„Friedrich Verzetnitsch“ – Versionsunterschied

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===Karriere in der Gewerkschaftsjugend===
===Karriere in der Gewerkschaftsjugend===
Ab [[1970]] war er als Angestellter des [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichischen Gewerkschaftsbundes]]. In den Jahren 1973-1981 war er Jugendsekretär, von 1983 bis 1987 leitender Sekretär des ÖGB.
Ab [[1970]] war er Angestellter des [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichischen Gewerkschaftsbundes]]. In den Jahren 1973-1981 war er Jugendsekretär, von 1983 bis 1987 leitender Sekretär des ÖGB.


===Verzetnisch als ÖGB-Präsident===
===Verzetnisch als ÖGB-Präsident===

Version vom 28. März 2006, 05:34 Uhr

Fritz Verzetnitsch (* 22. Mai 1945 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker und ÖGB-Gewerkschaftsfunktionär. Er gehört der SPÖ an.

Jugend und Ausbildung

Fritz Verzetnitsch wuchs in einfachen Verhältnissen in Wien auf. Von 1951 bis 1955 besuchte er eine Volksschule im sowjetischen Teil der Stadt, danach die Hauptschule. Er erlernte den Beruf des Gas- und Wasserleitungsinstallateurs, den er bis 1970 auch ausübte.

Karriere in der Gewerkschaftsjugend

Ab 1970 war er Angestellter des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. In den Jahren 1973-1981 war er Jugendsekretär, von 1983 bis 1987 leitender Sekretär des ÖGB.

Verzetnisch als ÖGB-Präsident

1987 trat Anton Benya nach über zwanzig Jahren von seiner Funktion als ÖGB-Präsident zurück. Die Gewerkschaftsspitze vollzog einen Generationenwechsel und wählte den erst 42-jährigen Verzetnisch zum Präsidenten. Während Verzetnisch anfangs als politisches Leichtgewicht galt, konnte er sich in den fast 20 Jahren seiner Präsidentschaft den Ruf als sachorientierter und zuverlässiger Politiker und Sozialpartner erarbeiten. Zu Zeiten des Generalstreiks am Anfang der 2000-er Jahre überraschte Fritz Verzetnitsch mit unerwarteten Führungsqualitäten.

Von 1993 bis 2003 übte er auch das Amt des Präsidenten des Europäischen Gewerkschaftsbundes aus. Am 27. März 2006 trat er in Folge des BAWAG Skandals als ÖGB-Präsident zurück.

Verzetnisch in der SPÖ

Ab 1985 war Verzetnisch Mitglied des Bundesvorstandes, später Bundesparteipräsidiums der SPÖ. Nach zwei Jahren im Bundesrat wurde Verzetnisch Mitglied des Nationalrates. Im Zuge des BAWAG Skandals trat er am 27. März 2006 auch als Nationalrat zurück.

BAWAG-Skandal und Rücktritt

Anfang 2006 wurde bekannt, dass die im Besitz des ÖGB befindliche Bank BAWAG Anfang der 2000er Jahre vor der Insolvenz stand. Um diese abzuwenden, übernahm Verzetnisch namens des ÖGB eine Haftung für die Verbindlichkeiten der Bank. Die Insolvenz konnte abgewendet werden, die Haftung wurde niemals schlagend. Dennoch wurde in der österreichischen Öffentlichkeit der Umstand als Skandal gewertet, dass das Geld einfacher Gewerkschaftsmitglieder, das eigentlich in den Streikfonds hätte fließen sollen, verwendet wurde, waghalsige Spekulationen am Kreditmarkt zu besichern; diese Tatsache ist umso blamabler, als von Verzetnitsch in Anlehnung an deutsche Politiker wie Franz Müntefering die Praktiken dieser Hedge-Fonds als "Heuschrecken" bezeichnet wurden. In Folge dieses Skandals trat Fritz Verzetnisch am 27. März 2006 von allen seinen Funktionen zurück. Sein Interims-Nachfolger wurde Rudolf Hundstorfer, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.