Gutenhard

Gutenhard
Koordinaten: 49° 17′ N, 10° 21′ OKoordinaten: 49° 16′ 54″ N, 10° 20′ 53″ O
Höhe: 436 m ü. NHN
Einwohner: 28 (2012)[1]
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09868

Gutenhard ist ein Ortsteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach im Regierungsbezirk Mittelfranken.

Geografie

Der Weiler liegt am Erlbacher Mühlbach, der mit dem Erlbacher Bach zum Erlbach, einem rechten Zufluss der Altmühl, zusammenfließt.

Geschichte

Die ältesten Lehenbücher des Hochstifts Würzburg aus dem 14. Jahrhundert enthalten Einträge zu Gutenhard.[2] Laut einer Auflistung von 1342 besaß das Kanonikerstift Ansbach in Gutenhard fünf Untertanen.[3] Noch im 14. Jahrhundert muss das Haus Seckendorff zu Jochsberg zu Besitz in Gutenhard gekommen sein.[4] Bezüglich der Fraisch war durch den Vergleichsvertrag von 1710, der den diesbezüglichen Streit des hohenloheschen Hauses mit dem Fürstentum Brandenburg-Ansbach beendete, der Weiler dem Markgrafen von Ansbach zugesprochen worden.[5] Nach brandenburg-ansbachischen Amtsberichten von 1608 und 1681 bildete Gutenhard und Steinberg eine Gemeinde, die dem Richteramt Brunst unterstand; die neun Anwesen der Gemeinde waren gült-, steuer- und lehenbar nach dem Amt Colmberg und vogtbar nach dem Stadtvogtamt Leutershausen.[6] Gutenhard selbst bestand aus fünf „Mannschaften“, nämlich einem Hof und vier Halbhöfen; die Gemeindeherrschaft lag ebenfalls beim Amt Leutershausen. Hirtenhaus und Brechhaus für die Flachsbearbeitung gehörten der Gemeinde.[7] Daran änderte sich nicht bis zum Ende des Alten Reiches.

Der Weiler gehörte im Alten Reich zur katholischen, seit der Reformation protestantischen Pfarrei Weißenkirchberg in der Brunst.[8]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde der Weiler dem Steuerdistrikt Brunst, mit dem Gemeindeedikt von 1818 der Gemeinde Erlach zugewiesen, die außer Gutenhard und Erlach Schwand, Steinberg und Weihersmühle umfasste. Sie gehörte zum Landgericht Leutershausen, 1858 bis 1862 zum Landgericht Schillingsfürst und ab 1862 zum Bezirksamt (ab 1938 Landkreis) Rothenburg ob der Tauber.[9] Der Weiler gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Ansiedelungen galten als reich.[10]

Die Gemeinde Erlach und mit ihr Gutenhard wurden zum 1. Mai 1978 in die Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach eingemeindet.[11]

Einwohnerzahlen

  • 1818: 47 (8 „Feuerstellen“, 8 Familien)[12]
  • 1856: 45 (7 Häuser, 8 Familien)[13]
  • 1867: 36 (20 Gebäude)[14]
  • 1950: 51 (5 Anwesen)[15]
  • 1961: 32 (5 Wohngebäude)[16]
  • 2012: 28[17]

Baudenkmäler [18]

  • Haus Nr. 3: Wappenstein, 1755
  • Haus Nr. 4: Stattliches zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach und Putzgliederungen (Ecklisenen), mit ansbachischem Wappen, 1787[19]
  • Haus Nr. 5: Wappenstein, 1767

Verkehr

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Steinberg, Hetzweiler und zur Kreisstraße AN 4.

Persönlichkeiten

  • Leonhard Leyrer/Leyerer, Bürgermeister, Gutsbesitzer und Landwirt, Mitglied des Bayerischen Landtages 1863-1890, * 23. Februar 1819 in Gutenhard, † 23. September 1890 in Gutenhard[20]

Literatur

  • Manfred Jehle: Ansbach. Historischer Atlas von Bayern I 35, 2 Bde., München 2009
  • Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches statistisch-topographisches Lexikon von Franken. Band 2. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, Sp. 448.

Einzelnachweise

  1. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 499
  2. Jehle, Bd. 1, S. 161
  3. Jehle, Bd. 1, S. 141
  4. Jehle, Bd. 1, S. 635
  5. Jehle, Bd. 1, S. 626
  6. Jehle, Bd. 2, S. 716
  7. Jehle, Bd. 2, S. 721, 802, 862
  8. Jehle, Bd. 1, S. 76
  9. Jehle, Bd. 2, S. 986
  10. Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote; Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194; Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber, Erlangen 1856, S. 29
  11. Jehle, Bd. 2, S. 986
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 34
  13. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern, Ansbach 1856, S. 231
  14. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern, München 1876, Sp. 1241
  15. Jehle, Bd. 2, S. 986
  16. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Sp. 814
  17. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 499
  18. Denkmäler in Bayern. Bd. 5, Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, München 1986, S. 814
  19. Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber. Bayerische Kunstdenkmale XXV, München 1967, S. 46
  20. Haus der Bayer. Geschichte

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