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Jobst Brauns
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Version vom 6. März 2021, 01:09 Uhr

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Wappen Brauns

Brauns, Jobst (* 1570 in Goslar, † 1646 in Goslar) war ein deutscher Generalwardein des niedersächsischen Kreises.[1]

Leben

Jobst Brauns war in erster Ehe im Jahr 1595 mit Elisabeth Brüning verheiratet. Sie war die Tochter des ab 1585 Generalmünzwardein des Niedersächsischen Kreises Stephan Brüning (* 1540 – † 1613). Dieser wurde nach dem Beschluss von Herzog Heinrich Julias zu Braunschweig-Lüneburg im Jahre 1601 als Münzwardein berufen in der Bergstadt Zellerfeld eine neue Münzstätte zu errichten, und hatte einen großen Anteil beim Aufbau dessen.[2][3] Im Jahre 1615 war er in zweiter Ehe mit Margarete von Uslar, der Tochter des Fürstlich Braunschweigischen Zehntners von Goslar Werner von Uslar (* 1550 – † 1623) verheiratet.[4][5]

Der in Goslar geborene Jobst Brauns war ein talentierter Goldschmied der unter anderem auch Stöcke und Eisen zur Münzprägung fertigte. In einem Bericht vom 27. März 1598 bat Johan von Beckstein den Graf Simon VII, dass die alten Münzstempel zur Goslarer Prägung von Jobst Brauns überarbeitet werden sollen.[6] Diese Bitte wurde vom fürstlich Braunschweigischen Oberverwalter zu Goslar Stephan Brüning sehr unterstütz. Jobst Brauns Schwiegervater ermöglichte ihm auch, dass er nach dem Tod von Adrian Reimers die Stelle 1601 als Münzwardein in Hildesheim bekam. In Hildesheim wurde erst kurz zuvor die Wiederherstellung der Goldgulden durch Münzmeister Christoph Diess, trotz eines vom 11. Mai. 1594 erteilten Verbotes des Kreisrates zu Lüneburg, aufgenommen. Durch die unrechtmäßige Prägung wurde Jobst Brauns nicht vereinigt und Münzmeister Diess wurde entlassen. Doch auf Druck vom Bürgermeister Joachim Brandis d. J. und der gestellten Kaution wurde die Wiederaufnahme das Münzrechtes erwirkt und ein neuer Münzmeister Namens Henning Hans mit dem Wardein Jobst Brauns am 7. Mai 1602 vorgestellt.[7][8]

Nach dem Tod seines Schwiegervaters 1613 übernahm er seine Position des Wardeins in Zellerfeld und kurz danach wurde er auch in das Amt des Generalmünzwardeins des niedersächsischen Kreises erhoben. In dem Visitationsbericht von Generalkreiswardeins Jobst Brauns vom 6. Juni 1615 berichtete er, dass die abgenützten Stempel, für die Lauenburger Goldgulden erneuert werden sollten.[9][10]

Am 22. September 1619 stellte Graf Simon VII dem Niederrheinisch-Westfälischen Kreisrat Jobst Brauns als neuen Wardein in Höxter vor.[11][12] Er ersetze den zurückgetretenen Wardein Henning Brauns und war der erste heimische Wardein, der die lippischen Münzen probierte.[6] Durch das neue Amt schaffte er seine Arbeit als Wardein in Zellerfeld nicht und wurde unter dem Münzmeister Hans Laffers knapp ein Jahr später im Juni 1620 wegen Unfleißes dem Amt entbunden und an seiner Stelle Reinhard Rörich bestellt.[13][14]

Als Generalwardein erstellte er einen Visitationsbericht wo er z.B. im Mai 1625 feststellte, dass der Herzog zu Braunschweig in Harburg ganze, halbe und Ortsthaler prägen ließ.[15]

Familie

Im Jahr 1595 heirate Jobst Brauns seine erste Frau Elisabeth Brüning (* 1575 in Goslar, † um 1612 in Goslar), die Tochter des Generalmünzwardein des Niedersächsischen Kreises Stephan Brüning (* 1540 – † 1613). Sie hatten eine Tochter Anna Leve Brauns (* 1600 in Goslar, † 1645 in Goslar), die sich 1618 mit Christoff Schmid vermählte. In zweiter Ehe heiratete er Margarete von Uslar (* 1590 in Goslar), die Tochter des Fürstlich Braunschweigischen Zehntners von Goslar Werner von Uslar (* 1550 – † 1623). Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor.[16] Der älteste Sohn ist Henning Hans Brauns (* 1618 – † 1690) der Wardein von den Städten Hildesheim und Hameln und Münzmeister in Goslar war.[17]

  1. Brauns, Jobst (1570–1646), Generalmünzwardein – MMLO. Abgerufen am 5. März 2021.
  2. Simon Struve: Leichenpredigt auf Steffan Breunings Fürstlich Braunschweigischen Oberverwalters zu Goslar/ und des Niedersächsischen Kreiss General und Fürstlich Braunschweigischen Generalwardein. Hrsg.: Paul Lange. Lange, Hamburg 1614 ([ich+Braunschweigischen+Oberverwalters+zu+Goßlar%2F+vnd+deß+Niedersächsischen+Kräisses+General+vnd+Fürstl.+Braunschw%3A+Special+Gewardeins. k10plus.de]).
  3. Breuning, Stephan (1546–1613), Generalmünzwardein – MMLO. Abgerufen am 5. März 2021.
  4. H.Dannenberg, H.Dressel, J.Menadier: Zeitschrift für Numismatik. Band 24. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1904 (numismatics.org [PDF]).
  5. Uslar, Werner (1550–1624) – MMLO. Abgerufen am 5. März 2021.
  6. a b Arnold Schwede: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe, 1528-1913. Paderborn 2016, ISBN 978-3-89710-641-3 (worldcat.org [abgerufen am 5. März 2021]).
  7. Hildesheim_BB. Abgerufen am 5. März 2021.
  8. Hildesmein_BB2. Abgerufen am 5. März 2021.
  9. Alte Folge - Jahrgang 1933. Abgerufen am 5. März 2021.
  10. Johann Christoph Hirsch: Des Deutschen Reichs Münz-Archiv : Bestehend in einer Sammlung Kayserl. und Reichs-Münz-Gesetze, Ordnungen, Privilegien über das Münz-Recht, Kayserl. Rescripten, Reichs-Gutachten, Commissions-Decreten, Münz-Probations-Reichs- und Crayß-Tags-Abschiede, auch einzeler Chur- und Fürsten unter sich, und mit denen vornehmsten Reichs-Städten errichteter Münz-Vereinigungen, Edicten, Valvations-Tabellen etc. : nebst zuverläßigen Nachrichten, vom Teutschen Münz-Wesen überhaupt, in ältern, mittlern und neuern Zeiten, aus Archiven und Original-Actis publicis, in chronologischer Ordnung / 4. Hrsg.: Nürnberg : Felßecker. Felßecker, Nürnberg 1758 (google.de).
  11. Mincmistři. Abgerufen am 5. März 2021.
  12. Johann Christoph Hirsch: Des Deutschen Reichs Münz-Archiv, oder historische Nachrichten, von dem Werth der Deutschen Münzen, von dem VII. Hrsg.: C. Felssecker. Band VII. C. Felssecker, Nürnberg 1766 (google.de).
  13. Hans Burose: Die Zellerfelder Münze: vier beiträge zur geschichte der alten Münzstätte. Oberharzer Geschichts- und Museumsverein, Clausthal-Zellerfeld 1984, ISBN 3-923605-03-X (worldcat.org [abgerufen am 5. März 2021]).
  14. Dennert, Herbert; Trunz, Volkmar: Quellen zur Geschichte des Bergbaus und des Hüttenwesens im Westharz von 1524 bis 1631. 2000 (tu-clausthal.de [PDF]).
  15. M. Bahrfeld: Numismatische Zeitschrift herausgegeben von der Numismatischen Gesellschaft in Wien. Hrsg.: ln Commission bei Manz, k.u.k. Hof-, Verlags- und Universitäls - Buchhandlung in Wien. Band 15. Selbstverlag der Numismatischen Gefellschaft, Wien 1894, S. 246 (file:///C:/Users/holge/AppData/Local/Temp/NumismatischeZeitschrift1894_10667756-1.pdf [PDF]).
  16. Stadt Goslar, Goslarer Museum, Haus Glockengießerstr : Deutsche Inschriften Online. Abgerufen am 5. März 2021.
  17. Brauns, Henning (1620–    ), Münzmeister – MMLO. Abgerufen am 5. März 2021.