Munitionslager Mottschieß

Das Munitionslager Mottschieß befand sich in Wald Weithart nordöstlich von Mottschieß, einem Stadtteil von Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, westlich von Levertsweiler.

Geschichte

Zunächst befand sich hier eine Standortmunitionsniederlage der Bundeswehr für die Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne in Pfullendorf und die Kaserne in Weingarten (Standortmunitionsniederlage 543/1, Verteidigungskreiskommando 543).

Es wurde während des Kalten Kriegs vermutlich zur Lagerung von nuklearen Sprengköpfen verwendet. Im Jahre 1969 wurde durch die US-Streitkräfte hier ein Sonderwaffenlager eingerichtet, das vom Sicherungszug der 2nd US Army Field Artillery Detachment (USAFAD), 512th US Army Artillery Group (USAAG), bewacht wurde, unterstützt von der Begleitbatterie 10 des Artillerieregiments 10 der 10. Panzerdivision der Bundeswehr.[1]

Nach der Auflösung der dort stationierten Einheit Anfang der 1980er Jahre und Räumung der riesigen Lagerhallen entfiel formal die militärische Nutzung. Das Gelände ging in das Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über und wird als Liegenschaft in Süd- und Nordwürttemberg von Stuttgart aus betreut.[2]

Die Suche nach Kaufinteressenten blieb erfolglos. Zwischendurch wurde die Hallen durch die ZG Raiffeisen für die Lagerung von Kartoffeln und das Gelände auch von Soldaten des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen (AusbZSpezlOp) zu Übungszwecken genutzt.[2]

Zuletzt wurde das von der Bundeswehr als „Übungsgelände“ ausgewiesene Gelände 2010 zum Verkauf angeboten.[3] Seitdem wird es wieder von der Bundeswehr militärisch genutzt; diese Nutzung ist aber zeitlich nicht befristet.[2]

Sollte sich irgendwann doch jemand für das eingezäunte Gelände interessieren würde die BImA mit der Stadt Pfullendorf und und Gemeinde Ostrach Kontakt aufnehmen, auf deren Gemarkung die Gebäude, Wachtürme und Lagerhallen sich befinden. Eine mögliche Folgenutzung ist unter Beachtung der bestehenden Flächennutzungspläne möglich.[2]

Einzelnachweise

  1. O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989.
  2. a b c d Siegfried Volk (siv): Bundeswehrgelände in Mottschieß wird genutzt. In: Südkurier vom 11. Januar 2012
  3. Liste von Liegenschaften (PDF; 267 kB)

Koordinaten: 47° 58′ 52″ N, 9° 18′ 10″ O