„Glasharfe“ – Versionsunterschied

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Die '''Glasharfe''' (auch ''Gläserspiel'' genannt) ist ein [[Idiophon]], das aus mehreren in Reihen angeordneten [[Glas|Gläsern]] besteht, die durch kreisende Bewegungen mit dem nassen Finger am Rand zum Klingen gebracht werden.
Die '''Glasharfe''' (auch ''Gläserspiel'' genannt) ist ein [[Idiophon]], das aus mehreren in Reihen angeordneten [[Glas|Trinkgläsern]] besteht, die durch kreisende Bewegungen mit dem nassen Finger am Rand zum Klingen gebracht werden.

Die Erfindung der Glasharfe geht auf den schwäbischen Künstler [[Erich Nauwerck]] zurück, der im Jahr 1924 aufbauend auf den Grundlagen von [[Benjamin Franklin]]s Glasharmonika und nach mehr als 8-jährigen Studien und Experimenten mit unterschiedlichsten Gläsern ein Instrument erfand, dass er im Gedanken an die verwandten Klänge der Äolsharfe '''Glasharfe''' nannte. In den Folgejahren fand die von Erich Nauwerck zu zahlreichen Konzerten selbst gespielte Glasharfe regen Zuspruch in der musikalischen Fachwelt und der damaligen Presse. Die originale und somit erste Glasharfe von Erich Nauwerck ist noch heute in einer privaten Sammlung existent. Sie besteht noch nicht aus speziell angefertigten, sondern aus extra zur Verwendung als Glasharfe zusammen getragenen Gläsern.


In der Moderne wurde das [[Musikinstrument]] vom Stuttgarter Musiker [[Bruno Hoffmann]] (1913–1991) zur Wiedergabe der für [[Glasharmonika]] geschriebenen Kompositionen verwendet. Aufgrund der besonderen Anordnung der Gläser ist dessen Glasharfe eine Erweiterung des ursprünglichen Gläserspiels. Ein ähnliches Instrument ist das indische [[Jaltarang]], bei dem mit Wasser gefüllte Porzellanschüsseln verwendet werden.
In der Moderne wurde das [[Musikinstrument]] vom Stuttgarter Musiker [[Bruno Hoffmann]] (1913–1991) zur Wiedergabe der für [[Glasharmonika]] geschriebenen Kompositionen verwendet. Aufgrund der besonderen Anordnung der Gläser ist dessen Glasharfe eine Erweiterung des ursprünglichen Gläserspiels. Ein ähnliches Instrument ist das indische [[Jaltarang]], bei dem mit Wasser gefüllte Porzellanschüsseln verwendet werden.


==Bekannte Glasharfenbauer der Neuzeit==
== Bekannte Glasharfenbauer ==
Bruno Hoffmann faszinierte in seiner 60-jährigen Konzerttätigkeit ein weltweites Publikum mit dem besonderen Klang des Glases. Er trug viele Originalwerke durch intensive Forschungsarbeit zusammen und initiierte zahlreiche zeitgenössische Kompositionen. Er erreichte nicht zuletzt durch seine zahlreichen Vorführungen in Schulen eine gewisse Allgemeinbekanntheit des Begriffes ''Glasharfe''.
Bruno Hoffmann faszinierte in seiner 60-jährigen Konzerttätigkeit ein weltweites Publikum mit dem besonderen Klang des Glases. Er trug viele Originalwerke durch intensive Forschungsarbeit zusammen und initiierte zahlreiche zeitgenössische Kompositionen. Er erreichte nicht zuletzt durch seine zahlreichen Vorführungen in Schulen eine gewisse Allgemeinbekanntheit des Begriffes ''Glasharfe''.


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Durch den Diamantschliff und die Abstimmung der Gläser muss das Instrument nie mehr gestimmt werden. Die Möglichkeiten des Instrumentes übersteigen insbesondere bezüglich der Dynamik diejenigen der [[Glasharmonika]].
Durch den Diamantschliff und die Abstimmung der Gläser muss das Instrument nie mehr gestimmt werden. Die Möglichkeiten des Instrumentes übersteigen insbesondere bezüglich der Dynamik diejenigen der [[Glasharmonika]].


==Kompositionen für die Glasharfe==
== Kompositionen für die Glasharfe ==
Für die Glasharfe gibt es 400 klassische Kompositionen und 400 moderne Kompositionen. Bekannt sind die Wahnsinnsarie in der Oper ''[[Lucia di Lammermoor]]'' und Mozarts Quintett für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Cello.<ref name="FAZ" />
Für die Glasharfe gibt es 400 klassische Kompositionen und 400 moderne Kompositionen. Bekannt sind die Wahnsinnsarie in der Oper ''[[Lucia di Lammermoor]]'' und Mozarts Quintett für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Cello.<ref name="FAZ" />


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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==Literatur==
==Literatur==

Version vom 20. September 2013, 18:04 Uhr

Glasharfenspielerin

Die Glasharfe (auch Gläserspiel genannt) ist ein Idiophon, das aus mehreren in Reihen angeordneten Trinkgläsern besteht, die durch kreisende Bewegungen mit dem nassen Finger am Rand zum Klingen gebracht werden.

In der Moderne wurde das Musikinstrument vom Stuttgarter Musiker Bruno Hoffmann (1913–1991) zur Wiedergabe der für Glasharmonika geschriebenen Kompositionen verwendet. Aufgrund der besonderen Anordnung der Gläser ist dessen Glasharfe eine Erweiterung des ursprünglichen Gläserspiels. Ein ähnliches Instrument ist das indische Jaltarang, bei dem mit Wasser gefüllte Porzellanschüsseln verwendet werden.

Bekannte Glasharfenbauer

Bruno Hoffmann faszinierte in seiner 60-jährigen Konzerttätigkeit ein weltweites Publikum mit dem besonderen Klang des Glases. Er trug viele Originalwerke durch intensive Forschungsarbeit zusammen und initiierte zahlreiche zeitgenössische Kompositionen. Er erreichte nicht zuletzt durch seine zahlreichen Vorführungen in Schulen eine gewisse Allgemeinbekanntheit des Begriffes Glasharfe.

Sascha Reckert aus Ahlen entwickelt die historischen Instrumente weiter und hat bis zum Jahr 2008 200 Glasinstrumente in seinen Werkstätten in Köln und Schloss Massenbach bei Heilbronn gebaut.[1]

Tonumfang und Klangeigenschaften

Die Gläser für die Glasharfe wurden eigens angefertigt. Der Tonumfang des chromatischen Instruments reicht (seit 1959) vom kleinen g bis zum viergestrichenen d. Der Klang, der sich in den höheren Lagen besser entfalten kann, ist sehr hell und zart. Durch den Diamantschliff und die Abstimmung der Gläser muss das Instrument nie mehr gestimmt werden. Die Möglichkeiten des Instrumentes übersteigen insbesondere bezüglich der Dynamik diejenigen der Glasharmonika.

Kompositionen für die Glasharfe

Für die Glasharfe gibt es 400 klassische Kompositionen und 400 moderne Kompositionen. Bekannt sind die Wahnsinnsarie in der Oper Lucia di Lammermoor und Mozarts Quintett für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Cello.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Hans Riebsamen: Glasklare Wahnsinnstöne. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. Dezember 2008, S. 9.

Literatur

  • Hans Riebsamen: Glasklare Wahnsinnstöne. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. Dezember 2008, S. 9.
Wiktionary: Glasharfe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen