Brisanzgranate

Brisanzgranate ist ein Ausdruck des ausgehenden 19. Jahrhunderts für die um 1890 aufkommenden Sprenggranaten, die mit einem brisanten Sprengstoff gefüllt waren. Zum Einsatz kamen z. B. Pikrinsäure und Zellulosenitrat (Nitrozellulose, Schießbaumwolle).

Zuvor waren Granaten mit Schwarzpulver gefüllt (siehe Bombenkanone). Bevor leistungsfähigere Sprengstoffe zur Füllung von Granaten verwendet werden konnten, musste zuerst das Problem der sicheren Handhabung gelöst wurden.

Die Einführung von Brisanzgranaten hatte erhabliche Auswirkungen auf die Kriegsführung:

  • Klassische Festungsanlagen mit Wällen aus Mauerwerk und Erde konnten den neuen Granaten nicht widerstehen. Die teilweise erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten Forts wurden aufgrund dieser Brisanzgranatenkrise zum Teil noch verstärkt, verloren ihre Bedeutung jedoch spätestens gegen Ende des Ersten Weltkriegs praktisch vollständig.

Heute bezeichnet man Brisanzgeschosse als Sprenggranaten oder HE-Geschosse (Hoch explosiv).

Literatur

Siehe auch

Fort im Park von Sanssouci