Orden vom Goldenen Vlies

Collane eines Ritters vom Orden vom Goldenen Vlies, Schatzkammer (Wien)
Ordenskette, Schatzkammer der Münchener Residenz
Die Potence (Wappenkette) für den Herold des Ordens vom Goldenen Vlies
Das Schwurkreuz des Ordens in der Wiener Schatzkammer
Collane eines Ritters des Ordens vom Goldenen Vlies
Wappen des Grafen Peter Ernst I. von Mansfeld mit dem Orden vom Goldenen Vlies, für ihn gemalt um 1546, St.-Bavo-Kathedrale (Gent)

Der Orden vom Goldenen Vlies ist ein 1430 gegründeter Ritterorden, also eine nach dem Vorbild der Mönchsorden gebildete Gemeinschaft von Rittern. Später wurde eine Zugehörigkeit immer mehr zu einem vom Kaiser verliehenen Privileg als Belohnung für Verdienste. Das Ordensabzeichen, ein an einer Collane hängendes goldenes Widderfell, erhielt selbständige Bedeutung und wurde zum Urbild des modernen Verdienstordens. Insofern stellt der Orden vom Goldenen Vlies das Bindeglied zwischen den beiden heutigen Bedeutungen des Wortes „Orden“ dar.

Geschichte

Der Orden vom Goldenen Vlies wurde am 10. Januar 1430 von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund anlässlich seiner Vermählung mit Isabella von Portugal in Brügge (7. Januar 1430) den angesehensten Adligen seiner Länder gestiftet, nachdem er die Mitgliedschaft im Hosenbandorden abgelehnt hatte. Es wurden 24 der bedeutendsten burgundischen Adeligen in den Orden aufgenommen. Die Statuten wurden wenige Tage vor der ersten Sitzung des Ordens am 27. November 1431 von Philipp dem Guten im damals flämischen Ryssel (Lille) erlassen und am 3. Dezember 1431 zu Ryssel bei der ersten Sitzung vom Greffier (Sekretär) den anwesenden Mitgliedern vorgelesen.[1]

Der Orden wurde auch Ordre de la toison d’or, el Toyson de oro, el Tusan, in frühesten Zeiten auch der Ritterorden des güldenen Lämbleins von Burgund oder des belgischen Schäpers, genannt.

Nach dem Aussterben der burgundischen Herzöge 1477 ging der Orden auf die spanische Linie der Habsburger über. Als im Jahr 1700 der letzte spanische König aus dem Hause Habsburg starb, teilte sich der Orden in zwei Linien auf. Sowohl der spanische, der Zweig der Bourbonen, als auch der österreichische Familienzweig der Habsburger existieren noch heute. Die Republik Österreich erkannte am 23. Juli 1953 dem Familienvorstand des Hauses Habsburg das Verleihungsrecht des Ordens auf ihrem Staatsgebiet zu. Otto von Habsburg wiederum erklärte am 31. Mai 1961 seinen Verzicht auf alle Herrschaftsansprüche, blieb aber Souverän des Ordens, da dieser von dem Verzicht nicht betroffen war. Am 24. Mai 1963 wurde gerichtlich festgestellt, dass die Verzichtserklärung ausreichend und die Landesverweisung Ottos nach dem Habsburgergesetz beendet sei.

Ordensgrundsätze und Privilegien

Buchmalerei in einer Handschrift von Guillaume Filastres Histoire de la Toison d’Or. Das Bild zeigt eine Sitzung des Kapitels des Ordens vom Goldenen Vlies. Vorn links Guillaume Fillastre im Bischofsornat, in der Mitte sitzend Herzog Karl der Kühne. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2541, fol. 4r (spätes 15. Jahrhundert)

Der Orden hält alle seine Mitglieder wie ein unzertrennliches Band zusammen. Alle Ordensmitglieder sind gleichberechtigt und sollen sich brüderlich verhalten. Die Zahl der Ritter war ursprünglich auf 30 begrenzt. Neben dem Orden des Goldenen Vlieses durften die Ritter keinem anderen Orden angehören. Diese Regeln wurden jedoch im Laufe der Zeit gelockert.

Die Ordensritter wurden von allen Abgaben freigestellt und unterlagen nur einer Gerichtsbarkeit, der des Ordens selbst. Diese setzte sich aus den 30 Ordensrittern und dem Ordenssouverän bzw. dessen Stellvertreter zusammen. An allen Feierlichkeiten bei Hofe hatten sie Vorrang und Vortritt mit Ausnahme von gekrönten Häuptern. Die spanischen Ordensritter erhielten von König Philipp das Recht, jederzeit unangemeldet in die Gemächer des Palastes einzutreten und ihr Haupt vor dem König bedeckt zu halten.

Das Ziel des Ordens war die Erhaltung des katholischen Glaubens, der Schutz der Kirche und die Wahrung der unbefleckten Ehre des Rittertums. Er war der Jungfrau Maria gewidmet und hatte den Apostel und Märtyrer Andreas zum Schutzpatron. Außerdem konnte das Oberhaupt des Ordens ohne die Zustimmung der anderen Ritter keinen Krieg beginnen.

Am 30. November ist Ordenstag, an dem noch heute in einer feierlichen heiligen Messe neue Mitglieder in den Orden aufgenommen werden.

Mythologischer Hintergrund

Es gibt zwei Quellen zur Herkunft des Ordens:

  • Eine der Ableitungen stammt von Gideons Begnadungswunder.
  • Die andere stammt aus der griechischen Mythologie, aus der Sage vom Goldenen Vlies.

Aussehen des Ordens

Das Ordenszeichen ist das Bild eines Widderfells mit einem blauemaillierten Feuerstein und den Worten: Pretium laborum non vile (Kein geringer Preis der Arbeit). Die Kette besteht symbolisch aus den 31 Gliedern, für jeden Ordensritter ein Glied, wobei der Ordenssouverän durch zwei Glieder repräsentiert wird. Wie eine Kette nur dann hält, wenn jedes Glied hält, so soll auch der Orden durch jedes einzelne Glied an Zusammenhalt gewinnen. Die Glieder bestehen aus Feuereisen und Feuerstein und tragen ein daran hängendes Vlies.

Ordenskapitel

Die Gründung des Ordens erfolgte für 30 Ritter (zuzüglich den Herzog als ersten Großmeister, der als Chieff et Souverain bezeichnet wurde), ernannt wurden aber nur 24.[2] Neuaufnahmen erfolgten – sofern keine Erweiterung des Ordens vorgenommen wurde – als Nachbesetzungen für verstorbene oder ausgeschlossene Mitglieder und bis 1559 auf Ordenskapiteln (Feste et Chapittre) durch Wahl, danach durch Ernennung durch den Großmeister ohne Einberufung einer Ordensversammlung. Die Zahl der Ritter wurde 1431 auf dem 3. Kapitel vervollständigt. Auf dem 18. Kapitel (1516) wurde die Zahl der Ritter auf 41, auf dem 19. Kapitel (1519) auf 51 (jeweils zzgl. Großmeister) erhöht.

Anfangs war es vorgesehen, jährliche Ordenskapitel am Andreastag (30. November) abzuhalten, doch wurde bereits nach dem 3. Kapitel das für 1434 geplante nächste abgesagt, „da der Herzog verhindert war“.[3] Ebenso erging es den für 1437 bis 1439 und 1441 bis 1444 geplanten sieben Kapiteln.[4] Das 7. Kapitel (1445) legte dann einen dreijährlichen Turnus fest sowie den 2. Mai als Datum,[5] doch wurde dieser Beschluss bezüglich des Turnus offensichtlich nicht umgesetzt, bezüglich des Datums nach der Übernahme des Ordens durch die Habsburger (1478) aufgegeben.

Die zwischen 1430 und 1559 abgehaltenen 24 Ordensversammlungen (Gründung und 23 Kapitel) fanden vorwiegend in den (damaligen) Niederlanden, in Brügge (4), Lille (2), Brüssel (3), Saint-Omer (2), Gent (2), Mons, Den Haag, Valenciennes, 's-Hertogenbosch, Mecheln, Middelburg, Tournai, Utrecht und Antwerpen, nur zwei Mal außerhalb (in Dijon und Barcelona), in geeigneten Kirchen statt (lediglich bei der Gründungsversammlung ist der genaue Ort nicht bekannt).

Nachdem der regelmäßige Turnus der Ordenstreffen aufgegeben worden war, wurde der Orden im Allgemeinen nur noch dann zusammengerufen, wenn die Zahl der Ritter zu stark abgesunken war – selbst der Wechsel der Großmeisters bot dafür keinen Anlass mehr: So war Philipp der Schöne bereits 9 Jahre, Karl V. 10 Jahre und Philipp II. fast 4 Jahre Großmeister, bevor ein Ordenskapitel einberufen wurde.

Kapitel[6] Ort und Kirche Datum Anzahl Mitglieder
(inkl. Großmeister)
verstorben
seit letztem Kapitel


ausgeschlossen
 


Neuaufnahmen
(Diplome)


beim Ende
des Kapitels


Bemerkungen
 
Gründung Brügge (genauer Ort nicht bekannt) 10. Januar 1430     25 (= Herzog + 1–24) 25 [7]
I/1 Lille, Saint-Pierre 30. November 1431 1 1 2 (= 25–26) 25 [8]
II/2 Brügge, Sint-Donaaskerk 30. November 1432 2   2 (= 27–28) 25 [9]
III/3 Dijon, Sainte-Chapelle 30. November 1433 2   8 (= 29–36) 31 [10]
V/4 Brüssel, Kathedrale St. Gudula 30. November 1435       31
VI/5 Lille, Saint-Pierre 30. November 1436       31
X/6 Saint-Omer, Saint-Bertin 30. November 1440 5   4 (= 37–40) 30 [11]
XV/7 Gent, Sint-Baafskathedraal 11.–13. Dezember 1445 6   6 (= 41–46) 30 [12]
XVI/8 Mons, Sainte-Waudru 1.–3. Mai 1451 5   6 (= 47–52) 31 [13]
XVII/9 Den Haag, Grote Kerk 1.–14. Mai 1456 5   4 (= 53–56) 30 [14]
XVIII/10 Saint-Omer, Saint-Bertin 30. April – 11. Mai 1461 5   6 (= 57–62) 31 [15]
XIX/11 Brügge, Onze-Lieve-Vrouwekerk 28. April – 28. Mai 1468 7 1 8 (= 63–70) 31 [16]
XX/12 Valenciennes, Saint-Paul 1.–14. Mai 1473 7   7 (= 71–77) 31 [17]
13 Brügge, Sint-Salvatorskerk ab 30. April 1478 13   9 (= Ehzg+ 78–85) 27 [18]
14 ’s-Hertogenbosch, Sint-Janskathedraal 6. Mai 1481 1 5 8 (= 86–93) 29 [19]
15 Mechelen, Sint Romboutskathedraal 24. Mai 1491 12   14 (= 94–107) 31 [20]
16 Brüssel, Karmelitenkonvent 17. Januar 1501 13   8 (= 108–114) 26 [21]
17 Middelburg, (Onze-Lieve-Vrouwe Abdij?) 17. Dezember 1505 5   10 (= 115–124) 31 [22]
18 Brüssel, Kathedrale St. Gudula Oktober 1516 14   25 (= 125–149) 42 [23]
19 Barcelona, La Catedral de la Santa Eulalia 5.–8. März 1519 4   14 (= 150–163) 52 [24]
20 Tournai, Cathédrale Notre-Dame ab 3. Dezember 1531 24   24 (= 164–187) 52 [25]
21 Utrecht, Dom Sint-Martinus ab 2. Januar 1546 22   22 (= 188–209) 52 [26]
22 Antwerpen, Onze-Lieve-Vrouwekathedraal ab 26. Januar 1555 16   19 (= 210–228) 55 [27]
23 Gent, Sint-Baafskathedraal ab 29. Juli 1559 17   9 (= 229–237) 47 [28]
Versammlung des Ordens vom Goldenen Vlies, nach einer von Gilles Gobet im Auftrag gegebenen Handschrift, die 1473 Karl dem Kühnen und den Ordensmitgliedern übergeben wurde (Den Haag, Koninklijke Bibliotheek, Ms 76 E 10, fol. 5v).

Die abgesagten oder außerordentlichen Ordensversammlungen waren:

  • IV. (1434 Dijon): Die Ordensversammlung fällt wegen der feindlichen Invasion ins Mâconnais aus; die Gottesdienste hingegen finden statt. Am 29. Dezember trifft sich der Herzog mit 11 anwesenden Ordensrittern zu Beratungen
  • VII. (1437 Arras): Das Ordenskapitel wird wegen eines drohenden Angriffs der Engländer abgesagt
  • VIII. (1438 Arras): Das Fest wird wegen der Gefahr eines Einfalls der Armagnaken abgesagt
  • IX. (1439) Abgesagt u. a. wegen der Armagnaken
  • XI. (1441): Wird (erneut wegen der Armagnaken) auf das nächste Jahr verschoben
  • XII. (1442): Wird verschoben, da der Herzog Burgund nicht verlassen kann
  • XIII. (1443): Wird wegen des Krieges in Luxemburg verschoben
  • XIV. (1444): Erneut verschoben, nun ohne Begründung
  • 15. September 1473 Luxemburg, Sondersitzung des Ordens zur Nachfolge des verstorbenen Kanzlers Guillaume Fillastre.
  • 1476 Maastricht, ausgefallen wegen der Niederlage bei Grandson, verschoben auf 1477
  • 1477: ausgefallen wegen des Tods Karls des Kühnen, verschoben auf 1478

Großmeister des Ordens

  • 1. Philipp der Gute; Herzog von Burgund 10. Januar 1430 – 15. Juni 1467
  • 2. Karl der Kühne; Herzog von Burgund 15. Juni 1467 – 5. Januar 1477
  • 3. Maximilian I.; Römisch-deutscher König und Kaiser 30. April 1478 – 27. März 1482
  • 4. Philipp I. der Schöne; König von Kastilien, Herzog von Burgund 27. März 1482 – 25. September 1506
  • 5. Karl V.; Römisch-deutscher Kaiser, König von Spanien 25. September 1506 – 22. Oktober 1555
  • 6. Philipp II.; König von Spanien, Portugal und England 22. Oktober 1555 – 13. September 1598
  • 7. Philipp III.; König von Spanien und Portugal 13. September 1598 – 31. März 1621
  • 8. Philipp IV.; König von Spanien und Portugal 31. März 1621 – 17. September 1665
  • 9. Karl II.; König von Spanien 17. September 1665 – 1. November 1700

Großmeister des Ordens (Spanien)

König Ferdinand VII. von Spanien im Königsornat mit der Collane des Goldenen Vlieses, Porträt von Goya
  • 1. Philipp V.; König von Spanien, erster Souverän des Hauses Bourbon des Ordens vom Goldenen Vlies (1700–1724)
  • 2. Ludwig I.; König von Spanien (1724)
  • 1. Philipp V.; König von Spanien, zweite Amtszeit (1724–1746)
  • 3. Ferdinand VI.; König von Spanien (1746–1759)
  • 4. Karl III.; König von Spanien (1759–1788)
  • 5. Karl IV.; König von Spanien (1788–1808)
  • 6. Ferdinand VII.; König von Spanien (1808–1833)
  • 7. Isabella II.; Königin von Spanien (1833–1841)
  • General Baldomero Espartero als Regent (1841–1843)
  • Joaquin Marie Lopez, provisorisches Gouvernement (1843)
  • 7. Isabella II. (1843–1868)
  • Francisco Serrano y Domínguez Duc Du Torre (1868–1870)
  • Amadeus I.; König von Spanien (1870–1873)
  • 8. Alfons XII.; König von Spanien (1874–1885)
  • 9. Alfons XIII.; König von Spanien (1886–1941)
  • 10. Don Juan de Bourbon; Graf von Barcelona (1941–1977)
  • 11. Juan Carlos I.; König von Spanien (1977–2014)
  • 12. Philipp VI.; König von Spanien (seit 2014)

Großmeister des Ordens (Österreich)

Zeremonienmantel des Großmeisters des Ordens, Wiener Schatzkammer
Kaiser Karl VI. im Ornat als Großmeister des Goldenen Vlieses, Gemälde von Johann Gottfried Auerbach
Kaiser Franz Joseph I. von Österreich mit der Halsdekoration vom Vlies
  • 10. Karl VI.; römisch-deutscher Kaiser, König von Spanien 1. November 1700 – 20. Oktober 1740
  • 11. Franz I.; römisch-deutscher Kaiser, Herzog von Lothringen 20. Oktober 1740 – 18. August 1765
  • 12. Joseph II.; römisch-deutscher Kaiser 18. August 1765 – 20. Februar 1790
  • 13. Leopold II.; römisch-deutscher Kaiser 20. Februar 1790 – 1. März 1792
  • 14. Franz II./I.; römisch-deutscher Kaiser, Kaiser von Österreich 1. März 1792 – 2. März 1835
  • 15. Ferdinand I.; Kaiser von Österreich 2. März 1835 – 2. Dezember 1848
  • 16. Franz Joseph I.; Kaiser von Österreich 2. Dezember 1848 – 21. November 1916
  • 17. Karl I.; Kaiser von Österreich 21. November 1916 – 1. April 1922
  • 18. Otto von Habsburg; Oberhaupt des Hauses Habsburg-Lothringen 1. April 1922 – 30. November 2000
  • 19. Karl Habsburg-Lothringen; Oberhaupt des Hauses Habsburg-Lothringen seit 30. November 2000

Offiziere des Ordens (Österreich)

Amtszeit Name Geboren Amt
seit 2005 Alexander Graf von Pachta-Reyhofen 1954 Ordenskanzler
seit 1992 Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien 1945 Ordensgroßkaplan, seit 1995 Erzbischof
seit 2000 Gregor Henckel von Donnersmarck 1943 Kaplanvikar
seit 1992 Wulf Gordian Freiherr von Hauser 1952 Schatzmeister
seit 1997 Karl-Albrecht Graf von Waldstein-Wartenberg 1958 Herold
seit 2007 Karl Philipp Graf von Clam-Martinic 1979 Registrar

Ritter des Ordens

Heraldik

Das Goldene Vlies kann in der Heraldik in zwei verschiedene Formen auftreten. Einmal ist es eine Wappenfigur und zu anderen Mal ein sogenanntes Prachtstück. Im Wappenschild wird das Schaf oder nur sein Fell hängend dargestellt. Als Farbe wird Gold bevorzugt. Wird das es um den Schild gehängt, handelt es sich um ein Prachtstück der Heraldik. Dargestellt wird dann die Ordensdekoration des Ritterordens vom Goldenen Vlies aus dem Jahr 1430. Auch hier ist Gold dominierend.

Quellen

Literatur

  • Christian Ortner, Georg Ludwigstorff: Österreichs Orden und Ehrenzeichen. Teil I: Die kaiserlich-königlichen Orden bis 1918, Verlag Militaria, Wien 2017, ISBN 978-3-902526-81-6
  • Martin Wrede: Ohne Furcht und Tadel – Für König und Vaterland. Frühneuzeitlicher Hochadel zwischen Familienehre, Ritterideal und Fürstendienst. Thorbecke, Ostfildern 2012, Kapitel VI.3.2: Das Ideal: Le noble ordre de la Toison d’or – Überfluss, schöner Schein und konkreter Nutzen des glänzendsten Ordens der Christenheit, S. 248–278.
  • Mathias F. Müller: Der Orden vom Goldenen Vlies und das Haus Habsburg im Heiligen Römischen Reich – Ein (kultur-) geschichtlicher Rückblick (mit einem Geleitwort von Karl Habsburg-Lothringen). In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung in Wien. Bd. 61, 2009, Nr. 3, S. 1–21.
  • Ordenskanzlei (Hrsg.): Das Haus Österreich und der Orden vom Goldenen Vlies. Stocker, Graz / Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7020-1172-7.
  • Österreichisches Staatsarchiv: Vergänglicher Glanz …: Altösterreichs Orden. Fassbaender, Wien 2005, ISBN 3-900538-84-0.
  • Raphael de Smedt (Hrsg.): Les chevaliers de l’ordre de la Toison d’or au XVe siècle. Notices bio-bibliographiques (= Kieler Werkstücke. D 3). 2., verbesserte Auflage, Frankfurt 2000, ISBN 3-631-36017-7 (Biographien der zwischen 1430 und 1491 aufgenommenen Mitglieder in französischer Sprache, mit umfangreichen Literaturhinweisen).
  • Wulf Gordian Hauser: Der Orden vom Goldenen Vlies. In: Deutsches Adelsblatt. Bd. 38, 1999, S. 122–128 (enthält Ordensstatuten mit Archivhinweisen).
  • Hermann Fillitz: Der Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies. Residenz, Salzburg / Wien 1988, ISBN 3-7017-0541-0
  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 292.
Commons: Orden vom Goldenen Vlies – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Goldenes Vlies in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dünnebeil, Protokollbücher Orden vom Goldenen Vlies, Bd. 1, 146., zitiert aus Renate Holzschuh-Hofer, Feuereisen im Dienst politischer Propaganda von Burgund bis Habsburg
  2. Livre du toison d’or, fol. 4r
  3. „Le sainct Andrieu 1434 Monseigneur Le Duc Souuerain erstant en Bourgoingne fust empeche de tenir la feste et Chapittre pour autres ses occupations necessaires.“ (Livre du toison d’or fol. 11r)
  4. Livre … fol. 11r bzw. 12v
  5. „En ce Chapittre tenue à Gand fust faicte la mutation du temps pour tenir la feste de l’ordre de la enauant au secund Jour de May, Et de trois ans en trois Ans.“ (Livre … fol. 13r)
  6. Römische Ziffern : angesetzte Ordenfeiern, Nummerierung gemäß Protokollbuch; arabische Ziffern: tatsächlich abgehaltene Ordensfeiern
  7. Siehe Livre du toison d’or, fol. 4r bis 7r; in fol. 4r: „L’ordre de la Thoison d’or Fust Institue et Crée Par […] Le Duc Philippe Duc de Bourgoingne […] En la ville de Bruges le Xe Jour de Janvier l’an Mil quatrecents vingtnoeuf [10. Januar 1429, d. h. 1430 n. St.] […]“
  8. Zu den Ordensfesten bis 1461 siehe Dünnebeil 1; Verstorben: Nr. 17, Ausgeschlossen: Nr. 24, siehe Hauptartikel Liste der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies mit entsprechender Nummerierung
  9. Verstorben: 2 und 9
  10. Verstorben: 10 und 27, der Orden wurde mit acht Neuaufnahmen vervollständigt
  11. Verstorben: 1, 5, 14, 31, 29
  12. Da Herzog Philipp in Holland aufgehalten wurde, begann das Ordensfest nicht am Andreastag, sondern erst am 11. Dezember ; verstorben: 4, 8, 13, 16, 35, 38
  13. Verstorben: 3, 6, 11, 18, 25
  14. Verstorben: 7, 21, 40, 49, 51
  15. Verstorben: 30, 36, 41, 46, 56
  16. Dünnebeil 2; verstorben: 1, 12, 32, 33, 37, 48, 62; 66 verstarb während des Festes, wird aber erst für das nächste Fest gezählt; ausgeschlossen: 53
  17. Dünnebeil 3; verstorben: 20, 22, 23, 42, 59, 66, 70 ; Adolf von Geldern (Nr. 58) befand sich in burgundischer Gefangenschaft und wurde daher von der Teilnahme ausgeschlossen
  18. „Sauueur Le dernier Jour du Mois dapuril Mil quatrecentz soixantedixhuyt … Et ce faict le lendemain et es Jours ensuyuans …“ (Livre … fol. 25r); verstorben: 15, 19, 26, 34, 39, 43, 44, 45, 58, 64, 73, 75, 76; siehe auch: Aquilina, René et Maguy, 13e chapitre de l’ordre de la toison d’or tenu à Bruges le 30 avril 1478 à l’église Saint-Sauveur, Rosny-sous-Bois 1979
  19. „le vie Jour du mois de May l’an Mil iiiic quatrevingtz et vn“ (Livre … fol. 28r); verstorben: 57, ausgeschlossen: 51, 60, 65, 67, 69
  20. „le xxiiiie Jour de May Mil quatre cents IIIIXX et vnze“ (Livre … fol. 31v); verstorben: 29, 48, 65, 76, 81, 82, 83, 84, 86, 87, 90, 91
  21. „le XVIIe Jour de Januier 1500 [17. Januar 1501 n. St.] En Leglize des Carmes“ (Livre … fol. 36v); verstorben: 50, 55, 61, 68, 72, 82, 85, 90, 92, 93, 94, 96, 99
  22. „le XVIIe Jour de Decembre l’an de grace 1505“, wobei die üblichen Feierlichkeiten kaum abgehalten wurden aufgrund des hastigen Aufbruchs Philipps des Schönen nach Spanien, der genaue Versammlungsort wird nicht genannt (Livre … fol. 39r); verstorben: 54, 76, 89, 100, 114; siehe auch: Aquilina, René et Maguy, Les sept chapitres de l’Ordre de la Toison d’Or sous les souverains espagnols de 1505 à 1559, in: Studia in honorem prof M. de Riquer, Band 1, Barcelona 1986, S. 567–653
  23. „au Mois D‘Octobre l‘an de Grace 1516“ ohne exaktes Datum (Livre … fol. 41r); verstorben: 71, 86, 95, 97, 98, 101, 103, 109, 110, 111, 113, 114, 118, 124; siehe auch: Aquilina, René et Maguy, Les sept chapitres de l’Ordre de la Toison d’Or sous les souverains espagnols de 1505 à 1559, in: Studia in honorem prof M. de Riquer, Band 1, Barcelona 1986, S. 567–653
  24. Vom 2. bis 4. März 1519 („Lan de grace Mil cinq cens dixhuyt Le deuxième, troisième, et quatrième de Mars“ [d. h. 2.-4. März 1519 n. St.]) fand bereits eine Versammlung statt, auf der zehn spanische Adlige ernannt wurden (Livre … fol. 48r); das eigentliche Kapitel fand vom 5. bis 8. März statt („le Ve, VIe et VIIIe dudit Mois de Mars“), hier wurden vier weitere (nichtspanische) Mitglieder gewählt (Livre … fol. 50r); verstorben: 77, 107, 116, 129; siehe auch: Aquilina, René et Maguy, 19e chapitre de l’ordre de la toison d’or tenu à Barcelone en la cathédrale Sainte-Eulalie les 5/6/7 et 8 mars 1519, Rosny-sous-Bois 1980
  25. “le iiie iiiie de Decembre et Jours ensuyuants lan 1531” (Livre … fol. 53r); verstorben: 91, 102, 104, 105, 106, 117, 121, 123, 129, 131, 136, 138, 139, 140, 141, 142, 146, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 159; Aquilina, René et Maguy, Les sept chapitres de l’Ordre de la Toison d’Or sous les souverains espagnols de 1505 à 1559, in: Studia in honorem prof M. de Riquer, Band 1, Barcelona 1986, S. 567–653
  26. „Le second et tiers Jours de Januier et autres ensuyuans L’an 1545“ [ab 2. Januar 1546 n. St.] (Livre … fol. 57r); verstorben: 111, 119, 120, 122, 130, 133, 135, 137, 143, 147, 155, 156, 158, 162, 165, 169, 176, 181, 182, 183, 185, 187; Aquilina, René et Maguy, Les sept chapitres de l’Ordre de la Toison d’Or sous les souverains espagnols de 1505 à 1559, in: Studia in honorem prof M. de Riquer, Band 1, Barcelona 1986, S. 567–653
  27. „le XXVIe et aultres Jours ensuyuans de Janvier l’an 1556 Stil de Cambray“ [d. h. ab 26. Januar 1555] (Livre … fol. 59v); verstorben: 115, 125, 132, 134, 144, 145, 148, 161, 166, 168, 175, 184, 186, 197, 202, 209
  28. „les XXIXe et aultres Jours ensuyuants de Juyllet L’an 1559“ (Livre … fol. 66r); verstorben: 108, 127, 157, 160, 163, 164, 167, 173, 174, 179, 180, 195, 196, 199, 203, 204, 207; Aquilina, René et Maguy, 23e chapitre de l’ordre de la toison d’or tenu à Gand le 29 juillet 1559 en la collégiale Saint-Bavon, Rosny-sous-Bois 1978