Mirabilit

Mirabilit
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel Na2SO4 · 10H2O
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
wasserhaltige Sulfate
System-Nummer nach
Dana

29.2.2.1
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol 2/m, Punktgruppe P 21/a
Zwillingsbildung Kreuzungszwillinge nach {001} und {100}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 1,5
Dichte (g/cm3) 1,49
Spaltbarkeit perfekt nach {100}, schlecht nach {010} und {001]
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe farblos, weiß, weiß-gelb, weiß-grün
Strichfarbe strich
Transparenz opak, durchscheinend bis transparant
Glanz Glasglanz, Fettglanz
Radioaktivität fehlt
Magnetismus fehlt
Kristalloptik
Doppelbrechung δ = δ = 0,023
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten leicht wasserlöslich, bitterer Geschmack
Besondere Merkmale vor dem Lötrohr: gelbe Flamme (Na)

Mirabilit, auch unter der Bezeichung Glaubersalz bekannt, ist ein kristallwasserhaltiges Natriumsulfat mit der chemischen Zusammensetzung: Na2SO4·10H2O. Es formt farblose oder weiße, monokline, glasglänzende Kristalle [1][2].

Etymologie und Geschichte

Der Name Mirabilit geht auf die lateinische Bezeichung sal mirabilis (erstaunliches Salz) zurück. Johann Rudolph Glauber (1604–1670), wählte sie, als er unerwarteterweise Natriumsulfat-Kristalle synthetisierte[3]

Klassifikation

Beim Mirabilit handelt es sich um ein Mineral aus der Klasse der wasserhaltigen Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate) ohne weitere Anionen und mit einem mittelgroßen Kation (Mg). Die Klassifikation nach Strunz ist 07.CD.10.

Bildung und Fundorte

Das Mineral ist in Evaporiten unter ariden Bedingungen anzutreffen. Es kristallisiert dort aus übersättigten Natriumsulfatlösungen aus, wie sie an salzhaltigen Quellen oder in Salztonebenen anzutreffen sind.

Vergesellschaftete Mineralien sind: Gips, Steinsalz Thenardit, Glauberit, Trona und Espsonit.

Bekannte Fundorte sind Ischl, Hallstatt/Österreich, Ägypten, die Küstenbereiche des Kaspischen Meeres und Salzebenen wie dem Great Salt Lake/Utah.

Weiterhin ist Mirabilit in den Fumarolen des Vesuvs nachgeweisen worden.

Kristallstruktur

Mirabilt bildet tafelförmige oder prismatische Kristalle aus. Oft liegt es auch in derben Massen vor. Mirabilit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Klasse 2/m, bzw. der Punktgruppe P 21/a, Die Parameter der Elementarzelle sind: a = 12,82 Å, b = 10,35 Å, c = 11,48 Å.

Verwendung

als Rohstoff

Mirabilit ist ein Rohstoff zur Hestellung von Soda.

in der Medizin

Mirabilit ist chemisch gesehen mit dem Glaubersalz identisch. Wie dieses kann es als Abführmittel (Laxativum) eingesetzt werden. In der traditionellen chinesischen Medizin wird es als Abführmittel unter den Namen máng xiāo eingesetzt.

Vorsichtsmaßnahmen

Mirabilit ist nicht stabil. Es gibt in trockener Luf Wasser ab und zerfällt dabei zu einem weißen Pulver (Thenardit, Na2SO4). Bei zu hoher Feuchtigkeit zerfließen Mirabilitkristalle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mirabilite at Webmineral
  2. Mirabilite at Mindat
  3. James C., Johann Glauber's discovery of sodium sulfate - Sal Mirabile Glauberi, Journal of Chemical Education, vol. 56 (1979) 59 3ff