Reinhardtsdorfer Sandstein

Bild:Wächterin an der Bismarckbrücke in Halensee bei Berlin
Brunnen am Nymphenbad im Dresdner Zwinger
Schloss Albrechtsburg aus Reinhardtsdorfer Sandstein
Schweriner Schloss

Reinhardtsdorfer Sandstein, auch Überquader oder Quadersandstein genannt, wird in der Nähe des Ortes Reinhardtsdorf bei Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen gebrochen. Der Name Überquader bezeichnet eine Stufe von Quadersandsteinen, die über der als Oberquader bezeichneten Stufe der Sächsischen Kreideformation liegen. Es ist der sogenannte Hauptsandstein dieser Formation, der im Mittleren Turon entstand. Es gibt im Jahre 2008 einen Steinbruch, der diesen Sandstein gewinnt.

Gesteinsbeschreibung und Vorkommen

Dieser Sandstein ist ein rein weißer, grauweißer bis gelbgrauer, quarzitisch-gebundener Elbsandstein. Er ist fein- bis mittelkörnig und Fossilreste sind typische Erscheinung in diesem Natursteins wie auch vereinzelt grob. Die Gelbfärbung wird durch ein Eisenoxid, Limonit, verursacht. Der Turon-Sandsteinen, der das kleinste Vorkommen aller Elbsandsteine ist, kommt auf der rechten Elbe-Uferseite im Tal Alte Poste zwischen Mockethal und Wehlen, Herrenleithe, Zeichen und Posta vor. Die hier genannten Vorkommen werden, außer dem Wehlener Sandstein und dem Postaer Sandstein, heute nicht mehr genutzt; die jeweiligen Sandsteinsorten wurden nach ihrem Verbreitungsgebiet benannt.

Das Vorkommen im Elbsandsteingebirge ist 30 bis 50 Meter mächtig. Die natürlichen Klüfte sind fast senkrecht ausgebildet und werden durch die Banklangen in einer Höhe von 1/2 bis 3 Meter nahezu waagerecht formatiert. Daher entstehen beim Abbau nahezu rechtwinklige Quader und geben den Sandsteinen auch den Namen Quadersandstein.

Verwendung

Verwendet wird er vor allem für Fassadenverkleidungen, Massivbauten, profilierte Gesimse sowie Fenster- und Türlaibungen, Steinmetzarbeiten.

Das neue Braunschweiger Schloss wurde aus diesem Sandstein wieder aufgebaut. Der Zwinger in Dresden, das Schloss Albrechtsburg und zahlreiche Bauten im sächsischen Raum bestehen aus diesem Sandstein. Verbaut wurde er aber auch am Schloss Schwerin, am alten Berliner Stadtschloss und an weiteren Bauwerken in Berlin, wie z. B. im Ergeschoss der TU Berlin in Charlottenburg. Der Sandstein aus Alte Poste ist in Berlin an der denkmalgeschützten Bismarckbrücke (1891) in Halensee verbaut.

Siehe auch

Literatur

  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze, Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 306