Bobingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 16′ N, 10° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Augsburg | |
Höhe: | 521 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,26 km2 | |
Einwohner: | 18.022 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86399 | |
Vorwahl: | 08234 | |
Kfz-Kennzeichen: | A, SMÜ, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 72 125 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Rathausplatz 1 86399 Bobingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernd Müller (SPD) | |
Lage der Stadt Bobingen im Landkreis Augsburg | ||
Bobingen ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Augsburg.
Sie liegt rund zehn Kilometer südlich von Augsburg an den Flüssen Wertach und Singold und grenzt an den Naturpark Augsburg-Westliche Wälder.
Geschichte
Der Ortsname „Bobingen“ geht auf den alemannischen Siedler „Pobo“ (um 506) zurück. Um 993 hieß Bobingen „Pobinga“ („bei den Leuten des Pobo“). Etwa 993 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Bobingens in der Vita S. Udalrici. Bobingen im heutigen Bezirk Schwaben war später Pflegamt des Hochstift Augsburg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. 1847 erfolgte der Anschluss an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn (Lindau - Hof). 1899 kam es zur Gründung der Kunstseidefabrik (Produktionsbeginn 1902). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Burgstall Bobingen, das Bodendenkmal einer ehemaligen Wasserburg und ihrer Nachfolgebauten, ohne Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege einplaniert und mit einem Feuerwehrhaus und einer Rotkreuzstation bebaut. 1953 erfolgte die Markterhebung Bobingens, 1969 die Verleihung der Stadtrechte. 1972 wurden im Zuge die Gemeindegebietsreform die Orte Straßberg, Reinhartshausen und Burgwalden eingemeindet.
Bobingen gehört jetzt dem Landkreis Augsburg an. 1975 wurden Waldberg und Kreuzanger eingemeindet. 1993 erfolgte die Fertigstellung der Singoldhalle, der Bobinger Stadthalle. 1994 beging Bobingen seine 1000-Jahr-Feier in Verbindung mit dem 25-jährigem Stadtjubiläum.
Bobinger Büble-Sage
Es gibt mehrere Fassungen dieser Geschichte vom „Bobinger Büble“. In einer zweiten, späteren Fassung endet sie sogar mit der Verhaftung und Hinrichtung der Sagenfiguren.
Dies kann jedoch historisch nicht richtig sein, da es in Bobingen keinen Galgen gab und demnach keine Hinrichtungen vorgenommen wurden. Die Hinrichtungsstätte der hochstiftischen Hochgerichtsbarkeit hatte ihren Standort in Schwabmünchen.
Die folgende Sage ist die früheste Fassung nach Alexander Schöppners „Bayerische Sagen“:
Drei Stunden südlich von Augsburg, an der sogenannten Hochstraße, liegt das große und schöne Dorf Bobingen. Da ist es aber nicht gut zu fragen: „Wo geht's Bobingen zu?“, und gar manche haben darob blutige Köpfe davongetragen: zum mindesten wird einer mit Schimpf und Spott und den lästerlichsten Reden traktiert, er mag nur fragen, wen immer er will. Dies kommt nun daher: Es war einmal vor langer Zeit ein Bursche von Bobingen zu Gericht belangt. Der Beklagte wandte sich an einen Advokaten in Augsburg, der im Ruf stand, dass er alles „durchfechten“ könne. Dieser gab ihm den Rat, sich vor Gericht blödsinnig zu stellen, und auf jede an ihn gerichtete Frage die Antwort „Bobingen zu“ zu geben, und dabei mit der rechten Hand unter der Nase von der rechten nach der linken Seite zu zeigen. Er tat genau, wie ihm geraten war und wurde, da weder ein Geständnis noch etwas anderes aus ihm herauszubringen war, vom Gericht entlassen. Nach einiger Zeit kam er Geschäfte halber in die Stadt und begegnete dem Advokaten, der ihn neugierig um den Ausgang des Verfahrens fragte. Nachdem er vom glücklichen Erfolg gehört hatte, sagte er: „Nun ist's aber an dir, mich für diesen Rat zu belohnen; ich verlange für meine Bemühung zwei Karolin.“
Der Bursche aber warf dem Verblüfften ein „Bobingen zu“ hin, bog um das Straßeneck und lässt seit der Zeit den Advokaten auf seinen Lohn warten.
Stadtgliederung
Wappen | Stadtteil | Einwohner |
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Kernstadt mit Siedlung | 14352 | |
Straßberg ⊙ | 1202 | |
Burgwalden ⊙ | 79 | |
Reinhartshausen ⊙ | 579 | |
Waldberg ⊙ | 431 | |
Kreuzanger ⊙ | 167 |
Politik
Bürgermeister ist seit 1996 Bernd Müller (SPD).
Sitzverteilung im 24 köpfigen Stadtrat (Stand Kommunalwahl 2008):
- CSU: 10 Sitze
- SPD: 9 Sitze
- Freie Wähler: 2 Sitze
- Freie Bürger Union: 2 Sitze
- GRÜNE: 1 Sitz
Wappen
Wappenbeschreibung: In Blau eine silberne Spitze, darin ein schwarzes Hufeisen.
Wappengeschichte: Die Bedeutung des Hufeisens im Gemeindewappen ist nicht eindeutig geklärt. Das Hufeisen könnte zum einen an eine früher im Gemeindegebiet intensiv betriebene Pferdezucht erinnern. Andere sehen in seiner Darstellung einen Hinweis auf die häufigen Hufeisenfunde, die als sogenannte "Ungarneisen" von der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld 955 gedeutet werden. Ein Siegel aus der Zeit um 1815 mit einem Hufeisen im Schild stammt von einem Ortszeichen, das Ortschaften entlang der sogenannten Hochstraße auf Wunsch des damaligen Fürstbischofs Clemens Wenzeslaus von Augsburg (1739 bis 1812) annahmen, um Grenzsteine, Grenzpfähle oder Weidesäulen zu kennzeichnen. Seit der Verleihung des Hoheitszeichen durch König Ludwig I. 1837 trägt das Gemeindewappen die bayerischen Landesfarben belegt mit dem schwarzen Hufeisen. Bobingen ist seit 1953 Markt und seit 1969 Stadt.
Städtepartnerschaft
Seit 1969 besteht eine Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Aniche
Wirtschaft
Das Industriepark Werk Bobingen (IWB) beherbergt 17 Firmen (Stand 2005) auf ca. 80 Hektar mit 1650 Arbeitsplätzen.
Bildung
Schulen
- Staatl. Realschule
- Dr. Jaufmann Hauptschule
- Laurentius Grundschule
- Grundschule Straßberg
- Freie Aktive Schule
- Grundschule Bobingen an der Singold
- Krankenpflegeschule im Städt. Krankenhaus
Krankenhaus
- Wertachklinik Bobingen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- St. Wolfgang- und Wendelin-Kapelle
- St. Felizitas
- Rokoko-Wallfahrtskirche Mariae Himmelfahrt
- Islamische Moschee
- Evangelische Dreifaltigkeitskirche
- Pfarrkirche St. Laurentius (Reinhartshausen)
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Spätmittelalterliches Sühnekreuz
- Unteres Schlösschen
- Mittlere Mühle
- Mittleres Schlösschen
- Heilig-Kreuz-Schlösschen
- Obere Mühle
- Brauerei und ehem. Gasthof
- Cosimosinisches Schlösschen
- Oberes Schlösschen
- Meilenstein der historischen Römerstraße
- Stauden-Haus
- Singoldhalle (Stadthalle)
- Bobinger Büble
- Naturpark Westliche Wälder
- St.-Felizitas-Kirche
- Singoldhalle
- Spätmittelalterliches Sühnekreuz vor 1600
- Mittlere Mühle
Verkehr
- Die Autobahn A 8 verläuft einige Kilometer nördlich von Augsburg
- B 17 östlich von Bobingen, B 300 nördlich von Bobingen
- Eisenbahnlinie Augsburg - Buchloe (AVV - Regionalbahn R7 Augsburg - Schwabmünchen)
- Eisenbahnlinie Augsburg - Landsberg (AVV - Regionalbahn R8 Augsburg - Klosterlechfeld)
- AVV Buslinie 700 und 721 Augsburg - Schwabmünchen
- AVV Nachtbuslinie 797 Augsburg -Bobingen (seit 7. August 2008)
- Bobingen liegt auch an einer Route des Jakobsweges. Hier führt die Ostroute von Augsburg nach Lindau an Bobingen vorbei. Von Augsburg kommend führt der Weg an der Wertach entlang bis zum Krankenhaus und geht dann über Bobingen-Siedlung und Straßberg weiter.
Persönlichkeiten
- Roy Black war deutscher Schlagersänger und Schauspieler in mehreren deutschen Musikfilmen
- Josef Dilger Maler
- Marco Holzer ist Formel-BMW-Pilot und gewann 2005 das Formel-BMW-Weltfinale in Bahrain.
- Jürgen Schuster ist u.a. Autor von Lustspielen für Laientheater, dessen Stücke im deutschsprachigen Raum (von Nordsee bis Südtirol) gespielt werden. Außerdem ist er noch als Texter, Songwriter und Musiker aktiv.
- Alexander Arnold ist 2008 Weltmeister im Ballett geworden und trainiert im Dance Center No.1.
- Der Glasmaler Josef Oberberger gestaltete in der Wendelinkapelle, in der er 1939 heiratete, sechs Chorfenster passend zur umgebenden Architektur.
Literatur
- Walter Pötzl / Wolfgang Wüst (Hg.): Bobingen und seine Geschichte. Bobingen 1994, 966 Seiten. ISBN 3-930749-00-9.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Bobingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte