Hamlet

Daten
Titel: Die Tragödie von Hamlet, Prinz von Dänemark
Originaltitel: The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark
Gattung: Tragödie
Originalsprache: Englisch
Autor: William Shakespeare
Erscheinungsjahr: 1603
Ort und Zeit der Handlung: Helsingør

Zeit: Renaissance

Personen
  • Claudius (König von Dänemark)
  • Gertrude (Königin von Dänemark und Hamlets Mutter)
  • Hamlet (Sohn des vorigen und Neffe des gegenwärtigen Königs)
  • Horatio (Hamlets Freund)
  • Polonius (Oberkämmerer)
  • Laertes (Sohn des Polonius)
  • Ophelia (Tochter des Polonius)
  • Voltimand, Cornelius, Rosenkranz, Güldenstern (Hofleute)
  • Marcellus, Bernardo (Offiziere)
  • Der Geist von Hamlets Vater Hamlet
  • Fortinbras (Prinz von Norwegen)
  • Mehrere Schauspieler, Soldaten u. a.

Hamlet (engl. The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke) ist ein Theaterstück von William Shakespeare. Bei dem Stück handelt es sich um eine im Königreich Dänemark spielende Tragödie. Claudius, der Bruder von König Hamlet, ermordet den Herrscher, reißt die Krone an sich und heiratet Gertrud, die Witwe des Königs. Prinz Hamlet strebt danach seinen Vater zu rächen und stürzt dabei alle beteiligten ins Unglück. Der Stoff des Stückes geht auf eine mittelalterliche nordische Erzählung zurück. Der Text des Hamlet wurde in der heute vorliegenden Fassung vermutlich zwischen Februar 1601 und Sommer 1602 von Shakespeare fertiggestellt. Das Stück wurde spätestens ab Juli 1602 in einer gekürzten Bühnenversion aufgeführt, erschien erstmals 1603 als Raubdruck und wurde 1604 in einer autorisierten, aber leicht zensierten Version in Druck gegeben. Eine frühe Variante, der sog. Ur-Hamlet, könnte ab 1594 in London bekannt gewesen sein.

Hamlet ist schon bei seinem Erscheinen ein erfolgreiches Bühnenstück, denn der Stoff, der in Grundzügen durch verschiedene Überlieferungen bekannt war, genoss bereits vor Shakespeares Werk eine gewisse Popularität. Die Beliebtheit des Stückes zeigte sich bald an der kontinuierlichen und dichten Bühnenpräsenz des Werkes, der großen Zahl von Druckausgaben, der frühen Übertragung ins Deutsche und der Vielzahl von Bearbeitungen des Stoffes durch Schriftsteller, Künstler und Filmemacher seit seinem Bestehen. Stichworte aus Hamlets Monologen („Sein oder Nichtsein“) sind zu Redewendungen in der Alltagssprache geworden. Die Geschichte des in ein tintenschwarzes Wams gekleideten und ein Buch mit sich tragenden dänischen Prinzen gilt als eines der bedeutendsten Werke Shakespeares.

Quellenforschung des Hamlet

Die Quellenforschung hat im Falle Shakespeares eine lange Tradition und zur Quellenlage des Hamlet gibt es eine Vielzahl von Studien.[1] Die meisten Autoren diskutieren dabei drei verschiedene Formen von Einflüssen auf den Text. Es gibt dabei keine Sicherheit in der Frage, ob es sich tatsächlich um eine Quelle in dem Sinne handelt, dass diese Shakespeare bekannt war und er sie bewusst verwendet hat oder ob zufällige Übereinstimmungen zwischen verschiedenen Werken bestehen.[2]

Antike und nordische Sagen und ihre Überlieferung

Lucius Brutus

Shakespeare könnte im Hamlet Motive der Sage von Lucius Iunius Brutus verwendet haben. Der Gründer der römischen Republik (509 vor Chr.) rächte den Mord an seinem Vater und an seinem Bruder durch Tarquinius, den er täuschte, indem er sich blödsinnig gestellt hat. Es ist nicht sicher ob Shakespeare diese Legende kannte und wie sie ihm bekannt wurde. Möglicherweise kannte er sie aus dem ersten Buch von Titus Livius Werk Ab urbe condita libri, das 1600 in einer englischen Übersetzung von Philemon Holland erschien. Oder er kannte sie aus Ovids Fasti. Die Lucius Brutus-Legende hat auch in weiteren Stücken Shakespeares einen Wiederhall gefunden, unter anderem in Julius Cäsar, Heinrich V. und Lucretia.[3]

Ödipus und Orestes

Schon 1897 hat Freud in einem Brief an Fließ Hamlet und Ödipus in eins gedacht und vermutet, Shakespeares Unbewusstes habe das Unbewusste seines Helden in dieser Weise gestaltet, als Geschichte eines ödipalen Konfliktes.[4] Allerdings wurde von anderen Autoren darauf hingewiesen, dass die Geschichte des Orest mehr Ähnlichkeiten mit dem Hamlet aufweist als die Geschichte des Ödipus. Agamemnon und Klytaimnestra sind die Eltern von Orest. Agamemnon zieht in den Krieg, seine Frau will seine Rückkehr nicht erwarten und heiratet einen Freier, Aigisthos. Als Agamemnon doch zurückkehrt, tötet Aigisthos den Heimkehrer. Orest rächt seinen Vater, indem er den Mörder und seine Mutter tötet. Dafür wird er von den Erinyen mit Wahnsinn geschlagen. Die Motive der untreuen Mutter, vom mörderischen Bruder und dem rächenden aber wahnsinnigen Sohn sind viel offensichtlicher als bei Ödipus.[5]

Amlethus
Das Angers Fragment.

Übereinstimmend wird bei der Frage nach dem Namen des Stückes und den Grundzügen des Plots auch auf eine nordische Tradition hingewiesen. Zu dem Kreis der nordischen Sagen gehören die ersten Berichte über Amleth in der Snorra-Edda des Isländers Sturluson.[6] Sturluson erwähnt im dritten Teil der Prosa-Edda, dem Skáldskaparmál das Bild (Kenning) von dem Meer, als Amlodis Mühle.[7]

Titelseite der Danorum Regum heroumque Historia.

Die Erzählung von Amlethus wird dann in in der Gesta Danorum des Saxo Grammaticus weiterverarbeitet. Von der Gesta Danorum sind vier Fragmente erhalten: das Angers Fragment, das Lassen Fragment, das Kall-Rasmussen Fragment und Plesner Fragment. Das Angers-Fragment ist das älteste und stammt ca. aus dem Jahr 1200. Es besteht aus vier vollständig beschriebenen Pergamentblättern und gilt als Handschrift des Saxo. Die drei weiteren Fragmente sind Abschriften aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie befinden sich alle in der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen.

Titelblatt der „Histoires tragiques“ 1559.

Die Fragmente der Gesta Danorum aus dem 13. Jahrhundert sind unvollständig. Allerdings ist sie komplett in einer lateinischen Fassung aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Es handelt sich dabei um die Danorum Regum heroumque Historia. die Christiern Pedersen 1514 in Paris verfasst hat. Die darin enthaltene Amlethus-Erzählung wurde von François de Belleforest ins französische übersetzt und stark bearbeitet im Jahre 1570 erstmals im fünften Band der Histoires tragiques veröffentlicht. Bei diesem Werk handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk von Belleforest und Pierre Boaistuau. Dieser hat sechs Novellen von Matteo Bandello aus dem italienischen ins französische übersetzt und diese erstmals 1559 herausgegeben. Die Fassung von 1570 ist dann von Belleforest um zwölf weitere Erzählungen erweitert worden, bei einer davon handelt es sich um die Amlethus-Sage.[8] Bei der Umarbeitung der Amlethus-Geschichte durch Belleforest hat dieser das Element der Melancholie des Helden neu eingeführt und die misogynen Elemente vertieft und ausgeweitet, die schon bei Saxo angelegt sind.[9] Die französische Version der Histoires tragiques erscheint bis 1601 ins sieben Auflagen. Im Jahre 1608 erscheint die Amleth-Geschichte Belleforests erstmals in einer englischen Übersetzung als The Hystorie of Hamblet.[10]

Ur-Hamlet und Spanische Tragödie

Das zweite Quellenproblem kreist um die Annahme eines der Abfassung des Hamlet unmittelbar zugrunde liegenden zeitgenössischen Theaterstückes, wobei üblicherweise zwei Kandidaten ins Spiel gebracht werden: die von Thomas Kyd verfasste spanische Tragödie und der ebenfalls Kyd zugeschrieben hypothetische Ur-Hamlet.

Motive und Themen

Die sogenannten "source-hunter"[11] haben versucht, die Quellen von einzelnen Motiven und Details im Hamlet auszumachen, so zum Beispiel die Episode vom gefälschten königlichen Sendschreiben oder das Vorbild der "Mausefalle".

Das gefälschte Sendschreiben

G. Blakemore Evans hat in dem höfischen Roman „Moderatus“ von Robert Parry das Motiv des Öffnen, Fälschen und Wiederversiegeln eines königlichen Schreibens untersucht, das in Shakespeares Hamlet eine zentrale Rolle bei der Hinrichtung seiner Jugendfreunde Rosenkranz und Güldenstern spielt.[12]

The Murder of Gonzago
Tizian. Francesco Maria I. della Rovere ca. 1536

Auf den Titel des Stücks im Stück gibt es verschiedene Hinweise in der Literatur der Shakespeare-Zeit. Francesco Maria I. della Rovere wurde nach zeitgenössischen Aussagen im Jahr 1538 ermordet, indem ihm Gift in das Ohr gegossen wurde.[13] Sein Mörder war Luigi Gonzago, der Geliebte seiner Frau. Von ihm existiert ein Portrait von Tizian, dass Ähnlichkeiten mit der Beschreibung des Geistes von Hamlets Vater besitzt.[14] Andere Autoren haben darauf hingewiesen, dass die Kenntnis von einer Verbindung des Ohres mit dem Rachen durch die Entdeckung der Eustachi-Röhre im Jahre 1564 beeinflusst sein könnte.[15] Allerdings findet sich die Idee der "neapolitanischen Methode" auch in Marlowes Eduard II.[16]

Das unfreiwillige Geständnis einer Mörderin

Im Jahre 1599 hat Shakespeares Theatergruppe das Stück A Warning for Fair Women eines anonymen Autors aufgeführt. Es erzählt die Geschichte einer Gattenmörderin, die ein Theaterstück anschaut, in dem der Geist des Ehemanns die Mörderin verfolgt. Darin heißt es:

She was so mooved with the sight thereof,
As she cryed out, the Play was made by her,
And openly confesst her husbands murder.[17]

Verschiedene Autoren halten dieses Stück als eine Quelle für Hamlets Plan, den König Claudius mittels eines Theaterstücks zu überführen.[18]

Textgeschichte

In der neueren Shakespeare-Forschung geht man üblicherweise von einer Produktionssequenz aus, die die drei Schritte - Abfassung, Aufführung, Druck eines Werkes - in zeitlicher Folge umfasst.[19] Dem liegen Annahmen über die sozialen Bedingungen der Theaterproduktionen im elisabethanischen Zeitalter zugrunde, vor allem die Beobachtung, dass viele Stückeschreiber wie Shakespeare gleichzeitig Schauspieler, Theaterbesitzer und Arbeitgeber einer Schauspielertruppe waren.[20] Ihre Werke dienten in erster Linie dem Unterhaltungsbedürfnis und Zeitvertreib der Stadtbevölkerung[21] in einer Gemengelage aus Zirkus und buntem Nachmittag und enthielten meist eine attraktive Mischung aus Musik und Tanz, Jux und Clownerien, Mord und Todschlag, Fechtpartien und Staatsakten.[22] Shakespeare und seine zeitgenössischen Kollegen verdienten Geld durch die Aufführung von ihren Stücken, deren Erfolg, bedingt durch minimale Ausstattung vollkommen auf die durch den Text und das Geschick der Darsteller hervorgerufene Wortkulisse angewiesen waren. Daher riskierten Autoren, die gleichzeitig Theaterbesitzer waren durch den Druck ihrer Werke ein Nachahmen oder auch Nachspielen der eigenen Produktionen durch die Konkurrenz, was die Erlöse durch Aufführen schmälern konnte.[23] Diese Situation könnte eine Erklärung für den Überlieferungsbefund vieler Shakespearestücke sein. Von Shakespeares Dramen ist kein einziges als Manuskript erhalten. Die Stücke waren in erster Linie Spieltexte für das Theater. Ihre Manuskripte existierten vermutlich zunächst in Form von Schmierfassungen (foul paper oder rough copy), dann sauberen Abschriften (theater transcript oder fair copy) von dem dann ein Regiebuch (playbook oder promptbook) erstellt wurde.[24] Im Fall des Hamlet spiegelt die Textgeschichte möglicherweise einzelne Stationen der sozialen Randbedingungen der elisabethanischen Unterhaltungskultur wieder.

Vermutungen zu Abfassung und Aufführung vor 1603

Die Abfassungszeit des Hamlet ist nicht bekannt. Alle in der Literatur genannten Annahmen darüber sind Vermutungen aufgrund von Indizien. Als sicherste Daten gelten die Hinrichtung des Earl of Essex im Februar 1601, der Eintrag im Stationers Register im Juli 1602 und der Druck von Q1 im Jahr 1603. Der Hamlet muss also mit einiger Gewissheit spätestens in der Zeit zwischen Anfang 1601 und dem Jahr 1603 fertig gestellt worden sein. Auch das Datum der ersten Aufführung des Hamlet ist nicht bekannt. Vermutlich fand sie aufgrund des Stationers-Eintrags vor dem Juli 1602 in London statt. Die erste zeitlich genau belegte Aufführung datiert aus dem Jahr 1607.

Die frühen Drucke

Von Shakespeares Hamlet existieren vier frühe Quartos: eine kurze (vermutlich unautorisierte) Fassung Quarto 1 (Q1) von 1603, eine wesentlich längere Version (Q2) von 1604/05 und zwei Reprints des Q2 von John Smethwick mit geringen Varianten: eine aus dem Jahr 1611 (Q3) und eine undatierte Version (Q4) vermutlich aus dem Jahr 1622. Im Jahre 1623 erscheint die erste Folioversion (F1) der gesammelten Werke Shakespeares. Sie hat große Ähnlichkeit mit Q2 und enthält an Q2 angelehnte geringfügige Erweiterungen und Kürzungen. Die Erweiterungen bestehen aus ca. 75 Zeilen "Folio-only" Passagen, die möglicherweise einer "diplomatischen Zensur" des Q2 zugrunde liegenden Manuskriptes entsprechen. Die Kürzungen entsprechen meist Streichungen längerer Reden.[25]

Quarto Q1 von 1603

Titelseite der Hamlet-Ausgabe (Q 1) 1603

Die erste Quarto-Ausgabe des Hamlet stammt aus dem Jahr 1603. Der Druck datiert vermutlich nach dem 19. Mai 1603, da an diesem Tag die Umbenennung der Lord Chamberlain’s Men in "King's Men" erfolgte, worauf sich wohl die Formulierung "his Highnesse seruants" bezieht.[26] Von ihr sind zwei Exemplare erhalten. Das erste wurde 1823 von Sir Henry Bunbury entdeckt, gelangte bald in den Besitz von einem der Dukes of Devonshire und befindet sich heute in der Huntington Library in Kalifornien. Das zweite Exempler erwarb der englische Shakespeare-Gelehrte James Orchard Halliwell im Jahr 1856 von einem Buchhändler in Dublin und verkaufte es zwei Jahre später an das Britische Museum. Es befindet sich heute in der British Library. Ein drittes Exemplar soll im 19. Jahrhundert aufgetaucht zu sein. Der für seine Fälschungen bekannte Shakespeare-Forscher John Payne Collier behauptete davon Kenntnis zu haben. Bestätigt wurde dies nicht.[27]

Beide Quartos sind unvollständig, ergänzen sich aber gegenseitig. Dem Exemplar in Huntington (Q1-HN) fehlt das Titelblatt, während dem Exemplar in London (Q1-L) das letzte Blatt fehlt. Als Herausgeber sind angegeben: "At London printed for N.L and Iohn Trundell." Anhand der Schmuckfigur in der Mitte des Blattes weiß man, dass N.L. für Nicholas Ling steht. Der Drucker konnte anhand der Schmuckfigur auf der ersten Textseite als Valentine Simmes identifiziert werden.[28] Die Unterschiede zwischen den beiden Exemplaren sind gering, die Herausgeber der neuen Arden-Ausgabe fanden neun Varianten.[29] Die verbesserten Fehler waren nicht sinnenstellend, so wurde "maried" zu "married" korrigiert.

Das Quarto Q1 des Hamlet gilt seit Pollards Urteil von 1909 als ein Bad Quarto.[30] Man würde erwarten, dass auf dem Titelblatt der Name des Stationer James Roberts auftaucht, der am 26. July 1602 den Eintrag im Stationers Register zum Hamlet verfasst hat. Dies ist nicht der Fall, daher glauben viele Autoren, dass dieser Eintrag die Herstellung einer Raubkopie verhindern sollte und die Existenz von Q1 belege, dass dieser Versuch nicht erfolgreich war. Auch über die Quelle von Q1 gibt es keine einheitliche Meinung. Neure Studien stützen die Annahme, dass es sich bei Q1 um eine Niederschrift aus dem Gedächtnis handelt (vermutlich von einem der Darsteller).[31] Die Autoren des autoritativen "Textual Companion" sind aber der Meinung, dass F1 und Q1 die gleiche Vorlage haben.[32] Andere sind der Auffassung, bei Q1 handele es sich um eine Tournee-Version des Hamlet.[33][34] Letztendlich haben einzelne Autoren die verschiedenen Hypothesen kombiniert und vermutet, dass Q1 eine Gedächtnisniederschrift von den Schauspielern sei, die eine vereinfachte Version des Hamlet vor einem ungebildetem provinziellen Publikum aufgeführt haben.[35]

Quarto Q2 von 1604/05

Titelseite der Hamlet-Ausgabe (Q 2) 1605

Im Jahr 1604 begann James Roberts mit dem Druck von Q2, von dem sieben Exemplare erhalten sind, drei aus dem Jahre 1604, die sich in Bibliotheken in den USA befinden und vier aus dem Jahre 1605, die in England und Polen aufbewahrt werden:

In den sieben Exemplaren von Q2 finden sich insgesamt 26 Textvarianten, die nur in wenigen Fällen wesentliche editorische Entscheidungen erfordern. Eine Untersuchung von John Russell Brown von 1955 ergab, dass am Druck von Q2 zwei Schriftsetzer gearbeitet haben und eine Analyse von W. Craig Ferguson aus dem Jahr 1989 ergab, dass für den Druck zwei Pica Roman Zeichensätze verwendet wurden. Ein Großteil der Fehler entfällt dabei auf einen der beiden Setzer und den zu ihm gehörigen Zeichensatz. Die meisten Gelehrten glauben, dass Q2 ein handschriftlicher Erstentwurf Shakespeares zugrunde liegt.[37]

Die Quartos Q3 und Q4

Titelseite der Hamlet-Ausgabe (Q3) 1611

Am 19 November 1607 erwarb der Verleger John Smethwick von Nickolas Ling das Copyright für den Hamlet. Er gab drei Reprints von Q2 heraus (Q3-Q5). Im Jahre 1611 erschien Q3, gedruckt von George Eld, und einige Jahre später ein weiterer Reprint (Q4). Beide enthalten einige Varianten gegenüber Q2. Die Datierung von Q4 ist umstritten. Jenkins gibt 1622 an.[38] Rasmussen hat darauf aufmerksam gemacht, dass die zwischen 1619 und 1623 verwendete Druckplatte der für Titelblatter verwendeten Schmuckfigur von Smethwick Abnutzungserscheinungen zeigt (sichtbar an den Locken des Engels) und schließt daraus, dass Q4 eher 1621 gedruckt wurde.[39] Q3/4 sind vermutlich von den Schriftsetzern der First Folio verwendet worden[40]

Die First Folio 1623

Titelseite der First-Folio-Ausgabe (F1) von 1623

Im Jahre 1623 gaben John Heminges und Henry Condell die erste Gesamtausgabe der Werke von Shakespeare heraus. Sie enthielt 36 Stücke. Von der "First Folio" (F1) sind soweit bekannt 228 Exemplare erhalten.[41] Die ursprüngliche Druckauflage betrug vermutlich etwa 750 Stück.[42][43][44] An der erste Folio-Ausgabe waren mindestens 5 Setzer beteiligt[45] Neuere Autoren haben weitere Setzer identifiziert.[46] Die Hamletversion in der ersten Folioausgabe besorgte der mit B bezeichnete Schriftsetzer, der für die größte Anzahl der ca. 400 zum Teil sinnenstellenden Fehler in der ersten Folioausgabe verantwortlich ist. Dabei entfallen 37 Varianten auf den Text des Hamlet.[47] Während also die Probleme der Textrekonstruktion im Falle von F1 begrenzt sind, besteht erhebliche Unsicherheit in der Frage der Beziehung von F1 zu Q2. F1 enthält ca. 75 Zeilen F1-only-Text, die vermutlich einer politischen (oder diplomatischen) Zensur entsprechen. Darüber hinaus wurde F1 gegenüber Q2 erheblich gekürzt, meist im Falle längerer Reden, ist aber immer noch wesentlich länger als Q1. Zudem gibt es zahlreiche Varianten gegenüber Q2. F1 enthält deutlich mehr Großschreibung und Satzzeichen, es finden sich zu Beginn Ansätze einer Akteinteilung und vermehrt Aufführungshinweise. Auch ist F1 konsistenter in der Verwendung der sog. "speech-prefixes", der Personen-Bezeichnungen, die einer Rede vorangehen. Insgesamt gilt es als unwahrscheinlich, dass die Herausgeber von F1 die gedruckte Version von Q2 zum Korrekturlesen verwendet haben. Man vermutet vielmehr, dass dazu ein Manuskript verwendet wurde, wobei aber unklar ist, was für ein Manuskript.[48] Während die Herausgeber der letzten Arden-Ausgabe die Beantwortung solcher Fragen offen lassen, haben sich andere Herausgeber in Bezug auf diese Annahmen festgelegt. Edwards vermutet, dass das F1 zugrunde liegende Manuskript eine nach dem Jahr 1606 entstandene überarbeitete Abschrift des "Theater transcript" ("fair copy") ist.[49] Die Herausgeber der RSC-Edition teilen diese Ansicht.[50]

Die Hamlet-Ausgaben nach 1623

Im 17. Jahrhundert folgen der ersten Folio-Ausgabe insgesamt drei Reprints in den Jahren 1632 (F2), 1663 (F3) und 1685 (F4). Der Text des Hamlet in diesen drei Folgeausgaben ist jeweils eine nur geringfügig korrigierte Version von F1. Nach dem Erscheinen der First Folio sind aus dem 17. Jahrhundert noch 6 weitere Hamlet Quarto-Ausgaben erhalten: im Jahre 1637 veröffentlichte John Smethwick ein weiteres Reprint von Q2, das Q5 genannt wird. Nach der Schließung der Theater von London im September 1642 im Rahmen des englischen Bürgerkrieges erfolgte eine 19-jähriges Verbot von Theateraufführungen. Im Februar 1660 erfolgte dann die Wiedereröffnung des Cockpit Theater durch John Rhodes im Zuge der Restauration der Monarchie. Bald erschienen auch im Jahre 1676 zwei neue Ausgaben des Hamlet, Q6 und Q7. Sie sind in der Forschung als "Players Quartos" bekannt, da in ihnen erstmals das in heutigen Ausgaben enthaltene Darstellerverzeichnis und Angaben für Kürzungen für Aufführungen durch die Schauspieltruppe von Sir Wilhelm Davenant enthalten sind. Die Quartos Q8 aus dem Jahre 1683, Q9 (1695) und Q10 (1703) sind jeweils Nachdrucke der Davenant'schen "Players Quartos". Die Anzahl der erhaltenen Quarto-Exemplare ist gut belegt: von Q1 sind zwei Exemplare erhalten, von Q2 existieren sieben Exemplare, von Q3 19, von Q4 20, von Q5 31, 33 Exemplare sind von Q6/7 erhalten, 21 von Q8, 22 von Q9 und 41 von Q10.[51]

Datierung

Grundsätzliche Datierungsprobleme

Auf die Frage, was eine exakte Datierung eines Stückes sei, machen Shakespeare-Forscher unterschiedliche Angaben. Die Herausgeber der jüngsten Arden-Ausgabe von The Two Noble Kinsmen [52] und Heinrich VI Teil 1 [53] erklären, dass sie damit das Datum der ersten Aufführung meinen. Honigmann bevorzugt die Annahme der Abfassungszeit, also des Zeitpunktes, an dem die Niederschrift eines Werkes abgeschlossen ist.[54] Harold Jenkins erklärte in der Einleitung seiner Arden-Ausgabe des Hamlet , dass das Entstehungsdatum die Niederschrift und die Aufführung umfasst („written and produced“). [55] In der Einleitung der aktuellen Arden-Ausgabe des Hamlet argumentieren die Autoren Thompson und Taylor, dass es für jedes Shakespeare-Drama aber mindestens drei relevante Daten geben muss: Niederschrift, Aufführung und Druck. Durch das Vorhandensein verschiedener Ausgaben wird die Angabe einer exakten Datierung praktisch unmöglich. [56]

Unmittelbare Vorläufer von Shakespeares Hamlet

Die Frage, ob und wenn ja, welche unmittelbaren Vorläufer von Shakespeares Hamlet in den Jahren vor 1600 existiert haben, wird in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Einig ist man sich nur über die vorhandenen Indizien, über die Bewertung dieser Hinweise besteht kaum Einigkeit. Zu den Indizien für die Existenz einer Vorläuferdichtung des Hamlet gehören Äußerungen und Werke von Shakespeares Zeitgenossen wie Thomas Nashe, Philip Henslowe, Thomas Lodge oder Robert Parry.

Nashes Vorwort von 1589

Der englische Dichter Thomas Nashe war vermutlich der Koautor von Shakespeare Heinrich VI. (Drama)[57] und Ben Jonsons The Isle of Dogs. Möglicherweise arbeitete er auch zusammen mit Marlowe an dessen Stück Dido, Queen of Carthage. Er schrieb im Jahre 1589 das Vorwort zu Robert Greene’s Theaterstück „Menaphon“.[58] Darin sagt er: “… yet English Seneca read by candlelight yields many good sentences, as Blood is a beggar, and so forth, and if you entreat him fair in a frosty morning, he will afford you whole Hamlets, I should say handfuls, of tragical speeches….”[59] Auf diese Bemerkung von Nashe hat zuerst Edmund Malone hingewiesen.[60] und damit die Überlegung verknüpft, dies sei ein Hinweis auf eine Hamlet-Aufführung in diesen Jahren.

Henslowes Bericht von 1594

Philip Henslowe war ein bekannter Impressario und Theaterdirektor des elisabethanischen Zeitalters. In seinen Tagebüchern machte er detaillierte Notizen über zahlreiche Aufführungen.[61] Im Jahr 1594 berichtet er über eine Aufführung eines Stückes mit dem Titel „Hamlet“ im Theater von Newington Butts. Das Newington Butts gilt als seines der ältesten in England.[62]. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass Henslowe ebenso wie Nashe keinen Autor angibt.

Lodges Hinweis von 1596
Thomas Kyd: Die Spanische Tragödie

Ähnliches berichtet der Dichter Thomas Lodge. Nach seinen Angaben fand 1596 im The Theatre in Shoreditch die Aufführung eines Stückes statt, in dem „a ghost cried so miserably at the Theatre, like an oysterwife, Hamlet revenge.” [63] Dieser Hinweis ist insofern bedeutsam, als bekannt ist, dass die Lord Chamberlain’s Men unter der Leitung von Shakespeare bis zum Ende 1596 am „Theatre“ Aufführungen gab. Allerdings hat Lodge weder Autor noch Titel des Stückes angegeben, was den Wert seiner Angabe einschränkt. Nashe erwähnt in einem Kommentar zu diesem Stück mehrfach Thomas Kyd. Dieser Hinweis ist einer der Gründe für die Annahme, Kyd habe den sog. „Ur-Hamlet“ verfasst. Weitere Gründe sind natürlich die bekannten Ähnlichkeiten zwischen Hamlet und Kyd‘s Die Spanische Tragödie.

Robert Perrys "Moderatus"

Der amerikanische Literaturwissenschaftler G. Blakemore Evans ist der Herausgeber der Riverside Shakespeare. Er hat in einer Untersuchung des höfischen Romans „Moderatus“ des walisischen Dichters Robert Parry auf den Umstand hingewiesen, dass ein für den Hamlet eigentümliches Motiv darin vorkommt, nämlich das Öffnen, Fälschen und Wiederversiegeln eines königlichen Schreibens.[64] Evans interpretiert dies als einen Beleg für die Existenz des sog. Ur-Hamlet. Er folgt damit zahlreichen Shakespeare-Forschern, die auf verschiedenste Art und Weise diese These untersucht haben.[65] [66][67][68][69] [70]

"Der bestrafte Brudermord"

Am 24. Juni 1624 hat eine Truppe englischer Schauspieler an einem Theater in Dresden ein Stück aufgeführt mit dem Titel: „Tragoedia von Hamlet einen Printzen in Dennemarck.“[71] Bei diesem Theaterstück handelt es sich vermutlich um “Der bestrafte Brudermord oder Prinz Hamlet aus Dännemarck.”. Der Prosatext wurde nach einem zunächst verlorenen Manuskript vom Oktober 1710 schließlich 1781 veröffentlicht.[72] Bei dem Stück handelt es sich um eine komprimierte Version des Hamlet. Welcher überlieferten Hamlet-Version dieser Prosatext am nächsten steht ist, nach der Überzeugung zeitgenössischer Autoren wie Jenkins nicht zu entscheiden, allerdings waren Gelehrte im 19. Jh. der Meinung, dass „Fratricide Punished“, wie das Stück unter englischen Gelehrten heißt, sein Vorbild im „Ur-Hamlet“ hat.[73][74][75][76]

Stilanalysen und die Datierungsfrage

Die Textanalysen von Wells und Taylor gelten in der Fachwelt als Maßstabgebend für die Hamletforschung.[77] Ein wesentliches Ergebnis ihrer Untersuchungen ist die, dass die Hamlet-Versionen der Jahre 1604-05 aus stilistischer Sicht nicht in der Zeit vor 1590 entstanden sein können.[78] Thompson und Taylor vermuten trotzdem, dass eine frühe Version von Shakespeares Hamlet Lodge und Nashe um das Jahr 1596 bekannt waren oder möglicherweise schon vor dem Jahr 1589 existiert haben.[79] Als Grund geben sie an, dass das zentrale Hamlet-Motiv des Rachebegehrens des Geistes ("Hamlet, revenge") in allen drei Versionen Q1, Q2 und F1 vorkommt und genauso für das unbekannte Stück aus dem Jahr 1596 bezeugt ist.

Externe Zeugnisse

Es gibt vier externe Referenzen, die in der Shakespeare-Forschung zur Frage der Datierung diskutiert wurden und in der neuen Arden-Ausgabe von Thompson und Taylor in Bezug auf ihre Aussagekraft kritisch gewürdigt werden.

Francis Meres Liste von 1598

Viele Gelehrte glauben aufgrund externer Referenzen, dass Hamlet nicht vor dem Jahr 1598 existiert haben kann.[80] Der Grund ist eine Liste der Stücke von Shakespeare, die den Hamlet nicht enthält. Sie wurde 1598 von Francis Meres angelegt.[81][82]

Harveys Randglossen

Für eine Existenz des Hamlet ab dem Jahr 1598 spricht dann das Vorhandensein kurioser Marginalien. In diesem Jahr erwarb der englische Gelehrte und Schriftsteller Gabriel Harvey ein Exemplar der von Thomas Speght herausgegebenen Werke Chaucers. Harvey hat handschriftliche Notizen in seinen Büchern gemacht, in denen er Hamlet erwähnt, Shakespeare, Edmund Spenser und Thomas Watson "florishing metricians" nennt, eine Formulierung, die impliziert, dass die Personen schriftstellerisch tätig sind, obwohl Watson schon 1592 gestorben ist. Er erwähnt Empfehlungen des Earl of Essex (der 1601 starb) und die Epigramme von John Owen, die erst 1607 erschienen. Manche Gelehrte errechnen aus den widersprüchlichen Angaben ein Abfassungsdatum für die Hamleterwähnung[83] andere bestreiten jeden Wert der Marginalien für die Datierungsfrage des Hamlet.[84]

James Roberts Eintrag im Stationers' Register von 1602

Aussagekräftiger ist der Eintrag von James Roberts im Stationers' Register vom 26.07.1602.[85] Der Eintrag lautet: "A booke called the Revenge of Hamlett Prince of Denmark as yt was latelie Acted by the Lord Chamberleyne his servantes."[86] In dieser Notiz ist weder der Autor genannt, noch stimmt sie mit den Titeln der folgenden Shakespeare-Ausgaben überein.

Scolokers Gedicht und der Bishops Ban von 1599

Die letzte relevante externe Referenz stammt (vermutlich) von dem Dichter Antony Scoloker. Der neuseeländische Literaturwissenschaftler Andrew Gurr hat darauf hingewiesen, dass das Gedicht "Daiphantus" und ein Anhang zu dem Gedicht von Scoloker Hinweise auf Shakespeare und den Hamlet enthalten. In Anhang heißt es, das Gedicht sei kürzlich verbrannt worden und enthält eine sinngemäße Widmung an die Leser des Hamlet. Gurr vermutet, dass sich dies auf eine Bücherverbrennung vom 01. Juni 1599, dem sog. "Bishops Ban" bezieht.[87]

Werkimmanente Referenzen

Es gibt vier Hinweise im Hamlet selbst, die möglicherweise eine Datierung erlauben.

Hinweise auf den Tod Cäsars
Julius Cäsar

Die Erwähnungen von Julius Cäsars Tod[88][89] lässt eine relative Zuordnung der Entstehungszeit der beiden Stücke zu, weil man annimmt, dass Hamlet später als Shakespeares Julius Cäsar entstand. Der Grund für diese Zuordnung ist eine fehlerhafte Angabe über den Ort des Mordes an Cäsar. Polonius sagt: Vorlage:"-en Tatsächlich wurde Cäsar gemäß dem Bericht von Plutarch (Plutarchi vitae parallelae. Band 2 Fasc. 2.) bei einer Senatssitzung im Theater des Pompeius ermordet. Die fehlerhafte Zuordnung des Ortes könnte auf eine Angabe in Chaucers The Monks Tale zurückzuführen sein. Die Erwähnung im Hamlet könnte dann eine Art Werbung für die Aufführung des eigenen Werkes sein.[90]

Parallelen zu John Marston

Es gibt eine Reihe von Parallelen zwischen Hamlet und John Marston's Antonio’s Revenge. Der Stationer’s-Eintrag dieses Stückes datiert vom 24. Oktober 1601. Allerdings ziehen Forscher völlig unterschiedliche Schlüsse aus diesem Zusammenhang: Jenkins vermutet, dass Marston von Shakespeare abhängig ist, G.K. Hunter vermutet, beide seien von dem sog. Ur-Hamlet abhängig, Charles Cathcart glaubt, dass der Hamlet die Vorlage eines noch früheren Stückes von Marsden sei (Antonio und Mellida), W. Reavly Gair glaubt, dass Shakespeare und Marston zur selben Zeit in Konkurrenz zueinander gearbeitet haben, während Duncan-Jones glaubt, dass beide zusammengearbeitet haben.[91] Datierungsangaben sind daher aufgrund dieser Hinweise unsicher.

Der Theaterkrieg

Eine in Q1 und F1 enthaltene Stelle scheint sich auf den sog. War of the Theatres zu beziehen,[92][93] was nahelegt, dass die entsprechende Stelle in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Ben Jonson, Thomas Dekker und John Marston steht und also unmittelbar danach niedergeschrieben wurde. Dasselbe gilt für die Erwähnung der "eyrie of children ... [who are] ... now in the fashion"[94][95] was als ein Hinweis auf die Children of the Chapel interpretiert wird, die um 1600 erneut gegründet wurde. Dass die entsprechenden Passagen aus der Q2-Version entfernt wurden, wird als eine "diplomatische" Zensur interpretiert, bei der auf Königin Anne, die aus Dänemark stammt, Rücksicht genommen wird.

Herkules
The Globe

Die vierte werkinterne Referenz, die zu Datierungen herangezogen wurde, bezieht sich auf die Erwähnung der Symbolfigur des Herkules,[96][97] der die Welt auf seinen Schultern trägt, was das Wappen des Globe Theatres war und somit die Niederschrift dieses Vergleichs auf die Zeit nach der Gründung des Globe im Jahre 1599 begrenzt. Zusammenfassend kann man sagen, dass werkimmanente Hinweise auf einen Entstehungszeitraum zwischen 1599 und 1601 hinweisen.

Datierung der frühen Aufführungen

Es gibt insgesamt fünf ernst zunehmende Indizien, die Hinweise auf die Datierung der frühen Aufführungen des Hamlet erlauben.

Shakespeare in Afrika

Die erste belegte Aufführung des Hamlet datiert vom 05. September 1607 und fand demnach auf dem Handelsschiff "Red Dragon" statt, dass auf seiner Fahrt nach Indien vor der Westküste Nordafrikas (dem heutigen Sierra Leone) ankerte.[98] Der Hinweis stammt aus einer Veröffentlichung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.[99] In den Veröffentlichungen der Aufzeichnungen des Kapitäns der "Red Dragon" William Keeling durch den Herausgeber von Reiseliteratur Samuel Purchas aus dem Jahr 1625 fanden sich diese Hinweise nicht, weshalb verschiedene Autoren diese Einträge als Fälschungen bezeichnet haben.[100][101] In jüngster Zeit wurde der Vorwurf der Fälschung zurück genommen.[102]

Das Titelblatt von Q1

In der ersten Quartoausgabe des Hamlet behauptet der Titel, das Stück sei an den Universitäten von Cambridge und Oxford aufgeführt worden. Diese Angabe muss als unglaubwürdig gelten, da - wie Alan H. Nelson gezeigt hat - die Universitätsverwaltungen in dieser Zeit die Aufführung von Theaterstücken untersagt haben.[103] Man geht daher davon aus, dass die Angabe in Q1 eine verkaufsfördernde Fälschung ist.

Der Nachruf auf Richard Burbage.
Richard Burbage

Burbage war ein bekannter zeitgenössischer Theaterbesitzer und Schauspieler. Er gehörte zu den von Shakespeare in seinem Testament bedachten Personen und war gemäß der Angaben in F1 einer der "principal actors". In seinem Nachruf heißt es: "Oft have I seen him, leap into the Grave", was als Hinweis auf die Totengräberszene verstanden wird.[104] Nur Q1 enthält den Hinweis, dass Hamlet in das Grab springen soll,[105][106] was die Annahme stützt, dass eine Q1-Version aufgeführt wurde.[107]

Yorricks Tod und das Fehlen eines Narren im Hamlet.

Auffällig ist das Fehlen eines Narrs im Hamlet. Die Yorrickszene[108][109] wird so interpretiert, dass Shakespeares Truppe in der Tat eine Zeitlang über keinen Narren-Darsteller verfügte. Der bekannte Darsteller etwa des Falstaff William Kempe hatte Shakespeares Truppe vermutlich 1599 verlassen und war um 1603 verstorben.[110][111] Shakespeares Truppe verpflichtete nach Kempes Ausscheiden (ca. ab 1600) den Autor und Schauspieler Robert Armin, der einen neuen Typ des Narren verkörperte.

Hinweise auf den Hamlet in zeitgenössischen Stücken.

Eine zunehmende Anzahl von Hinweisen in Theaterstücken von Shakespeares Zeitgenossen auf den Hamlet in den Jahren nach 1600 wird als sicheres Zeichen dafür angesehen, dass das Stück erfolgreich aufgeführt wurde. Dabei handelt es sich überwiegend um parodistische Anspielungen. In "The Honest Whore" von Dekker und Middleton wird die Yorrickszene aufgegriffen, ebenso in Middeltons "The Revengers Tragedy". In "Eastward Ho" einem Gemeinschaftswerk von George Chapman, Marston und Ben Jonson gibt es Anspielungen auf den Tod der Ophelia und es tritt ein Hamlet auf. Weitere Referenzen finden sich in Fletchers "The Woman Hater" und "The scornfull Lady". Der Wahnsinn der Ophelia findet einen Wiederhall in Websters "The White Devil" und in Fletchers "The Two Noble Kinsmen".[112]

Zusammenfassende Beurteilung der Indizien zur Datierung des Hamlet

Die Shakespeare-Experten nehmen auf die gleichen Daten, die in der Arden³-Ausgabe aufgeführt werden gleichermaßen Bezug, interpretieren sie aber zum Teil völlig unterschiedlich. Honigmann und Jenkins grenzen die Datierungszeit zwischen das Erscheinungsdatum von "Julius Cesar" und "Antonios Revenge" um die Jahreswende 1599/1600 und den Tod des Earl of Essex Ende Februar 1601 ein. Edwards und Hibbard bevorzugen ebenfalls die Erscheinungszeit des Julius Cesar um 1600 und das Jahr 1601 in Bezug auf den internen Hinweis auf das "Childrens Chapter" als spätesten Zeitpunkt. Demgegenüber führt die kritische Reflexion aller Hinweise Thompson und Taylor in der dritten Ardenausgabe dahin, den Abschluss der Arbeit am Hamlet auf die Zeit zwischen der Hinrichtung des Earl of Essex im Februar 1601, dem Eintrag im Stationers Register im Juli 1602 und dem Druck von Q1 im Jahr 1603 anzunehmen.[113] Zu der Frage nach dem Beginn der Abfassung beschränken sich die Autoren auf Vermutungen und stimmen einigen anderen Gelehrten (Harold Bloom, Peter Alexander) zu, dass Shakespeare möglicherweise längere Zeit am Hamlet gearbeitet hat.[114]

Die Grundlagen editorischer Entscheidungen

Bei der Herausgabe der Werke von Shakespeare stehen die Editoren vor unterschiedlichen Aufgaben. Etwa die Hälfte von Shakespeares Stücken erschien erstmals in der First Folio von 1623. Von ihnen sind keine Quartos aus der Zeit vor 1623 erhalten. Manche von diesen Werken, wie "The Tempest" sind in einem textlich sehr guten Zustand, in diesen Fällen sind die folgenden Textausgaben praktisch identisch. Die anderen Hälfte der Werke stellt größere Herausforderungen. Wenn Quartos verschiedenen Umfanges und unterschiedlicher Qualität existieren und wie im Falle des Hamlet dann noch die Folioausgabe fehlerbehaftet ist, müssen die Herausgeber entscheiden, welchem Text zu folgen ist. Das Ergebnis können dann, deutlich unterschiedliche Werkausgaben sein. Die editorischen Entscheidungen sind, wie die Herausgeber der letzten Arden-Ausgabe gezeigt haben, nicht empirisch angeleitet (wir nehmen den am besten erhaltenen Text), sondern folgen Produktionshypothesen der Werke und unterliegen der Annahme, dass es einen idealen Text gibt, "so wie er von Autor gewollt war". Die Korrekturen, die die Herausgeber vornehmen sind dann als Versuche anzusehen, diesen idealen Text wiederherzustellen.

Manuskripthypothesen

Wie schon im Abschnitt "Textgeschichte" dargelegt vermutet man für die Theaterpraxis des elisabethanischen Zeitalters mindestens drei zeitlich aufeinander folgende Produktionsschritte: Abfassung, Aufführung und Druck eines Werkes. In der Regel erfolgte der Druck nicht vor der Aufführung. Aufführungs- und Leseversionen eines Stückes konnten durchaus verschieden sein. Manche Herausgaber argumentieren nun, dass die Bühnenversion eines Stückes eine "degenerierte" Textfassung darstellt.[115] Die Grundlage dieser Überlegungen sind Manuskripthypothesen. Dabei geht man davon aus, dass Shakespeare einen handschriftlichen Rohentwurf abgefasst hat, das sogenannte "foul paper".[116] Von diesem foul paper (manchmal auch "rough copy") wird dann eine saubere Abschrift hergestellt, das "theater transcript" (manchmal auch "fair copy" genannt). Von dem theater transcript wird dann ein "playbook" hergestellt.[117] Das playbook (manchmal auch "promptbook", deutsch Soufflierbuch genannt, obwohl in der Shakespearezeit sehr wahrscheinlich nicht souffliert wurde) enthielt alle notwendigen Anweisungen für eine Aufführung und von ihm wurden die Rollentexte (actors copies) abgeschrieben. Es gibt also, so diese Überlegungen, drei Manuskriptversionen eines Stückes: foul paper, fair copy und das promptbook mit den actors copies. Die meisten Herausgeber glauben nun, dass im Falle des Hamlet dem Quarto Q2 von 1604/05 Shakespeares foul paper zugrunde liegt,[118][119][120][121] dass die Quelle von F1 ein (möglicherweise revidiertes) "theatre transcript" ist und für Q1 das gleiche "theatre transcript" wie für F1 verwendet wurde, bloß dass es für Aufführungszwecke (vielleicht in Form eines "promptbook") stärker gekürzt wurde.[122][123]

Überlieferungstheorien

Während die Manuskripthypothesen im Prinzip für alle Shakespearestücke gelten (und sinngemäß für andere elisabethanische Autoren), beeinfluss die Art und die Anzahl der erhaltenen Drucke die von den Herausgebern vertretene Überlieferungstheorie. Fast alle Shakspearefoscher teilen nun für den Hamlet eine gemeinsame Überlieferungstheorie:

  • Q1 verwendet ein promptbook;
  • Q2 verwendet das foul paper und Q1;
  • F1 verwendet ein revidiertes theatre transcript und Q2.[124]

Die verschiedenen Editionen kommen nun dadurch zustande, dass die Herausgeber den drei Manuskriptarten ein unterschiedliches Mass an Autorität beimessen. Dabei ist die traditionelle Sichtweise die, dass dem foul paper eine hohe Autorität zukommt, weil es von Shakespeare selbst stammt. Das promptbook hat demgegenüber eine geringe Autorität, weil es das Ergebniss von Kompromissbildungen darstellt zwischen dem Autor und der Theatertruppe und an deren kontingente Bedürfnisse angepasst ist.[125] Umstritten ist dabei nur die Autorität des theatre transcript. Die Herausgeber, die Q2 zur Grundlage ihrer Edition wählen und F1 nachträglich zu Rate ziehen sind der Überzeugung, dass nur das foul paper ein "holograph", ein eigenhändiges Manuskript des Autors ist. Die Herausgeber, die F1 zur Grundlage ihrer Edition wählen und Q2 nachträglich zu Rate ziehen, sind der Überzeugung, dass auch das "theatre transcript" ein holograph ist, also von Shakespeare selbst geschrieben wurde.[126]

Editionsalternativen

Fast alle Hamlet-Ausgaben lassen sich nun danach unterscheiden, ob sie das (hypothetische) theatre-transcript für ein holograph halten oder nicht. Entsprechend werden F1 oder Q2 als Text-Grundlage gewählt. Wenn man annimmt, dass Shakespeare das theatre transcript selbst angefertigt hat, dann ordnet man ihm eine höhere Autorität zu als dem foul paper, da man annimmt es sei später entstanden und gewissermaßen eine korrigierte Version der früheren Handschriften. Diese Annahme vertreten Hibbard[127] und Taylor[128] mit den F1-basierten Ausgaben.[129] Die Autoren, die der Überzeugung sind, dass das theater transcript von dritter Hand stammt erstellen stattdessen Q2-basierte Ausgaben, so Jenkins,[130] Wilson,[131] Spencer,[132] und Edwards.[133]

Handlung

Die Grundzüge der Handlung von Shakespeares Hamlet sind nicht kompliziert und können in wenigen Sätzen wiedergegeben werden:

Nach dem Tod des dänischen Königs Hamlet greift dessen Bruder Claudius nach der Macht. Er heiratet seine Schwägerin Gertrude, besteigt den Thron und mobilisiert das Militär des Landes gegen den drohenden Überfall des verfeindeten Norwegen. Der seines Erbes beraubte Sohn des alten Königs, Prinz Hamlet, gewinnt durch das übernatürliche Erscheinen von König Hamlets Geist die Ahnung, dass sein Vater ermordet wurde, und sinnt zusammen mit seinem Vertrauten Horatio auf Rache. Er plant den neuen König zu überführen und bedient sich dazu der Verstellung, einer öffentlichen Inszenierung des von ihm vermuteten Verbrechens und eines psychologischen Indizienbeweises. In der Durchführung seines Vorhabens zögert er jedoch und setzt damit eine Spirale der Gewalt in Gang. Zuerst tötet er aus Versehen Polonius, den Ratgeber des Königs und Vater von Ophelia, seiner Geliebten, und treibt diese in Verzweiflung und Selbstmord. Hamlets Jugendfreunde Rosenkranz und Güldenstern, die ihm in Claudius' Auftrag nachspionierten, begleiten Hamlet mit einem Schreiben von Claudius an den englischen König auf den Weg nach England. Der Brief weist den König von England an, Hamlet zu enthaupten. Hamlet entdeckt dies, schreibt den Brief zu einem Todesurteil für Rosenkranz und Güldenstern um, und kehrt nach einem Piratenangriff nach Dänemark zurück. Angestiftet von König Claudius duelliert er sich mit Laertes, dem Bruder seiner Geliebten. Dabei kommen das Königspaar und die beiden Kontrahenten zu Tode. Das Stück endet mit dem Einmarsch von Prinz Fortinbras und den Truppen des von seinem Vater einst ruhmreich besiegten Norwegen.

Trotz der scheinbar einfachen und klaren Handlung können sich Verständnisschwierigkeiten einstellen, wenn man die Handlungsfolge aus der einleitenden Sekundärliteratur wie einem deutschsprachigen Schauspielführer mit den zahlreichen englischsprachigen Shakespeare-Einleitungen, kurzgefassten Darstellungen einer Theateraufführung oder einer Verfilmung vergleicht, denn alle diese Fassungen können sich voneinander unterscheiden. Die Gründe dafür liegen in der Überlieferungstradition des Textes und den durch zahlreiche Interpretationen geprägten unterschiedlichen Aufführungspraktiken und Weiterbearbeitungen des Stückes.

Die Unterschiede zwischen dem Hamlet und seinen Quellen

Der wesentliche Inhaltsvergleich ist in diesen Fällen zwischen der Amlethus-Sage nach Belleforrest und der Spanischen Tragödie von Thomas Kyd zu ziehen. Die wichtigsten Elemente von Thomas Kyds spanischer Tragödie sind folgende: es geht um die Rache eines Vaters für seinen ermordeten Sohn, der Held ist wahnsinnig, der Geist eines Toten erscheint und man findet das Stück-im-Stück. Die Unterschiede sind aber auch deutlich, im Hamlet rächt der Sohn den Vater, der Geist des Vaters fordert Rache und der Wahnsinn des Helden ist gestellt.[134] In Belleforests Version der Hamlet-Sage tötet der Pirat Horvendile den norwegischen König Collere. Nach Dänemark zurück gekehrt heiratet er die (verwitwete) Prinzessin Geruth. Sein jüngerer Bruder Fengon missbraucht Geruth und tötet Horvendil. Geruth hat einen Sohn aus erster Ehe, Hamblet. Der fürchtet auch ein Opfer Fengons zu werden und stellt sich deshalb verrückt, um harmlos zu erscheinen. Das wird aber beinahe durchschaut, deshalb stellt man ihm Fallen, eine hübsche junge Frau soll ihn verführen und Spione belauschen ihn in der Kammer seiner Mutter. Seine Mutter warnt ihn und Hamblet ermordet Fengon in seinem Bett, indem er ihn den Kopf von den Schultern schlägt.[135] Die Ähnlichkeiten mit Belleforest sind größer als die mit Thomas Kyd. Allerdings fällt auf, das der Hamblet der alten Sage keineswegs ein kultivierter Höfling, Soldat und Gelehrter ist sondern eher ein brutaler Krieger.

Inhaltsunterschiede der Textfassungen

Die inhaltlichen Unterschiede zwischen Q2 und F1 sind sehr gering. Die Streichungen und Erweiterungen beeinträchtigen das Verständnis des Plots der beiden Fassungen nicht. Der Unterschied der beiden langen Hamlet-Fassungen gegenüber der kurzen Q1-Fassung ist jedoch deutlich, wiewohl alle wesentlichen Handlungselemente des Hamlet in Q1 zu finden sind. Die verbreitetste Textfassung im englischen Sprachraum ist die New Penguin Shakespeare Edition von Spencer 1980. Sie ist eine Q2-basierte Ausgabe.[136] Die verbreitetste Übersetzung ist im deutschen die von Schlegel/Tieck. Dieser liegt ein Mischtext zugrunde.[137]

Die gekürzten Bühnenfassungen des Hamlet

Bei der Praxis einer Aufführung muss der Text des Hamlet um die Hälfte gekürzt werden. Die verbreiteten Textversionen (wie die New Penguin Version) basieren auf der ca. 4000 Zeilen langen Q2-Version, deren Aufführung mit Pausen über 5 Stunden dauern würde. Aufgeführt werden und wurden aber schon in der Shakespeare-Zeit meist nur Stücke einer Länge von ca. 2000 Zeilen, was ca. 2-2.5 Stunden Aufführungszeit entspricht. Dieses Maß ist von der Theaterpraxis der elisabethanischen Zeit vorgegeben, bei der die Aufführungen am Tag zwischen ca. 14 Uhr und 17 Uhr erfolgte, da es keine oder nur unzureichende künstliche Lichtquellen gab. Gekürzt werden bei Hamlet nicht selten längere Reden (auch Monologe) und die Elemente der Rahmenhandlung. Die Kürzungen der Reden muss keine Auswirkungen auf das Verständnis der Handlung haben, an der Rahmenerzählung mit Fortinbras hängen aber die wesentlichen politischen Elemente des Stückes.

Der Einfluss der Hamlet-Kritik auf die Handlungsdarstellung

Es gibt drei Hauptinterpretationslinien in der Hamletforschung: die Einbettung der Erzählung in den zeitgenössischen politischen Kontext der Hamletgeschichte, Hamlet als Prototyp eine reflexiven Bewusstseins und die Dramatik der Familienkonstellation im Hamlet und die damit verbundene psychoanalytische und feministische Kritik. Jede dieser Interpretationen beeinflusst nachhaltig welche Schwerpunkte bei der Darstellung der Handlung gesetzt werden.


Kritik und Interpretationen

...I am convinced that were I told that my closest friend was laying at the point of death, and that his life could
be saved by permitting him to divulge his theory of Hamlet, I would instantly say: "Let him die! Let him die! Let him die!"[138]

Shakespeares Hamlet gehört zu den in der Literatur- und Theaterwissenschaft am häufigsten untersuchten Texten. Zur Zeit erscheinen beinahe 400 wissenschaftliche Publikationen jährlich, die sich mit dem Stück befassen.[139][140] Jede Darstellung der Hamlet-Kritik kann daher nur bruchstückhaft sein und muss sich notwendig auf die in der Sekundärliteratur bezeugte bedeutendste Kritik konzentrieren.

Historische Kritik

Die frühesten Kritiken des Hamlet stammen aus dem 17. Jahrhundert. John Evelyn schrieb 1661 über "das alte Stück, dass die kultivierte Gegenwart anwidert", demgegenüber erklärte George Farquhar im Jahre 1702, der Hamlet "had long been the Darling of the English Audience...".[141]


Theater

Seit Richard Burbage, dem Hamlet-Darsteller der Uraufführung, haben nahezu alle großen Schauspieler die Rolle des Hamlet gespielt, so Garrick und Henry Irving, David Warner, Laurence Olivier, John Gielgud, Alec Guinness, Derek Jacobi, John Simm und David Tennant in England, Jean-Louis Barrault in Frankreich, Ludwig Schröder und Ludwig Devrient, Josef Kainz, Gustaf Gründgens, Maximilian Schell und Will Quadflieg in Deutschland. Der berühmte russische Schauspieler, Dichter und Sänger Wladimir Wyssozki spielte Hamlet sehr oft im Moskauer Taganka-Theater.

Oper

Die Oper Hamlet von Ambroise Thomas (1811–1896) wird nur selten aufgeführt. Bei der Uraufführung 1868 in Paris kam erstmals in einem Opernorchester ein Saxophon zum Einsatz. In Deutschland wurde Hamlet zuletzt 2006 an der Deutschen Oper am Rhein (Düsseldorf) auf die Bühne gebracht. Man präsentierte die Oper dort unter dem Leitmotiv „Die Vereinnahmung der Weltliteratur durch das Musiktheater“ und veröffentlichte folgende Charakteristik:

Alexandre Dumas d. Ä. und Paul Meurice bearbeiteten 1847 Shakespeares Drama für das Théâtre Historique, wo es mit Erfolg gespielt wurde. In dieser freien Adaption des Shakespearestoffes änderten die beiden Dichter, der französischen Tragödienauffassung gemäß, vor allem das Ende des Dramas, wonach der Geist von Hamlets Vater erneut erscheint, den Sohn noch einmal dazu auffordert, seinen Mörder zu töten, und ihn am Schluss mit den Worten «Tu vivras» zu seinem Nachfolger kürt.

Die Librettisten Jules Barbier und Michel Carré legten diese Übersetzung ihrem fünfaktigen Opernbuch zugrunde, änderten sie aber ihren Bedürfnissen entsprechend ab. Die Handlung konzentriert sich auf wenige zentrale Charaktere: Hamlet und Ophelia, Claudius und Gertrude, Laertes und Polonius, den Geist von Hamlets Vater, die Freunde Marcellus und Horatio sowie die Totengräber. Der eigentliche und für die Oper bedeutsame Eingriff der Librettisten in Shakespeares Drama besteht in der Konstruktion der Ophelia-Figur als femme fragile und der Interpretation des Schlusses: Hamlet stirbt nicht, wie bei Shakespeare – er soll als neuer König die Geschicke des Landes leiten.

Weitere Opernvertonungen, Hamlet von Hermann Reutter, Hamlet von Humphrey Searle und Ophelia von Rudolf Kelterborn, sind ebenfalls kaum auf den Opernbühnen anzutreffen. Im Juni 2009 wurde an der Komischen Oper Berlin die Oper Hamlet des deutschen Komponisten Christian Jost unter der Leitung von Carl St. Clair uraufgeführt. Statt einer herkömmlichen dramatischen Handlung ist das Stück hier in „12 musikdramatische Tableaux“ aufgeteilt. Im Jahre 2006 erstellte Rudolf Volz "Hamlet in Rock". Diese Rockoper enthält 26 Songs ausschließlich mit Texten von Shakespeare. Hierzu gibt es eine DVD mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen.

Ballett

h.a.m.l.e.t. - Die Geburt des Zorns (2010), Ballett von Xin Peng Wang, Idee, Konzept und Szenario von Christian Baier, Musik von Arvo Pärt. (UA, Ballett Dortmund 2010)[142]

Film

Es gibt mehr als 20 Kinofilme, die unter dem Titel Hamlet erschienen sind sowie eine Reihe von Fernsehfilmen. Daneben gibt es etwa 50 Filme, die das Wort Hamlet im Titel enthalten.

Der erste dieser Filme mit Titel Le Duel d’Hamlet entstand 1900 unter der Regie von Clément Maurice, mit Sarah Bernhardt als Hamlet und Pierre Magnier als Laertes.

1921 entstand der Film Hamlet auf Basis des Buches The Mystery of Hamlet (1881) des amerikanischen Shakespeare-Forschers Edward P. Vining. Regie führte der Däne Svend Gade, die Hauptrolle spielte Asta Nielsen.

Der 1948 unter Regie von Laurence Olivier und mit ihm in der Hauptrolle entstandene Film Hamlet gewann vier Oscars, unter anderem den Besten Film und Besten Hauptdarsteller.

1964 entstand der Film Hamlet unter der Regie von Sir John Gielgud und Bill Coleran, in dem Richard Burton den Hamlet und Hume Cronyn den Polonius spielt.

1964 drehte Grigori Kosinzew den sowjetischen Film „Hamlet“ mit Innokenti Smoktunowski in der Hauptrolle, der im Text vom Original teilweise recht stark abwich (deutliche Kürzungen). In den Schulen der DDR wurde dieser Film häufig zur Illustration des Dramas von Shakespeare gezeigt.

1969 entstand der Film Hamlet unter Regie von Tony Richardson, in dem Anthony Hopkins die Rolle des Claudius hatte.

1987 entstand die finnische Schwarzweiß-Adaption Hamlet liikemaailmassa (Hamlet macht Geschäfte) unter der Regie von Aki Kaurismäki.

1990 entstand der Film Hamlet unter Regie von Franco Zeffirelli, mit Mel Gibson als Hamlet und Glenn Close als Gertrude.

1996 entstand der Film Hamlet unter Regie von Kenneth Branagh. Mit dem vollständigen Text hat der Film eine Dauer von rund vier Stunden (242 Minuten). Kenneth Branagh spielt den Hamlet, die spätere Oscar-Preisträgerin Kate Winslet die Ophelia.

2000 entstand der Film Hamlet unter Regie von Michael Almereyda. Er spielt im heutigen Manhattan. Ethan Hawke spielt den Prinzen Hamlet, Bill Murray den Polonius.

Andere Modernisierungen des Hamlet-Stoffes finden sich in den Filmen Der Rest ist Schweigen von Helmut Käutner aus dem Jahr 1959 und Die Bösen schlafen gut von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1960, sowie in der kanadische Komödie Strange Brew (deutsch Zwei Superflaschen räumen auf) aus dem Jahr 1983 von Rick Moranis und Dave Thomas.

Im Jahr 2006 adaptierte Feng Xiaogang Hamlet in seinem Film Ye Yan für das asiatische Kino und transferierte die Szenerie ins historische China.

2009 entstand in Zusammenarbeit der Royal Shakespeare Company in Stratford-upon-Avon und der BBC eine TV-Inszenierung mit David Tennant (als Hamlet) und Patrick Stewart (als Claudius).

Hörspiel

Varianten

1966 verfasste Tom Stoppard eine Variante des Stückes, in dem die Nebenfiguren Rosenkrantz und Güldenstern im Zentrum stehen und Hamlet lediglich als Nebenfigur fungiert: Rosenkrantz und Güldenstern sind tot. 1990 verfilmte er sein eigenes Stück unter dem Titel Rosenkranz & Güldenstern.

Der Roman Gertrude und Claudius von John Updike aus dem Jahr 2000 erzählt die Geschichte aus der Sicht der Mutter und des Onkels bzw. Stiefvaters Hamlets.

Siehe auch

Literatur

Anmerkung zur Zitierweise

Der Text von Shakespeares "Hamlet" wird auf deutsch nach der zweisprachigen Ausgabe von Frank Günther mit dem Kürzel <Hamlet-Günther> und auf englisch nach der dritten Ardenausgabe mit <Hamlet-Ard.> zitiert. Die Zahlenangaben "1,1,118" bedeutet: 1. Akt, 1. Szene, Zeile 118. Die deutsche Übersetzung der dtv-Ausgabe folgt dem Text der zweiten Arden-Ausgabe von Jenkins (1982), die einer nach F1 korrigierten Q2-Version entspricht. Die dritte Arden Edition besteht in einer Wiedergabe von Q2 mit Angabe der in F1 zusätzlich enthaltenen Textteile. Die Kurzbezeichnungen der Editionen und der Sekundärliteratur lehnt sich an die einheitliche Schreibweise der Ardenausgabe an. Dabei werden die Werkausgaben zunächst mit dem Kurztitel und dann mit einem Kürzel der Reihe oder der Herausgeber genannt (z. Bsp. <Hamlet Oxf.>). Die Sekundärliteratur wird mit dem Autor und einem Stichwort bezeichnet (z. Bsp. <Suerbaum Dramen>).

Einzelnachweise

  1. Bullough Sources.
  2. Ard³ S. 61.
  3. Hamlet Ard.³ S. 64.
  4. Hamlet Ard.³ S. 26. (Garber 124-71)
  5. Hamlet Ard.³ S. 64.
  6. Hamlet Oxf. S. 6.
  7. Enzyklopädie des Märchens Band 6. S. 424, Artikel "Hamlet" von Werner Bies.
  8. Olin H. Moore, The Legend of Romeo and Juliet (The Ohio State University Press, 1950), chapter X: Pierre Boaistuau
  9. Ard³. S. 67f.
  10. Hamlet Oxf. S. 6.
  11. Hamlet Arden³a S.61.
  12. G. Blakemore Evans: „An Echo of the Ur-Hamlet?“ in: Notes & Queries 246 (2001) pg. 266.
  13. Hamlet Ard³. S. 61.
  14. Bullough Sources. Vol. 7. S. 33.
  15. Avrim R. Eden and Jeff Opland: Bartolommeo Eustachio's De Auditus Organis. and the unique murder plot in Shakespeares Hamlet. The New England Journal of Medicine., 307, 22. July 1982. S.259-261.
  16. Hamlet Ard.³ S. 62.
  17. Hamlet Arden³. S. 60.
  18. Hamlet Arden². S482.
  19. Hamlet Arden³a S. 44.
  20. Suerbaum Dramen. S. 23-68.
  21. vgl. das Patent von Jakob I an Fletcher und Shakespeare: ... aswell for the recreation of our lovinge Subjectes ...'. vgl.: Chambers: Elisabethan Stage. vol 2 pg.208
  22. Suerbaum Dramen. S. 41
  23. Suerbaum Dramen. S. 302.
  24. Suerbaum Dramen. 301.
  25. Hamlet Arden³a S. 484.
  26. Hamlet Oxf. S. 69.
  27. Hamlet Arden³a S. 474f.
  28. Hamlet Oxf. S. 67.
  29. Hamlet Arden³a. S. 523.
  30. A. W. Pollard: Shakespeare's Folios and Quartos: A Study in the Bibliography of Shakespeares Plays 1594-1685. (1909). Seiten 64-80.
  31. Laurie E. Maguire: Sakespearean suspect Texts: The "Bad Quartos" and their Context. Cambridge 1996. S. 325.
  32. Wells TxC. S. 398.
  33. Hamlet Weiner. S. 48
  34. Robert E. Burkhart: Shakespeares Bad Quartos: Deliberate Abridgements Designed for Performance by a Reduced Cast. 1973. S. 23
  35. Kathleen O. Irace: Reforming the Bad Quartos. Performance and Provenance of Six Shakespeare First Editions. Newark 1994. S. 19f.
  36. Hamlet Arden³a. S. 478.
  37. Hamlet Arden³a. S. 480.
  38. Ard.² pg. 17f.
  39. Eric Rasmussen: The Date of Q4 Hamlet., PBSA 95 (March 2001) 21-29.
  40. TxC S. 396f.
  41. Anthony James West. Provisional new census of the Shakespeare First Folio. Library, 6th series, 17 (1995).
  42. Hamlet Ard³. S. 483.
  43. The First Folio of Shakespeare., Norton Facsimile, ed. Charlton Hinman, (New York 1968, 1996).
  44. Charlton Hinman. The Printing and Proof-Reading of the First Folio of Shakespeare. 2 Vols. (Oxford 1963).
  45. Hinman, Printing. Vol 2 S. 511.
  46. Hamlet Ard.³ S. 482
  47. Hamlet Ard.³ S. 483.
  48. Hamlet Ard.³ S. 484.
  49. Hamlet Cam.² S. 31.
  50. Hamlet RSC. S. 25.
  51. Henrietta C. Bartlett and Alfred W. Pollard: A Census of Shakespeares Plays in Quarto 1594-1704. New York 1939.
  52. Kinsmen Potter
  53. Henry VI,1 Burns.
  54. E. A. J. Honigmann „The Date of Hamlet“ in: Shakespeare Survey 9 (1956) 24-34.
  55. Hamlet Arden²
  56. Hamlet Arden³a. S. 44.
  57. Taylor, Gary. "Shakespeare and Others: The Authorship of Henry the Sixth, Part One", Medieval and Renaissance Drama, 7 (1995), 145–205.
  58. Nashe. Bd. 3, 315
  59. Pdf von Nashes Vorwort zu Thomas Greens “Menaphon”
  60. Edmund Malone: The Plays and Poems of William Shakespeare. Oxford 1790.
  61. Reginald A. Foakes: Henslowes Diary. 2nd Edn. Cambridge 2002.
  62. Ingram, William (1992), The business of playing: the beginnings of the adult professional theater in Elizabethan London, Cornell University Press. ISBN 978-0-8014-2671-1
  63. Thomas Lodge. Wits Miserie and the World's Madnesse. 1596.
  64. G. Blakemore Evans: „An Echo of the Ur-Hamlet?“ in: Notes & Queries 246 (2001) pg. 266.
  65. C. M. Lewis: “The Genesis of Hamlet.” New York 1907. pg. 64-76.
  66. Henry David Gray: “Reconstruction of a lost play.” Philological Quarterly vol. 7 no. 3 (1928) 254-74.
  67. Hamlet Parrott-Craig. S. 7-15.
  68. Fredson Bowers: “Elizabethan Revenage Tragedy 1587-1642” Princeton NJ 1940. Pg. 89-93
  69. V. K. Whitacker: „Shakespeare’s Use of Learning.“ San Marino Cal. 1953. Pg. 329-46.
  70. Geoffry Bullough: Narrative and Dramatic Sources of Shakespeare. 8 Vols. London and New York 1957-75. Vol. 7. Pg 45, 49 and 51.
  71. Hamlet Arden³a. S. 45.
  72. Heinrich August Ottokar Reichard Berlin 1781 Olla Potrida, pt. 2, S. 18-68.
  73. Horace Howard Furness: “New Variorum Shakespeare”. 2 Vol. Philadelphia 1877
  74. William Bernhardy: “Shakespeares Hamlet” Ein literar-historisch kritischer Versuch.“ In: Hamburger literarisch kritische Blätter. 49 1857 S. 103.
  75. Hamlet. Ed. WG Clark, J Glover, WA Wright. Cambridge Shakespeare. (1863-6) Vol. 8 1866.
  76. Albert Cohn: “Shakespeare in Germany in the Sixteenth and Seventeenth Century.” 1865 Google-Digitalisat
  77. Diether Mehl: Shakespeare reference books. in: <Grazia Cambridge Companion.> S. 302.
  78. Wells TxC. S. 138
  79. Hamlet Arden³a. S. 46.
  80. Hamlet Arden³a. S. 47.
  81. Francis Meres: Palladis Tamia: Wits Treasury.
  82. Chambers. S. 193f.
  83. Virgina F. Stern: Gabriel Harvey: His Life, Marginalia and Library. Oxford 1980. S. 127f.
  84. Hamlet Cam². S. 5.
  85. Arber Vol. 3. S. 212.
  86. Hamlet Arden³a. S. 49.
  87. Gurr Auto da fe. S. 14f.
  88. Hamlet-Günther: 1,1,118; 3,2,101 und 5,1,204.
  89. Hamlet-Ard.: 1,1,113; 3,2,99 und 5,1,202.
  90. Hamlet Oxf. S. 355.
  91. Hamlet Arden³a. S. 51.
  92. Hamlet-Günther 2,2,326-353.
  93. Hamlet-Ard. Appendix I,2:1-25.
  94. Hamlet-Günther 2,2,334-340.
  95. Hamlet-Ard. I,2:3.
  96. Hamlet-Günther 2,2,357.
  97. Hamlet-Ard. Appendix I,2:25f.
  98. Hamlet Arden³a. S. 53f.
  99. "Narratives of Voyages towards the North-West 1496-1631" Editor: Thomas Rundall. The Hakluyt Society 1849.
  100. Sidney Lee: "Life of Shakespeare" 1898.
  101. Sydney Race: Letter to "Notes & Queries" 1950.
  102. Ania Loomba: "Shakespearian Transformation" in: John J Joughin (ed.) Shakespeare and National Culture Manchester 1997 pg 109-141.
  103. Hamlet Arden³a. S. 54.
  104. Hamlet Arden³a. S. 56.
  105. Hamlet-Günther 5,1,248.
  106. Hamlet-Ard. 5,1,247.
  107. Hamlet Arden³a. S. 428, Fußnote zu Hamlet-Ard. 5,1,247.
  108. Hamlet-Günther 5,1,165f und 176-187.
  109. Hamlet-Ard. 5,1,163f und 174-185.
  110. Hamlet Arden³a. S. 57
  111. Gurr Playgoing. S. 151f.
  112. Hamlet Arden³a. S. 57.
  113. Hamlet Arden³a. S. 59.
  114. Hamlet Arden³a. S. 59. Zitat: Once it is conceded ... that we are not looking for just one 'precise date' but a process of production ... it becomes possible to admit that a Version of Hamlet by Shakespeare may date back to 1589, or even earlier...
  115. Hamlet Cam². S. 32.
  116. Dobson Oxford Companion. S. 151.
  117. Dobson Oxford Companion. S. 347.
  118. Hamlet Cam². S. 30.
  119. Hamlet RSC. S. 25.
  120. Hamlet Arden³a. S. 480.
  121. Hamlet Oxf. S.89f.
  122. Hamlet Arden³a. S. 502.
  123. Hamlet Cam². S.
  124. Hamlet Arden³a. S. 502.
  125. Hamlet Cam². S. 31f.
  126. Hamlet Arden³a. S. 502.
  127. William Shakespeare: Hamlet. Edited by G. R. Hibbard. The Oxford Shakespeare. Oxford University Press 1987. Reissued as an Oxford World's Classic Paperback 2008. ISBN 978-0-19-953581-1
  128. Wells, Stanley, and Gary Taylor, eds. 1988. The Complete Works. By William Shakespeare. The Oxford Shakespeare. Compact ed. Oxford: Clarendon Press; New York: Oxford University Press. ISBN 0-19-871190-5.
  129. Hamlet Arden³a. S. 504.
  130. Hamlet Arden².
  131. Hamlet. Ed. John Dover Wilson, New Shakespeare. Cambridge 1934.
  132. Hamlet. New Penguin Shakespeare, ed. TJB Spencer. Harmondsworth 1908.
  133. Hamlet Cam².
  134. Hamlet Cam². S. 3.
  135. Brown Handbook. S. 12-16.
  136. Brown Handbook. S. 170.
  137. William Shakespeare. Hamlet. Herausgegeben von Dietrich Klose. Reclam Universal-Bibliothek. Stuttgart 1969. S. 125f.
  138. Horace Howard Furness 1908, in: Hamlet Arden³. S. 1.
  139. Hamlet Arden³. S. 2.
  140. Hamlet Cam.² S. 32.
  141. Brown Handbook. S. 160.
  142. Vgl. [1]
  143. Auf anspruchsvolle Weise unterhalten. Shakespeares Hamlet als Hörspiel für Kinder: Clüversborsteler komponierte die Musik. In: Rotenburger Rundschau. 26. Mai 2003. Aufgerufen am 17. Juli 2012.

Historische Quellen

  • <Arber> Edward Arber: A Transcript of the Registers of the Company of Stationers of London, 1554-1640. 5 Vols. 1875-1894.
  • <Heslowe> Reginald A. Foakes: Henslowes Diary. 2nd Edn. Cambridge 2002.
  • <Lodge> Thomas Lodge. Wits Miserie and the World's Madnesse. 1596.
  • <Nashe> Thomas Nashe. The Works of Thomas Nashe. Ed. Ronald B. McKerrow, 5 vols. 1904–10, repr. Oxford: Basil Blackwell, 1958. Neuauflage von F.P. Wilson 1966.

Gesamtausgaben der Werke Shakespeares

  • <Chambers> Sir Edmund Kerchever Chambers: William Shakespeare. Warwick Shakespeare 1894. Vol. 2.
  • <Malone> Edmund Malone: The Plays and Poems of William Shakespeare. Oxford 1790.

Einzelausgaben der Werke Shakespeares

  • <Kinsmen Potter> William Shakespeare. The Two Noble Kinsmen. Ed. Lois Potter. The Arden Shakespeare. Third Series. London 2006.
  • <Henry VI,1 Burns> William Shakespeare. Henry VI, Part 1. Ed. Edward Burns. The Arden Shakespeare. Third Series. London 2000.

Textausgaben des Hamlet

(deutsch)
  • William Shakespeare: Hamlet. Englisch-Deutsche Studienausgabe. Deutsche Prosafassung und Anmerkungen von Norbert Greiner, Einleitung und Kommentar von Wolfgang G. Müller. Stauffenburg, Tübingen 2006, ISBN 978-3-86057-567-3
  • <Hamlet Günther> William Shakespeare: Hamlet. Zweisprachige Ausgabe. Neu übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Frank Günther. Mit einem Essay und Literaturhinweisen von Manfred Pfister. Deutscher Taschenbuch Verlag. 8. Auflage Februar 2010. München. ISBN 978-3-423-12483-6
(englisch)
  • <Hamlet Arden²> William Shakespeare: Hamlet. The Arden Shakespeare. Second Series. Edited by Harold Jenkins. London 1982.
  • <Hamlet Arden³a> William Shakespeare: Hamlet. The Arden Shakespeare. Third Series. Edited by Ann Thompson and Neil Taylor. Volume one. London 2006. ISBN 978-1-904271-33-8
  • <Hamlet Arden³b> William Shakespeare: Hamlet. The Texts of 1603 and 1623.. The Arden Shakespeare. Third Series. Edited by Ann Thompson and Neil Taylor. Volume two. London 2006. ISBN 1-904271-80-4.
  • <Hamlet Cam> Hamlet. Ed. WG Clark, J Glover, WA Wright. Cambridge Shakespeare. (1863-6) Vol. 8 Cambridge 1866.
  • <Hamlet Cam²> Hamlet, Prince of Denmark. Ed. Philip Edwards. New Cambridge Shakespeare. Cambridge 1985, 2003. ISBN 978-0-521-53252-5
  • <Hamlet Oxf> William Shakespeare: Hamlet. Edited by G. R. Hibbard. The Oxford Shakespeare. Oxford University Press 1987. Reissued as an Oxford World's Classic Paperback 2008. ISBN 978-0-19-953581-1
  • <Hamlet RSC> William Shakespeare: Hamlet. The RSC Shakespeare. Edited by Jonathan Bate and Eric Rasmussen. Houndmills 2008. ISBN 978-0-230-21787-4
  • <Hamlet Weiner> Albert Weiner: Hamlet. The First Quarto 1603. 1962.
  • <Hamlet Parrott-Craig> ”The Tragedy of Hamlet: a critical Edition of the second Quarto.” Ed.: Thomas Marc Parrott and Hardin Craig 1938.

Sekundärliteratur

Populäre Darstellungen (englisch)
  • <Cousins Guide> A. D. Cousins: Shakespeare. The essential Guide to the Plays. pg. 156-165. New York 2011. ISBN 978-1-55407-928-5
  • <Dickson Guide> Andrew Dickson: The Rough Guide to Shakespeare. The Plays, the poems, the life. pg. 74-91. London 2009. ISBN 978-1-85828-443-9
  • <MacGregor World> Neil MacGregor: Shakespeares Restless World. London 2012. ISBN 978-1-846-14675-6
Wissenschaftliche Darstellungen (deutsch)
  • <Bloom Shakespeare> Harold Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen. Aus dem Englischen von Peter Knecht. Berlin Verlag 2000.
  • <Suerbaum Dramen> Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. Basel 2001. ISBN 3-8252-1907-0
Wissenschaftliche Darstellungen (englisch)
  • <Brown Handbook> The Shakespeare Handbooks. John Russell Brown. Hamlet. A Guide to the Text and its theatrical Life. Houndmills 2006. ISBN 1-4039-2092-3
  • <Bullough Sources> Geoffrey Bullough (ed.): Narrative and Dramatic Sources of Shakespeare. 8 Vols. London and New York 1957-1975.
  • <Dobson Oxford Companion> Michael Dobson and Stanley Wells: The Oxford Companion to Shakespeare. OUP 2001. ISBN 978-0-19-280614-7
  • <Grazia Cambridge Companion> Margareta de Grazia and Stanley Wells: The Cambridge Companion to Shakespeare. CUP 2001. ISBN 978-0-521-65881-2
  • <Gurr Auto da fe> Andrew Gurr: Hamlet and the auto da fe. Around the Globe 13, 2000.
  • <Gurr Playgoing> Andrew Gurr: Playgoing in Shakespeares London. Cambridge 1987.
  • <Hinman, Printing.> Charlton Hinman. The Printing and Proof-Reading of the First Folio of Shakespeare. 2 Vols. (Oxford 1963).
  • <Jackson Cam. Film> Russell Jackson: The Cambridge Companion to Shakespeare on Film. 2nd Ed. CUP 2007. ISBN 978-0-521-68501-6
  • <Wells TxC> Stanley Wells and Gary Taylor: William Shakespeare: A Textual Companion. Oxford 1987


Wikisource: Hamlet – Quellen und Volltexte
Commons: Hamlet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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