„Digital Video Home System“ – Versionsunterschied

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In Europa wurden insgesamt nur drei verschiedene Modelle angeboten: Der JVC HM-DR10000, der (fast baugleiche) Philips VR-20D und zuletzt ein Modell von [[Thomson (Unternehmen)|Thomson]], der DVH-8090. In den USA und in Japan war die Auswahl an Geräten etwas größer.
In Europa wurden insgesamt nur drei verschiedene Modelle angeboten: Der JVC HM-DR10000, der (fast baugleiche) Philips VR-20D und zuletzt ein Modell von [[Thomson (Unternehmen)|Thomson]], der DVH-8090. In den USA und in Japan war die Auswahl an Geräten etwas größer.


D-VHS konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Anfangs waren die Geräte noch sehr teuer, mit dem Aufkommen von [[DVD]]- und [[Festplatte]]nrecordern verlor D-VHS schließlich an Bedeutung. Die Produktion wurde mittlerweile eingestellt, nur noch vereinzelt werden D-VHS Recorder und Kassetten als Restposten angeboten.
D-VHS konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Anfangs waren die Geräte noch sehr teuer, mit dem Aufkommen von [[DVD]]- und [[Festplatte]]nrecordern verlor D-VHS schließlich an Bedeutung. Die Produktion wurde mittlerweile eingestellt.


[[Kategorie:Videobandformat]]
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Version vom 15. Januar 2021, 03:31 Uhr

Digital Video Home System, kurz D-VHS, ist ein 1998 eingeführtes digitales Videoformat als Nachfolger von VHS beziehungsweise S-VHS; ein Medium und Standard zur Aufzeichnung von Videos auf Magnetbändern in einer Kassette mit dem VHS-Formfaktor. Die Aufzeichnung erfolgt digital als MPEG-2 Transport Stream. Neben den üblichen Fernsehauflösungen NTSC und PAL beherrscht D-VHS auch die Aufzeichnung von HDTV-Filmen. Das Format wurde von JVC in Zusammenarbeit mit Hitachi, Matsushita und Philips entwickelt.

Das „D“ in D-VHS stand ursprünglich für Data-VHS, da anfangs geplant war, das System auch für die Speicherung von Computerdaten aller Art zu verwenden. Aus diesem Grund war auf D-VHS Kassetten üblicherweise auch die Kapazität in Gigabyte angeführt. Nachdem dies jedoch nie umgesetzt und das System allgemein als Digital-VHS bezeichnet wurde, wurde es später von JVC auch offiziell umbenannt.

D-VHS war zum Zeitpunkt der Einführung neben DV das einzige für den Heimgebrauch erschwingliche digitale Videosystem mit der Möglichkeit, Eigenaufnahmen zu erstellen, wobei D-VHS im Gegensatz zu DV, welches vorwiegend in mobilen Camcordern zum Einsatz kam, ausschließlich in Form von stationären Videorecordern für den Heimgebrauch erhältlich war.

D-VHS-Recorder Thomson DVH-8090

Aufnahmeformat und Kassetten

D-VHS unterstützt mehrere verschiedene Aufnahmemodi mit unterschiedlichen Bandgeschwindigkeiten. Europäische Geräte beherrschen nur die zwei Modi „SD“ (Standard) und „LS3“ (Low-Speed, 3-fache Spielzeit pro Band), manchmal auch einfach als SP und LP bezeichnet. SD verwendet eine Bitrate von 14,1 MBit/s und bietet somit eine höhere Qualität als DVD. LS3 mit 4,7 MBit/s ermöglicht dagegen eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden pro Kassette, wobei sich die Qualität immer noch auf dem Niveau einer durchschnittlichen DVD bewegt. Daneben gibt es noch „HS“ (High-Speed) für HDTV-Aufnahmen mit einer Bitrate von 28,2 MBit/s, diesen Modus unterstützen jedoch nur japanische und amerikanische Modelle, mit den dort üblichen 60 Hz (60i bzw. 30p). Weitere ursprünglich vorgesehene Modi sind LS2 und LS7, diese kamen jedoch in keinem Gerät zum Einsatz, LS5 (2,8 MBit/s) wurde nur von einem einzigen Modell unterstützt.

D-VHS-Recorder sind zu VHS abwärtskompatibel, alle Geräte unterstützen auch Aufnahme und Wiedergabe im gewöhnlichen, analogen VHS-Format, einige beherrschen zusätzlich S-VHS.

Kassetten sind mit den Längen 300, 420 und 480 Minuten erhältlich, wobei die Laufzeit jeweils auf den SD-Modus bezogen ist. Daneben ist es mit manchen Geräten auch möglich, gewöhnliche S-VHS-Kassetten für die digitale Aufzeichnung zu verwenden. Hierbei ist jedoch mit einer höheren Fehlerrate (Drop-outs) zu rechnen als bei Verwendung von D-VHS-Kassetten. Die angegebene Laufzeit von S-VHS-Kassetten verlängert sich bei der Aufzeichnung in D-VHS etwas, auf eine 240-Minuten-Kassette passen in D-VHS SD rund 330 Minuten.

D-Theater

Unter dieser Marke wurden mit Filmen vorbespielte Kauf-D-VHS-Kassetten angeboten. Diese können in zwei Auflösungen abgelegt sein (720p und 1080i) und haben mindestens eine Tonspur (auch in Dolby Digital). Nachträglich wurde auch ein weiterer Tonstandard, DTS, unterstützt. Jedoch können nur D-VHS-Player neuerer Bauart diesen verarbeiten und zwischen mehreren Tonspuren wechseln. Zusätzlich sind diese Bänder mit einem Kopierschutz ausgestattet, der ein Auslesen über Firewire verhindert. In D-Theater bespielte Kassetten waren nur in den USA und in Japan erhältlich und können auf europäischen Modellen allein schon aufgrund der fehlenden HDTV-Unterstützung nicht wiedergegeben werden. Der letzte in D-Theater veröffentlichte Film war I, Robot im Jahr 2005.

Marktsituation

In Europa wurden insgesamt nur drei verschiedene Modelle angeboten: Der JVC HM-DR10000, der (fast baugleiche) Philips VR-20D und zuletzt ein Modell von Thomson, der DVH-8090. In den USA und in Japan war die Auswahl an Geräten etwas größer.

D-VHS konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Anfangs waren die Geräte noch sehr teuer, mit dem Aufkommen von DVD- und Festplattenrecordern verlor D-VHS schließlich an Bedeutung. Die Produktion wurde mittlerweile eingestellt.