„Manatuto (Gemeinde)“ – Versionsunterschied

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Version vom 18. Februar 2019, 14:45 Uhr

Munisípiu Manatutu (tetum)
Município de Manatuto (port.)
Lage der Gemeinde ManatutoIndonesienOe-Cusse AmbenoCova LimaBobonaro (Gemeinde)Ermera (Gemeinde)Liquiçá (Gemeinde)Dili (Gemeinde)Aileu (Gemeinde)Ainaro (Gemeinde)ManufahiManatuto (Gemeinde)Baucau (Gemeinde)Lautém (Gemeinde)Viqueque (Gemeinde)
Lage der Gemeinde Manatuto
Klippen in Uma Caduac, Verwaltungsamt Laclo
Daten
Hauptstadt Manatuto
Fläche 1.783,34 km² (3.)[1]
Einwohnerzahl (2015) 46.619 (13.)[1]
Bevölkerungsdichte 26,14 Einw./km² (13.)[1]
Zahl der Haushalte (2015) 7.467 (13.)[1]
ISO 3166-2: TL-MT
Verwaltungsämter Einwohner[1] Fläche[1]
Barique 5.438 398,29 km²
Laclo 7.756 283,29 km²
Laclubar 12.050 399,79 km²
Laleia 3.689 226,08 km²
Manatuto 14.392 345,88 km²
Soibada 3.294 130,02 km²
Karte
Verwaltungsämter der Gemeinde Manatuto

Manatuto (tetum Manatutu) ist die drittgrößte Gemeinde von Osttimor. Der Name leitet sich von „Manatutu“ ab, dem Galoli-Wort für „pickende Vögel“.[2]

Geographie

Küstenlinie zwischen Dili und Baucau
Kirche von Laleia von der Überlandstraße aus (Regenzeit)

Manatuto hat seit der Gebietsreform 2015 eine Fläche von 1.783,34 km²[1] (davor: 1.785,96 km²).[3] Hauptstadt der Gemeinde ist das gleichnamige Manatuto. Manatuto teilt sich in die sechs Verwaltungsämter Barique, Laclo, Laclubar, Laleia, Manatuto und Soibada. Die administrativen Grenzen der Verwaltungsposten und Sucos wurden 2015 teils sehr stark verändert (vgl. Karten). Die Sucos Ailili und Aiteas sind als urban klassifiziert.

Die Gemeinde liegt in der Mitte des Landes und reicht von der Nordküste an der Straße von Wetar bis zur Südküste an der Timorsee. Im Osten grenzen die Gemeinden Baucau und Viqueque, im Westen Manufahi, Aileu und Dili an. Die beiden Küstenregionen werden durch Berge im Zentrum der Insel getrennt, die über 2000 m Höhe erreichen. Soibada und Barique sind größtenteils bewaldet, während es in Laleia kaum Wald gibt.

Der Nördliche Lacló fließt durch das Verwaltungsamt Laclo, wo mehrere Flüsse in ihn münden und erreicht die timoresische Nordküste zwischen dem Ponta de Subaio und der Baía de Lanessana bei Manatuto. Den Großteil der Ostgrenze des Verwaltungsamts Barique zur Gemeinde Viqueque bildet der Rio Dilor, während die Westgrenze der Fluss Sáhen festlegt.

Das Klima ist tropisch. Allerdings sind die jährlichen Niederschläge in der Gemeinde sehr unterschiedlich. Der Nordteil Manatutos ist eine der trockensten Regionen Timors. In der Gemeindehauptstadt Manatuto gibt es durchschnittlich nur 565 mm Niederschläge pro Jahr. Allein der Nördliche Lacló versorgt in der Trockenzeit die Region mit Wasser. Er ist einer der wenigen Flüsse im Norden Timors, der ganzjährig Wasser führt, da er auch aus dem Süden gespeist wird. Den meisten Regen im Jahr erhalten die Berge im Zentrum Manatutos, die Südküste ist mit etwa 1500 mm Niederschlägen pro Jahr ebenfalls besser mit Wasser versorgt.[4] Durch Sáhen und Dilor ist vor allem der Süden von Barique in der Regenzeit von Überflutungen bedroht.[5] Regen fällt hauptsächlich in der Regenzeit, die im Nord- und Südteil der Gemeinde zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet. Die Temperatur in der Trockenzeit schwankt zwischen 18 und 32 °C im Süden und 20 und 32 °C im Norden.

In der Gemeinde Manatuto befinden sich mehrere Important Bird Areas. An der Nordküste liegt eine Area um den Berg Curi. Im Zentrum befindet sich die Area um den Berg Diatuto und im Süden die Area der Berge Makfahik und Sarim.[6]

Einwohner

Entwicklung der Einwohnerzahl in Manatuto
Die größten Sprachgruppen in den Sucos Osttimors.[7]

In Manatuto leben 46.619 (2015,[1] 2011: 44.906 Einwohner[8]). Die Bevölkerungsdichte beträgt 26,14 Einwohner/km², womit die Gemeinde in Osttimor die am dünnsten besiedelte ist.[1] Der Altersdurchschnitt liegt bei 18,7 (2010).[3] Zwischen 1990 und 2004 wuchs die Zahl der Einwohner jährlich um 1,06 %. Hatte 2004 in Laleia jede Frau durchschnittlich 4,98 Kinder, stieg die Anzahl über 6,18 Kinder in Soibada, 6,35 in Barique, 6,50 in Manatuto und 6,51 in Laclubar, bis auf 7,25 Kinder pro Frau in Laclo an (Landesdurchschnitt 6,99). In Laclo lag die Rate an Müttern im Teenageralter auch besonders hoch. Die Kindersterblichkeit lag 2002 in Laleia bei 19 Todesfällen pro 1000 Lebendgeburten (1996: 79). Dies ist zwar landesweit der stärkste Rückgang, hier wird aber von einem Fehler bei der Erhebung der Daten ausgegangen. In Barique starben 69 Kinder (72), in Manatuto 73 (92), in Soibada 89 (78), in Laclo 114 (148) und in Laclubar 143 (122). Der Landesdurchschnitt betrug 98. Soibada und Laclubar sind zwei von 14 Verwaltungsämtern, in denen die Kindersterblichkeit entgegen dem Landestrend anstieg.[9]

In der Gemeinde werden mehrere Nationalsprachen als Muttersprache gesprochen. 29,9 % sprechen Galoli (größte Sprachgruppe in den Verwaltungsämtern Laclo, Laleia und Manatuto); 28,8 % sprechen die Idalaka-Sprache Idaté (Verwaltungsamt Laclubar); 22,4 % sprechen Tetum, meist Tetum Terik (Verwaltungsämter Barique und Soibada); 6,6 % sprechen Mambai (Verwaltungsamt Bazartete); 4,0 % sprechen Habun im Zentrum der Gemeinde; 4,0 % sprechen den Dialekt Dadu'a des Atauru. Er wird von Nachkommen von Bewohnern der Insel Atauros gesprochen, die in Dörfer Manatutos ausgewandert sind. Etwa 1.000 Einwohner sprechen Midiki und 260 Kairui, die beide zu den Kawaimina-Sprachen gehören. Berücksichtigt man auch die Zweitsprachen, so sprachen 2015 91,1 % Tetum, 37,1 % Bahasa Indonesia, 30,2 % Portugiesisch und 14,0 % Englisch.[1]

2004 waren 97,5 % der Einwohner Katholiken, 1,9 % Anhänger der traditionellen, animistischen Religion Timors und 0,2 % Protestanten.[10] Bei der Volkszählung 2015 registrierte man 98,49 % Katholiken, 1,07 % Protestanten, 43 Buddhisten, 34 Muslime und nur noch 27 Animisten.[1]

Von den Einwohnern, die drei Jahre oder älter sind, besuchten 2015 39,8 % eine Schule. 30,5 % hatten die Schule verlassen. Nie eine Schule besucht haben 27,9 %, was in etwa dem Landesdurchschnitt entspricht. 10,4 % der Einwohner Manatutos haben nur die Vorschule besucht, knapp ein Drittel nur die Grundschule. Weiterführende Schulen haben knapp ein Viertel der Einwohner abgeschlossen. Ein Diplom oder abgeschlossenes Studium können 2,7 % vorweisen, was der Hälfte des Landesdurchschnitts entspricht.[1] Die Analphabetenrate betrug 2015 17,4 % (Frauen: 17,5 %; Männer: 17,3 %).[1] 2004 lag sie noch bei 60,6 %.[9]

Schulbildung[1] Schulabschluss[1]
in der Schule Schule beendet nie in einer Schule Vorschule Grundschule Prä-
Sekundär
Sekundär Diplom/ Fach-
hochschule
Universität Kein Abschluss
Frauen 38,4 % 28,9 % 30,7 % 9,9 % 29,7 % 11,6 % 11,3 % 0,4 % 1,8 % 1,0 %
Männer 41,2 % 32,0 % 25,2 % 10,8 % 32,0 % 11,7 % 12,8 % 0,6 % 2,6 % 1,0 %
gesamt 39,8 % 30,5 % 27,9 % 10,4 % 30,9 % 11,7 % 12,1 % 0,5 % 2,2 % 1,0 %

Geschichte

Zur Schau aufgestellte Köpfe von Rebellen in Manatuto

Barique, Laclo, Laclubar, Laleia und Manatuto gehörten zu den traditionellen Reichen Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Sie erscheinen auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[11][12]

1670 gründeten Franziskaner Missionen in den Orten Manatuto und Laclo. 1752 wurde zudem in Manatuto eine Kirche errichtet. Während hier christliche Zentren entstanden, bekannten sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Hochland kaum Timoresen zum Christentum.[13] Zwar hatte Anfang des 18. Jahrhunderts der Dominikaner Manuel de Santo António in Samoro missioniert und den hiesigen Liurai zum Christentum bekehrt,[14] doch registrierte man 1856 im Hochland keine Christen mehr, während in Manatuto 700 und in Laclo 370 Christen lebten.[13]

1730 zog der portugiesische Gouverneur Pedro de Melo (1729 bis 1731) nach Manatuto und musste dort den Angriff durch 15.000 Krieger abwehren. Nach 85 Tagen gelang es ihm, die Belagerung zu brechen. Zwar konnte er die Rebellen aus dieser Region nicht vertreiben, er schloss aber Bündnisse mit dem Liurai von Manatuto und anderen lokalen Herrschern – ein Umstand, der die Verlagerung der kolonialen Hauptstadt von Lifau nach Dili 1769 erleichtern sollte.[15][16] Gouverneur Feliciano António Nogueira Lisboa (1788 bis 1790) geriet in Streit mit dem Vertreter der katholischen Kirche in Manatuto, dem Mönch Francisco Luis da Cunha. Beide beschuldigten sich gegenseitig unter anderem der Raubüberfälle und dem Diebstahl von Zolleinnahmen. Um den Gouverneur loszuwerden, wiegelte der Mönch die Einwohner Manatutos zur Rebellion auf. Christianisierte Timoresen drohten die Revolte auf ganz Belu auszudehnen. Schließlich griff der Vizekönig von Goa durch, ließ beide Männer verhaften und von Timor ausweisen. Der neue Gouverneur Joaquim Xavier de Morais Sarmento (1790 bis 1794) brachte die Lage wieder unter Kontrolle.[15][17] Um 1800 war in Manatuto eine Kompanie von Moradores stationiert, die Portugals Einfluss im wichtigen Zentrum des Herrschaftsbereichs sicherten. 1810 bis 1812 war die Stelle des Gouverneurs vakant und ein Conselho Governativo führte die Geschicke der Kolonie. Ein Mitglied des Rats war der Bischof der Kolonie, der zwischen 1769 und 1877 in Manatuto residierte.[18]

Ruinen des Colégio de Santa Isabel in Manatuto (1970)

Im Frühjahr 1861 brachen in Laclo Revolten gegen die Zwangsarbeiten an öffentlichen Projekten aus. Gouverneur Afonso de Castro entsandte daraufhin Cabeira, einen Veteranen und Kenner des Landes, um eine Basis im Ort Manatuto zu errichten. Doch er konnte nur auf einige Truppen aus Vemasse zurückgreifen. Bereits im April kam es zu Gefechten. Am 26. August wurde die Rebellion in Laclo niedergeschlagen. Das Lager der Rebellen wurde niedergebrannt und den einheimischen Verbündeten Plünderungen und die Kopfjagd auf die Rebellen erlaubt. Im Juni 1863 wurde ein Aufstand in Laga niedergeschlagen. Dabei wurde auch der Rebellenchef von Laclo gefangen genommen.

1882 kam es zu Kämpfen zwischen Vemasse und Laleia, wofür der portugiesische Kommandant der Militärkommandantur verantwortlich gemacht wurde. 1889 wurde im Ort Manatuto ein Militärposten errichtet, um den Handel besser kontrollieren zu können. 1899 gründeten Jesuiten und Schwestern der Canossianer die Mission in Soibada, die damals aus einfachen Hütten bestand. Der Generalvikar, der für den Süden der Kolonie zuständig war, nahm hier im Jahr 1900 seinen Sitz. Im selben Jahr begann der Bau des Wohnhauses der Missionare, der Herz-Jesu-Kirche und zweier Colégios. Das Colégio Nuno Álvares Pereira für die Jungen wurde 1904 eröffnet. Das Colégio da Imaculada Conceição für Mädchen begann mit seinem Betrieb um 1910. Soibada war in dieser Zeit das religiöse und Bildungszentrum auf Timor.[18][19] Am 23. Dezember 1910 wurden die Jesuiten aber auf Befehl der neuen, republikanischen Verwaltung aus Soibada vertrieben. Dies bedeutete für die Portugiesen auf Jahre hinaus einen Rückschlag für ihren Einfluss in dieser Region. Erst mit der neuen portugiesischen Verfassung von 1933 und den Gesetzen von 1935 wurde das Dekret von 1910 wieder aufgehoben,[18] Während der Rebellion von Manufahi kam es 1912 in der Region erneut zu Kämpfen.[18] Am 13. Oktober 1936 wurde in Soibada das Priesterseminar Nossa Senhora da Fatima gegründet. Außerdem gab es mit der Escola São Francisco Xavier eine Schule zur Ausbildung von Katecheten.[19] Die Gebäude der Mission entkamen der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch die Japaner, da der lokale Herrscher Raimundo Doutel Sarmento sich für sie einsetzte. Doch nach dem Krieg begann der Abstieg von Soibada. 1951 wurde das Priesterseminar und die Katechetenschule nach Dare verlegt und in Barique eine Diözese gegründet.[19]

Verlauf der indonesischen Invasion (1975 bis 1979)

Im September 1975 wurden infolge des Bürgerkrieges zwischen FRETILIN und União Democrática Timorense (UDT) zehn UDT-Mitglieder im damaligen Kreis Manaturo ermordet. Am 4. September griffen FRETILIN-Einheiten das Dorf Hatu Conan an und nahmen zwölf UDT-Mitglieder gefangen. Neun von ihnen wurden ermordet. Ein zehntes Opfer wurde am 7. September gefangen genommen, erst erschossen und dann enthauptet.[20]

Soibada wurde direkt nach der indonesischenInvasion 1975 zum Hauptquartier der FRETILIN. Auf deren Kongress wurde hier im Mai 1976 der bisherige Premierminister Osttimors Nicolau dos Reis Lobato offiziell zum militärischen Kommandanten erhoben. Außer in Manatuto entstanden in allen damaligen Subdistrikten des Distrikts Manatuto bases de apoio, in denen die geflohene Zivilbevölkerung sich ansiedelte. Ende 1977 begann die indonesische Armee mit der Zerstörung dieser Widerstandsbasen. Die Menschen wurden auseinandergetrieben oder gefangen genommen. Bis zum Juni 1978 war der Distrikt schließlich vollständig unter indonesischer Kontrolle.[21]

2014 wurden die Distrikte in ganz Osttimor in „Gemeinden“ und die Subdistrikte in „Verwaltungsämter“ umgewandelt.

Politik

Stärkste Partei in den einzelnen Gemeinden bei den Parlamentswahlen 2018
Administrador Konsellu [22]
João da Cruz Caleres Jùnior um 1942
Regierungspräsident (Bupati)  [23]
Luís Maria da Silva (APODETI) Mai 1976–1984
Elías Enes Cárceres 1984–1989
José Abílio Osório Soares 1989–1994
Vidal Doutel Sarmento 1994–2002
Civil Administrator  
Abel dos Santos Fátima 2000–2002
Administrador 
Mateus Ximenes Belo um 2002
Elvino Bonaparte do Rego um 2011
Gaspar da Silva um 2012
Aleixo Soares um 2014 bis 7. August 2015
Fernando Domingos de Almeida Sousa Júnior seit 7. August 2015

Regierungspräsident (Bupati) während der indonesischen Besatzungszeit war unter anderem José Abílio Osório Soares, der ab September 1992 der letzte indonesische Gouverneur Osttimors war.[24]

Heute wird der Administrator der Gemeinde von der Landesregierung Osttimors in Dili ernannt. Unter UN-Verwaltung hatte diesen Posten Abel dos Santos Fátima inne (2000–2002).[25] 2002 war Administrator Mateus Ximenes Belo.[26] Im Juli 2011 wurde das Amt von Elvino Bonaparte do Rego bekleidet,[27] im März 2012 aber bereits von Gaspar da Silva.[28] Der Administrator im Februar 2014 war Aleixo Soares.[29] Am 7. August 2015 wurde Fernando Domingos de Almeida Sousa Júnior als neuer Administrator ernannt.[30]

Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung, aus der später das Nationalparlament hervorging, gewann die FRETILIN in Manatuto mit 47,57 % die meisten Stimmen, sodass sie das damalige Direktmandat erhielt.[31] Bei den Parlamentswahlen 2007 gelang es dem Congresso Nacional da Reconstrução Timorense (CNRT), mit 33,18 % der Stimmen die stärkste Kraft in Manatuto zu werden.[32] Bei den Parlamentswahlen 2012 konnte der CNRT seinen Erfolg mit 45,39 % der Stimmen noch ausbauen. 2017 erhielt der CNRT 31,5 % der Wählerstimmen, die FRETILIN 20,5 %.[33] Bei den vorgezogenen Neuwahlen 2018 erhielt die Aliança para Mudança e Progresso (AMP), der der CNRT nun angehörte, 61,7 % der Stimmen.[34]

Bei den Präsidentschaftswahlen 2007 konnte der unabhängige Kandidat und späterer Wahlsieger José Ramos-Horta in Manatuto bereits in der ersten Runde die meisten Stimmen auf sich vereinen. In der zweiten Runde erhielt er 80,73 %. Auch bei den Präsidentschaftswahlen 2012 gewann der spätere Wahlsieger Taur Matan Ruak in Manatuto schon in der ersten Runde. Er erhielt 35 % der Stimmen. Bei der Stichwahl bekam Taur Matan Ruak in Manatuto 73,55 %. Bei den Präsidentschaftswahlen 2017 holte in Manatuto der landesweite Sieger Francisco Guterres von der FRETILIN die meisten Stimmen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Anteil Haushalte mit …
Ackerbau
Feldfrüchte Anteil 2010[35] Produktion 2008[36]
Mais 52 % 8.550 t
Reis 30 % 5.175 t
Maniok 50 % 1.998 t
Kokosnüsse 39 % keine Angaben
Gemüse 39 % 358 t (mit Obst)
Kaffee 11 % keine Angaben-
Viehzucht
Nutzvieh Anteil 2010[35] Anzahl der Tiere 2010[35]
Hühner 73 % 24.635
Schweine 74 % 14.363
Rinder 23 % 6.204
Wasserbüffel 19 % 8.551
Pferde 26 % 3.115
Ziegen 33 % 8.575
Schafe 6 % 4.048
Ausstattung Anteil 2010[35] Anzahl der Haushalte[35]
Radio 25 % 1.734
Fernsehen 20 % 1.382
Telefon (Mobil/Festnetz) 45 % 3.114
Kühlschrank 7 % 513
Fahrrad 14 % 956
Motorrad 9 % 591
Auto 3 % 217
Boot 2 % 166
Schmiede in Manatuto
Schuppige Riesenmuschel (Tridacna squamosa) vor der Nordküste Manatutos

Laut der Volkszählung von 2010 arbeiten 40 % aller Einwohner, die zehn Jahre oder älter sind (Landesdurchschnitt: 42 %). 4 % sind arbeitslos (5 %).[35] 65,7 % der Haushalte betreiben Ackerbau, 87,7 % Viehzucht (Stand: 2010).[3] In Uma Boco (Natarbora) befindet sich eine Hochschule für Landwirtschaft.

52 % der Haushalte in der Gemeinde bauen Mais (Produktion 2008: 8.550 t) an, 50 % Maniok (1.998 t), 39 % Kokosnüsse, 30 % Reis (5.175 t) und 30 % Kaffee. Daneben werden für kommerzielle Zwecke Lichtnüsse, Früchte und Gemüse angebaut (insgesamt 944 t). Als Haustiere halten die Menschen hauptsächlich Hühner (24.635 in 73 % der Haushalte) und Schweine (14.363 in 74 % der Haushalte). Daneben auch Ziegen (8.575 in 33 % der Haushalte), Wasserbüffel (8.551 in 19 % der Haushalte), Schafe (4.048 in 6 % der Haushalte), Rinder (6.204 in 23 % der Haushalte) und Pferde (3.115 in 26 % der Haushalte).[35][36]

Bodenschätze gibt es nur in geringeren Mengen. So finden sich in Manatuto Marmor, Gips, Gold, Eisen, Magnesium, Zink, Erdöl, Erdgas und Chrom.

Vor der Nordküste liegen artenreiche Korallenbänke, die sich für den Tauchtourismus eignen, so im Suco Uma Caduac.[37]

Wasserstelle in Soibada

Der kommunale Radiosender Radio Communidade Ili Wai sendet auf FM 96,1 MHz.[38] Der FRETILIN-Sender Radio Maubere ist auf FM 93,8 MHz zu empfangen. 25 % der Haushalte verfügt über ein Radio. Einen Fernseher haben 20 %. In 45 % der Haushalte gibt es einen Telefonfestnetzanschluss oder ein Handy.[35]

Nur wenige Einwohner Manatutos haben ein eigenes Fahrzeug. In nur 9 % der Haushalte gibt es ein Motorrad, nur 3 % verfügen über ein Auto und auch ein Fahrrad findet sich nur in 14 % der Haushalte.[35]

93 % der Haushalte Manatutos leben in ihrem eigenen Haus, bei weiteren 4 % gehört das Haus einem weiteren Familienmitglied. Nur ein Viertel aller Wohnhäuser bestehen aus Ziegeln oder Beton. Der Großteil der Gebäude wird noch immer aus Naturmaterialien, wie Bambus, Palmwedeln oder Lehm hergestellt. Bei den Dächern haben sich Zink- und Eisenbleche vielerorts durchgesetzt. Allerdings sind 37 % der Wohnhäuser noch mit Palmwedeln oder Stroh gedeckt. Bei über der Hälfte der Wohnhäuser besteht der Boden aus gestampftem Lehm, bei 23 % aus Beton. Insgesamt sind die Naturmaterialien in Manatuto etwas stärker verbreitet als im Landesdurchschnitt.[35] 69 % der Haushalte haben Zugang zu sauberen Trinkwasserquellen (ähnlich im Landesdurchschnitt),[3] wobei nur 20 % das Wasser am oder im Haus haben. Die Bewohner der anderen Haushalte müssen das Trinkwasser aus öffentlichen Leitungen, Brunnen, Quellen oder Gewässern holen. Fast alle Haushalte benutzen Holz zum Kochen. Im Landesdurchschnitt sind es 3 % weniger. 38 % benutzen Strom als Lichtquelle, fast ein Drittel der Einwohner Manatutos verwenden Petroleum um Licht zu erzeugen. 10 % verwenden Kerzen und 7 % die Lichtnus. Im Landesdurchschnitt benutzt die Hälfte Petroleum und über ein Drittel Elektrizität.[35]

Anteil Haushalte mit …[35]
… Hauswänden aus …
Ziegel/ Beton Holz Bambus Lehm Eisen-/ Zinkblech Palmwedel Natursteine Sonstiges
25 % 3 % 38 % 4 % 0 % 28 % 1 % 0 %
… Dächern aus … … Böden aus …
Palmwedel/ Stroh/ Bambus Eisen-/ Zinkblech Dachziegel Sonstiges Beton Fliesen Boden/ Lehm Bambus/ Holz Sonstiges
37 % 53 % 0 % 9 % 23 % 4 % 52 % 13 % 7 %
Trinkwasserversorgung durch …
Leitung oder Pumpe im Haus Leitung oder Pumpe außerhalb Öffentliche Leitung, Brunnen, Bohrloch geschützte Quelle nicht geschützte Quelle Oberflächengewässer Sonstiges
3 % 17 % 38 % 11 % 9 % 21 % 1 %
Energiequelle zum Kochen Lichtquelle
Elektrizität Petroleum Holz Sonstiges Elektrizität Petroleum Holz Lichtnuss/
Candle berry
Sonstiges
2 % 3 % 93 % 1 % 38 % 32 % 5 % 7 % 18 %

Partnerschaften

Commons: Manatuto (Gemeinde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, abgerufen am 28. September 2014.
  3. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (PDF; 2,7 MB)
  4. Seeds of Life Timor: Rainfall Map of East Timor 2000–2050 (PDF; 1 MB)
  5. UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Flood Hazard Map, Timor-Leste, 19. November 2007
  6. Important Bird Areas in Timor-Leste (englisch) (PDF)
  7. Statistisches Amt Osttimors: Ergebnisse der Volkszählung von 2010 der einzelnen Sucos (Memento vom 23. Januar 2012 im Internet Archive)
  8. Direcção Nacional de Estatística: Timor-Leste in figures 2011 (PDF; 3,8 MB), abgerufen am 5. Mai 2013
  9. a b Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  10. District Pritory Tables: Manatuto 2004 (PDF; 13 MB)
  11. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  12. East Timor – Portuguese Dependency of East Timor (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive)
  13. a b Judith Bovensiepen, Frederico Delgado Rosa: Transformations of the sacred in East Timor, abgerufen am 27. Dezember 2017.
  14. Artur Teodoro de Matos: D. Frei Manuel de Santo António: missionário e primeiro bispo residente em Timor. Elementos para a sua biografia (1660-1733) (portugiesisch)
  15. a b Chronologie de l’histoire du Timor (1512–1945) suivie des événements récents (1975–1999) (französisch; PDF; 887 kB)
  16. History of Timor, S. 43 – Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  17. History of Timor, S. 50
  18. a b c d Geoffrey C. Gunn: History of Timor. Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  19. a b c Património de Influência Portuguesa: Mission of the Sacred Heart of Jesus, abgerufen am 15. November 2016.
  20. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,5 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  21. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  22. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Planu Est.
  23. „Part 4: Regime of Occupation“ (PDF) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  24. Masters of Terror: Jose Abilio Osorio Soares (Memento vom 21. März 2012 im Internet Archive) (englisch)
  25. Office of the Prime Minister: Address by his Excellency the Prime Minister Kay Rala Xanana Gusmão on the Occasion of the Swearing-in of Mr. Abel dos Santos Fátima as the Civil Service Commissioner (englisch), abgerufen am 15. Februar 2016.
  26. Curriculum Vitae. (PDF) Abgerufen am 26. Dezember 2015.
  27. Webauftritt der Regierung Osttimors: 2935 civil servants were sworn in by the Public Service Commission (Memento vom 26. Februar 2014 im Internet Archive)
  28. The Dili Weekly: Marsu, SEFOPE implementa projetu empregu rural iha distritu, 13. März 2012, abgerufen am 14. Mai 2016.
  29. Descentralização Administrativa na República Democrática de Timor-Leste: Manatuto, abgerufen am 7. Februar 2014
  30. Ministerium für Staatsadministration: Tomada de posse do novo Administrador do Município de Manatuto, 7. August 2015, (portugiesisch) abgerufen am 4. November 2015.
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  36. a b Direcção Nacional de Estatística: Timor-Leste in Figures 2008 (PDF; 3,7 MB)
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  38. ARKTL – Asosiasaun Radio Komunidade Timor-Leste (englisch)
  39. Municípios Portugueses: Geminações de Cidades e Vilas, abgerufen am 7. Januar 2018.

Koordinaten: 8° 31′ S, 126° 1′ O