Lothar Dräger

Lothar Dräger (* 19. Januar 1927 in Schwennenz; † 9. Juli 2016 in Potsdam) war deutscher Comicautor.

Lothar Dräger besuchte das Realgymnasium und war anschließend Flakhelfer in Stettin, wo er aber nach schwerer Krankheit noch vor Kriegsende als wehruntauglich entlassen wurde. Er studierte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Gesang am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin, danach an der Hochschule für Musik und wurde Opernsänger. Nach Engagements in Nordhausen und Potsdam wechselte er 1957 den Beruf und wurde ab Heft Nummer 9 mit Hannes Hegen und später auch mit Wolfgang Altenburger Texter und Ideengeber bei der Comic-Zeitschrift Mosaik. Dräger recherchierte die historischen Hintergründe der Geschichten, textete Verse und erstellte Exposés für die Digedags, die Hauptfiguren des Mosaiks. 1958 und 1959 textete er die Mosaik-Beilage Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben.

Nachdem es 1975 zum Bruch zwischen dem Verlag und „Digedag-Vater“ Hannes Hegen kam, wurde Lothar Dräger mit Lona Rietschel zum geistigen Vater der Abrafaxe, die die Digedags beerbten. Hier war er künstlerischer Leiter, machte Aufrisse und zeichnete sogar manche Seiten selbst. Auch für eine 1980 im Palast der Republik in Ost-Berlin aufgeführte Abrafaxe-Revue schrieb er das Script. Zum 1. Januar 1990 ging er in den Ruhestand. Im Jahre 2002 erschien sein Roman Ritter Runkel und seine Zeit, in dem er die Geschichte des Ritter Runkel, die in den Jahren 1964 bis 1969 im Mosaik erschienen war und die er ebenfalls getextet hatte, weiterverfolgt. In den Jahren 2006, 2009 und 2012 veröffentlichte er Fortsetzungen dieses Romans.

Am 18. August 2016 wurde bekannt, dass Lothar Dräger bereits am 9. Juli 2016 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.[1]

Schriften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Abrafaxe-Vater Lothar Dräger in Potsdam gestorben Berliner Morgenpost, 18. August 2016