Nussfrucht
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Die Haselnuss
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/56/Keimende_Nuss.jpg/220px-Keimende_Nuss.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/72/Chestnut.jpg/220px-Chestnut.jpg)
Nussfrüchte sind Schließfrüchte, bei denen alle drei Schichten der Fruchtwand (Perikarp) verholzen. Meist wird dabei nur ein einzelner Samen umschlossen.
Schalenobst (auch Schalenfrüchte) ist die handelsübliche Bezeichnung für Obstsorten, deren Fruchtkerne von einer harten, meist holzigen Schale umgeben ist. Es handelt sich um für den menschlichen Verzehr geeignete Nüsse und Kerne. Ihre Fruchtwand, die Schale (Perikarp) ist dagegen nicht zum Verzehr geeignet.
Etymologie
Das Wort Nuss geht ebenso wie englisch nut zurück auf ein urgermanisches Substantiv, das als *χnut- zu rekonstruieren ist. Dieses wiederum setzt ein urindogermanisches Substantiv *knud- fort. Das keltische Wort *knūs, auf das altirisch cnú und kymrisch kneuen zurückgehen, und das lateinische nux (nucis, f.; Wortstamm nuc-), falls aus umgestelltem *dnuk- entstanden, alle mit derselben Bedeutung "Nuss", setzen wahrscheinlich ebenfalls *knud- fort.
Nüsse im botanischen Sinne
Zu den Nüssen im botanischen Sinne gehören:
- Buchecker
- Edelkastanie (Maroni)
- Hanfnuss
- Haselnuss
- Macadamianuss (Queenslandnuss)
- Wassernuss
- Eichel
- Erdbeere (Sammelnussfrucht)
Außerdem:
- Die Echte Walnuss (Juglans regia) galt bis vor kurzem als Steinfrucht; neuere Untersuchungen haben dies aber widerlegt.
- Die Erdnuss (Aschantinuss, Erdbohne) ist von einer Hülse abgeleitet; sie bleibt allerdings geschlossen (Hülse = Öffnungsfrucht) und gehört demnach morphologisch zu den Nüssen.
Sonderformen der Nussfrucht
- Achäne der Korbblütler
- Karyopse der Gräser
- Sammelnussfrucht der Rosengewächse, z. B. Erdbeeren
Im botanischen Sinne keine Nüsse
- Cashewnuss
- Erdmandel (Chufanuss), eine Pflanzenknolle
- Erdnuss, Same einer Hülsenfrucht
- Kokosnuss, Steinkern einer Steinfrucht
- Mandel, Steinkern einer Steinfrucht
- Muskatnuss, Same einer Balgfrucht
- Paranuss (Brasilnuss, Juvianuss), hartschaliger Same aus einer Kapselfrucht
- Pekannuss, Steinkern einer Steinfrucht
- Pistazie, Steinkern einer Steinfrucht
- Sheanuss, siehe Karitébaum, die Früchte sind botanisch gesehen Beeren.
Bei den Steinfrüchten ist nur die innere Fruchtwand verholzt und außen von einer weichen Hülle, dem Fruchtfleisch, umgeben.
Die Pinienkerne (Pinoli) sind dagegen die Samen der Pinie (Pinus pinea), die als Nacktsamer gar keine Früchte ausbildet.
Positive Wirkung von Nüssen auf die Gesundheit
Der Verzehr von Nüssen hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit, besonders auf das Herz-Kreislauf-System. In einer klinischen Studie aus dem Jahr 1990 wurde durch den täglichen Verzehr von 100 g Mandeln eine 12%ige Senkung des Blutcholesterinspiegels innerhalb von vier Wochen erreicht. Weitere Studien, in denen geringere Mengen oder andere Nüsse, wie Wal-, Erd- oder Macadamianüsse verzehrt wurden, zeigten vergleichbare Effekte.
Lange als zu fettreich verpönt und von der Liste der empfohlenen Lebensmittel gestrichen, stellten in letzter Zeit immer mehr Forscher in vielen Ländern positive Auswirkungen von Nüssen aller Art auf die typischen Anzeichen von Herz- und Kreislauferkrankungen fest. Nachweislich senken Nüsse durch ihre mehrfach ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel im Blut, stabilisieren den Zuckerwert, unterstützen die Gefäße, mindern das Risiko für Magen- und Prostatakrebs sowie Infarkte. Es ist jedoch nicht abschließend geklärt, welche Inhaltsstoffe der Nuss neben den ungesättigten Fettsäuren diese gesundheitliche Verbesserungen bewirken. (Quelle: Bericht der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel)
Dennoch sollte, wie bei allen fettreichen Nahrungsmitteln, die Auswirkung auf die Energiebilanz beachtet werden.
Statistik
Jeder Deutsche verzehrt pro Jahr durchschnittlich 3,3 Kilogramm Nüsse. 2004 wurden 271.000 Tonnen Nüsse nach Deutschland importiert. Hauptverarbeiter ist die Süßwarenindustrie.
Literatur
- Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde - begründet von Wolfgang Franke. 7. Auflage, Thieme-Verlag, 2007; ISBN 978-3-13-530407-6
- Werner Rauh: Morphologie der Nutzpflanzen. 2. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 1950;