„Pädokriminalität“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Literatur: format einzelnachweise
My name (Diskussion | Beiträge)
K Revert auf Version von Benutzer:Hydro (29. Aug. 2008, 10:43). Glossen/Kommentare ≠ Quellen
Zeile 2: Zeile 2:


== Kontroverse um den Begriff ==
== Kontroverse um den Begriff ==
Viele Kinderschützer sind der Meinung, dass der psychiatrische Begriff „[[Pädophilie]]“ unpassend sei, da er das Wort „Liebe“ beinhaltet. Sexualstraftäter<ref>[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30378/1.html Erziehungsprobleme durch Lehrer und Geistliche]</ref>, die sich an Kindern vergehen, würden sich oft hinter diesem medizinischen Fachbegriff verstecken, obwohl in vielen Fällen die medizinische Indikation nicht gegeben sei. In den Augen der Befürworter des Begriffes ist das Wort Pädokriminalität der einzig geeignete Begriff, da er im Gegensatz zu den anderen Begriffen den Sachverhalt insgesamt eindeutig bezeichne und nicht nur juristische oder medizinische Teilaspekte des Problems des sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Viele Kinderschützer sind der Meinung, dass der psychiatrische Begriff „[[Pädophilie]]“ unpassend sei, da er das Wort „Liebe“ beinhaltet. Sexualstraftäter, die sich an Kindern vergehen, würden sich oft hinter diesem medizinischen Fachbegriff verstecken, obwohl in vielen Fällen die medizinische Indikation nicht gegeben sei. In den Augen der Befürworter des Begriffes ist das Wort Pädokriminalität der einzig geeignete Begriff, da er im Gegensatz zu den anderen Begriffen den Sachverhalt insgesamt eindeutig bezeichne und nicht nur juristische oder medizinische Teilaspekte des Problems des sexuellen Missbrauchs von Kindern.


Kritiker sehen in ihm ein Kunstwort. Er eigne sich nicht für eine sachliche Auseinandersetzung mit den Themen Pädophilie, sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie, da die Vermischung mehrerer Aspekte in einem Wort deren getrennte [[Diskussion]] erschwere.
Kritiker sehen in ihm ein Kunstwort. Er eigne sich nicht für eine sachliche Auseinandersetzung mit den Themen Pädophilie, sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie, da die Vermischung mehrerer Aspekte in einem Wort deren getrennte [[Diskussion]] erschwere.
Zeile 9: Zeile 9:


== Literatur ==
== Literatur ==
Anita Heiliger: ''Täterstrategien und Prävention. Sexueller Mißbrauch an Mädchen innerhalb familialer und familienähnlicher Strukturen''. Frauenoffensive, München 2000, ISBN 3-88104-319-5.
* Anita Heiliger: ''Täterstrategien und Prävention. Sexueller Mißbrauch an Mädchen innerhalb familialer und familienähnlicher Strukturen''. Frauenoffensive, München 2000, ISBN 3-88104-319-5.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 23. Mai 2009, 11:53 Uhr

Als Pädokriminalität bezeichnet man strafbare, sexuelle Handlungen von Erwachsenen an Kindern. Der Begriff wurde in den späten 1990er Jahren geprägt. Seine Verwendung ist dabei umstritten, allerdings wird in diversen Schriftstücken des UNHCHR, WHO sowie UNICEF das Wort „Pädokriminalität“ (pédocriminalité, pedocriminality) zusammenfassend für den Themenkomplex rund um Sexuellen Kindsmissbrauch, Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornographie verwendet.

Kontroverse um den Begriff

Viele Kinderschützer sind der Meinung, dass der psychiatrische Begriff „Pädophilie“ unpassend sei, da er das Wort „Liebe“ beinhaltet. Sexualstraftäter, die sich an Kindern vergehen, würden sich oft hinter diesem medizinischen Fachbegriff verstecken, obwohl in vielen Fällen die medizinische Indikation nicht gegeben sei. In den Augen der Befürworter des Begriffes ist das Wort Pädokriminalität der einzig geeignete Begriff, da er im Gegensatz zu den anderen Begriffen den Sachverhalt insgesamt eindeutig bezeichne und nicht nur juristische oder medizinische Teilaspekte des Problems des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Kritiker sehen in ihm ein Kunstwort. Er eigne sich nicht für eine sachliche Auseinandersetzung mit den Themen Pädophilie, sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie, da die Vermischung mehrerer Aspekte in einem Wort deren getrennte Diskussion erschwere.

Der Begriff „Pädokriminalität“ ist heute nicht mehr auf Veröffentlichungen von Kinderschützern beschränkt. Auch Ermittlungsbehörden und Politiker verwenden zum Teil diesen Begriff.

Literatur

  • Anita Heiliger: Täterstrategien und Prävention. Sexueller Mißbrauch an Mädchen innerhalb familialer und familienähnlicher Strukturen. Frauenoffensive, München 2000, ISBN 3-88104-319-5.