„Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ – Versionsunterschied

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* [[Hermann Abs]], [[Deutsche Bank]] A.G. (''Kollarritter'') (* 1901; † 1994)
* [[Hermann Abs]], [[Deutsche Bank]] A.G. (''Kollarritter'') (* 1901; † 1994)
* [[Bernhard Stein]], katholischer Geistlicher und Bischof von Trier (1904–1993)
* [[Bernhard Stein]], katholischer Geistlicher und Bischof von Trier (1904–1993)
* [[Karl Joseph Schulte|Karl Josef Kardinal Schulte]], (''Großkreuzritter''), Erzbischof von Köln, vormals Bischof von Paderborn, Rheinländischer Anhänger der Politik des [[Drittes Reich|Dritten Reiches]]
* [[Karl Joseph Schulte|Karl Josef Kardinal Schulte]], (''Großkreuzritter''), Erzbischof von Köln, vormals Bischof von Paderborn
* [[Franz König|Franz Kardinal König]], (''Großkreuzritter''), Erzbischof von [[Erzdiözese Wien|Wien]] (1905–2004)
* [[Franz König|Franz Kardinal König]], (''Großkreuzritter''), Erzbischof von [[Erzdiözese Wien|Wien]] (1905–2004)
* [[Karl Graf von Spreti]] (* 1907; † 1970), deutscher Politiker der [[CSU]] und [[Diplomat]]
* [[Karl Graf von Spreti]] (* 1907; † 1970), deutscher Politiker der [[CSU]] und [[Diplomat]]

Version vom 19. Februar 2007, 18:39 Uhr

Kreuz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (lat.: Ordo Equestris Sancti Sepulcri Hierosolymitani, abgekürzt OESSH) ist eine kirchlich anerkannte, dem Papst direkt unterstellte Gemeinschaft katholischer Laien und Priester.

Der Orden ist heute neben dem Malteserorden einer der zwei vom Hl. Stuhl anerkannten Ritterorden. Zwei Wurzeln hat der Ritterorden, einerseits den Chorherrnorden vom Hl. Grab, der aus dem Domkapitel des Patriarchates von Jerusalem hervorging, als auch der Brauch sich bei einer Pilgerfahrt ins Hl. Land vom Franziskaner-Guardian zum Ritter schlagen zu lassen. Viele prominente Adelige nahmen die strapaziöse und gefährliche Reise auf sich, um am Grab des Herrn zu seinem Ritter geschlagen zu werden: Herzog Ernst der Eiserne, Oswald von Wolkenstein, Kaiser Friedrich III. etc. Mehrere Bestätigungen von päpstliche Seite wurden diesem Brauch und den Rittern vom Hl. Grab zu Teil. 1847 wurde die heutige Form des Ordens vom Hl. Stuhl fixiert, und zunächst direkt dem Patriarchen von Jerusalem unterstellt. Einige Päpste haben sodann persönlich den Orden geführt, ehe ein Kurienkardinal als Großmeister des Ordens etabliert worden ist. Kennzeichen ist das rote fünffache Jerusalemkreuz; dieses wurde von Gottfried von Bouillon (französisch Godefroy de Bouillon (* um 1060; † 18. Juli 1100 in Jerusalem), der ein Anführer beim Ersten Kreuzzug war, und der nach der Eroberung Jerusalems der erste Regent des neu gegründeten Königreichs Jerusalem wurde, erstmals als Wappen geführt.

Der Leitspruch des Ritterordens lautet Deus lo vult, Gott will es.

Aufbau und Mitgliederstruktur

Ritter und Damen des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Charlotte, NC.

An der Spitze des Ritterordens, der seinen Sitz in Rom hat, steht ein Kurienkardinal als "Kardinalgroßmeister" Carlo Kardinal Furno (Stand 2005). Großprior der Deutschen Statthalterei ist der Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx ( seit 7. Oktober 2006).

Die Zahl der Grabesritter wird auf etwa 19.000 weltweit geschätzt, die in 50 Statthaltereien in 30 Ländern (Stand 2005) eingegliedert sind. Die Deutsche Statthalterei verfügt über etwa 1300 Mitglieder (1000 weltliche Ritter und 200 Damen sowie 130 Geistliche). Die Deutsche Statthalterei ist in 6 Ordensprovinzen aufgeteilt (Ostdeutsche, Rhein-Main,Norddeutsche, Rheinisch-Westfälische, Bayerische, Südwest-Deutsche Ordensprovinz). Diese Ordensprovinzen sind in insgesamt 36 örtliche Komtureien gegliedert (genaue Aufzählung siehe unten). Für die Provinzen ist jeweils ein Präsident, für die Komtureien ein leitender Komtur verantwortlich.

Aufgaben

Wappen

Der Orden hat seine Hauptaufgabe in der Unterstützung der Christen im Heiligen Land sowohl in Hinsicht auf Förderung des katholischen Glaubens im Heiligen Land als auch in finanzieller Hinsicht. So unterhält der Orden im Heiligen Land durch materielle Hilfe eine Vielzahl von Kirchen, Schulen und sozialen Einrichtungen. Weiterhin soll die Treue zu Kirche und Papst, Spiritualität, eine christliche Lebensführung und vor allem Nächstenliebe gefördert werden.

Aufnahme

Grundsätzlich steht der Orden allen Frauen (Damen) und Männern (Rittern) offen die sich als katholische Christen besonders ausgezeichnet haben. Generell gilt: »Sie müssen bereit sein, die katholischen Aktivitäten und Einrichtungen im heiligen Land in besonderer Weise zu fördern. Das Mindestalter für eine Aufnahme in den Orden beträgt 25 Jahre. Damen und Herren, die in den Orden aufgenommen werden, müssen bereit sein, im christlichen Sinne zu dienen und sich für die Ziele des Ordens einzusetzen.« (Zitat von grabesritter.de)

Um die Mitgliedschaft kann man sich jedoch nicht bewerben - sie erfolgt ausschließlich über den Vorschlag von Mitgliedern. Die eigentliche Aufnahme in den Orden erfolgt durch den Ritterschlag während der Investitur.

Provinzen und Komtureien in Deutschland

  • Bayerische Ordensprovinz
mit den Komtureien in Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Würzburg
  • Nordwestdeutsche Ordensprovinz
mit den Komtureien in Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hildesheim, Osnabrück-Vechta
  • Ostdeutschland
mit den Komtureien in Berlin, Dresden/Görlitz, Magdeburg
  • Provinz Rhein-Main
mit den Komtureien in Frankfurt, Fulda, Mainz-Wiesbaden, Speyer-Kaiserslautern
  • Provinz Rheinland-Westfalen
mit den Komtureien in Aachen, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln, Meschede, Münster, Paderborn, Trier, Rheda-Wiedenbrück
  • Südwestdeutsche Provinz
mit den Komtureien in Baden-Baden, Freiburg, Heidelberg, Ravensburg, Stuttgart, Walldürn

Auflistung der Komtureien in Österreich und der Schweiz

  • Österreich
mit den Komtureien in Wien, Innsbruck, Baden–Wiener Neustadt, Eisenstadt, Bregenz, Graz, St. Pölten, Linz, Klagenfurt, Salzburg
  • Schweiz
mit den Komtureien in Basel-Tierstein, Bern, Churrätien, Solothurn, St. Gallen, Waldstätte, Zürich

Ordensmitglieder

Bekannte Mitglieder im deutschen Sprachraum (Auswahl)

Bekannte Mitglieder in anderen Ländern (Auswahl)

Großmeister des Ordens

Statthalter der Deutschen Statthalterei

Literatur

  • V. Cramer: Der Ritterorden Vom Hl. Grab von den Kreuzzügen bis zur Gegenwart. Köln 1952
  • Johannes Binkowski (Hrsg.): Erbe und Aufgabe: Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Köln 1981
  • F. Pasini Frassoni: Histoire de l'Ordre Militaire du Saint Sepulchre de Jérusalem. Collegio Araldica, Roma 1910
  • Jean-Pierre de Gennes: Les Chevaliers du Saint-Sepulcre de Jérusalem. Herault, Paris 1995
  • Kaspar Elm (Hrsg.): Militia Sancti Sepulcri: Idea e instituzioni. Atti del Colloquio Internazionale tenuto presso la Pontifica Università del Laterano, 10-12 avrile 1996. Città del Vaticano 1998