„Commodus“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Xqbot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Ergänze: th:คอมโมดัส, Kleinigkeiten
entlinkt
Zeile 11: Zeile 11:


[[Datei:Commodus - Cologne.jpg|thumb|160px|Commodus als Knabe]]
[[Datei:Commodus - Cologne.jpg|thumb|160px|Commodus als Knabe]]
Commodus wurde zusammen mit einem früh gestorbenen [[Bruder]] als Sohn des Kaisers [[Mark Aurel]] und dessen Frau (zugleich Cousine) [[Faustina die Jüngere|Faustina der Jüngeren]] geboren. Als er auf die Welt kam, war sein Vater seit einigen Monaten Kaiser, es handelte sich also gewissermaßen um eine [[Purpurgeburt]] - in Rom eher ungewöhnlich. Anders als spätere Quellen teilweise suggerieren, scheint Mark Aurel nie erwogen zu haben, Commodus nicht als Erben der Macht einzusetzen, im Gegenteil: Bereits im Alter von fünf Jahren wurde ihm zusammen mit seinem jüngeren Bruder [[Annius Verus Caesar|Annius Verus]] der Titel ''[[Caesar (Titel)|Caesar]]'' verliehen, womit er als Nachfolgekandidat und formal sogar bereits als Unterkaiser seines Vaters gekennzeichnet war. Mit 16 wurde er dann Mitregent (''Augustus''). Einen Teil seiner Jugend verbrachte er an der Seite seines Vaters während der [[Markomannenkriege]] an der [[Donau]]. Nach dem Aufstand des [[Avidius Cassius]] im Jahr 175 begleitete er seinen Vater auf einer langen Reise in den Osten des Reiches, wo er u. a. mit führenden Vertretern der [[Zweite Sophistik|Zweiten Sophistik]] zusammentraf.
Commodus wurde zusammen mit einem früh gestorbenen Bruder als Sohn des Kaisers [[Mark Aurel]] und dessen Frau (zugleich Cousine) [[Faustina die Jüngere|Faustina der Jüngeren]] geboren. Als er auf die Welt kam, war sein Vater seit einigen Monaten Kaiser, es handelte sich also gewissermaßen um eine [[Purpurgeburt]] - in Rom eher ungewöhnlich. Anders als spätere Quellen teilweise suggerieren, scheint Mark Aurel nie erwogen zu haben, Commodus nicht als Erben der Macht einzusetzen, im Gegenteil: Bereits im Alter von fünf Jahren wurde ihm zusammen mit seinem jüngeren Bruder [[Annius Verus Caesar|Annius Verus]] der Titel ''[[Caesar (Titel)|Caesar]]'' verliehen, womit er als Nachfolgekandidat und formal sogar bereits als Unterkaiser seines Vaters gekennzeichnet war. Mit 16 wurde er dann Mitregent (''Augustus''). Einen Teil seiner Jugend verbrachte er an der Seite seines Vaters während der [[Markomannenkriege]] an der [[Donau]]. Nach dem Aufstand des [[Avidius Cassius]] im Jahr 175 begleitete er seinen Vater auf einer langen Reise in den Osten des Reiches, wo er u. a. mit führenden Vertretern der [[Zweite Sophistik|Zweiten Sophistik]] zusammentraf.


=== Erste Jahre als Kaiser ===
=== Erste Jahre als Kaiser ===

Version vom 8. Juli 2009, 11:39 Uhr

Commodus
Kapitolinische Museen

Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium; † 31. Dezember 192 in Rom) war römischer Kaiser von 180 bis 192.

Name

Sein vollständiger Name wechselte mehrmals; geboren wurde er als Lucius Aurelius Commodus, bei seinem Herrschaftsantritt im März 180 nahm er den Namen Antoninus, im Oktober desselben Jahres auch das Pränomen seines Vaters Mark Aurel an. Er hieß nun Marcus Aurelius Commodus Antoninus. Im Laufe seiner Herrschaft nahm er eine Reihe von Sieges- und Beinamen an. Schon 172 erhielt er den Siegesnamen Germanicus, 175 nahm er gemeinsam mit seinem Vater den Siegestitel Sarmaticus an, 182 Germanicus Maximus und schließlich 184 Britannicus. 183 erscheint in der Titulatur erstmals der Beiname Pius und 185 Felix. 191 legte er die Namensbestandteile seines Vaters wieder ab, übernahm dafür aber den Gentilnamen Hadrians. Nun lautete sein Name Imperator Caesar Lucius Aelius Aurelius Commodus Augustus Pius Felix.

Leben

Kindheit und Jugend

Commodus als Knabe

Commodus wurde zusammen mit einem früh gestorbenen Bruder als Sohn des Kaisers Mark Aurel und dessen Frau (zugleich Cousine) Faustina der Jüngeren geboren. Als er auf die Welt kam, war sein Vater seit einigen Monaten Kaiser, es handelte sich also gewissermaßen um eine Purpurgeburt - in Rom eher ungewöhnlich. Anders als spätere Quellen teilweise suggerieren, scheint Mark Aurel nie erwogen zu haben, Commodus nicht als Erben der Macht einzusetzen, im Gegenteil: Bereits im Alter von fünf Jahren wurde ihm zusammen mit seinem jüngeren Bruder Annius Verus der Titel Caesar verliehen, womit er als Nachfolgekandidat und formal sogar bereits als Unterkaiser seines Vaters gekennzeichnet war. Mit 16 wurde er dann Mitregent (Augustus). Einen Teil seiner Jugend verbrachte er an der Seite seines Vaters während der Markomannenkriege an der Donau. Nach dem Aufstand des Avidius Cassius im Jahr 175 begleitete er seinen Vater auf einer langen Reise in den Osten des Reiches, wo er u. a. mit führenden Vertretern der Zweiten Sophistik zusammentraf.

Erste Jahre als Kaiser

Seit dem besagten Aufstand des Avidius Cassius wurde Commodus verstärkt und zunehmend an die Regierungsaufgaben herangeführt und als designierter Nachfolger aufgebaut. Bereits 175 wurde er princeps iuventutis, im November 176 folgte erstmals eine Akklamation zum Imperator; kurz darauf führte er gemeinsam mit Mark Aurel einen Triumphzug durch Rom durch, und im Sommer 177 wurde er schließlich zum formal gleichberechtigten Kaiser (Augustus) neben seinem Vater ausgerufen. Mit diesem zog er im August 178 an die Donau, um dort erneut gegen Germanen zu kämpfen und militärische Erfahrung zu sammeln.

Am 17. März 180 starb sein Vater in einem Militärlager an der Donau. Commodus war damit Alleinherrscher. Er bereitete das Begräbnis seines Vaters vor und schloss zügig Frieden mit den Germanen. Ob er damit von Plänen seines Vaters abwich, der einigen Quellen zufolge geplant hatte, eine neue Provinz zu errichten, ist unklar und wohl eher unwahrscheinlich. Am 22. Oktober 180 zog er erneut im Triumph in Rom ein.

Beim römischen Volk war Commodus zunächst offenbar beliebt, zumal er sich freigiebig zeigte und für genügend Brot und Spiele (panem et circenses) sorgte. Da er die durch die Kriege seines Vaters strapazierten Staatsfinanzen auch durch erhöhte Besteuerung der Senatoren zu sanieren suchte und den Befehlshabern der Prätorianergarde (den Prätorianerpräfekten) viel Einfluss gab, kam es offenbar zu Spannungen mit dem Senat. Die Betonung einer besonderen Nahbeziehung des Kaisers zur plebs drückte sich beispielsweise darin aus, dass im Actus Urbis die Formel Populus Senatusque Romanus („Volk und Senat von Rom“) statt Senatus Populusque Romanus („Senat und Volk von Rom“) benutzt wurde.

Auch die von den Quellen berichtete Vorliebe des Kaisers für aufwändige Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe, bei denen Commodus auch selbst aufgetreten sein soll, könnte in diesem Zusammenhang zu sehen sein.

Misstrauen und übersteigertes Selbstbewusstsein

Datei:041 Commodus.jpg
Denar des Commodus

Die Regierung des Kaisers Commodus wurde gegen Ende immer stärker von Misstrauen und Justizmorden geprägt, insbesondere nach einem fehlgeschlagenen Attentat im Senat auf ihn. Commodus vernachlässigte laut den - ihm feindlich gesinnten - Quellen die Staatsgeschäfte und gefiel sich insbesondere in der Rolle des Herkules, die er auch als Gladiator in der Arena vor dem Volk zeigte. So wurde er bald zum Gegenstand des Spotts der Senatoren.

192 benannte er die Monate um (mit Commodus für April, auch die anderen Monate erhielten Namen nach Commodus, wie Lucius, Aelius usw.), die römischen Legionen und andere militärische Einheiten erhielten den Beinamen Commodianae, die Stadt Rom wurde in Colonia felix Commodiana umbenannt.

Ermordung

Am letzten Tag des Jahres 192 wurde er im Zuge einer Verschwörung an seinem Hof unter Beteiligung seiner Konkubine Marcia in seinem Bad von einem Athleten namens Narcissus erwürgt. Mit ihm endete die von Mark Aurel begründete Antoninische Dynastie, Commodus verfiel der damnatio memoriae. Es folgte das zweite Vierkaiserjahr (mitunter auch als Fünfkaiserjahr oder - irreführend - gar als Sechskaiserjahr bezeichnet), denn seine Nachfolger Pertinax und Didius Julianus wurden nach kurzer Zeit ermordet, und außerdem kämpften Septimius Severus und Pescennius Niger um die Kaiserwürde. Da sich Septimius Severus, der schließlich als Sieger hervorging, zum Zwecke der Vergrößerung seiner Legitimität durch eine fiktive Adoption selbst zum Sohn Mark Aurels machte, wurde die damnatio seines "Bruders" Commodus konsequenterweise wieder aufgehoben.

Filme

Die Figur des Commodus war auch Gegenstand einiger Spielfilme:

Literatur

Commons: Commodus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:PND


Vorlage:Folgenleiste Römische Kaiser