„Ellen Johnson Sirleaf“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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* {{Literatur | Autor=Ellen Johnson-Sirleaf| Herausgeber=|Originaltitel=The child will be great | Titel=Mein Leben für Liberia: die erste Präsidentin Afrikas erzählt |WerkErg=Autobiographie|Sammelwerk=|Band= |Verlag=Krüger-Verlag |Ort=Frankfurt a.M. | Jahr=2009 |Seiten=431 |ISBN=978-3-8105-1940-5}}
* {{Literatur | Autor=Ellen Johnson-Sirleaf| Herausgeber=|Originaltitel=This Child Will Be Great: Memoir of a Remarkable Life by Africa's First Woman President | Titel=Mein Leben für Liberia: die erste Präsidentin Afrikas erzählt |WerkErg=Autobiographie |Verlag=Krüger-Verlag |Ort=Frankfurt a. M. | Jahr=2009 |ISBN=978-3-8105-1940-5}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. Oktober 2010, 02:03 Uhr

Ellen Johnson-Sirleaf, April 2010

Ellen Johnson-Sirleaf (* 29. Oktober 1938 in Monrovia) ist seit 16. Januar 2006 Präsidentin von Liberia. Sie ist die erste Frau, die durch eine Wahl das Amt eines Staatsoberhauptes in Afrika erlangte.

Leben

Ihren für ein Studium in Harvard qualifizierenden Schulabschluss machte Johnson-Sirleaf bereits 1955. Sie ist verwitwet, hat vier Söhne und sechs Enkelkinder. Ihr Großvater stammte aus Deutschland. „Der Vater meiner Mutter war ein deutscher Händler in Greenville in der Provinz Sinoe. Er hat dort eine Marktfrau vom Lande geheiratet, meine Großmutter“, sagte sie im Januar 2006 in einem Interview mit der britischen BBC. Im Gegensatz zu den meisten Angehörigen der liberianischen Oberschicht habe sie keine afroamerikanischen Vorfahren.

Johnson-Sirleaf ist aktives Mitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche. Zusammen mit George W. Bush wurde sie eingeladen, vor der Generalkonferenz 2008 der United Methodist Church als methodistisches Staatsoberhaupt eine Ansprache zu halten.[1] 2009 erschein ihre Autobiographie Mein Leben für Liberia. Die erste Präsidentin Afrikas erzählt.

Berufliche Laufbahn

Sie studierte an der Universität Harvard und war von 1972 bis 1973 Finanzministerin (Secretary of State for Finance) unter Präsident William Tolbert. Nach dessen Sturz und Ermordung im Jahr 1980 ging sie ins Exil nach Kenia, wo sie von 1982 bis 1985 als Vizepräsidentin der Citibank für Afrika tätig war.

1985 bewarb sie sich um einen Sitz im Senat. Ihre Ablehnung des seit 1980 bestehenden Regimes von Samuel Doe führte zu ihrer Inhaftierung und Verurteilung zu zehn Jahren Gefängnis. Nach kurzer Zeit wurde sie wieder freigelassen und ging wiederum ins Exil. In den Jahren 1986 bis 1992 war sie Vizepräsidentin der Equator Bank in Washington (D.C.), danach bis 1997 Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen für Afrika. Daneben war sie für die Weltbank sowie eine Reihe weiterer Institutionen tätig und schrieb mehrere Bücher über afrikanische Wirtschaftspolitik.

Während des liberianischen Bürgerkriegs unterstützte sie zunächst Charles Taylor gegen Doe, sprach sich aber später gegen ihn aus. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1997 kandidierte sie erfolglos gegen Taylor. Sie erreichte 9,58% der Stimmen, während Taylor die Wahl mit 75,33% der Stimmen gewann. 1999 gehörte sie zu den sieben Persönlichkeiten, die von der Organisation für Afrikanische Einheit mit der Untersuchung des Völkermords in Ruanda beauftragt wurde.

  • 1972–1973: Finanz-Staatssekretärin der Liberianischen Regierung
  • 1979-1980: Finanzministerin der Liberianischen Regierung
  • 1982–1985: Vize-Präsidentin des Africa Regional Office der Citibank, Nairobi
  • 1986–1992: Vize-Präsidentin und Vorstandsmitglied der Equator Bank, Washington (D.C.)
  • 1992–1997: Direktor des UN Development Programme, Regional Bureau for Africa
  • 1997: Parteichefin der Unity Party
  • 2004–2005: Präsidentin der Commission on Good Governance (Liberia)
  • 2005: Parteichefin der Unity Party; Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten

Johnson-Sirleaf war außerdem:

  • Gründungsmitglied des International Institute for Women in Political Leadership
  • Mitglied des Beratungsgremiums der Modern Africa Growth and Investment Company
  • Mitglied des Finanzkomitees of Modern Africa Fund Managers
  • Präsidentin der Liberian Bank for Development and Investment
  • Präsidentin der Kormah Development and Investment Corporation
  • Senior Loan Officer der Weltbank
  • Vize-Präsidentin der Citibank

Präsidentschaftswahl 2005

Nach Taylors erzwungenem Rücktritt im Oktober 2003 kehrte sie nach Liberia zurück und unterstützte die Übergangsregierung von Gyude Bryant. Bei der Präsidentschaftswahl 2005 war sie die Kandidatin der United Party, deren Führung sie übernommen hatte. Im ersten Wahlgang am 11. Oktober 2005 erreichte sie mit 175.520 Stimmen bzw. 19,8 % den zweiten Platz nach dem ehemaligen Fußballer George Weah, der 28,3% der Stimmen erreichte. Am 8. November 2005 gewann Johnson-Sirleaf mit 57,9 % der Stimmen die Stichwahl gegen Weah, der Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung beklagte. Ihr Sieg wurde am 23. November 2005 trotz der anhängigen Beschwerde durch die Wahlkommission bestätigt.

Ellen Johnson-Sirleaf wurde am 16. Januar 2006 als Nachfolgerin von Gyude Bryant in ihr Amt eingeführt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • The Outlook for Commercial Bank Lending to Sub-Saharan Africa (1992)
  • From Disaster to Development (1991)
  • This Child Will Be Great. Memoir of a Remarkable Life by Africa's First Woman President (2009)
    • Mein Leben für Liberia. Die erste Präsidentin Afrikas erzählt. Krüger Verlag, Frankfurt am Main 2009. ISBN 978-3-8105-1940-5

Auszeichnungen

  • Franklin Delano Roosevelt Freedom of Speech Award (1988)
  • Ralph Bunche International Leadership Award
  • Grand Commander Star of Africa Redemption of Liberia
  • Commandeur de l'Ordre du Togo
  • Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten (2007)
  • Bishop John T. Walker Distinguished Humanitarian Service Award (2007)[2]

Siehe auch

Literatur

  • Ellen Johnson-Sirleaf: Mein Leben für Liberia: die erste Präsidentin Afrikas erzählt. Krüger-Verlag, Frankfurt a. M. 2009, ISBN 978-3-8105-1940-5 (Originaltitel: This Child Will Be Great: Memoir of a Remarkable Life by Africa's First Woman President.).
Commons: Ellen Johnson Sirleaf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Press Center United Methodist Church, 6. Juli 2006
  2. http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportId=81445

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