Im Jahre 1987 wurde mit dem neuen Flugzeugtyp Boeing 747-400 die Strecke Frankfurt-Singapur zum ersten Mal nonstop geflogen. Drei Tage vor der deutschen Wiedervereinigung kam die erste Verbindung von Berlin (Schönefeld, SXF) nach Singapur, ebenfalls mit B747-400, hinzu, anfangs einmal wöchentlich, später zweimal, zuletzt via Zürich. Singapore Airlines hatte somit die Verkehrsrechte aus dem Luftverkehrsabkommen zwischen der Republik Singapur und der DDR quasi in letzter Minute wahrgenommen - vorher flog Interflug, die Fluggesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik, von Berlin (SXF) über Bangkok nach Singapur. Die Berlin-Flüge wurden 1999 wieder eingestellt, da sie nicht profitabel waren (wenig Premium-Geschäft und Cargo). Durch die bilaterale Kooperation zwischen Lufthansa und Singapore Airlines (1. April 1998) und die folgende Mitgliedschaft in der Star Alliance (1. April 2000) verlief die Kooperation für die Strecke ab/bis Berlin (sowie aller übrigen deutschen Verkehrsflughäfen) mittels Codeshare-Abkommen zwischen Lufthansa und Singapore Airlines. Im Juli 1992 hatte Singapore Airlines 4wöchentliche zwischen Frankfurt und New York (JFK) aufgenommen, wobei die Strecke Singapur-Frankfurt entsprechend verlängert wurde. Die täglichen Dienste zwischen Frankfurt und Singapur wurden sukzessive auf zweimal täglich ausgebaut, zunächst sämtlich mit B747-400, dann, seit April 2007, jeweils einmal täglich mit B747-400 und B777-300ER.

Singapore Airlines betreibt den längsten Linienflug ohne Zwischenhalt der Welt. Der Flug wird seit dem 28. Juni 2004 von Singapur nach New York mit dem Airbus A340-500 durchgeführt. Die Luftlinienentfernung zwischen den beiden Städten beträgt 15.300 km, wobei die tatsächlichen Flugrouten von der Luftlinie stark abweichen und auf dem Hinflug sogar 16.600 km zurückgelegt werden. Der Erstflug dauerte ca. 18 Stunden. Diese Verbindung wird von Singapore Airlines täglich angeboten (Hin und zurück). Die zweitlängste Strecke mit ca. 14.000 km ist der Flug von Singapur nach Los Angeles, der ebenfalls mit den Airbus A340-500 bedient wird. Diese extrem langen Flugzeiten benötigen ein völlig neues Personal-Konzept. So mussten für das Personal extra Schlafmöglichkeiten geschaffen werden, und die Crew wurde auf fast das doppelte der normalen Crewstärke angehoben. Auch für die Passagiere mussten Neuerungen (wie zum Beispiel eine nur in diesen Maschinen eingebaute Small-Talk-Ecke) konzipiert werden. Eine weitere Kuriosität ergibt sich aus der Abflugzeit und der Streckenführung über die Datumsgrenze. Die Maschinen starten in Singapur, so dass sie nur fünf Stunden später (Ortszeit) in New York landen. Der Rückflug hingegen landet erst 2 Tage nach Abflug.

Zwischenfälle

  • Am 31. Oktober 2000 ereignete sich auf dem Flughafen von Taipeh mit der Special Edition Boeing 747-400 „Tropical Colors“ der SIA eine Katastrophe. Kurz nach dem Abheben flog die Maschine mit der Registrierung 9V-SPK (Flug SQ006 mit Ziel Los Angeles) in Gerätschaften einer Flughafenbaustelle und ging in Flammen auf. Dabei kamen 81 Menschen ums Leben (98 Personen überlebten das Unglück). In der Geschichte der SIA war und ist dies der erste und bisher einzige Flugzeugverlust.

Flotte

Boeing 777-300ER in den Farben der SIA
Sitze in der Business-Klasse eines Airbus A380-800
Singapore Airlines Namensgebungen
Flugzeugtyp Codename Flugzeugtyp Codename
historisch aktuell
B747-200B Super B B747-400 Megatop
B747-300 Big Top B777 Jubilee
A300 Superbus A340-500 Leadership
A310-300 3TEN A380-800 Bigboy
A340-300 Celestar A330-300

Singapore Airlines betreibt eine der jüngsten Flotten weltweit, das Durchschnittsalter der Maschinen liegt bei ungefähr sechs Jahren. Momentan werden drei große Maschinentypen betrieben: Modelle der Boeing 747-400 werden vor allem im Langstreckenverkehr, zwischen Hubs und auf der sogenannten Känguru-Route (SydneySingapurLondon) verwendet, verschiedene Ausführungen Boeing 777 werden innerasiatisch, aber auch auf weniger frequentierten Routen nach Europa und Australien eingesetzt. Zudem wird der Airbus A340-500 auf Flügen in die USA betrieben.

Am 15. Oktober 2007 erhielt Singapore Airlines den ersten an eine Fluggesellschaft gelieferten Airbus A380-800 (MSN003 9V-SKA). Am 11. Januar 2008 wurde mit MSN005 (9V-SKB) auch der zweite A380 an SIA übergeben.[2] Das dritte Flugzeug für SIA (MSN006 9V-SKC) wurde am 11. März 2008 übergeben, es ist für die Strecke Singapur – London vorgesehen. Mittlerweile wurde auch die vierte Maschine (MSN008 9V-SKD) ausgeliefert und bedient seit 20. Mai 2008 die Strecke Singapur – Tokio. Im Juli 2008 wurde die fünfte A380 an Singapore Airlines ausgeliefert, die ebenfalls die Strecke Singapur – London bedient; von den 21 Flügen pro Woche auf dieser Verbindung werden nunmehr 11 mit A380 geflogen. [3]

Das neue Klassenkonzept und dessen Ausgestaltung wurde mit der Auslieferung der ersten Boeing 777-300ER gestartet und lässt sich auf der Website der Airline betrachten. Die Maschinen von Singapore Airlines verfügen in allen Klassen über das KrisWorld In-flight Entertainment System von Panasonic. Hier werden eine Auswahl von aktuellen Filmen, Musik und Spielen geboten, Headsets werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Weiterhin gibt es in allen Klassen Sitztelefone, die Telefongespräche zum Boden sowie zwischen den Sitzplätzen ermöglichen. Singapore Airlines setzte die zuerst gelieferten Boeing 777-300ER auf Flügen nach Paris und Hongkong ein. Der Airbus A380-800 bedient zuerst Sydney bzw. ab 18. März 2008 die vollständige Kangaroo-Route sowie später die Westküste Nordamerikas (San Francisco via Hong Kong und Los Angeles via Tokyo). Schließlich sollen die bisher bestellten 19 Stück A380 die wichtigsten Metropolen weltweit (u. a. auch Frankfurt) bedienen. Derzeit wird die Strecke Frankfurt-Singapur täglich mittags (SQ 25 mit Boeing 747-400, kommt eigentlich aus New York JFK, macht aber Zwischenstop in Frankfurt) und abends (SQ 325 mit Boeing 777-300ER), umgekehrt die Strecke Singapur-Frankfurt nachts (SQ 26 mit Boeing 747-400, fliegt nach einem Stop in Frankfurt weiter nach New York JFK) und mittags (SQ 326 mit Boeing 777-300ER) bedient.

Die Flottenbestellungen durch die Singapore Airlines finden weltweit große Beachtung: Durch die hohen Qualitätsstandards sowie die hohen Ansprüche an Neubestellungen sowie an die bestehende Flotte wird Singapore Airlines als eine Art „Trendsetter“ gesehen. So reagierte Singapore Airlines etwa frühzeitig auf die steigenden Rohstoffpreise und flottete ihre gesamten A340-300 aus, da ihr diese zu unwirtschaftlich geworden waren. Ein anderes Beispiel ist die Bestellpolitik mit dem Fokus auf die effizientesten Flugzeuge Airbus A380, A350 XWB, Boeing 777 und Boeing 787.

Singapore Airlines unterhält derzeit mit 77 Maschinen die größte Boeing 777-Flotte der Welt, gefolgt von Emirates mit 75 Flugzeugen.

Bestehende Flotte[4]
Bestellungen[5][6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.aerosecure.de: Top 10: Die zehn größten Airlines der Welt nach Gewinn (Stand: August 2007)
  2. zweite Auslieferung eines A380, Pressemitteilung Airbus
  3. Reuters:Singapore Airlines takes delivery of fourth A380 Auf: www.reuters.com. 4. Mai 2008, 17:00 Uhr
  4. singaporeair.com: Flotte und Bestellungen der Singapore Airlines 10. April 2009
  5. Airbus: Bestellungen von Singapore Airlines 28. Februar 2009
  6. Boeing: Bestellungen von Singapore Airlines 10. März 2008
Commons: Singapore Airlines – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien