„Keks“ – Versionsunterschied

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== Begriffsverwendung ==
== Begriffsverwendung ==
Der erste Eindeutschungsversuch wurde 1905 unternommen, als ''Keek'', im Plural ''Keeks'', Eingang in den [[Duden]] fand. Nebenbei erwähnt sind Kekse ein Werk der Nationalsozialisten auf dem Weg zur absoluten Weltherrschaft. Darum existiert auch das Wort Judenkeks. Ich bin übrigens breit.
Der erste Eindeutschungsversuch wurde 1905 unternommen, als ''Keek'', im Plural ''Keeks'', Eingang in den [[Duden]] fand. Kurze Zeit darauf änderte sich die Schreibweise in ''Kek'' bzw. ''Keks'', 1911 wurde das von Bahlsen verwendete Wort ''Kekse'' als Übersetzung für das englische ''cakes'' in das Wörterbuch aufgenommen.

Kurze Zeit darauf änderte sich die Schreibweise in ''Kek'' bzw. ''Keks'', 1911 wurde das von Bahlsen verwendete Wort ''Kekse'' als Übersetzung für das englische ''cakes'' in das Wörterbuch aufgenommen.


[[Umgangssprache|Umgangssprachlich]] wird oft nicht zwischen [[Plätzchen]] und Keks unterschieden, in Österreich wird für beides der Ausdruck ''Keks'' verwendet,<ref>Ingrid Pernkopf: Weihnachtsbäckerei aus Österreich.Salzburg 2006</ref> ''Plätzchen'' aber meist verstanden. In der Schweiz wird ''Keek'' für bestimmte Kuchenarten benutzt, Kekse bzw. Plätzchen werden hingegen ''Guetzli'', ''Güetzi'' oder ähnlich genannt.
[[Umgangssprache|Umgangssprachlich]] wird oft nicht zwischen [[Plätzchen]] und Keks unterschieden, in Österreich wird für beides der Ausdruck ''Keks'' verwendet,<ref>Ingrid Pernkopf: Weihnachtsbäckerei aus Österreich.Salzburg 2006</ref> ''Plätzchen'' aber meist verstanden. In der Schweiz wird ''Keek'' für bestimmte Kuchenarten benutzt, Kekse bzw. Plätzchen werden hingegen ''Guetzli'', ''Güetzi'' oder ähnlich genannt.

Version vom 7. April 2011, 05:26 Uhr

Leibniz-Butterkeks

Ein Keks (aus dem Plural cakes von engl. cake ‚Kuchen‘) ist ein ursprünglich englisches Gebäckstück. Er gehört zu den kommerziell hergestellten Dauerbackwaren, die meist aus fetthaltigen Teig mit mehr oder minder süßen Geschmack. Geformt werden Kekse durch Ausrollen, Ausstanzen und Spritzen („Dressiergebäck“) der Teige, seltener durch Schneiden („Schnittgebäck“).[1] Kekse werden traditionell zu Kaffee oder Tee serviert und sind auch als Reiseproviant beliebt.

Sie bestehen meist nur aus wenigen Zutaten wie Mehl, Zucker, Fett, Aromastoffen, Salz und Eiern und sind von mürber Konsistenz. Verwendet wird häufig Keksmehl, welches eiweißarm und hell ist. Der Kleber ist von geringer Güte, wodurch die ausgewalzten und ausgestochenen Teige nicht schnurren.

Bekannte Kekse sind der Leibniz-Butterkeks von Bahlsen und die Prinzenrolle. Typisch sind Keksmischungen, gefüllt, ungefüllt, mit Schokolade oder Zuckerguß überzogen. Auch die Zugabe von Gewürzen, Früchten und Mandeln oder Ölsamen ist verbreitet.


Begriffsverwendung

Der erste Eindeutschungsversuch wurde 1905 unternommen, als Keek, im Plural Keeks, Eingang in den Duden fand. Kurze Zeit darauf änderte sich die Schreibweise in Kek bzw. Keks, 1911 wurde das von Bahlsen verwendete Wort Kekse als Übersetzung für das englische cakes in das Wörterbuch aufgenommen.

Umgangssprachlich wird oft nicht zwischen Plätzchen und Keks unterschieden, in Österreich wird für beides der Ausdruck Keks verwendet,[2] Plätzchen aber meist verstanden. In der Schweiz wird Keek für bestimmte Kuchenarten benutzt, Kekse bzw. Plätzchen werden hingegen Guetzli, Güetzi oder ähnlich genannt.

Im Netzjargon ist der Begriff neuerdings auch gebräuchlich für einen Software-Crack.

Arten

Nach dem Deutschen Lebensmittelbuch werden folgende Keksarten unterschieden:

  • Butterkeks ist ein Keks, der nach den Leitsätzen für Feine Backwaren[3] mindestens 10 kg Butter (oder entsprechende Mengen Butterreinfett oder Butterfett) auf 100 kg Getreideerzeugnisse enthält.
  • Albertkeks ist ein Hartkeks, der auf 100 Teile Getreideerzeugnisse mindestens 9,9 Teile wasserfreies Fett (oder eine entsprechende Menge anderer Fette) enthält.
  • Eierkeks gehört zu den Dauerbackwaren und muss auf 100 kg Getreide, Getreidemahlerzeugnisse und/oder Stärke mindestens 18 kg Eigelbmasse oder eine entsprechende Menge Eiprodukte enthalten.
  • Hartkeks ist eine Dauerbackware, die aus einem festen, fettarmen Teig, besteht. Mit dieser Eigenschaft kann er dünn gewalzt und geformt werden.
  • Milchkeks ist ein Keks, der 20 % Vollmilch oder entsprechende Mengen Kondensmilch oder Trockenmilcherzeugnisse, berechnet auf die Gesamtmenge Getreideerzeugnisse enthält.
  • Mürbekeks auch Weichkeks ist ein Keks, der mindestens 16,5 kg wasserfreies Fett (oder eine entsprechende Menge anderer Fette) auf 100 kg Getreideerzeugnisse, enthält.

Geschichte

Fassadenfiguren mit Keksdarstellung bei Bahlsen
Doppelkekse (rechts geöffnet)

In ihrer typischen, rechteckigen Form mit den vier großen Ecken, 14 Zähnen in der Länge und 10 Zähnen in der Breite gibt es Butterkekse seit 1886. Lefèvre-Utile stellte in dieser Zeit in Frankreich den ersten Butterkeks dieser Art her.[4] Es gibt heute noch eine historische Mauerreklame im kleinen Dorf Trentemoult bei Nantes. 1891 folgte der in der Hannoversche Cakes-Fabrik H. Bahlsen hergestellte und nach Gottfried Wilhelm Leibniz benannte Leibniz-Keks.

In der DDR waren vergleichbare Butterkekse als Hansa-Kekse bekannt, die im VEB Keksfabrik Brand-Erbisdorf hergestellt wurden. Seit 2004 werden sie von der Wikana GmbH wieder hergestellt.

Der bekannteste Doppelkeks ist die seit 1955 in Deutschland erhältliche Prinzenrolle. Erfunden wurde sie um 1870 vom belgischen Bäckermeister Edouard de Beukelaer und hieß ursprünglich Le petit prince fourrée („der kleine, gefüllte Prinz“). Sein Sohn gründete später die flämische Keksfabrik in Kempen am Niederrhein. Prinzenrolle ist heute eine Marke der Firma Griesson – de Beukelaer. Pro Jahr kommen in Deutschland etwa 35 Millionen Stück in den Handel. Andere, vor allem in den USA bekannte Doppelkekse, sind Oreos.

Ein Glückskeks ist ein Keks aus einem dünnen Waffelteig, in den ein Zettel mit einem Sinnspruch oder auch einer Zukunftsdeutung eingearbeitet ist.

Einzelnachweise

  1. IREKS-Arkady-Institut für Bäckereiwissenschaft (Hrsg.): IREKS-ABC der Bäckerei. 4. Auflage. Institut für Bäckereiwissenschaft, Kulmbach 1985
  2. Ingrid Pernkopf: Weihnachtsbäckerei aus Österreich.Salzburg 2006
  3. Leitsätze Feine Backwaren
  4. http://www.arte.tv/de/suche/834338.html bei Karambolage (ARTE)
Commons: Keks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Keks – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen