„Dirk Alvermann (Historiker)“ – Versionsunterschied

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Dirk Alvermann war ein Sohn des Fotografen [[Dirk Alvermann (Fotograf)|Dirk Alvermann]]. Er studierte ab 1988 Archivwissenschaft und Geschichte an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Sapienza Universität von Rom|Università degli Studi La Sapienza]] in Rom. Im Jahr 1993 legte er die Magisterprüfung in Berlin ab. Alvermann war 1994 Stipendiat des [[Deutsches Historisches Institut Rom|Deutschen Historischen Instituts]] in Rom. Im Jahr 1995 wurde er in Berlin [[Promotion (Doktor)|promoviert]] mit einer von [[Eckhard Müller-Mertens]] angeregten und von [[Michael Borgolte]] betreuten Arbeit zum Thema ''Reichsintegration und Herrschaftspraxis unter Kaiser [[Otto II. (HRR)|Otto II.]]''<ref>Vgl. dazu die Besprechungen von Wolfgang Eggert in: ''[[Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]].'' 109 (2001), S. 202–204; Klaus Naß in: ''[[Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters]]'' 57 (2001), S. 734–735 ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN345858735_0057|log37&physid=phys758#navi Digitalisat]); [[Matthias Becher]] in: ''[[Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (1953)|Zeitschrift für Geschichtswissenschaft]]'' 47 (1999), S. 358–359; [[Hans-Werner Goetz]] in: ''[[Historische Zeitschrift]]'' 268 (1999), S. 179–180; [[Knut Görich]] in: ''Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte'' 20 (2001), S. 310–312 ([https://rjkg.de/ojs/index.php/rjkg/article/view/56805/56692 online]).</ref>
Dirk Alvermann war ein Sohn des Fotografen [[Dirk Alvermann (Fotograf)|Dirk Alvermann]]. Er studierte ab 1988 Archivwissenschaft und Geschichte an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Sapienza Universität von Rom|Università degli Studi La Sapienza]] in Rom. Im Jahr 1993 legte er die Magisterprüfung in Berlin ab. Alvermann war 1994 Stipendiat des [[Deutsches Historisches Institut Rom|Deutschen Historischen Instituts]] in Rom. Im Jahr 1995 wurde er in Berlin [[Promotion (Doktor)|promoviert]] mit einer von [[Eckhard Müller-Mertens]] angeregten und von [[Michael Borgolte]] betreuten Arbeit zum Thema ''Reichsintegration und Herrschaftspraxis unter Kaiser [[Otto II. (HRR)|Otto II.]]''<ref>Vgl. dazu die Besprechungen von Wolfgang Eggert in: ''[[Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]].'' 109 (2001), S. 202–204; Klaus Naß in: ''[[Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters]]'' 57 (2001), S. 734–735 ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN345858735_0057|log37&physid=phys758#navi Digitalisat]); [[Matthias Becher]] in: ''[[Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (1953)|Zeitschrift für Geschichtswissenschaft]]'' 47 (1999), S. 358–359; [[Hans-Werner Goetz]] in: ''[[Historische Zeitschrift]]'' 268 (1999), S. 179–180; [[Knut Görich]] in: ''Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte'' 20 (2001), S. 310–312 ([https://rjkg.de/ojs/index.php/rjkg/article/view/56805/56692 online]).</ref>


Anschließend war Alvermann Mitarbeiter im [[Landesarchiv Greifswald]] und im [[Landesarchiv Sachsen-Anhalt|Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv]]. Ab 1998 war er Leiter des [[Universitätsarchiv Greifswald|Universitätsarchivs Greifswald]]. Besondere Verdiente erwarb er sich bei der Aufarbeitung der Geschichte der [[Universität Greifswald]] in der Zeit des [[Nationalsozialismus]].<ref>Katharina Riedel, Juliane Huwe: ''[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/die-universitaet-trauert-um-dr-dirk-alvermann-24-dezember-1965-17-oktober-2023-new653155bee8ac3122672755/ Die Universität trauert um Dr. Dirk Alvermann (24. Dezember 1965 – 17. Oktober 2023)]'', Universität Greifswald, 19. Oktober 2023</ref> Alvermann war Mitglied der [[Historische Kommission für Pommern|Historischen Kommission für Pommern]] und von 2001 bis 2011 als Schriftleiter der [[Baltische Studien|Baltischen Studien]] Vorstandsmitglied der [[Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde|Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V.]] Von 2011 bis 2020 war er Beisitzer im Vorstand der Gesellschaft.<ref>Bericht des Vorsitzenden der Gesellschaft in Baltische Studien NF 107 (2021), S. 242.</ref>
Anschließend war Alvermann Mitarbeiter im [[Landesarchiv Greifswald]] und im [[Landesarchiv Sachsen-Anhalt|Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv]]. Ab 1998 war er Leiter des [[Universitätsarchiv Greifswald|Universitätsarchivs Greifswald]]. Besondere Verdiente erwarb er sich bei der Aufarbeitung der Geschichte der [[Universität Greifswald]] in der Zeit des [[Nationalsozialismus]].<ref name="ugw1">{{Internetquelle |autor=[[Katharina Riedel]], [[Juliane Huwe]] |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/die-universitaet-trauert-um-dr-dirk-alvermann-24-dezember-1965-17-oktober-2023-new653155bee8ac3122672755/ |titel=Die Universität trauert um Dr. Dirk Alvermann (24. Dezember 1965 – 17. Oktober 2023) |werk=uni-greifswald.de |hrsg=[[Universität Greifswald]] |datum=2023-10-19 |abruf=2023-10-21 |sprache=de}}</ref> Alvermann war Mitglied der [[Historische Kommission für Pommern|Historischen Kommission für Pommern]] und von 2001 bis 2011 als Schriftleiter der [[Baltische Studien|Baltischen Studien]] Vorstandsmitglied der [[Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde|Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V.]] Von 2011 bis 2020 war er Beisitzer im Vorstand der Gesellschaft.<ref>Bericht des Vorsitzenden der Gesellschaft in Baltische Studien NF 107 (2021), S. 242.</ref>


Seine Forschungsschwerpunkte waren die mittelalterliche [[Diplomatik]], die [[Archivkunde|Archivistik]] sowie die [[Geschichte Pommerns|pommersche Landesgeschichte]] und Universitätsgeschichte. In seiner Dissertation untersuchte er mit den Methoden der Itineraranalyse von Müller-Mertens Reichsstruktur und Herrschaftspraxis Ottos II. Er konzentrierte sich dabei nicht nur auf den nordalpinen Raum, sondern zog in seine Betrachtung auch Italien mit ein. Alvermann stellte im Ergebnis fest, dass, „die Strukturmerkmale des frühmittelalterlichen ostfränkisch-deuschen Reiches, die Müller-Mertens auf der Grundlage des [[Itinerar]]s Ottos I. beschrieb, auch für die Regierungszeit Ottos II. bestätigt“ werden. Es zeigen sich jedoch „teilweise Diskontinuitäten im Hinblick auf Reichsstruktur und Herrschaftspraxis“.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 271.</ref> So wird unter Otto II. ganz Thüringen zu einer Nahzone königlicher Herrschaft. Die beiden süddeutschen Herzogtümer Bayern und Schwaben blieben auch unter Otto II. Fernzonen der königlichen Herrschaft. Vor allem zu den hohen Kirchfesten suchte Otto II. die „politischen Zentralräume“ im Norden auf. Italien war sowohl für die Regierungszeit Ottos I. als auch für seinen Sohn eine „Entwicklungs- und Aufbauphase“.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 280.</ref> Dabei ist die Präsenz in [[Salerno]] „vielleicht das auffälligste Zeichen für eine Herrschaftsintensiverung im langobardischen Süden“ unter Otto II.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 283.</ref> Gemeinsam mit dem Historiker [[Nils Jörn]] war Dirk Alvermann Herausgeber des [[Biographisches Lexikon für Pommern|Biographischen Lexikons für Pommern]].<ref>[http://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/207561 Homepage des Verlages Böhlau: ''Biographisches Lexikon für Pommern.'' Band 1. Content].</ref>
Seine Forschungsschwerpunkte waren die mittelalterliche [[Diplomatik]], die [[Archivkunde|Archivistik]] sowie die [[Geschichte Pommerns|pommersche Landesgeschichte]] und Universitätsgeschichte. In seiner Dissertation untersuchte er mit den Methoden der Itineraranalyse von Müller-Mertens Reichsstruktur und Herrschaftspraxis Ottos II. Er konzentrierte sich dabei nicht nur auf den nordalpinen Raum, sondern zog in seine Betrachtung auch Italien mit ein. Alvermann stellte im Ergebnis fest, dass, „die Strukturmerkmale des frühmittelalterlichen ostfränkisch-deuschen Reiches, die Müller-Mertens auf der Grundlage des [[Itinerar]]s Ottos I. beschrieb, auch für die Regierungszeit Ottos II. bestätigt“ werden. Es zeigen sich jedoch „teilweise Diskontinuitäten im Hinblick auf Reichsstruktur und Herrschaftspraxis“.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 271.</ref> So wird unter Otto II. ganz Thüringen zu einer Nahzone königlicher Herrschaft. Die beiden süddeutschen Herzogtümer Bayern und Schwaben blieben auch unter Otto II. Fernzonen der königlichen Herrschaft. Vor allem zu den hohen Kirchfesten suchte Otto II. die „politischen Zentralräume“ im Norden auf. Italien war sowohl für die Regierungszeit Ottos I. als auch für seinen Sohn eine „Entwicklungs- und Aufbauphase“.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 280.</ref> Dabei ist die Präsenz in [[Salerno]] „vielleicht das auffälligste Zeichen für eine Herrschaftsintensiverung im langobardischen Süden“ unter Otto II.<ref>Dirk Alvermann: ''Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II.'' Berlin 1998, S. 283.</ref> Gemeinsam mit dem Historiker [[Nils Jörn]] war Dirk Alvermann Herausgeber des [[Biographisches Lexikon für Pommern|Biographischen Lexikons für Pommern]].<ref>[http://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/207561 Homepage des Verlages Böhlau: ''Biographisches Lexikon für Pommern.'' Band 1. Content].</ref>


Alvermann starb 2023 im Alter von 57 Jahren.
Alvermann starb im Oktober 2023 im Alter von 57 Jahren.<ref name="ugw1" />


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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'''Herausgeberschaften'''
'''Herausgeberschaften'''
* ''„... die letzten Schranken fallen lassen“. Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus.'' Böhlau, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.
* ''„… die letzten Schranken fallen lassen“. Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus.'' Böhlau, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.
* mit [[Karl-Heinz Spieß]]: ''Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald.'' (= ''Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald.'' Bd. 10, 1–3). 3 Bände. Steiner, Stuttgart 2011–2014;
* mit [[Karl-Heinz Spieß]]: ''Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald.'' (= ''Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald.'' Bd. 10, 1–3). 3 Bände. Steiner, Stuttgart 2011–2014;
** Band 1: [[Benjamin Müsegades]], Sabine-Maria Weitzel: ''Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden. 1456–1648.'' 2011, ISBN 978-3-515-09655-3;
** Band 1: [[Benjamin Müsegades]], Sabine-Maria Weitzel: ''Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden. 1456–1648.'' 2011, ISBN 978-3-515-09655-3;
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* [http://www.lukasverlag.com/autoren/autor/511-Dirk_Alvermann.html Autoreninformation beim Lukas Verlag]
* [http://www.lukasverlag.com/autoren/autor/511-Dirk_Alvermann.html Autoreninformation beim Lukas Verlag]
* [https://www.uni-greifswald.de/universitaet/einrichtungen/archiv/ueber-uns/mitarbeitende/ Seite von Alvermann am Universitätsarchiv Greifswald]
* [https://www.uni-greifswald.de/universitaet/einrichtungen/archiv/ueber-uns/mitarbeitende/ Seite von Alvermann am Universitätsarchiv Greifswald]
* [[Katharina Riedel]], [[Juliane Huwe]]: ''[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/die-universitaet-trauert-um-dr-dirk-alvermann-24-dezember-1965-17-oktober-2023-new653155bee8ac3122672755/ Die Universität trauert um Dr. Dirk Alvermann (24. Dezember 1965 – 17. Oktober 2023)]'', Universität Greifswald, 19. Oktober 2023.


== Anmerkungen ==
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Version vom 21. Oktober 2023, 05:02 Uhr

Jens Peter Dirk Alvermann (* 24. Dezember 1965 in Berlin; † 17. Oktober 2023) war ein deutscher Historiker und Archivar.

Leben und Wirken

Dirk Alvermann war ein Sohn des Fotografen Dirk Alvermann. Er studierte ab 1988 Archivwissenschaft und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Università degli Studi La Sapienza in Rom. Im Jahr 1993 legte er die Magisterprüfung in Berlin ab. Alvermann war 1994 Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Im Jahr 1995 wurde er in Berlin promoviert mit einer von Eckhard Müller-Mertens angeregten und von Michael Borgolte betreuten Arbeit zum Thema Reichsintegration und Herrschaftspraxis unter Kaiser Otto II.[1]

Anschließend war Alvermann Mitarbeiter im Landesarchiv Greifswald und im Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv. Ab 1998 war er Leiter des Universitätsarchivs Greifswald. Besondere Verdiente erwarb er sich bei der Aufarbeitung der Geschichte der Universität Greifswald in der Zeit des Nationalsozialismus.[2] Alvermann war Mitglied der Historischen Kommission für Pommern und von 2001 bis 2011 als Schriftleiter der Baltischen Studien Vorstandsmitglied der Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V. Von 2011 bis 2020 war er Beisitzer im Vorstand der Gesellschaft.[3]

Seine Forschungsschwerpunkte waren die mittelalterliche Diplomatik, die Archivistik sowie die pommersche Landesgeschichte und Universitätsgeschichte. In seiner Dissertation untersuchte er mit den Methoden der Itineraranalyse von Müller-Mertens Reichsstruktur und Herrschaftspraxis Ottos II. Er konzentrierte sich dabei nicht nur auf den nordalpinen Raum, sondern zog in seine Betrachtung auch Italien mit ein. Alvermann stellte im Ergebnis fest, dass, „die Strukturmerkmale des frühmittelalterlichen ostfränkisch-deuschen Reiches, die Müller-Mertens auf der Grundlage des Itinerars Ottos I. beschrieb, auch für die Regierungszeit Ottos II. bestätigt“ werden. Es zeigen sich jedoch „teilweise Diskontinuitäten im Hinblick auf Reichsstruktur und Herrschaftspraxis“.[4] So wird unter Otto II. ganz Thüringen zu einer Nahzone königlicher Herrschaft. Die beiden süddeutschen Herzogtümer Bayern und Schwaben blieben auch unter Otto II. Fernzonen der königlichen Herrschaft. Vor allem zu den hohen Kirchfesten suchte Otto II. die „politischen Zentralräume“ im Norden auf. Italien war sowohl für die Regierungszeit Ottos I. als auch für seinen Sohn eine „Entwicklungs- und Aufbauphase“.[5] Dabei ist die Präsenz in Salerno „vielleicht das auffälligste Zeichen für eine Herrschaftsintensiverung im langobardischen Süden“ unter Otto II.[6] Gemeinsam mit dem Historiker Nils Jörn war Dirk Alvermann Herausgeber des Biographischen Lexikons für Pommern.[7]

Alvermann starb im Oktober 2023 im Alter von 57 Jahren.[2]

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II. (967) 973–983 (= Berliner historische Studien. Bd. 28). Duncker und Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-09190-6 (Zugleich: Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation, 1995).

Herausgeberschaften

  • „… die letzten Schranken fallen lassen“. Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.
  • mit Karl-Heinz Spieß: Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald. (= Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald. Bd. 10, 1–3). 3 Bände. Steiner, Stuttgart 2011–2014;
    • Band 1: Benjamin Müsegades, Sabine-Maria Weitzel: Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden. 1456–1648. 2011, ISBN 978-3-515-09655-3;
    • Band 2: Marco Pohlmann-Linke, Sabine-Maria Weitzel: Die schwedische Großmachtzeit bis zum Ende des Großen Nordischen Krieges 1649–1720. 2012, ISBN 978-3-515-09834-2;
    • Band 3: Sabine-Maria Weitzel, Marco Pohlmann-Linke: Von der Freiheitszeit bis zum Übergang an Preußen 1721–1815. 2014, ISBN 978-3-515-10420-3.
  • mit Irmfried Garbe: Ernst Moritz Arndt. Anstöße und Wirkungen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 5: Forschungen zur Pommerschen Geschichte. Bd. 46). Böhlau, Köln u. a. 2011, ISBN 978-3-412-20763-2.
  • mit Karl-Heinz Spieß: Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte. Vorträge anlässlich des Jubiläums „550 Jahre Universität Greifswald“ (= Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald. Bd. 8). Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-515-09151-0.
  • mit Nils Jörn und Jens E. Olesen: Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums (= Nordische Geschichte. Bd. 5). Lit, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2.
  • mit Irmfried Garbe und Manfred Herling: Gerhardt Katsch: Greifswalder Tagebuch 1946–47. Ludwig, Kiel 2007, ISBN 978-3-937719-70-2 (Mehrere Auflagen).
  • mit Birgit Dahlenburg: Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16.–18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1 (Rezension).

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die Besprechungen von Wolfgang Eggert in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 109 (2001), S. 202–204; Klaus Naß in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 57 (2001), S. 734–735 (Digitalisat); Matthias Becher in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 47 (1999), S. 358–359; Hans-Werner Goetz in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 179–180; Knut Görich in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 20 (2001), S. 310–312 (online).
  2. a b Katharina Riedel, Juliane Huwe: Die Universität trauert um Dr. Dirk Alvermann (24. Dezember 1965 – 17. Oktober 2023). In: uni-greifswald.de. Universität Greifswald, 19. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  3. Bericht des Vorsitzenden der Gesellschaft in Baltische Studien NF 107 (2021), S. 242.
  4. Dirk Alvermann: Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II. Berlin 1998, S. 271.
  5. Dirk Alvermann: Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II. Berlin 1998, S. 280.
  6. Dirk Alvermann: Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II. Berlin 1998, S. 283.
  7. Homepage des Verlages Böhlau: Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1. Content.