Nationalsozialistischer Weihnachtskult

WHW-Spende (1936 / 1937): Türplakette

Der nationalsozialistische Weihnachtskult hatte das Ziel, den Einfluss des christlichen Glaubens im Bewusstsein des deutschen Volkes zurückzudrängen und eine germanisierte „Deutsche Weihnacht“ der Volksgemeinschaft zu etablieren. Anstelle von Jesus Christus sollte nach Vorstellungen der nationalsozialistischen Ideologen Adolf Hitler die Rolle des Messias und Weltenlösers einnehmen.

Nach der Machtübernahme im Januar 1933 waren die Nationalsozialisten bestrebt, alle Bereiche des öffentlichen, kulturellen und privaten Lebens vollständig unter ihre ideologische Kontrolle zu bringen. Diesen Bestrebungen stand die enge Verwurzelung großer Teile der deutschen Bevölkerung im christlichen Glauben gegenüber. Besonderes Augenmerk des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda lag daher auf einer neuartigen Inszenierung des traditionellen Weihnachtsfestes.

Frühzeitig wurde deshalb damit begonnen, althergebrachte Gebräuche, Traditionen und Symbole des christlichen Weihnachtsfestes zu „germanisieren“ und, wo dies nicht möglich war, die kirchliche Tradition zu verunglimpfen. Gleichzeitig bemühte man sich, Weihnachten als ein „Fest der völkischen Gemeinschaft unterm Lichterbaum“ und „Fest des werdenden Lebens“ zu etablieren. Als Höhepunkt des Festes war am 21. Dezember die in der Gemeinschaft zelebrierte Wintersonnenwendfeier vorgesehen, die einem streng festgelegten Ablaufplan folgen sollte.

Der nationalsozialistische Weihnachtskult bediente sich eines Rückgriffes auf eine aus der germanischen Mythologie entliehenen Symbolik, gepaart mit einem übersteigertem Mutterkult und einer bedingungslosen Heldenverehrung. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Weihnachtsfest zunehmend politisch instrumentalisiert und zu einem wesentlichen Bestandteil der Kriegspropaganda. Der Versand von Feldpostpäckchen, die Produktion und Ausstrahlung von sogenannten Weihnachtsringsendungen im Rundfunk sowie die Etablierung von Weihnachten als Fest der Helden- und Totenverehrung gehörten zum festen Bestandteil der nationalsozialistischen Propaganda in diesen Jahren.

Ursprung von Weihnachten und der Adventszeit und die Interpretation im Nationalsozialismus

Die Verehrung der Sonne und des wiederkehrenden Lichtes am 25. Dezember geht auf Traditionen im Altertum zurück. Später, besonders im 3. Jahrhundert n. Chr., trat die Verehrung des Sonnengottes in eine enge Beziehung zum römischen Kaiserkult.

Auch in der nordischen und germanischen vorchristlichen Mythologie spielte die Wintersonnenwende eine große Rolle. Historisch belegbare schriftliche Zeugnisse sind nur sehr wenige bekannt, überwiegend in Form von Runenzeichen. Die meisten Überlieferungen sind antiken und christlichen Schriften entnommen, die jedoch vielen Interpretationen unterworfen sind.[1]

Die christliche Kirche vereinnahmte den heidnischen Lichttag im 4. Jahrhundert unter Papst Liberius zur Geburtsfeier Jesus Christus.

„Wir feiern den 25. Dezember nicht wegen der Geburt der Sonne, wie die Ungläubigen, sondern wegen der Geburt dessen, der die Sonne erschaffen hat. (Augustinus von Hippo)“

Erstmalig wurde der 25. Dezember als das Datum der Geburt von Jesus Christus im Chronograph von 354 von Furius Dionysius Filocalus erwähnt, wonach das Geburtsfest 336 in Rom begangen wurde. In Anlehnung an den Geburtstag des römischen Sonnengottes Sol Invictus und den Lichtgott Mithras wurde die Geburt Jesus Christus ebenfalls am Tag der Wintersonnenwende am 25. Dezember gefeiert.

In Deutschland wurde Weihnachten zum ersten Mal auf der „Bai(y)rischen Synode” erwähnt, die vermutlich Mitte des 8. Jahrhunderts stattgefunden hat.[2] Der Brauch, Weihnachten am 25. Dezember als das „festum nativitas Christi“ zu feiern, setzte sich 813 auf der Synode zu Mainz durch.

Die Festlegung der vier Adventsonntage geht auf das Konzil von Aachen im Jahr 826 zurück. Die vier Adventwochen sollten seit Jahrhunderten die Gläubigen auf die Ankunft und das Fest der Geburt Christi vorbereiten.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde von Seiten der Machthaber versucht, das christliche Weihnachtsfest als Plagiat des germanischen Lichtkultes zu verunglimpfen, mit Elementen aus dem Volks-und Brauchtum und anfänglich dem Okkultismus[3] zu verknüpfen und zu „re-germanisieren“. Insbesondere die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe und das Amt Rosenberg suchte gezielt nach historischen und archäologischen Belegen für die Deutung von altgermanischen Mythen, Ritualen und Gebräuchen. Ziel der gesamten ideologischen Arbeit war die Etablierung einer nationalsozialistischen „Ersatzreligion“.[4] Um die Verknüpfung dieses neuen Glaubens mit christlichen Traditionen herzustellen, bediente sich die nationalsozialistische Propaganda bewusst einer Sprache[5], die an die sakrale Kirchensprache angelehnt war und Elemente der kirchlichen Liturgie aufgriff. Verbreitet waren unter anderem das sogenannte nationalsozialistische Glaubensbekenntnis und das Sieg Heil! der Massen als Anlehnung an die zustimmenden Antwort „Amen!“ der Kirchengemeinde in der Liturgiefeier.

Die Deutsche Weihnacht

Türplakette des Winterhilfswerkes (WHW) 1935

Zur Etablierung der „Deutschen Weihnacht“ wurde eigens die sogenannte Mittelstelle für Fest- und Feiergestaltung im Amt des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP unter der Leitung des nationalsozialistischen Chefideologen Alfred Rosenberg geschaffen. Die Mittelstelle für Fest und Feiergestaltung koordinierte die Propagandaarbeit verschiedener Organisationen und Dienststellen, wie dem „Kulturamt der Reichsjugendführung“, der „Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP“, der „Hauptabteilung Kultur, Erziehung und Schulung der Reichsfrauenführung“ sowie dem „Amt Feierabend“, dem „Deutschen Volksbildungswerk“ und der „Nationalsozialistischen Gemeinschaft Kraft durch Freude“. Eine der vordringlichsten Aufgaben der „nationalsozialistischen Feiergestalter“ lag in der allmählichen Zurückdrängung der christlichen Prägung des Weihnachtsfestes und der Etablierung eines Festes der Volksgemeinschaft unter’m Lichterbaum – der Deutschen Weihnacht.

In der ersten Zeit wurde die Verwendung christlicher Symbole in der Öffentlichkeit, z.B. im Rahmen der Schaufensterwerbung durch Verordnungen und amtliche Richtlinien eingeschränkt.[6] Aufgrund großer Irritationen in der Bevölkerung wurden solche vordergründigen Maßnahmen recht bald wieder unter Angabe von zum Teil fadenscheinigen Gründen relativiert:

„Die Verwendung sakraler und völkischer Symbole des Weihnachtsfestes (wie z.B. Christkind, Engel, Krippe, Knecht Rupprecht, Weihnachtsstern, Weihnachtsbaum, Adventskranz) soll durch die Richtlinie für die Werbung keineswegs untersagt sein, vielmehr soll bei solchen Werbemotiven besonders auf Geschmack geachtet werden.“[7]

Nachdem der Versuch, die christliche Symbolik aus der weihnachtlichen Festgestaltung zu verbannen, an der Ablehnung und dem Vorbehalt der Deutschen gescheitert war, begann man verstärkt, christliche Traditionen und Symbole aus dem germanischen Brauchtum herzuleiten. Die Kirche wurde zunehmend auch offen bezichtigt, Weihnachten für ihre Zwecke manipuliert zu haben. In unzähligen, massenhaft verbreiteten Druckschriften, wie „Deutsche Weihnacht“, „Deutsche Kriegsweihnacht“ oder im Kalender „Vorweihnachten“ wird in Texten auf die „Entartung“ des ursprünglichen germanischen Lichtfestes und die Vereinnahmung durch das Christentum eingegangen:

Joseph Goebbels mit seinen Kindern bei der „Volksweihnacht“ 1937

„Als wir Kinder waren, erlebten wir es als Fest der schenkenden Liebe, und wir vernahmen Legenden aus fernem jüdischen Land, die uns zwar eigenartig, von fremden Zauber umglänzt erschienen, uns aber doch zutiefst fremd und unverständlich blieben. Lichtsucher waren unsere Vorfahren, die in die Dunkelheit spähten, um die rettende Botschaft des Lichtes wahrzunehmen. Unser Weihnachten! Es wurde das Fest des Sieges und der tiefen, verpflichtenden Bereitschaft zum Kampf. Gewiß gibt es ein Erberinnern unserer Rasse, aus dem heraus die leidenschaftlichen Sehnsüchte unserer Vorfahren in uns wieder lebendig und gegenwärtig werden. […] So wurde von Urzeiten her das Weihnachtsfest die Feier jubelnden Trotzes gegen die kalte und tötende eisige Winternacht. Die Sonnenwende brachte den Sieg des Lichtes! […] Diese Gewißheit vermittelten unsere Vorfahren und keine astrologischen Könige aus dem „Morgenlande“! […] Mögen die Anderen in überschwänglichen und verworrenen „Gefühlen“ lebensfernen „Botschaften“ lauschen, wir verkünden der Welt die Forderung des Gesetzes, unter dem wir angetreten sind, unter dem wir zu kämpfen und siegen, aber auch zu opfern wissen: Freiheit auf Erden!“[8]

Erklärtes Ziel der nationalsozialistischen Ideologen war es, die alten weihnachtlichen Bräuche und Symbole von den „christlichen Legenden“ zu befreien, um das Fest wieder „artgerecht“ gestalten zu können.[9] Unzählige Publikationen erschienen mit z.T. skurrilen und historisch absurden, nicht oder nur unzureichend belegbaren Herleitungen des Weihnachtsfestes aus dem germanischen Julfest und der „Re-Germanisierung“ von christlichen Symbolen.

„Zu unserem Schaden verstand es eine fremde Weltanschauung sich gerade dieses innigsten deutschen Festes zu bemächtigen und ihm fremdes Gedanken- und Ideengut zu unterschieben, so dass wir heute in der klaren Erkenntnis einer deutschen Weltschau das Echte und Unechte scheiden und sichten müssen.“[10]

Insbesondere ab der Mitte der 1930er Jahre versuchte man mit öffentlichen Weihnachtsfeiern für „bedürftige Volksgenossen“, organisiert durch den Reichsarbeitsdienst, die Wehrmacht, die NS-Frauenschaft und das Winterhilfswerk, die Deutsche Volksweihnacht zu etablieren und eine positive Einstellung zu den nationalsozialistischen Massenorganisationen zu fördern.

Weihnachten als Fest des werdenden Lebens

Idealbild der deutschen Mutter aus: SS-Leitheft, Februar 1943

Jesus Christus, der für viele gläubige Menschen das Sinnbild des langersehnten Erlösers ist, passte nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten, für die es selbst nur einen Erlöser und Retter am „Tage der Befreiung“ gab: Adolf Hitler.[11] Anstelle der Geburt Jesu Christi rückte nun der Mythos des Kindes in der goldenen Wiege als Symbol des Festes des werdenden Lebens in den Mittelpunkt der „Deutschen Weihnacht“.

Mutterkreuz Stufe 1

„Da hat man nun der Deutschen Mutter den Jesusknaben untergeschoben und die herzinnigen Wiegenlieder umgedichtet auf die Krippe in Bethlehem in Palästina.“[12]

Unverhohlen und offen wurde gegen die christliche Weihnachtsgeschichte polemisiert und diese durch eine Darstellung ersetzt, die neben den verwurzelten biblischen Gestaltungselementen, wie beispielsweise der Krippe, auch Elemente aus deutschen Märchen beinhaltet. Frau Holle wurde in diesen Weihnachtsgeschichten als „Lebensmutter“ stilisiert und auf die germanische Göttin der Liebe und Ehe Freya zurückgeführt.[13]

Das Weihnachtsfest wurde bereits in den ersten Jahren des Nationalsozialismus zum „Fest der allgemeinen Mutterschaft“ erhoben. Zu diesem Zweck stiftete die NSDAP Weihnachten 1938 das Ehrenkreuz der deutschen Mutter (Mutterkreuz), das an kinderreiche Mütter verliehen wurde.[14] Die Mutterschaft als „Keim“ für die reine arische Rasse, bestehend aus Müttern und Soldaten, wurde glorifiziert und in unzähligen Gedichten und Schriften, wie die Werdende Bauernmutter oder wie in dieser Zeit weit verbreiteten Gedicht Mütterweihnacht verklärt:

Mütterweihnacht

So seh’n wir in der Weihenacht auf Erden
Die Mütter hell im Glanz der Sterne und der Kerzen stehn,
sie mussten still durch Nacht und Not und Schmerzen gehn,
auf dass dem Volk von Morgen Mütter und Soldaten werden.[15]


Das zentrale Element des Weihnachtsfest der Volksgemeinschaft: die Wintersonnenwende

HJ und BDM am Sonnwendfeuer (1933)

Eine entscheidende Rolle bei der Sakralisierung der nationalsozialistischen Ideologie spielten Rituale und Feste. Die Sonnenwendfeiern nahmen dabei eine zentrale Stellung im nationalsozialistischen Festkalender ein. Das Licht und Feuer als Symbole der Erneuerung wurden in standardisiert ablaufenden Feierstunden zelebriert. Sonnenwendfeiern wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts als wichtiges gemeinschaftsstiftendes Element und emotionalisierendes Ritual von der deutschen bürgerlichen Jugendbewegung, wie beispielsweise dem Wandervogel und später der Bündischen Jugend ausgerichtet.[16] In den ersten Jahren nach der Machtübernahme wurden die Sonnenwendfeiern hauptsächlich durch die Hitlerjugend inszeniert. Als identitätsstiftend wurde von den Feiergestaltern insbesondere der starke Symbolwert der „Ring der gelobenden Herzen um das lodernde Feuer“ angesehen. Das Entzünden von Fackeln und Sonnenrädern, die meist anschließend zu Tal gerollt wurden, war als emotionaler Höhepunkt der Feier vorgesehen. In der Schule wurde während der Vorweihnachtszeit im Deutsch- und Musikunterricht germanisches Brauchtum der Wintersonnenwende obligatorisch vermittelt.

In Richtlinien zur Durchführung der Wintersonnenwendfeier wurden die Vorbereitung und der Ablauf festgelegt, allerdings ab 1939 mit dem Zusatz Im Kriege während der Verdunkelungsvorschriften nicht durchführbar.[17] Der folgende Auszug aus einer derartigen Richtlinie verdeutlicht den streng geregelten Ablauf einer solchen Zeremonie, die bewusst gewisse Parallelen zu kirchlichen Prozessionen und Gottesdiensten aufweisen sollte.[18] In der Präambel wurde vermerkt: „Keine Rede über den Sinn der Feier! Das muß ebenfalls vorher vorbereitet sein.

Ablauf einer Wintersonnwendfeier

Datei:Julfest Wintersonnenwende 2005 - Brennendes Sonnenrad.jpg
Brennendes Sonnenrad bei einer Wintersonnwendfeier

„Schweigemarsch zur Feuerstätte. Aufstellung im Viereck, offen nach der Rauchseite. Fackelträger entzünden die Fackeln und treten an den Holzstoß.

  • 1. Fanfaren
  • 2. Scharlied (‚Und wenn wir marschieren‘‚Heilig Vaterland‘ oder andere)
  • 3. Entzünden des Holzstoßes durch die Fackelträger. Vorher kann ein Feuerspruch gesprochen oder ein Fackelschwingen bzw. ein Fackelreigen gemacht werden.
  • 4. Scharlied (‚Flamme empor‘)
  • 5. Kurze Ansprache des Hoheitsträgers oder des Einheitsführers
  • 6. Weihelied (‚Wir treten zum Beten‘,‚Deutschland heiliges Wort‘, allenfalls Trommelwirbel)
  • 7. Kranzwurf mit Sprüchen
  • 8. Kurze Zeit der Besinnung
  • 9. Schlußwort
  • 10. Führerehrung – Deutsche Hymnen

Der Abmarsch geschieht als Fackelzug. An der Feuerstätte bleibt eine Feuerwache zurück“.[18]

Auch die inhaltliche Ausgestaltung der Ansprache war vorgegeben: Zur Auswahl standen „Wintersonnenwende in Glaube, Sitte und Brauch“ oder „Wintersonnenwende und Julfest“. Häufig war auch das pathetische Lied Siehe, es leuchtet die Schwelle von Baldur von Schirach ein obligatorischer Bestandteil der Wintersonnenwendfeier.[19]

Die aufwendigen Inszenierungen verfehlten insbesondere bei den Jugendlichen ihre Wirkung nicht und bildeten – ganz im Sinne der „nationalsozialistischen Feiergestalter“ – einen großen Kontrast zu den eher beschaulichen und ruhigen Festen im Familienkreis. Um auch die häuslichen Weihnachtsfeiern zu indoktrinieren, wurde ein neuer Ritus initiiert: „Die Heimholung des Feuers“.[20][21] Vom Wintersonnenwendfeuer wurden mit Fackeln die Kerzen am zentralen Weihnachtsbaum des Ortes angezündet. Am Heiligen Abend holten die Kinder dort das Feuer für den heimischen Tannenbaum und trugen somit das Licht der Erneuerung in jede Familie, so die Vorstellung der Ideologen.

Führerkult: Verklärung – Vergöttlichung – Vergötzung Hitlers

Die nationalsozialistischen Machthaber standen religiösen Überzeugungen kritisch und ablehnend gegenüber und sie waren sich gleichzeitig auch bewusst, dass die Macht der Kirche durch die feste Verankerung des christlichen Glaubens in großen Bevölkerungsteilen nicht ausgeblendet oder zurückgedrängt werden konnte. Zielstrebig wurde in den Massenmedien und in der Kinder- und Jugendarbeit das Bild Adolf Hitlers als „gottgesandter“ und „gottgewollter“ Messias aufgebaut.[22] Eine herausragende Stellung bei der Inszenierung Hitlers nahmen dabei die Fotografien seines persönlichen Freundes Heinrich Hoffmann ein. Bewusst wurden von Hoffmann beispielsweise Hitlers Hände als Art „Berührungsreliquie“ in Szene gesetzt, um auch hier wieder eine Parallele zum manus Dei, dem Symbol für Gottvater zu schaffen.[23] In millionenfach aufgelegten Publikationen des Zentralverlages des NSDAP wurde die Führer-Rolle Hitlers schwülstig und überhöht in zahlreichen „Erinnerungsberichten“ dargestellt und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht:

„Der zweite Feiertag sollte eine besondere Überraschung und damit das schönste Weihnachtsgeschenk für uns bringen. Während des üblichen Morgenspazierganges im Festungsgarten sahen wir plötzlich – wir trauten unseren Augen nicht – im Eingang des Festungshofes einen Mann, angetan mit einem uns seltsam bekannt anmutenden grauweißen Regenmantel. Wie auf Kommando standen wir still und starr – und dann kam ein einziger Aufschrei: Adolf Hitler! – Unser Führer!“[24]

Zahlreiche althergebrachte und auch neuen Gebete und Fürbitten schlossen nun Hitler explizit ein:

Führer, mein Führer, von Gott mir gegeben,
Beschütz und erhalte noch lange mein Leben!
Hast Deutschland gerettet aus tiefster Not,
Dir danke ich heute mein täglich Brot.
Bleib lang noch bei mir, verlaß mich nicht,
Führer, mein Führer, mein Glaube, mein Licht.[25]


Durch die Überhöhung der Person Adolf Hitlers, die sich in einer zunehmenden Vergötzung äußerte, sollte zunächst eine Nähe zu Gott und später dann Gottes Ersatz suggeriert werden.[26] Das Weihnachtsfest nahm bei der zunehmenden Götzenverehrung eine zentrale Stellung ein. In pathetischen Weihnachtsliedern mit meist schwülstiger Lyrik versehen, sollte Hitler als Welterlöser, Heiland und Messias gehuldigt werden. Derartige Weihnachtlieder, wie beispielsweise die Lichtbaumweihe fanden außerhalb von Massenveranstaltungen kaum Verbreitung.[27] Die angestrebte Vereinnahmung des Christentums durch den Nationalsozialsozialismus zeigt sich beispielhaft in der Weihnachtsansprache des Stellvertreters Hitlers, Rudolf Heß im Jahr 1934:

„Wir können dieser Stunde der Gemeinschaft der Deutschen auf der Welt keinen anderen Abschluß geben, als dass wir unser Gedenken dem Manne zuwenden, den das Schicksal bestimmt hat, Schöpfer eines neuen deutschen Volkes zu sein- eines Volkes der Ehre. Das Geschenk, das wir Deutsche auf der Welt Adolf Hitler erneut zur Weihnacht bringen, ist: Vertrauen. Wir legen ihm von neuem unser Schicksal in die Hände als Dank und Gelöbnis zugleich.“[28]

Der Sunnwendmann als Ersatz des Heiligen Nikolaus als Gabenbringer

Nikolausgeschenk (1940)

Eine der zentralen Symbolfiguren des christlichen Weihnachtsfestes ist St. Nikolaus in seiner Funktion als Gabenbringer. Der besonders bei Kindern als Wohltäter und Überbringer von Geschenken verehrte Heilige wurde von den Nationalsozialisten auf eine christliche Auslegung des germanischen Gottes Wodan zurückgeführt, der auf einem weißen Pferd über die Erde reitet und die Wintersonnenwende ankündigt. Die Figur des heiligen Nikolaus wurde folglich von einer etwas finsteren Gestalt aus dem Sprachgebrauch verdrängt, die als Schimmelreiter, der Rauhe Percht, Ruppricht beziehungsweise der Weihnachtsmann oder Sunnwendmann bezeichnet wurde. In vielen Gegenden sind diese eher furchteinflößenden Gestalten als Begleiter von St. Nikolaus im Brauchtum in Erscheinung getreten[29] und nahmen unter den neuen ideologischen Vorgaben eine wesentlich zentralere Stellung ein.

Die nationalsozialistischen Ideologen verknüpften völkische NS-Symbolik mit germanisch-heidnischer Mythologie, Volksbrauchtum und einer pseudo-religiösen Anlehnung, um die Akzeptanz der neuerschaffenen Figur des Gabenbringers zu steigern. Der Nikolaustag, der 6. Dezember, wurde im offiziellen Sprachgebrauch ab 1940 in „Ruprechtstag“ umbenannt. In zahlreichen Weihnachtsbüchern wurde die Figur des St. Nikolaus regelrecht verhöhnt und der Weihnachtsmann als der „echte Wohltäter“ in Szene gesetzt:

„Stellt Euch vor, einem Kameraden von mir haben sie einen falschen Bart umgehängt, ihm eine Bischofsmütze aufgesetzt, Pelzpantoffeln angezogen, einen Krummstab in die Hand gegeben und ihn St. Nikolaus genannt. […] Das schlimmste aber ist, daß sie uns statt des gutgemeinten Tannenreises eine böse Rute in die Hand gegeben haben und uns zu Kinderfressern gemacht haben. Aber das ist die Richtigkeit: seit uralten Zeiten kommen wir um die Mittwinterzeit […] Da brachten wir allerhand schöne Dinge mit, das neue Jahr zu begrüßen: Grüne Zweige und Äpfel und Nüsse, und wenn ich in früheren Zeiten so auf meinem Schimmel durch die Winternächte, die Weihenächte ritt, beschneit und bereift, da traf ich manchmal die gute Frau Holle, die sich um dieses Zeit immer besonders schön und festlich hergerichtet hatte  […] und mich, mich ruppigen Gesellen im dicken Pelz, mich nannten sie den rauhen Percht, den Ruppricht. Aber trotz meiner rauhen Schale und meines bereiften Bartes hatten sie mich alle gern. […] Und deshalb, meine ich, solltet Ihr mal einen Augenblick ernst und still sein […] und in mir den uralten Boten Eures Volkes sehen.“[30]

Vom Adventskranz zum Sonnwendkranz, von der Weihnachtskrippe zum Märchengarten

Auch die Tradition des Aufstellens eines traditionellen Adventskranzes war nun nicht mehr zeitgemäß: Der Adventskranz wurde durch den Sonnwendkranz – meist mit Sonnenrad- oder Wikinger-Motiven – oder den Lichterkranz ersetzt, die Kerzen symbolisieren nicht mehr die vier Adventssonntage, sondern als „Wünschelichter“ die vier Jahreszeiten. Passend zum Anzünden der „Wünschelichter“ wurden nun Lichtersprüche vorgetragen, die in entsprechenden Weihnachtsheften „vorgeschlagen“ wurden.

Lichtersprüche

Beim Anzünden der Lichter können folgende Verse gesagt werden:

Vater:
Die Sonne ist durchs Jahr gerollt,
jetzt ist sie schwach und klein.
Doch bald wird sie mit ihrem Gold
groß und voll Wärme sein.
So schmücken wir den Sonnwendkranz
für seinen neuen Lauf
und stecken ihm mit hellen Glanz
vier rote Wünschelichter auf:

Erstes Kind:
Ich bringe mein Licht der Mutter dar,
sie sorgt für uns Kinder das ganze Jahr.

Zweites Kind:
Mein Licht soll für alle Leute brennen,
die heute nicht Weihnachten feiern können.

Drittes Kind:
Ich bringe mein Licht für alle Soldaten,
die tapfer die Pflicht für Deutschland taten.

Viertes Kind:
Mein Wünschelicht sei dem Führer geschenkt,
der immer an uns und Deutschland denkt.


„Die Kinder können auch noch mehr Sprüche sagen, die Mutter selbst vor Weihnachten machte und die Kinder lehrte. Sie können sich auf liebe Angehörige, auf die Heimat oder den vielleicht abwesenden Vater beziehen.“[31]

In zahlreichen Familien- und Frauenzeitschriften sowie Weihnachtsheften wurden Bastelanleitungen für naturalistischen Weihnachts- und Tischschmuck verbreitet. Aus Tannen- und Buchsbaumzweigen, Äpfeln, Nüssen, Holzscheiben und Kartoffeln wurde Kerzenhalter gebastelt. Besonders beliebt war der sogenannte Klausenbaum aus Kartoffeln und Tannenzweigen.[32] Darüber hinaus wurde der klassische Adventskranz aus Tannengrün zu einem grünen Kranz in Form eines Sonnenrades oder Hakenkreuz mit einer zentralen Kerze „modifiziert“.

Julleuchter

Besonders in den SS-Verbänden waren die okkultistische Ideen und das „Neugermanentum“ weit verbreitet. Ab 1938 wurde den Angehörigen der SS von Heinrich Himmler ein sogenannten Julleuchter als Weihnachtsgabe überreicht. Diese aus gebranntem Ton bestehenden, mit Runen und altgermanischen Sinnbildern verzierten Kerzenleuchter wurden größtenteils für die SS-eigene Porzellanmanufaktur Allach[33] in den Konzentrationslagern Dachau und Neuengamme in großen Stückzahlen gefertigt. Neben den Julleuchtern aus Keramik waren zahlreiche Modelle aus Holz, meist mit einer zentralen Sonnenscheibe oder anderen Motiven aus der germanischen Mythologie weit verbreitet.

Auch die in vielen Familien über Generationen vererbte Weihnachtskrippe sollte einer Waldlandschaft mit Tiermotiven aus Holz oder Pappe weichen, die unter dem Namen Weihnachtsgärtlein oder Märchengarten propagiert wurde. Gleichzeitig erschienen zahlreiche Publikationen, in denen die Weihnachtsgeschichte verunglimpft wird: Die anbetenden Hirten wurden als volkstümliche Gruppe dargestellt,[34] die „zur Wintersonnenwende blasend durch die Fluren zog.“[35] Anstelle der traditionellen Weihnachtsgeschichte wurden nun zumeist Märchen vorgetragen. Dabei nahm die Geschichte um Frau Holle eine zentrale Stellung ein, neue schwulstig-romantisierende Märchen wie „Weihnachten im Walde“ von Hildegard Rennert wurden mit großen medialem Aufwand verbreitet[36], um die Akzeptanz des „Märchengartens“[37] als Ersatz für die Weihnachtskrippe zu erhöhen.

Der artgerechte Weihnachtskalender: Vorweihnachten

Mit der Streichung des Advents aus dem offiziellen Sprachgebrauch fiel auch der traditionelle Adventskalender der Zensur zum Opfer. Aufgrund seiner großen Beliebtheit wurde er durch einen Kalender Vorweihnachten ersetzt, herausgegeben vom Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP.

Auf den ersten Blick ein buntes, wieder verwendbares Weihnachtsheft, wurde damit vor allem Kindern auf subtile oder auch ganz offene Art und Weise das nationalsozialistische Gedankengut vermittelt. Neben einer Auswahl an nationalsozialistischen Weihnachtsliedern, Bastelanleitungen für hölzernen Weihnachtsbaumschmuck in Form von Runen und Sonnenrädern, sogenannten Weihnachtsgärtlein und Klausenbäumen aus Kartoffeln, Backanleitungen für Sinngebäck[38] enthielt der Kalender eine klare Ausrichtung auf militärische Inhalte, wie zum Beispiel das Blatt Wir bauen Schneebunker und Schneemänner[39] oder Kinder malen (brennende russische Panzer und zerstörte englische Schiffe).[40] Einen großen Raum nahm inhaltlich die Auslegung der sogenannten Ahnen- und Sippenlehre[41] und Herleitung der Bedeutung von Runen und Sinnbildern[42] ein. Als Ersatz für die traditionelle Weihnachtsgeschichte finden sich in den Kalendern eine Auswahl von alten und neuen Märchengeschichten.

Der Kalender Vorweihnachten erschien in den Jahren 1942[43] und 1943[44] mit fast identischem Inhalt. Die Gestaltung der Kalenderblätter wurde jedoch der jeweiligen militärischen Situation an der Front angepasst. Während 1942 das Kalenderblatt „Noch 1 Tag bis Weihnachten“ mit einer Ziergirlande versehen war, in der alle Frontabschnitte vom Atlantik über Afrika, dem Osten bis nach Norwegen verzeichnet waren, wurde 1943 aufgrund des veränderten Frontverlaufs dieses Element retuschiert. Auch der Begleittext wurde der militärischen und politischen Lage angepasst:


In den Jahren des Krieges wie des Friedens darfst
du niemals mehr den stillen Dank und das verpflichtende
Gedenken an jene vergessen, deren Opfer dir die
geborgene Weihnachtsruhe der Heimat ermöglichten,
deshalb brenne am Fest in jedem Hause ein Licht
für alle die getreuesten, die an den weiten Fronten
des Großdeutschen Reiches ewige Wache halten.

Kalenderblatt: 1 Tag vor Weihnachten 1942[45]


In den Jahren des Krieges wie des Friedens darfst
du niemals mehr den stillen Dank und das verpflichtende
Gedenken an jene vergessen, deren Opfer dir die
weihnachtliche Feier ermöglichten,
deshalb brenne am Fest in jedem Hause ein Licht
für alle die getreuesten, die an den weiten Fronten
dieses Krieges Ewige Wache halten.

Kalenderblatt: 1 Tag vor Weihnachten 1943[46]


Die kleinen textlichen Veränderungen spiegeln die Situation in Deutschland wider, wo viele Städte täglich dem Luftkrieg ausgesetzt und Millionen von Wohnungen zerstört waren. Hier konnte von geborgener Weihnachtsruhe keine Rede mehr sein, und der Terminus wurde durch ein schlichtes weihnachtliche Feier ersetzt. Ebenso zeigt sich in der Streichung des Begriffes Großdeutsches Reich im Kalender 1943 die veränderte militärische Lage an den Fronten.

Vom Christbaum zur Jultanne

Datei:Nationalsozialistischer Weihnachtsbaum.jpg
„Artgerechter“ Weihnachtsbaum mit Sinngebäck, Runen und Radkreuzen
WHW-Sammelfiguren „Deutsche Märchen“ als Weihnachtsbaumschmuck

Der geschmückte Christbaum galt lange Zeit als das Symbol der deutschen Weihnacht. Der meist vererbte Christbaumschmuck mit Engeln, glitzernden Kugeln, Lametta, Engelshaar und Christbaumspitzen wurde nun als altmodischer Kitsch verunglimpft.[47]

Gleichzeitig wurden Vorschläge unterbreitet, wie der „artgerechte deutsche“ Lichterbaum, die Jultanne, zu gestalten sei: Äpfel, Nüsse und selbstgebackenes Sinngebäck wurden ergänzt durch Laubsäugemotive von Tieren und germanischen Symbolen, Runen oder gekauftem Julschmuck. Der Jul- oder Weihenachtsschmuck ähnelte den traditionellen Christbaumkugeln – allerdings mit aufgeprägten Runen, Hakenkreuzen und zahlreichen germanischen Symbolen. Ab 1934 war das Hakenkreuz offiziell als Weihnachtsschmuck zugelassen.[48]

Gerne wurde es auch gesehen, wenn Sammelfiguren des Winterhilfswerkes den Lichterbaum schmückten. Die gläserne Christbaumspitze wurde durch selbstgebastelte „Sonnenräder[49] ersetzt, als Christbaumständer dienten häufig hölzerne Gestelle in Form von Radkreuzen.

In einigen Haushalten wurde auch der mit Buchsbaum, Äpfeln und Nüssen und germanischen Symbolen verzierte Julbogen aufgestellt. Die Julbögen, die im Norden Deutschlands auch traditionell als Friesenbäume bezeichnet werden, wurden häufig mit selbstgebackenen oder hölzernen germanischen Sinnzeichen, Nornen und vier Kerzen dekoriert.[50] Die Form des Bogens stellt das Sinnbild des Sonnenlaufs und vereinigt die Symbole der Fruchtbarkeit, des Lichts und des neues Lebens. Vorschläge zur Herstellung und Dekoration derartiger Julbögen wurden in vielen Frauenzeitschriften, wie beispielsweise der NS-Frauenwarte verbreitet.[51]

Das Problem mit den christlichen Weihnachtsliedern

Viele deutsche Weihnachtslieder haben eine sehr alte Tradition und gehen auf Gesänge zurück, die während der Festgottesdienste gesungen wurden. Ursprünglich in Lateinisch wurden viele in mittelalterlicher Zeit teilweise oder ganz übersetzt, z.B. „In dulci Jubilo – Nun singet und seit froh“. Eine andere Wurzel der Weihnachtslieder, wie z.B. von „Joseph, lieber Joseph mein“, liegt im Weihnachtsbrauch des symbolischen „Kindelwiegens“ des Jesuskindes in der Krippe, der vor allem in mittelalterlichen Frauenklöstern üblich war. Das älteste überlieferte deutschsprachige Weihnachtslied „(Nun) Sei uns willkommen, Herre Christ, der du unser aller Herre bist“ stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert aus Aachen („Aachener Schöffenlied“).[52] Die traditionellen christlichen Weihnachtslieder waren tief im Gedankengut der Menschen verankert und wurden oft und gern bei allen weihnachtlichen Feierlichkeiten gesungen.

Die nationalsozialistischen Ideologen versuchten die Weihnachtslieder systematisch durch Umtexten zu „entchristlichen“ und zu „germanisieren“.[53] Einige von ihnen, wie Tochter Zion freue dich, Du lieber heiliger frommer Christ oder Zu Bethlehem geboren wurden bei offiziellen Feiern durch die Zensur direkt verboten.[54] Als „unbedenklich“ hingegen erschienen den Machthabern O Tannenbaum und Morgen Kinder wird’s was geben. Andere, wie Stille Nacht, heilige Nacht, Leise rieselt der Schnee, Ihr Kinderlein kommet oder Es ist ein Ros entsprungen wurden „umgedichtet“ und z.T. völlig sinnentstellt. Trotz intensiver Verbreitung der neuen Liedtexte über die Massenmedien und auf Großveranstaltungen konnten sie sich besonders im familiären Kreis nicht gegen die traditionellen Weihnachtslieder durchsetzen. Neue, ganz in der nationalsozialistischen Ideologie verwurzelte „Weihenachtslieder“ wurden massiv im Rundfunk, in Schulen und Massenorganisationen verbreitet. Die meisten der neuen Weihnachtslieder waren durch eine schwülstige Lyrik mit übersteigertem Pathos gekennzeichnet.[55] Das bekannteste unter ihnen Hohe Nacht der klaren Sterne (1936).[56] stammt von Hans Baumann, der sich bei den Nationalsozialisten bereits 1932 mit dem Lied der Deutschen Arbeitsfront Es zittern die morschen Knochen einen Namen gemacht hatte. Nach 1945 nur noch selten rezipiert, wurde es von Heino auf einem 2003 erschienen Weihnachtsalbum nochmals aufgelegt.[57]

Die manipulierten Weihnachtslieder

Von einigen traditionellen Liedern, wie beispielsweise Es ist ein Ros entsprungen existierten gleich mehrere Neudichtungen, die bei offiziellen Feiern gesungen wurden, im familiären Kreis aber wenig Verbreitung fanden. Selbst das bekannteste deutsche Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht wurde 1942 umgedichtet: aus dem „trauten hochheiligem Paar“ wurde nun der „strahlende Lichterbaum“ und „Christ, in deiner Geburt" wurde zu „Werdet Lichtsucher all!“ umgeschrieben. Die folgende Gegenüberstellung veranschaulicht einige dieser Umdichtungen:

  • Es ist ein Ros entsprungen

Es ist ein Ros entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaja sagt,
ist Maria, die reine,
die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ewgen Rat,
hat sie ein Kind geboren,
und blieb eine reine Magd.

katholisches Kirchenlied (1599)[58]

Uns ist ein Licht erstanden
in einer dunklen Winternacht.
So ist deutschen Landen,
der Glaube neu entfacht.
Es kommt der Sonne Schein!
Nach vielen harten Tagen,
muß Sieg und Frieden sein.

Den Müttern an der Wiege,
den Kindlein sei beschert,
durch unsere Kraft im Kriege,
Ein Leben glückbeschwert!
Gott mach das Herze weit,
daß es dies Licht bewahre,
durch jede dunkle Zeit.

Umdichtung 1942[59]

Nun leuchtet's in den Herzen
Und aller Mütter Traum
Blüht leis in lichten Kerzen,
Jung grünt der Lebensbaum.
Die liebe Weihnachtszeit
Sagt von stets neuen Werden
Und Gottes Ewigkeit.

Will auch ein Jahr sich legen,
Dem nächsten reicht's die Hand,
Viel hundert Keime regen
sich bald im weiten Land.
Viel tausend Kinderlein
Sind unsres Volkes Morgen,
Des laßt uns fröhlich sein!

Umdichtung 1943[60]


  • Ihr Kinderlein kommet

Ihr Kinderlein kommet
Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall,
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl
in reinlichen Windeln das himmliche Kind,
viel schöner und holder als Engel es sind.

Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Jospeh betrachten es froh;
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

Urfassung 1837[61]

Ihr Kinderlein kommet
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch her
vernehmet zur Weihnacht die uralte Mär
und seht, welch ein Baum trotz der eiskalten Zeit
geschmückt ist mit grünem, lebendigen Kleid.

Die Lichterlein blitzen und blinken soviel
und leuchten zu Jubel und kindlichem Spiel
und jedes hat seinen hellflimmernden Schein
und ladet zu Heimkehr und Andacht uns ein.

Das deutet auf uralte Zeiten zurück
und lenkt auf die Sitte der Ahnen den Blick
und lehrt, daß dies Erbe bis heutigem Tag
und weiter in Zukunft bewahrt bleiben mag.“

Umdichtung 1943[62]


  • Leise rieselt der Schnee

Leise rieselt der Schnee
Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht,
hört nur, wie lieblich es schallt,
freue Dich, Christkind kommt bald!

Urfassung 1895[63]

Leise rieselt der Schnee
Sonne steiget empor
Kraft und Einheit drängt vor,
Glauben an Deutschland erwacht,
bricht durch die dunkele Nacht.

Umdichtung 1943[64]


Eines der umgedichteten Weihnachtslieder, das ursprünglich als Aargauer Sterndrehermarsch bekannt wurde, hat sich bis in die Gegenwart[65] in einer leicht abgewandelten Fassung der Umdichtung von Paul Hermann (1939) im Liedgut erhalten:

  • Es ist für uns eine Zeit angekommen

Es ist für uns eine Zeit angekommen,
sie bringt uns eine große Gnad:
Unser Heiland Jesus Christ,
der für uns, der für uns,
der für uns Mensch geworden ist.

Aargau 1902[66]

Es ist für uns eine Zeit angekommen,
Sie bringt uns eine große Freud'.
Übers schneebeglänzte Feld,
wandern wir, wandern wir,
durch die weite, weiße Welt.

Umdichtung 1939[67]


Sinngebäck, Julhirsch & Juleber

Julbogen mit Sinngebäck

Selbst vor der heimischen weihnachtlichen Backstube machte der ideologische Wandel nicht halt. Der allseits beliebte und traditionelle Christstollen und die Weihnachtsplätzchen in Form von Herzen, Sternen und Tannenbäumen sollten neuen Motiven weichen, wie Runen, Sinnbildern, Jahres- und Sonnenrädern sowie germanischen Tiersymbolen[68] aus der Mythologie, wie dem Juleber oder dem Julhirsch. Juleber werden traditionell in nordischen Ländern aus dem letzten geernteten Korn gebacken, über die Wintersonnenwende aufgestellt und im Frühling an das Vieh verfüttert, um die Kraft des Kornes in das neue Jahr zu übertragen. In zahlreichen Publikationen, wie der NS-Frauen-Warte[69] Rezeptblättern des „Zeitgemäßen Haushaltes“, in Weihnachtsbüchern und „Vorweihnachtskalendern“, aber auch von bekannten Backzutatenherstellern wurden entsprechende Rezepte für derartige Gebäcke verbreitet und die germanischen Sinnbilder erklärt. Besonders beworben wurde das Sinngebäck in Form von Sieg- und Odal-Runen sowie Jahresrädern, die in erster Linie nicht zum Verzehr sondern als Schmuck des Julbogens und für den artgerechten Weihnacht- oder Lichterbaum bestimmt waren. Selbst die handwerkliche Tätigkeit zur Herstellung von Backwaren wurde zu einer spirituellen Handlung verklärt:

„Das ist kein gewöhnlicher Pfefferkuchen mehr. Das hat irgendwie einen heimlichen Sinn. Darum darf man die Zeichen nicht dutzendweise mit der Blechform austechen. Mit der Hand muss man formen und andächtig muss es geschehen.“[70]

Während der Vorweihnachtszeit im Krieg wurden ständig neue „zeitgemäße“ Rezepte in den Frauen- und Familienzeitschriften verbreitet. Neben haltbaren und nahrhaften Keksrezepten für das Feldpostpäckchen wurden Vorschläge unterbreitet, wie man ohne beziehungsweise mit geringem Einsatz von Fett und Zucker, Gebäck, wie Kriegsstreuselkuchen, Graupen-Krokant[71] oder Honigkuchen ohne Fett[72] herstellen kann.

Besonders während des Krieges wurde der Herstellung von Weihnachtsgebäck von den nationalsozialistischen Ideologen in Bezug auf die Moral der kämpfenden Truppe ein hoher Stellenwert beigemessen. Der Reichsauschuss für Volkswirtschaftliche Aufklärung veröffentlichte daher im Zuge der immer schlechter werdenden Versorgungslage zahlreiche Behelfsrezepte und Surrogate:

„Fettsparendes“ Notrezept für einen Weihnachtsstollen 1939
  • ein Ei lässt sich durch einen Löffel Milch ersetzen;
  • fehlende Fette wurden mit geriebenen, gekochten Kartoffeln gestreckt;
  • Ersatzhonig wurde aus einer Mischung von Buttermilch und Zucker gekocht;
  • Nüsse für Krokant wurden durch Graupen ersetzt;
  • „Falsches Marzipan“ wurde aus Kartoffeln und Bittermandelaroma hergestellt;
  • anstelle von Zitronat konnte geschnittener Kürbis verwendet werden;
  • Kuchenteig wurde beispielsweise mit geraspelten Möhren gestreckt.[73]

Auch die Hersteller von Backzutaten veröffentlichten ihre abgewandelten Rezepte häufig mit einem ideologischen Vorwort, in dem die Wertigkeit der häuslichen Tätigkeit der Frauen dem Kriegseinsatz der Männer gleichgestellt wurde:

„Die deutsche Hausfrau sieht sich in dem Lebenskampf des deutschen Volkes plötzlich in die vorderste Linie der Abwehrschlacht gestellt.“[74]

Propaganda unterm Gabentisch: Weihnachtsgeschenke im Nationalsozialismus

Nationalsozialistische Zinnsoldaten
Weihnachtsprospekt, Ende 1930er Jahre
Deckel einer Taschenuhr umgearbeitet zu Schmuck, Weihnachten 1944
Blumenvase umgearbeitet aus einer Granatenhülse, Weihnachten 1944

Seit Beginn der 1930er Jahre ist eine starke Tendenz zu einer Militarisierung des Weihnachtsfestes unter anderem an den Spielzeug-Weihnachtskatalogen ablesbar, in denen der Anteil an Kriegsspielzeug rapide zunahm. Neben Festungen, Panzern, Zinnsoldaten in Jungvolk-, SA- und SS-Uniformen wurde in Spielzeugkatalogen unter anderem auch der „Wagen des Führers“[75] beworben. Bezeichnend für diese Zeit waren Zeitungsanzeigen wie die der Firma Dianawerk: „Für Mädchen die Puppe, für den Knaben ein Diana-Luftgewehr!“[76]

In Zeitungen wurden zahlreiche Anzeigen für den Kauf von Abonnements für die Reichszeitung Die HJ – das Kampfblatt der Hitler-Jugend oder Das Deutsche Mädel als Weihnachtsgeschenk geschaltet. Auf dem Wunschzettel vieler Jugendlicher stand in dieser Zeit auch eine neue Uniform der Hitlerjugend oder des Bundes Deutscher Mädel.

Das nationalsozialistische Erziehungsziel zeigt sich auch in der Auswahl der besonders geworbenen Spielzeuge. Während die Mädchen traditionell mit Puppen, nationalsozialistsich dekorierten Puppenstuben[77] und entsprechendem Zubehör auf ihre zukünftige Mutterrolle vorbereitet wurden, führte man die Jungen bereits Mitte der 1930er Jahre „spielerisch“ an den Waffendienst heran.

Aktuelle politische Ereignisse wurden in Brett- und Kartenspielen aufgegriffen und propagandistisch aufgearbeitet, wie beispielsweise das Brettspiel „Reichsautobahnen im Bau“. Anlässlich der „Rückkehr der Ostmark und des Sudetenlandes 1938“ ins Reich erfolgte die Markteinführung des Brettspieles „Reise durch Großdeutschland“.[78] Während des Krieges wurden militärische Themen bei der Gestaltung des Spielzeuges aufgegriffen, wie der Seekrieg gegen England im Brettspiel „Wir fahren gegen Engeland“, das „Wehrschach“[79] oder das „Adler Luftverteidigungsspiel“[80]. Ziel der zunehmenden Militarisierung des Spielzeuges war eine gezielte Indoktrination der Kinder und Jugendlichen sowie eine Vorbereitung auf den zukünftigen Kriegseinsatz.[81] Selbst die nationalsozialistische Rassenpolitik sollte spielerisch vermittelt werde, wie exemplarisch das Brettspiel „Juden Raus“ oder das Kinderbuch „Der Giftpilz“ zeigt.[82]

Während des Krieges veränderten sich auch die Weihnachtswünsche der Kinder. Viele Betriebe wurden auf kriegswichtige Produktion umgestellt, Spielzeug wurde kaum noch produziert. Zahlreiche Zeitschriften enthielten Rubriken mit Anleitungen zum Basteln von Weihnachtsgeschenken aus „Resten“[83] und Materialien aus der Natur.[84] Kleidungsstücke wurden umgearbeitet, Stoffreste beispielsweise zu Puppenkleidung vernäht. Um den Mangel an käuflichem Spielzeug zu kompensieren, wurden an sogenannten „Heimabenden“ der Hitlerjugend, des Bundes Deutscher Mädel oder des NS-Frauenwerkes Weihnachtsgeschenke gebastelt.

Die Umarbeitung von ungewöhnlichen Materialien, wie beispielsweise Geschosshülsen und kaputten Gebrauchsgegenständen zu Geschenken war kennzeichnend für die letzten Kriegsweihnachten. In Zeitschriften wurden in der Vorweihnachtszeit Werbeanzeigen abgedruckt, in denen die Kundschaft auf die Zeit nach dem Krieg auf ein bestimmtes Produkt vertröstet wurde.

Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes (WHW)

„Opfere auch Du!“ WHW-Werbetafel in Nürnberg

Angesichts der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre sah sich die damalige Regierung unter Reichskanzler Heinrich Brüning im Winter 1931 veranlasst, erstmals eine landesweite Sammelaktion durchzuführen, um die Notstände in der Bevölkerung zu lindern.[85] Nach der Machtübernahme 1933 erkannten die Nationalsozialisten schnell das Potential der Sammelaktion für propagandistische Zwecke. Die Organisation der nationalsozialistischen Winterhilfe wurde 1933 zunächst dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels unterstellt und später von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt organisiert.[86] Die „Erste Winterhilfsaktion gegen Hunger und Kälte“ wurde im September 1933 von Adolf Hitler eröffnet. Am 1. Dezember 1936 erfolgte die Überführung des WHWs mit dem „Gesetz über das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes“ (RGBl. I, S. 995) in eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts, die erneut dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda unterstellt wurde.

Die straff durchorganisierten Kampagnen mit Haus- und Straßensammlungen appellierten vordergründig an christliche Nächstenliebe und die „Solidarität mit den notleidenden Volksgenossen“. Gleichzeitig wurde ein enormer psychologischer Druck auf diejenigen ausgeübt, die sich der Sammelaktion zu entziehen versuchten, da die Belege für die geleisteten Beiträge – Abzeichen[87] und Türplaketten – sichtbar an der Kleidung getragen oder außen an der Wohnungstüre angebracht wurden und so Auskunft über die Spendenbereitschaft eines jeden Auskunft gegeben haben.

Als Zielvorgabe für die Höhe der Spende war 10% der Lohnsteuer vorgesehen.[88] Gleichzeitig appellierten die Abzeichenserien auch an die Sammelleidenschaft besonders der Kinder, die selbst in die Sammelaktionen eingebunden wurden. Bereits in Schulbüchern, wie der „Fibel für die deutsche Jugend“ und in Rechenheften, wurden Text- und Rechenaufgaben thematisch um die Sammelaktion des WHW konstruiert. Gleichzeitig wurde die Fähigkeit der Kinder und Jugendlichen genutzt, Sammelgegenstände besonders leicht memorieren zu können. Es ist über die WHW-Sammelalben vielfach gelungen, bei den Kindern und Jugendlichen unterbewusst ein beachtliches Fachwissen und in Landeskunde und Geschichte zu vermitteln.[89]

Öffentliches Eintopfessen zu Gunsten des WHW in Worms

Die Abzeichen für das Winterhilfswerk wurden besonders in notleidenden Regionen in Deutschland gefertigt, wie die Holzfiguren für den Weihnachtsbaum aus dem Erzgebirge, Anstecker aus Plauener Spitze, Glasschmuck aus Gablonz, Kunstseidenblumen aus Sebnitz und Glasabzeichen aus Lauscha in Thüringen. Zunächst waren die meisten Abzeichen Motiven aus der Natur, Heimat und dem Brauchtum entlehnt, später kamen auch Motive mit Runen, Standarten und Waffengattungen hinzu. Einige der Sammelalben, die jeweils 200 Bilder umfassten, dokumentierten auch biografische Stationen von Hitlers Leben. Ein seltenes Sammelalbum, das auf Anregung von Heinrich Himmler aufgelegt wurde, der dem Okkultismus nahe stand, beschäftigte sich mit mit der Geschichte der sogenannten „Geheimen Mächte“.[90]

Die WHW-Sammelaktionen fanden jeweils von Oktober bis März statt, begleitet durch breit angelegte Berichterstattung in den Medien. Meist unterstützten prominente Künstler öffentlichkeitswirksam die Sammlungen des WHW.[91] Zu Anlässen wie dem Tag der Wehrmacht warb man besonders eindringlich um Spenden. Die Straßensammlung des WHW kurz vor Weihnachten wurde von der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel durchgeführt. Nach Einführung des sogenannten Eintopfsonntages[92] wurde erwartet, dass die Familien das eingesparte Geld vom Sonntagsessen dem WHW stifteten.

Kriegsweihnachten

Weihnachtsfeier 1940 der Waffen-SS mit Adolf Hitler

Während der Kriegsweihnachten 1939 bis 1944 bemühten sich die „nationalsozialistischen Feiergestalter“, eine enge symbolische Beziehung zwischen den Frontabschnitten und der Heimat zu inszenieren, zumal besonders in diesen Zeiten in vielen Familien aufgrund der langen Trennung und der Verluste von Familienangehörigen eine eher gedrückte Stimmung [93] vorherrschte.

„Kriegsweihnachten! Gerade jetzt erkennen wir die letzten Werte unserer Rasse, die im jubelnden und trotzigen Aufstand gegen die Dunkelheit gegen den Zwang, gegen jeden unwürdigen Zustand sich zur befreienden Tat erhebt.“[94]

Während der letzten Kriegsjahre wurde das Weihnachtsfest von der nationalsozialistischen Propaganda zu einem kultisches Fest der Totenverehrung stilisiert, wie ein Ausschnitt aus einem 1943 gedruckten Text des millionenfach gedruckten Buches „Deutsche Kriegsweihnacht“ veranschaulicht:

„Einmal im Jahr, in der heiligen Nacht, verlassen die toten Soldaten die Wacht, die sie für Deutschlands Zukunft stehen, sie kommen ins Haus, nach Art und Ordnung zu sehen. Schweigend treten sie ein in den festlichen Raum – den Tritt der genagelten Stiefel, man hört ihn kaum. Sie stellen sich still zu Vater und Mutter und Kind, aber sie spüren, dass sie erwartete Gäste sind: Es brennt für sie eine Kerze am Tannenbaum, es steht für sie ein Stuhl am gedeckten Tisch, es glüht für sie im Glase dunkel der Wein. […] Wenn dann die Kerzen am Lichtbaum zu Ende gebrannt, legt der tote Soldat die erdverkrustete Hand jedem der Kinder leise aufs junge Haupt: Wir starben für euch, weil wir an Deutschland geglaubt. Einmal im Jahr nach der heiligen Nacht, beziehen die toten Soldaten wieder die ewige Wacht.“[95]

Gleichzeitig wurde während des Krieges auch das Weihnachtsfest verstärkt propagandistisch benutzt, um die Überlegenheit der deutschen Kultur über die der Kriegsgegner zu demonstrieren:

„Laßt uns einem Atemzug vor unserem Tannenbaum bedenken, daß der Bolschewismus das Weihnachtsfest mit Stumpf und Stiel ausgerottet und daß der Amerikanismus es zu einem Rummel mit Jazz und Barbetrieb verunstaltet hat, dann wissen wir, daß wir auch im Kriege, nein gerade im Kriege Weihnachten in der Familie begehen müssen, denn auch dafür, daß wir dieses Fest behalten und gestalten dürfen, stehen unsere Soldaten die Wacht.“[96]

Weihnachten in der Heimat

Weihnachtspakete für das Winterhilfswerk

Bedingt durch den Arbeitskräftemangel infolge der Einberufung der Männer zum Wehrdienst trugen die Frauen vielfach die gesamte Verantwortung für die Erziehung der Kinder, die Führung des Haushaltes und besonders in den letzten Kriegsjahren für die Beschaffung von Lebensmitteln. Vielfach mussten die Frauen improvisieren, um der Familie ein adäquates Weihnachtsfest zu gestalten. Lebensmittelmarken wurden wochenlang aufgespart, um sie in Weihnachtssonderzuteilungen gegen Lebensmittel eintauschen zu können.[97] Infolge der zahlreichen Luftangriffe, Zerstörungen der Wohngebäude und Evakuierungen war es vielen Familien in der Heimat in den letzten Kriegsjahren ohnehin nicht mehr möglich, ein friedliches Weihnachtsfest zu feiern. Vielfach machte sich Resignation und Sarkasmus breit.[98] Seitens der nationalsozialistischen Propaganda wurde die „Deutsche Mutter“ als das Pendant zum „Deutschen Kriegshelden“ inszeniert.

Fahrbare Feldpostannahme in Cottbus

Um die Einheit der Volksgemeinschaft, die enge Verbindung zwischen der Front und der Heimat zu demonstrieren, wurde von staatlicher Seite ein besondere Augenmerk auf eine funktionierende Feldpost gelegt. Kinder wurden in der Schule aufgefordert, Briefe an den Vater „im Felde“ zu schreiben. Besonders in der Weihnachtszeit wurde der Versand der Weihnachtspäckchen von zahlreichen Massenorganisationen an „Heimabenden“ organisiert und in einem gewissen Maße auch überwacht. Die Maße der Feldpostpäckchen waren in der Regel genormt und durften 1 kg Gewicht nicht überschreiten, zeitweilig wurde das zulässige Gewicht auf 100 g gesenkt, was die Angehörigen vor eine besondere Herausforderung stellte-

Das Vorbereiten und Versenden von Feldpostpäckchen, unterstützt durch prominente Künstlerinnen wurde medienwirksam in der Deutschen Wochenschau und in zahlreichen Bildreportagen in Szene gesetzt. Auch die Bescherung von Soldaten im Lazarett durch Kinder oder Jungmädel gehörte zu den bevorzugten Motiven der weihnachtlichen Berichterstattung.

Weihnachten an der Front

„Vorweihnachten“ im Bunker 1944

Der Inszenierung der Weihnachtstage an der Front wurde von den Propaganda-Kompagnien der einzelnen Truppenteile besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Aufwendig gestaltete Bild- und Filmreportagen in der Deutschen Wochenschau, der Frontschau und den Monatbildberichten der NSDAP sollten ein möglichst perfekt inszeniertes, harmonisches Bild von den Weihnachtsfeiern an der Front vermitteln.[99] Wirkungsvoll wird in allen Berichten der Weihnachtsbaum, als das deutsche Symbol der Weihnacht in Szene gesetzt, ganz gleich ob an der Afrika-Front oder in U-Booten. Gleichzeitig wurden romantisierende und verklärte Vorstellungen vom Leben an der Front medienwirksam in die Heimat gesendet. Unzählige Berichte über – in der Realität nur selten stattgefundenen – „Bastelabende“ für Weihnachtsgeschenke in Bunkern, Unterständen und an Front wurden im Filmen und Zeitschriften verbreitet.[100]

Für einzelne Truppenteile, aber auch Verbände der SS wurden von den Propaganda-Kompagnien spezielle Weihnachtsgedenkschriften herausgegeben, die bei den „Weihnachtsfeiern der Kameradschaft“ verteilt wurden.

Besonders in den ersten Kriegsjahren wurde medienwirksam und mit viel technischem Aufwand insbesondere an der Hand verwundeten Soldaten die Möglichkeit gegeben, „sprechende Feldpostbriefe“ zu versenden. Die Aufnahmen wurden meist in Lazaretten auf Schallfolien, sogenannte Decelith-Folien, geschnitten, die auf jedem Plattenspieler oder Grammophon mit einer beigefügten Spezialnadel mit 78 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden konnten.[101]

Einen großen Raum nahmen bei der Berichterstattung Erinnerungsberichte über „Weihnachten im Felde 1914–17“ ein. Zahlreiche Texte, Feldpostbriefe und Gedichte, die in dieser Zeit entstanden, wurden in den Weihnachtspublikationen des Hauptkulturamtes der Reichspropagandaleitung der NSDAP erneut veröffentlicht.[102] Das Gedicht Soldatenweihnacht im Weltkrieg des Schriftstellers Walter Flex, der 1917 gefallen war und von den Nationalsozialisten in besonderer Weise verehrt wurde, ist eines der prominentesten Beispiele für das Aufgreifen des Mythos der Soldatenweihnacht aus dem Ersten Weltkrieg.

Soldatenweihnacht im Weltkrieg

Einsame Wacht,
Schneekühle Nacht!
Es knarrt der Frost im Eise
Der Sturm singt harsche Weise,
Der Friede, den ich Preise,
Der ist in Bann und Acht.

Brandhelle lobt!
Mord, Haß und Tod,
Sie recken ob der Erde
Zu grauser Drohgebärde,
Daß niemals Friede werde,
Schwurhände blutig rot.

Was Frost und Leid.
Mich brennt ein Eid,
Der glüht wie Feuersbrände
durch Schwert und Herz und Hände.
Es ende drum, wie's ende-
Deutschland, ich bin bereit.[103]


In fast allen Weihnachtsbüchern wurde die Ansprache eines Kavallerie-Kommandeurs Binding aus dem Jahr 1915 unter dem Titel Deutsche Art ist es, Weihnacht zu feiern voran gestellt.

„Keiner unserer Feinde kennt den Zauber, die Macht des Lichterbaumes auf unser Gemüt, auf unsere Kraft. Bleiben wir deutscher Art treu! Denn deutsche Art ist noch ein Größeres, deutsche Tugend, eine vorallem, das ist die Treue! […] Und ist der Krieg keine große deutsche Sache? Bleiben wir also dem Kriege treu, Kameraden! Wenn wir ihm treu bleiben bis zum Ende, so bleiben wir auch dem Vaterland treu. Mit dieser Gewißheit wird uns unser heutiges Kriegsweihnachtsfest nicht zu einer Sentimentalität werden, nicht eine Hingabe an wehmütige Gedanken, sondern zu einem Symbol und sichtbaren Zeichen ungeheurer Gemeinsamkeit in unserer deutschen Art.“[104]

Feldpostbrief, Weihnachten 1942 aus Russland (Kalmückien)

Zahlreiche überlieferte Feldpostbriefe und Augenzeugenberichte zeichnen ein jedoch ganz anderes Bild vom Ablauf der „Weihnachtsfeiern an der Front“. Besonders nach 1942, als sich die militärische Lage entscheidend geändert hat, vermehrten sich Berichte, dass die Soldaten an der Front von der Kommunikation mit der Heimat und den Familien abgeschnitten waren. Briefe und Feldpostpäckchen kamen verspätet oder gar nicht mehr an und vielfach war die Versorgungslage katastrophal, was zu einer zunehmenden Demoralisierung in der kämpfenden Truppe besonders an diesen Tagen führte.[105]

Die aussichtlose militärische Lage verursachte zunehmend Zweifel an den ursprünglichen Kriegszielen, der „Eroberung eines neuen Lebensraums im Osten“. Um die Kampfmoral der Truppen aufrecht zu erhalten, rückte ab 1942 in den Weihnachtsschriften der Wehrmacht zunehmend die Verteidigung der Heimat, der Schutz von Mutter und Kind sowie der Verteidung des deutschen Weihnachtsfestes in den Mittelpunkt der mit großem Pathos vorgetragenen weihnachtlichen Propaganda:

„Das stille Bild der Weihnacht: die Mutter und das Kind auf ihrem Schoß – dieses alte deutsche Bild geht wiederum hinaus nach Osten und Westen. In Nord und Süd wächst es aus den Soldatenherzen auf, und nur härter schließt sich die Faust um das Gewehr, nur schärfer ist der Blick nach vorn gerichtet! Denn dieses Bild erfüllten deutschen Friedens ist Auftrag, ist Verpflichtung, es zu schützen! Und Kinderlachen, Mutterliebe – das alles macht nicht weich und schwach, es wappnet, panzert jedes Mannes Herz, und trotziger nur und entschlossener ist der Schritt in die Ferne.“[106]

Weihnachtsansprachen von Joseph Goebbels

Joseph Goebbels 1942

Zum alljährlichen Weihnachtsritual im Nationalsozialismus zählten die Rundfunkansprachen von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Die Reden zur Deutschen Volksweihnacht waren stets ein Spiegelbild der aktuellen politischen Lage. Im Verlauf des Krieges konnte man auch in den Weihnachtsansprachen die allmähliche Abkehr von Weihnachten als das besinnliche Fest in der Familie hin zum „Fest des nationalen Heldengedenken“ nachzuvollziehen. Weihnachten 1939, dem ersten Kriegsweihnachten, richtete sich die Ansprache vor allem an die aus dem „Saargebiet Evakuierten“ und die ins „Reich umgesiedelten Baltendeutschen“ als die „Träger der großartigsten und modernsten Volkswanderung der neueren Geschichte.“[107] Bereits ein Jahr später wurde von Goebbels das deutsche Volk auf Opferbereitschaft und den Verzicht eingeschworen:

„Darum wollen wir bei diesem Kriegsweihnachtsfest den Kopf hoch tragen und uns als deutsche Menschen und Mitglieder einer großen Volksfamilie fühlen, die ein späteres nationales Glück um so mehr verdient, je bereitwilliger sie die Beschwernisse der Gegenwart auf sich nimmt. Es war seit jeher der tiefere Sinn des Weihnachtsfestes, nicht so sehr den Frieden als Beglückung zu empfinden als vielmehr für den Frieden zu arbeiten und zu kämpfen.“[108]

Im Jahr 1941 stand die Weihnachtsansprache ganz im Zeichen eines sich ständig steigernden, überhöhten Führerkultes. Das deutsche Volk wurde von Goebbels auf die bedingungslose Gefolgschaft Hitlers als Garant für den Sieg eingeschworen.

„In Gedanken an den Führer, der auch an diesem Abend allgegenwärtig da ist, wo Deutsche zusammensitzen, werden wir uns um das Vaterland stellen. Es soll größer, schöner und erhabener aus diesem Kriege hervorgehen. Es soll die stolze und freie Heimat für uns alle sein. Das wollen wir in dieser Stunde dem Führer geloben. Er kann sich auf sein Volk an der Front in der Heimat und in der Welt verlassen. Er führt uns – wir folgen ihm. Von keinem Gedanken des Zweifels belastet, tragen wir hinter ihm die Fahne und das Reich. Fahne und Reich sollen rein und unversehrt sein, wenn die große Stunde des Sieges kommt.“[109]

Einen Tag vor Heiligabend 1942 scheiterte der Ausbruch der deutschen Truppen aus dem Kessel von Stalingrad. Der Untergang der 6. Armee war spätestens seit diesem Tage unvermeidbar. Die Moral und Versorgungslage der eingeschlossenen Truppenverbände war Weihnachten 1942 katastrophal.[110] Von den schätzungsweise 195.000 eingekesselten deutschen Soldaten sollten über 165.000 die Schlacht oder die anschließende Gefangenschaft nicht überleben.[111] Unter dem Eindruck der sich dramatisch ändernden militärischen Lage hielt Goebbels am Weihnachtsabend eine pathetische Ansprache, deren Wortlaut in den folgenden Jahren in unzähligen Weihnachtsveröffentlichungen des Propagandaministeriums wiederholt abgedruckt wurde. Goebbels beschwor in dieser Rede die deutschen Tugenden als die Voraussetzungen für den Endsieg herauf und stilisierte Weihnachten zu einem Fest des Heldengedenkens:

„Unsere Toten sind überhaupt die einzigen, die heute zu fordern haben, und zwar von uns allen, an der Front wie in der Heimat. Sie sind die ewigen Mahner, die Stimmen unseres nationalen Gewissens, das uns ständig antreibt, unsere Pflicht zu tun. Die Mütter, die Trauer um ihre verlorenen Söhne tragen, mögen beruhigt sein. Sie haben ihre Kinder nicht umsonst unter Schmerzen geboren und unter Sorgen erzogen. Sie führten als Männer und Helden das stolzeste und tapferste Leben, das ein Sohn des Vaterlandes führen kann, und krönten es mit dem heroischesten Abschluß, mit dem man es überhaupt zu Ende bringen vermag. Sie opferten sich, damit wir im Lichte stehen […] Umfangen von der hohen Nacht der klaren Sterne schauen wir gläubig und voll Vertrauen in die Zukunft. Das freie kommende Jahrhundert strahlt uns, wie der Dichter sagt, in königlicher Ferne an. es fordert Kampf und Opfer von uns. Aber eines Tages wird es sich uns beugen. Das ist nur noch eine Sache der Zeit und der Geduld, des Mutes und des Fleißes, des Glaubens und des Vertrauens, der Stärke unserer Seelen und der Tapferkeit unserer Herzen.“[112]

Am 24. Dezember 1943, 10  Monate nach der Sportpalastrede, in der Goebbels gegen die Kriegsmüdigkeit der Deutschen aufgrund der sich nun vermehrt einstellenden militärischen Niederlagen rhetorisch anzukämpfen versuchte, stellte er seine Weihnachtsansprache im Rundfunk unter den Leitsatz: „Neugeburt der politischen Welt“.

Die letzte Weihnachtsansprache am 27. Dezember 1944 wurde bereits nicht mehr im gesamten Deutschen Reich im Rundfunk übertragen, da seit Oktober 1944 erste deutsche Großstädte schon nicht mehr im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten befanden. Durchsetzt von Durchhalteparolen und die Einschwörung auf den Glauben an den Endsieg, stellte Goebbels diese Weihnachtsrede unter den Kernsatz „Kampf der harten Herzen“.

Weihnachtsringsendungen

In vielen deutschen Haushalten verbreitet: Der „Volksempfänger“

Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen der Heimat und allen Frontabschnitten zu stärken, wurde von 1940 bis 1943 über Rundfunk am Weihnachtsabend die sogenannte Weihnachtsringsendung ausgestrahlt. Das logistisch äußerst aufwendige propagandistische Hörfunkprogramm des nationalsozialistischen Großdeutschen Rundfunks musste Monate vorher zwischen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, den verschiedenen Wehrmachtsdienststellen und Propaganda-Kompanien sowie der Deutsche Reichspost koordiniert werden.

Weihnachten 1939 im Bunker

Bereits im ersten Kriegsjahr 1939 wurde ein speziell gestaltetes Rundfunkprogramm am Heiligabend ausgestrahlt, mit Schaltungen unter anderem nach Weimar und München, der Ausstrahlung der Weihnachtsansprachen von Rudolf Heß und Joseph Goebbels sowie der Übermittlung von Weihnachtsgrüßen von den Frontabschnitten. Zwischen den festen Sendebeiträgen wurden weihnachtliche und volkstümliche Musikbeiträge gesendet.

Ab 1940 besaßen die Weihnachtsringsendungen Live-Charakter. Unter dem Titel Deutsche Weihnacht 1940 – 90 Millionen feiern gemeinsam – 40 Mikrophone verbinden Front und Heimat sollte das speziell gestaltete Rundfunkkprogramm der „Schaffung einer virtuellen Kriegsgemeinschaft, die die Einheit von Front und Heimat schweißen sollte“ dienen.[113] Psychologisch waren diese Sendungen von großer Bedeutung, um die gedrückte Stimmung in vielen Familien, die durch die Trennung der Familienmitglieder hervorgerufen wurde, in einem „Wir-Gefühl” aufzufangen. Aus zahlreichen zeitgenössischen – wenn auch teilweise kritisch zu betrachtenden – Berichten geht hervor, dass diese Sendungen die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlte.[114] Die für den Sicherheitsdienst der SS angefertigten Stimmungsbilder „Meldungen an das Reich“ verzeichnen – bei aller kritischen Betrachtung – eine durchaus positive Resonanz in der deutschen Bevölkerung.[115][116][117]

In der wissenschaftlichen Literatur wird über den Live-Charakter kontrovers gestritten, zumal nur von wenigen Weihnachtsringsendungen Tondokumente überliefert sind. Es wird angenommen, dass einzelne Beiträge auf Platten[118] aufgezeichnet und dann entsprechender Stelle eingespielt wurden. Insbesondere die Live-Schaltung nach Stalingrad im Jahr 1942 wird stark angezweifelt und man vermutet, dass sie aus dem rückwärtigen Charkow in der Ukraine aufgezeichnet wurde, weil die militärische Lage keine aufwendige Rundfunkschaltung zuließ.[119]

Wochen vorher geprobt, zum Teil aufgezeichnet, wurde mit dem Dialog:

„Achtung, ich rufe noch einmal Stalingrad. – Hier ist Stalingrad. Hier ist die Front an der Wolga. – Achtung, noch einmal die Lappland-Front. – Hier ist die Baracke im finnischen Winterwald. – Achtung, noch einmal Süd-Frankreich. Die Luftwaffe. – Hier ist ein Feldflugplatz in Süd-Frankreich.“

scheinbar eine Live-Schaltung zwischen allen Frontabschnitten suggeriert. Grüße zwischen der Heimat und der Front wurden ausgetauscht und Soldaten konnten sich „spontan“ Weihnachtslieder wünschen, die an allen Fronten dann gemeinsam gesungen wurden.[120] Jedoch bestehen auch hier hinsichtlich der Authentizität und des Live-Charakters dieses Programmpunktes starke Zweifel.[121]

Die letzte Weihnachtsringsendung wurde 1943 produziert, von der jedoch keine Tondokumente erhalten sind. Am Heiligabend 1944 wurde aufgrund der militärischen Lage keine Schaltung zu den Frontabschnitten mehr vorgenommen. Das kurz vor dem Untergang stehende Deutsche Reich besaß aufgrund der Zerstörung vieler Rundfunksendeanlagen[122] nicht mehr die technischen Möglichkeiten, um eine solche aufwendige Schaltung vorzunehmen, zumal sich die Front teilweise schon auf dem Reichsgebiet befand.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Beilstein: Lichtfeier, Sinn, Geschichte, Brauch und Feier der deutschen Weihnacht. 5. Auflage. Deutscher Volksverlag, München 1942.
  • Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht – Das Weihnachtsfest in der Politischen Propaganda. 1. Auflage. Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 218.
  • Richard Faber, Ester Gajek: Politische Weihnachten in Antike und Moderne – Zur ideologischen Durchdringung des Fest der Feste. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1351-4, S. 306.
  • Michael Fischer: Vater steht im Feld und hält die Wacht: Die Schrift Deutsche Kriegsweihnacht als Mittel der Propaganda im Zweiten Weltkrieg. In: Michael Fischer (Hrsg.): Lied und populäre Kultur / Song and Popular Culture. Band 50./51., 2005, ISSN 1619-0548, S. 99–135.
  • Doris Foitzik: Rote Sterne, Braune Runen – Politische Weihnachten zwischen 1870 und 1970 (= Intern. Hochschulschriften. Band 253). Waxmann, Münster 1997, ISBN 3-89325-566-4, S. 276.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. Hrsg.: Thea Haupt. F. Eher Nachf., München 1942.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. Hrsg.: Thea Haupt. F. Eher Nachf., München 1943.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1941.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1942.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1943.
  • Walther Hofer: Der Nationalsozialismus, Dokumente 1933–1945. 50. Auflage. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main 1957 (1. Aufl.), ISBN 978-3-596-26084-3, S. 396.
  • Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorf: Weihnachten im Lichte der Rasseerkenntnis. Ludendorffs Verlag, München 1936.
  • Kerstin Merkel, Constance Dittrich: Spiel mit dem Reich – Nationalsozialistische Ideologie in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 222.
  • Gerhard Müller: Weihnacht der Deutschen. Aus Geschichte und Brauchtum zur Weihnachtszeit. Greiser, Rastatt 1945, S. 110.
  • Helmuth Miethke: Wintersonnenwende, Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann. In: Treuhilde – Blätter für deutsche Mädel. Band 47, Nr. 5. Berlin undatiert, S. 66–68.
  • Heinz Müller: Miniatur-Broschüren des Winterhilfswerkes WHW/KWHW u.a. 1937–1944. Stuttgart 1997.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. Kröner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36802-1, S. 573.
  • Josef Thomik: Nationalsozialismus als Ersatzreligion – Die Zeitschriften „Weltliteratur“ und „Die Weltliteratur“ als Träger nationalsozialistischer Ideologie. Einhard, 2009 Aachen, ISBN ISBN 978-3-936342-73-4(?!), S. 271.
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest – eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit. C. J. Bucher, München und Luzern 1987, ISBN ISBN 3-7658-0273-5(?!), S. 232.
  • Kurt Schäferdiek: Germanisierung des Christentums? In: Der Evangelische Erzieher. Band 48. Frankfurt a.M., Berlin, München 1996, S. 333–342.
  • Björn Ulbrich, Holger Gerwin: Die geweihten Nächte – Rituale der stillen Zeit. Aurun, Uhlstädt 2009, ISBN 978-3-935581-89-9, S. 126.
  • Dominik Schrage: „Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute“ – Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942. In: Politiken der Medien. Band 11, 2005, S. 267–285 (Online-Fassung [PDF; abgerufen am 25. März 2012]).
  • Bernhard Welte: Ideologie und Religion. In: Franz Böckle, Franz-Xaver Kaufmann, Karl Rahner, Bernhard Welte in Verbindung mit Robert Scherer (Hrsg.): Christlicher Glauben in moderner Gesellschaft. Band 21. Herder, Freiburg, Basel, Wien 1980, S. 79–106.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Kaube: Der 25. Dezember: Das Rätsel um das Weihnachtsdatum; Frankfurter Allgemeine Zeitung, Feuilleton vom 24. Dezember 2007
  2. Albert Werminghoff: Zu den bayrischen Synoden am Ausgang des 8. Jahrhunderts. In: Festschrift Heinrich Brunner, Weimar 1910, S. 39–55.
  3. E. R. Carmin: Das schwarze Reich: Geheimgesellschaften. Nicol, Hamburg 2005, ISBN 3-933203-62-7, S. 54–188.
  4. Josef Thomik: Nationalsozialismus als „Ersatzreligion.“ Einhard, Aachen 2009, ISBN 978-3-936342-73-4, S. 25–37.
  5. Victor Klemperer: LTI – Notizbuch eines Philologen; 22. Aufl., Philipp Reclam jun., Stuttgart 2007, ISBN 978-3150201497, S. 15 ff.
  6. Richtlinie der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel für die Weihnachtswerbung. Berlin, Oktober 1936.
  7. Richtlinie der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel für die Weihnachtswerbung. Berlin, November 1936.
  8. Kurt Eggers: Weihnachten. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 10–12.
  9. Wilhelm Beilstein: Lichtfeier. 6. Aufl., Deutscher Volksverlag, München 1940, S. 15ff.
  10. Karl-Heinz Bolay: Deutsche Weihnachten – Ein Wegweiser für Gemeinschaft und Familie. Widukind-Verlag, Berlin 1941, S. 6.
  11. Manfred Eder: Hitler und die Bibel. Anmerkungen zu einem merkwürdigen Verhältnis. In: Georg Steins (Hrsg.): Das Buch ohne das man nichts versteht. Die kulturelle Kraft der Bibel, Münster 2005, S. 150–156.
  12. Fritz Hugo Hoffman: Wintersonnenwende – Julfest – Weihenachten. Berlin 1935, S. 51.
  13. Erika Timm: Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. 160 Jahre nach Jacob Grimm aus germanistischer Sicht betrachtet. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 3-7776-1230-8, S. 2 ff.
  14. Verordnung über die Stiftung des Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter vom 16. Dezember 1938. Reichsgesetzblatt Nr. 224 vom 24. Dezember 1938.
  15. Thilo Scheller: Olper Festpostbrief. Zitiert aus Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht – Das Weihnachtsfest in der Politischen Propaganda. Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 90.
  16. Iris Oppermann: Die Sonnenwendfeier in Marbach am 21.06.1934. Die deutsche Jugend huldigt Friedrich Schiller- multifunktionaler Geniestreich im Dienste einer regiemintegrativen Klassikerinszenierung. In: Georg Bollenbeck & Thomas La Presti (Hrsg.): Traditionsanspruch und Traditionsbruch, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13757-3, S. 60.
  17. Zehnte Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz vom 1. September 1939. RGbl. I S. 1570.
  18. a b Gauarbeitsgemeinschaft für Volkstumsarbeit des NS-Volkskulturwerkes, Gau Kärnten: Deutsche Weihnacht. Klagenfurt 1941, zitiert in Judith Breuer & Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. Das Weihnachtsfest in der Politischen Propaganda, Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 92.
  19. Das völkische Lied. Deutscher Volksverlag, München 1939, A441
  20. Sönke Petersen: Weihnachten und Silvester. In: Das Kriegsjahr 1944: Im Großen und Kleinen, Historische Mitteilungen, Beiheft 12, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06674-8, S. 213.
  21. Thilo Scheller: Die Heimholung des Feuers. Deutsche Volkskunde Band I., Berlin 1939, S. 293–297.
  22. Manfred Eder: Hitler und die Bibel. Anmerkungen zu einem merkwürdigen Verhältnis. In: Georg Steins (Hrsg.): Das Buch ohne das man nichts versteht. Die kulturelle Kraft der Bibel, Münster 2005, S. 150–156.
  23. Kerstin Merkel: Hitler als Kinderfreund in der Inszenierung Heinrich Hoffmanns. In: Kerstin Merkel, Constance Dittrich: Spiel mit dem Reich: Nationalsozialismus in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 54–58.
  24. Hans Kallenbach: Weihnachtsabend 1924 auf der Festung Landsberg. In: Deutsche Kriegsweihnacht, 1943, Hrsg. Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Franz Eher Nachf., München 1943, S. 62–64.
  25. Amrei Arntz: Nationalsozialistische Weihnachten – Fest- und Feiergestaltung der "Deutschen Weihnacht, 29.12.2009, abgerufen am 30.03.2012
  26. Kerstin Merkel: Hitler-Von Gott gesandt und selbst Salvator. In: Kerstin Merkel und Constance Dittrich: Spiel mit dem Reich: Nationalsozialismus in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 58–60.
  27. Irmgard Benzig-Voigt:Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege. Neue Musik Zeitung, Heft 12, Regensburg 1997, Umdichtung 1943, 01.12.1997, abgerufen am 28.03.2012
  28. Amrei Arntz: Advent und Weihnachten im Nationalsozialisismus Teil 1: Festtheoretische Perspektiven im Dritten Reich, 29.12.2009, abgerufen am 28.03.2012
  29. Knecht Ruprecht & Co: Die etwas unheimlichen Begleiter, abgerufen am 28. März 2012
  30. Der Weihnachtsmann spricht! In: Deutsche Kriegsweihnachten, Franz Eher-Verlag, München 1943, S.123–124.
  31. Thilo Scheller: Lichtersprüche. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten; hrsg. von Thea Haupt; F. Eher, München 1943, S. 22a.
  32. Wir schmücken den Tisch. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1943, S. 21a.
  33. Gabriele Huber:Die Porzellan-Manufaktur Allach-München GmbH : eine „Wirtschaftsunternehmung“ der SS zum Schutz der „deutschen Seele“, Jonas-Verlag, Marburg 1992, ISBN 3-89445-132-7, S. 5ff.
  34. Irmgard Benzig-Voigt:Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege. Neue Musik Zeitung, Heft 12, Regensburg 1997, Umdichtung 1943, 01.12.1997, abgerufen am 28.03.2012.
  35. Gotthold Frotscher: Hirtenmusik. In: Musik in Jugend und Volk, 2. Jahrg., Kallmeyer, Wolfenbüttel und Berlin 1939, S. 449ff.
  36. Hildegard Rennert: Weihnachten im Walde. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1943, S. 24a–30.
  37. Das Weihnachtsgärtlein. In Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1943, S. 7.
  38. Wir backen zum Fest. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 13a.
  39. Wir bauen Schneebunker und Schneemänner. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 13.
  40. Kinder malen. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 9a.
  41. Die Sippe. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 20.
  42. Von den Sinnbildern. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 20a.
  43. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942.
  44. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1943.
  45. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Thea Haupt (Hrsg.): Vorweihnachten. F. Eher Nachf., München 1942, S. 23.
  46. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Thea Haupt (Hrsg.): Vorweihnachten. F. Eher Nachf., München 1943, S. 23.
  47. Friedrich Rehm: Weihnachten im deutschen Brauchtum. 1937, S. 25.
  48. Runen am Christbaum, 19.12.2011, abgerufen am 29.03.2012
  49. Sonnenräder für den Weihnachtsbaum. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 18a.
  50. Björn Ulbrich, Holger Gerwin : Die geweihten Nächte – Rituale der stillen Zeit. 2009, Aurun, ISBN 978-3-935581-89-9, S. 55.
  51. Titelblatt der NS-Frauenwarte, Heft 11, 7. Jahrg., 1938.
  52. Gerhard Müller: Weihnacht der Deutschen, Rastatt 1945, S. 69.
  53. Esther Gajek: „Hohe Nacht der klaren Sterne“ und andere „Stille Nacht“ der Nationalsozialisten. In: Richard Faber (Hrsg.): Säkularisierung und Resakralisierung. Zur Geschichte des Kirchenliedes und seiner Rezeption. Königshausen und Neumann, Würzburg 2001, S.145ff.
  54. Richard Faber: Säkularisierung und Resakralisierung – zur Geschichte des Kirchenlieds und seiner Rezeption. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001; S. 151.
  55. Irmgard Benzig-Voigt: Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege – Das Weihnachtslied der NS-Zeit. 46. Jahrgang, Neue Musik Zeitung, Regensburg 1997, S. 2 ff.
  56. Michael Fischer: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon, Hohe Nacht der klaren Sterne., 29.10.2011, abgerufen am 30.03.2012
  57. Heino: Sing mit Heino – Nr. 5 Winterzeit. Emi 2003, Asin B0000E39N3
  58. Katholisches Kirchenlied Katholischer Ursprungstext 1599, 08.07.2009, abgerufen am 28.03.2012.
  59. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Thea Haupt (Hrsg.): Vorweihnachten. F. Eher Nachf., München 1942, S.3.
  60. Umdichtung 1943 Umdichtung 1942, 08.07.2009, abgerufen am 28.03.2012.
  61. Friedhelm Brusniak: „Die Kinder bey der Krippe“. Zur Geschichte von „Ihr Kinderlein kommet“. Musik und Kirche, 76. Jahrgang, Kassel 2006, S. 330–336.
  62. Irmgard Benzig-Voigt:Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege. Neue Musik Zeitung, Heft 12, Regenburg 1997, Umdichtung 1943, 01.12.1997, abgerufen am 28.03.2012.
  63. Eduard Ebel: Weihnachtsgruß. In: Gesammelte Gedichte, Verlag von Jul. Gaebel's Buchhandlung, Graudenz 1895, S. 86.
  64. Irmgard Benzig-Voigt:Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege. Neue Musik Zeitung, Heft 12, 1997 Umdichtung 1943, 01.12.1997, abgerufen am 28.03.2012.
  65. Heino: Deutsche Weihnacht und festliche Lieder, LP, Emi Electrola, 1964, C064-29539
  66. Urfassung Aargauer Sterndrehermarsch 1902, 08.07.2009Historisch-kritisches Liederlexikon, abgerufen am 28.03.2012
  67. Umdichtung Paul Herman 1939, 08.07.2009 Historisch-kritisches Liederlexikon, abgerufen am 28.03.2012.
  68. Wir backen zum Fest. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 13a.
  69. Weihnachtsausgabe der NS Frauenwarte 1941
  70. Hans Venatier: So feiern wir Weihnachten. In: SS-Hauptamt: Weihnacht 1943, Bruckmann KG, München 1943, S. 50.
  71. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen heilige Nacht. Das Weihnachtsfest in der politischen Propaganda. Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 162.
  72. Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft: Zeitgemäßer Haushalt: Dezember-Brief 1939, Berlin, 1939.
  73. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen heilige Nacht. Das Weihnachtsfest in der politischen Propaganda, Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 160–161.
  74. Erika Semmler: Sinngebäck. In: Arbeitsblätter der Reichsfrauenführung, Heft 1, Voggenreiter Verlag, Potsdam 1940, S. 20–22.
  75. Der Wagen des Führers; Sammlung des Deutschen Historischen Museums; abgerufen am 30. März 2012
  76. Illustrierte: Zeitungsannonce Dianawerk. Nr.4527, 17. Dezember 1931, S.757.
  77. Puppenstube aus der NS-Zeit; Sammlung des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30. März 2012
  78. Kerstin Merkel, Constance Dittrich (Hrsg.): Spiel mit dem Reich: Nationalsozialistische Ideologie in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 116.
  79. Spielzeug im Dritten Reich: Hitler im Sandkasten Ausstellung in Eichstätt-Ingoldstadt, SZ 15.06.2011, abgerufen am 30.3.2012
  80. Amrei Arntz: Advent und Weihnachten im Nationalsozialismus, Teil 2: Nationalsozialistische Weihnachten – Fest- und Feiergestaltung der „Deutschen Weihnacht“ 29.12.2009, abgerufen am 30.03.2012
  81. NS-Kinderspielzeug Dokumentation des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30.03.2012.
  82. Mario Cacciottolo: Wiener Library relocates Nazi archive to new premises. BBC vom 01.12.2011, abgerufen am 30.03.2012
  83. Streichholzschachteln als Baukasten. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 16a.
  84. Spielzeug aus Wald und Flur. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, Hrsg. Thea Haupt, F. Eher, München 1942, S. 3a.
  85. Florian Tennstedt: Wohltat und Interesse. Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes: Die Weimarer Vorgeschichte und ihre Instrumentalisierung durch das NS-Regime. In: Geschichte und Gesellschaft 13, Göttingen 1987, S. 173.
  86. Elke Fröhlich (Hrsg.): Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil I, Bd. 2, 1998ff., München, ISBN 978-3-598-23730-0, S. 207 & 220.
  87. Abzeichen des WHW Auswahl von WHW Abzeichen des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30.03.2012.
  88. Peter Zolling: Zwischen Integration und Segregation– Sozialpolitik im „Dritten Reich“ am Beispiel der NSV in Hamburg. Frankfurt/M. 1986, ISBN 3-8204-8530-9, S. 350.
  89. Constance Dittrich, Kerstin Merkel: Einführung: Allgegenwärtig und ganzheitlich: Die Ideologie des Nationalsozialismus in Kindheit und Jugendzeit. In: Kerstin Merkel, Constance Dittrich (Hrsg.): Spiel mit dem Reich: Nationalsozialistische Ideologie in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 9–15.
  90. Geheime Mächte, Band 1, Austria Zigarettenfabrik (Hrsg.), München 1934, 103 S.
  91. Marianne Hoppe und Käthe Dorsch erhalten von Adolf Hiltler eine Spende für das WHW. In: Kölnische Ilustrirte Zeitung, Nr. 51, 12. Jhrg., 16. Dezember 1937, S. 1610
  92. Eintopfsonntag Information des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30.03.2012
  93. Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938–1945, Band 12, Pawlak, Hersching 1984,ISBN 3-88199-158-1, S.4597 & 4599.
  94. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1943, S.11.
  95. Hauptkulturamt der NSDAP: Weihnachten in der Familie. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S.120.
  96. Hauptkulturamt der NSDAP: Weihnachten in der Familie. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S.114.
  97. Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938–1945, Band 12; Pawlak, Hersching 1984,ISBN 3-88199-158-1, S. 4587.
  98. Mit dem Begriff des „Christbaumsetzens“ wurde während des Luftkrieges umgangssprachlich das Abwerfen von Leuchtmunition zum Markieren von Zielobjekten durch Pathfinder-Flugzeuge vor den eigentlichen Bombenangriffen bezeichnet. Ein sarkastischer, weit verbreiteter sogenannter Flüsterwitz beschreibt die Deutsche Weihnacht 1943 : „Die Engländer werfen die Christbäume vom Himmel, die Flak liefert Kugeln, Göring stiftet das Lametta, Goebbels erzählt Weihnachtsmärchen, das deutsche Volk zündet Kerzen im Keller an und erwartet die Bescherung von oben“. Flüsterwitze im Dritten Reich; abgerufen am 30. März 2012.
  99. Wochenschau Nr. 642, Dezember 1942, abgerufen am 30.03.2012
  100. Wochenschau Nr. 692, 8. Dezember 1943; abgerufen am 30. März 2012
  101. Deutsches Rundfunkarchiv Der sprechende Feldpostbrief, abgerufen am 30.03.2012
  102. Feldpostbriefe. In: Deutsche Kriegsweihnacht, Hrsg.: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Franz Eher Nachf., München 1943, S. 20–32.
  103. Walter Flex: Soldatenweihnacht im Weltkriege. In: Deutsche Kriegsweihnacht, Hrsg.: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Franz Eher Nachf., München 1943, S. 16.
  104. Deutsche Art ist es, Weihnacht zu Feiern! In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 41.
  105. Augenzeugenbericht Weihnachten 1944 in Belgien, abgerufen am 28.03.2012
  106. Wolfgang Jünemann: Der Sieg des Lebens – Die Wache der deutschen Weihnacht. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 99.
  107. Rede Joseph Goebbels Ausschnitt der Rede zur Volksweihnacht 1933, abgerufen am 28. März 2012
  108. Joseph Goebbels: Aus der Rede zur Volksweihnacht 1940. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 152.
  109. Joseph Goebbels: Fahne und Reich (1941): In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 6.
  110. Augenzeugenbericht Weihnachten 1942 in Stalingrad, abgerufen am 27. März 2012
  111. Rolf-Dieter Müller: Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945; Stuttgart 2005; ISBN 978-3608941333; S. 174–176. Anm: In der Zahl der Überlebenden sind die Verwundeteten und die aus dem Kessel evakuierten Angehörigen der Wehrmacht enthalten. Die russische Gefangenschaft überlebten nur schätzungsweise 5000 der 110.000 gefangen genommenen Soldaten.
  112. Joseph Goebbels: Am Weihnachtsabend 1942. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht; Franz Eher Nachf., München 1943, S. 148.
  113. Inge Marßolek: „Aus dem Volke für das Volk.“ Die Inszenierung der „Volksgemeinschaft“ im und durch das Radio. In: Inge Marßolek, Adelheid von Saldern (Hrsg.): Radiozeiten. Herrschaft, Alltag, Gesellschaft (1924–1960). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1999, (Veröffentlichungen des Deutschen Rundfunksarchivs. Band 25), ISBN 3-932981-44-8, S. 121.
  114. Die Weihnachtsringsendung – eine Großleistung von Organisation und Technik. In: Funkschau. Zeitschrift für Funktechniker. Funkschau des Monats. Magazin für den Praktiker. Jahrgang 14 , Heft 2, 1941, S. 22 (Online)
  115. Meldungen aus dem Reich (Nr. 152) vom 9. Januar 1941. In: Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 6: Meldungen aus dem Reich Nr. 142 vom 18. November 1940 – Nr. 179 vom 17. April 1941. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 1886 (1888).
  116. Meldungen aus dem Reich (Nr. 249) vom 8. Januar 1942. In: Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 9: Meldungen aus dem Reich Nr. 247 vom 18. Dezember 1941 – Nr. 271 vom 26. März 1942. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 3132 (3136).
  117. Meldungen aus dem Reich (Nr. 346) vom 29. Dezember 1942. In: Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 12: Meldungen aus dem Reich Nr. 332 vom 5. November 1942 – Nr. 362 vom 25. Februar 1943. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 4597 (4601).
  118. Fritz Budischin: Wie wurde die Weihnachtsringsendung im Rundfunk technisch durchgeführt? In: Die Deutsche Post. Wochenschrift für das Post- und Fernmeldewesen. 65. Jahrg., Heft 4, 1941, S. 49.
  119. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 40–46.
  120. Tondokument – Schlussteil der Weihnachtsringsendung 1942
  121. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 44.
  122. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 46.
Commons: Christmas in Germany in the 1930s – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Christmas in Germany in the 1940s – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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