„Berliner Dom“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Berliner Dom 1964 organ.jpg|thumb|Die Orgel 1964, am Boden Bruchstücke aus der Kuppel]]
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Während des 19. Jahrhunderts führte man die Diskussion, dass der bestehende bescheidene Schinkel-Dom, der ein Umbau der unter Friedrich dem Großen errichteten barocken Domkirche war, den Repräsentationsansprüchen der Monarchie nicht mehr gewachsen war. Auf Betreiben von König [[Friedrich Wilhelm IV.]] wurde beschlossen, eine neue, prunkvollere Domkirche zu bauen, die als zweitürmige Basilika mit einem dreischiffigen Langhaus nach italienischem Vorbild errichtet werden sollte. Die Entwürfe lieferte [[Friedrich August Stüler]], ein Schüler Schinkels. Mit ersten Bauarbeiten wurde begonnen. Die Grundmauern mit den sich abzeichnenden Apsiden wurden in der Spree errichtet. Zahlreiche Wirren und Geldmangel brachten die Bauarbeiten 1848 zum Erliegen.
Während des 19. Jahrhunderts führte man die Diskussion, dass der bestehende bescheidene Schinkel-Dom, der ein Umbau der unter Friedrich dem Großen errichteten barocken Domkirche war, den Repräsentationsansprüchen der Monarchie nicht mehr gewachsen war. Auf Betreiben von König [[Friedrich Wilhelm IV.]] wurde beschlossen, eine neue, prunkvollere Domkirche zu bauen, die als zweitürmige Basilika mit einem dreischiffigen Langhaus nach italienischem Vorbild errichtet werden sollte. Die Entwürfe lieferte [[Friedrich August Stüler]], ein Schüler Schinkels. Mit ersten Bauarbeiten wurde begonnen. Die Grundmauern mit den sich abzeichnenden [[Apsis|Apsiden]] wurden in der [[Spree]] errichtet. Zahlreiche Wirren und Geldmangel brachten die Bauarbeiten 1848 zum Erliegen.


Nach der Reichsgründung erneuerte sich der Ruf nach einem repräsentativen Gotteshaus, das sich mit den großen Kirchen der Welt messen konnte immer lauter. 1885 legte der Architekt Julius Raschdorff, Professor an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Charlottenburg]], Pläne für einen Neubau vor. Aber erst Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] veranlasste den Abriss des Schinkel-Doms und den Bau eines neuen Doms nach Raschdorffs Plänen, die von einer eklektizistischen Anverwandlung von Bauformen der italienischen Hochrenaissance und des Barock geprägt waren.
Nach der Reichsgründung erneuerte sich der Ruf nach einem repräsentativen Gotteshaus, das sich mit den großen Kirchen der Welt messen konnte immer lauter. 1885 legte der Architekt [[Julius Raschdorff]], Professor an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Charlottenburg]], Pläne für einen Neubau vor. Aber erst Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] veranlasste den Abriss des Schinkel-Doms und den Bau eines neuen Doms nach Raschdorffs Plänen, die von einer [[Eklektizismus|eklektizistischen]] Anverwandlung von Bauformen der italienischen [[Hochrenaissance]] und des [[Barock]] geprägt waren.


Der Grundstein dieses Baus wurde am 17. Juni 1894 gelegt, eingeweiht wurde er etwa elf Jahre später am 27. Februar 1905. Er wurde nach Plänen von Julius Raschdorff, seit 2. Juli 1892 Dombaumeister, und seinem Sohn [[Otto Raschdorff|Otto]] errichtet. Der Hauptaltar ist von Friedrich August Stüler, 1850. [[Karl Begas d. Ä.]] hat das Altarbild der Tauf- und Traukirche gestaltet.
Der Grundstein dieses Baus wurde am 17. Juni 1894 gelegt, eingeweiht wurde er etwa elf Jahre später am 27. Februar 1905. Er wurde nach Plänen von Julius Raschdorff, seit 2. Juli 1892 Dombaumeister, und seinem Sohn [[Otto Raschdorff|Otto]] errichtet. Der Hauptaltar ist von Friedrich August Stüler, 1850. [[Karl Begas d. Ä.]] hat das Altarbild der Tauf- und Traukirche gestaltet.


Die Predigtkirche konnte, nach schweren kriegsbedingten Zerstörungen aus dem Jahr 1944, erst 1993 wieder eingeweiht werden. Die Restaurierung des Außenbaus fand in den Jahren 1975 bis 1982 in teilweise stark vereinfachter Form statt. Dabei wurden unter anderem die Kuppeln und die Turmabschlüsse reduziert; an letzteren wurden die Abschlusslaternen beseitigt. Die aufwändige Wiederherstellung des Dominnern war 1993 abgeschlossen. Am 29. Juni 2002 wurden die restaurierten Kuppelmosaiken enthüllt.
Die Predigtkirche konnte, nach schweren kriegsbedingten Zerstörungen aus dem Jahr 1944, erst 1993 wieder eingeweiht werden. Die Restaurierung des Außenbaus fand in den Jahren 1975 bis 1982 in teilweise stark vereinfachter Form statt. Dabei wurden unter anderem die Kuppeln und die Turmabschlüsse um 16 Meter in der Höhe reduziert; an letzteren wurden die [[Laterne (Architektur)|Abschlusslaternen]] beseitigt. Die aufwändige Wiederherstellung des Dominnern war 1993 abgeschlossen. Am 29. Juni 2002 wurden die restaurierten Kuppelmosaiken enthüllt.


Im Zuge des Wiederaufbaus wurde 1975 bis 1976 die Denkmalkirche, die sich als große [[Apsis]] an die Nordseite des Gebäudes angeschlossen hatte, wegen angeblicher Baufälligkeit abgetragen. Der Gebäudeteil hatte den Krieg unversehrt überstanden. Die Steine lagern bis heute auf einem Feld in Berlin-Köpenick.
Im Zuge des Wiederaufbaus wurde 1975 bis 1976 die Denkmalkirche, die sich als große [[Apsis]] an die Nordseite des Gebäudes angeschlossen hatte, wegen angeblicher Baufälligkeit abgetragen. Der Gebäudeteil hatte den Krieg unversehrt überstanden. Die Steine lagern bis heute auf einem Feld in Berlin-Köpenick.

Version vom 3. Januar 2008, 12:31 Uhr

Berliner Dom aus der Blickrichtung vom Lustgarten

Der Berliner Dom (eigentlich: Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin) ist eine evangelische Kirche auf dem nördlichen Teil der Berliner Spreeinsel, der auch als Museumsinsel bekannt ist.

Der 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock errichtete Dom gehört zu den bedeutendsten protestantischen Kirchenbauten in Deutschland. Er steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude besteht aus der zentralen Predigtkirche unter der Kuppel sowie der Tauf- und Traukirche. Das Hauptportal liegt am Lustgarten. In der Gruft des Doms ruhen zahlreiche Mitglieder des Hauses Hohenzollern. Die Kuppelkonstruktion wurde 2007 für die Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.

Heute finden im Berliner Dom Gottesdienste anlässlich von Staatsakten oder wichtigen politischen Ereignissen der Bundesrepublik Deutschland statt.

Vorgängerbauten

Der Vorgängerbau im ursprünglichen Zustand, um 1750
Vorgängerbau um 1855, links Rudimente des Stüler-Neubaus

Die Geschichte eines Domes auf der Spreeinsel reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im gerade fertiggestellten kurfürstlichen Schloss wurde 1450 die Erasmus-Kapelle geweiht, die 1465 vom Papst zum Kollegialstift, zur Domkirche, erhoben wurde.

Nachdem Joachim II. im Jahre 1535 Kurfürst geworden war, begann er, die südlich des Schlosses gelegene Dominikanerkirche zur neuen Hofkirche umzubauen. Die Dominikaner-Mönche wurden nach Brandenburg an der Havel umgesiedelt. Die mittelalterliche, gotische Backsteinkirche der Dominikaner wurde ausgebaut, reich ausstaffiert, es wurden fürstliche Begräbnisstätten eingerichtet und ein Glockengeläut installiert. Der neue Dom wurde 1536 geweiht. Im Jahre 1539 trat Joachim II. zum evangelischen Glauben über: Aus dem katholischen Dom wurde so - mit der Einführung der Reformation in Brandenburg - ein evangelischer Dom. 1608 wurde auch das Domkapitel aufgelöst, der Dom wurde zur obersten Pfarrkirche Cöllns.

Da diese gotische Backsteinkirche baufällig geworden war, ließ Friedrich der Große zwischen 1747 und 1750 einen barocken Neubau am Lustgarten, dem heutigen Standort des Doms, errichten und nach der Überführung der fürstlichen Särge in den Neubau den alten Dom abreißen. Architekt dieses Neubaus war der aus den Niederlanden stammende Johann Boumann d.Ä., der eine sehr schlichte Konzeption des Barocks hatte. Der Boumann-Dom wurde 1750 geweiht.

Anfang des 19. Jahrhunderts gestaltete Karl Friedrich Schinkel den Dom im Stil des (damals modernen) Klassizismus um. Der Umbau war 1822 vollendet.

Baugeschichte

Der heutige Dom im Bau, 1897.
Der Dom um 1900
Zustand 1964
Die Orgel 1964, am Boden Bruchstücke aus der Kuppel

Während des 19. Jahrhunderts führte man die Diskussion, dass der bestehende bescheidene Schinkel-Dom, der ein Umbau der unter Friedrich dem Großen errichteten barocken Domkirche war, den Repräsentationsansprüchen der Monarchie nicht mehr gewachsen war. Auf Betreiben von König Friedrich Wilhelm IV. wurde beschlossen, eine neue, prunkvollere Domkirche zu bauen, die als zweitürmige Basilika mit einem dreischiffigen Langhaus nach italienischem Vorbild errichtet werden sollte. Die Entwürfe lieferte Friedrich August Stüler, ein Schüler Schinkels. Mit ersten Bauarbeiten wurde begonnen. Die Grundmauern mit den sich abzeichnenden Apsiden wurden in der Spree errichtet. Zahlreiche Wirren und Geldmangel brachten die Bauarbeiten 1848 zum Erliegen.

Nach der Reichsgründung erneuerte sich der Ruf nach einem repräsentativen Gotteshaus, das sich mit den großen Kirchen der Welt messen konnte immer lauter. 1885 legte der Architekt Julius Raschdorff, Professor an der Technischen Hochschule Charlottenburg, Pläne für einen Neubau vor. Aber erst Kaiser Wilhelm II. veranlasste den Abriss des Schinkel-Doms und den Bau eines neuen Doms nach Raschdorffs Plänen, die von einer eklektizistischen Anverwandlung von Bauformen der italienischen Hochrenaissance und des Barock geprägt waren.

Der Grundstein dieses Baus wurde am 17. Juni 1894 gelegt, eingeweiht wurde er etwa elf Jahre später am 27. Februar 1905. Er wurde nach Plänen von Julius Raschdorff, seit 2. Juli 1892 Dombaumeister, und seinem Sohn Otto errichtet. Der Hauptaltar ist von Friedrich August Stüler, 1850. Karl Begas d. Ä. hat das Altarbild der Tauf- und Traukirche gestaltet.

Die Predigtkirche konnte, nach schweren kriegsbedingten Zerstörungen aus dem Jahr 1944, erst 1993 wieder eingeweiht werden. Die Restaurierung des Außenbaus fand in den Jahren 1975 bis 1982 in teilweise stark vereinfachter Form statt. Dabei wurden unter anderem die Kuppeln und die Turmabschlüsse um 16 Meter in der Höhe reduziert; an letzteren wurden die Abschlusslaternen beseitigt. Die aufwändige Wiederherstellung des Dominnern war 1993 abgeschlossen. Am 29. Juni 2002 wurden die restaurierten Kuppelmosaiken enthüllt.

Im Zuge des Wiederaufbaus wurde 1975 bis 1976 die Denkmalkirche, die sich als große Apsis an die Nordseite des Gebäudes angeschlossen hatte, wegen angeblicher Baufälligkeit abgetragen. Der Gebäudeteil hatte den Krieg unversehrt überstanden. Die Steine lagern bis heute auf einem Feld in Berlin-Köpenick.

Kuppelkreuz

Das demontierte Kuppelkreuz neben dem Dom

Anfang Dezember 2006 wurde die 1981 im Zuge des Wiederaufbaus auf die Domkuppel gesetzte Laternenbekrönung abgenommen. Das Dombaubüro hatte Statiker eingeschaltet, nachdem im August 2006 Rostschäden unter der vergoldeten Kupferblechverkleidung entdeckt worden waren. In den Gutachten wurde festgestellt, dass die Standfestigkeit des 12,5 Tonnen[1] schweren und 15 Meter hohen Kuppelkreuzes bei Stürmen nicht mehr gewährleistet sei. Da die Konstruktion aus hohlen Stahlformen von innen und außen vollständig zerfressen ist, kann sie nicht restauriert werden.

Der Dom ohne Kuppelkreuz

Entstanden sind die Schäden durch sogenannte Kontaktkorrosion, die bei der Kombination von unterschiedlich edlen Metallen (hier Kupfer und Stahl) entsteht und zur Korrosion des jeweils unedleren Metalls (hier Stahl) führt. Dem verwendeten KT-Stahl (=korrosionsträger Stahl, Cortenstahl) wurden in den 1970er Jahren günstigere Materialeigenschaften zugetraut. Aufgrund des Schadensbildes müssen auch andere Dachaufbauten mit vergleichbaren Materialkombinationen auf Schäden untersucht werden, z. B. die Kugeln auf den vier Ecktürmen sowie der kupfergetriebene Figurenschmuck. Für die Neukonstruktion der Laternenbekrönung sowie der anderen schadhaften Dachaufbauten wird mindestens eine Million Euro veranschlagt.[2] Abschluss der Arbeiten soll Mitte 2008 sein.[3][4] Die Finanzierung ist noch nicht vollständig gesichert. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat 200.000 Euro, die Berliner Stadtentwicklungsbehörde weitere 250.000 Euro zugesichert.

Die Demontage des Kuppelkreuzes sorgt auch für die Diskussion, ob statt dessen die fünf Kuppellaternen, wie sie vor dem Krieg das Bauwerk zierten, wieder aufgesetzt werden sollen. Der finanzielle und organisatorische Aufwand hierfür wäre jedoch hoch. Die Stahlkonstruktion der heutigen Hauptkuppel wäre für die höhere Belastung nicht ausgerüstet und besitzt zudem andere Proportionen als die historische Kuppel. Sie müsste daher vollständig erneuert werden. Der Dom wäre über Jahre hinweg eine Baustelle und für die Domgemeinde nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar. Zudem steht die heutige Kuppelfassung unter Denkmalschutz.

Geläut und Orgeln

Im Nordwestturm hängt ein dreistimmiges Bronzegeläut. Es besteht aus drei unterschiedlichen Glocken. Sie hängen in einem dreifeldrigen Stahlstuhl (große Glocke in der Mitte) an geraden Stahljochen. Die mit 3.000 kg größte Glocke heißt „Neue Wilsnacker Glocke“ und wurde im Jahre 1929 von der Glockengießerei Lauchhammer gegossen; ihr Schlagton ist h°. Als Zier trägt sie den Gekreuzigten und den Auferstandenen. Die „Brandenburger Glocke“ (Schlagton d') wurde 1913 in der Glockengießerei Ohlson (Lübeck) gegossen, sie findet Gebrauch zum täglichen Betzeitläuten. Die Kleinste ist die „Osterbruger Glocke“ (Schlagton e'), 1532 von Hinrik van Campen gegossen, und wird geziert von der Muttergottes auf der Mondsichel.

Die Orgel in der Predigtkirche stammt aus der Orgelbauwerkstatt Sauer. Die Technik entspricht genau dem Stand von 1905 und wurde zuletzt im Jahr 2006 grundlegend saniert.

In der Tauf- und Traukirche befindet sich eine Schuke-Orgel aus dem Jahr 1946, die ursprünglich in der Gruft aufgestellt war.

Domgemeinde und heutige Funktion

Die „Gemeinde der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin“ ist eine rund 1.100 Mitglieder umfassende Personalgemeinde, die in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz eine Sonderstellung einnimmt. Ihrem Leitungsgremium, dem „Domkirchenkollegium“, gehören neben acht von der Gemeinde gewählten Domkirchenräten und den Dompredigern auch vier entsandte stimmberechtigte Mitglieder an: Je ein Vertreter der Bundesregierung und des Senats von Berlin werden auf deren Vorschlag vom Rat der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD gewählt, das Amt der UEK und die Landeskirche entsenden je einen weiteren Vertreter. Vorsitzende des Gremiums ist die ehemalige Bundesbauministerin Dr. Irmgard Schwaetzer. Die beiden Pfarrstellen der Gemeinde werden wegen der Bedeutung des Domes über die Grenzen der Landeskirche hinaus deutschlandweit ausgeschrieben. Amtierende Domprediger sind Friedrich-Wilhelm Hünerbein (seit 2000) sowie Dr. Petra Zimmermann (seit 2006).

Neben den Dompredigern halten turnusmäßig der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Hermann Barth, sowie der Auslandsbischof der EKD, Bischof Martin Schindehütte, Gottesdienste am Dom. In loser Folge leiten zudem die übrigen Bischöfe der Gliedkirchen der EKD den Abendmahlsgottesdienst am Sonntagmorgen. Den Titel eines Ehrendompredigers führen der Bischof von London, Rt. Rev. Dr. Richard Chartres, sowie der Tübinger Theologe Prof. Dr. Eberhard Jüngel, die beide regelmäßig am Dom zu Gast sind.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges fanden Gottesdienste und Andachten zunächst nur in der Gruftkirche sowie ab 1980 in der wiederhergestellten Tauf- und Traukirche statt. Seit 1993 gibt es wieder tägliche Gottesdienste in der Predigtkirche.

Im Berliner Dom fanden in jüngerer Zeit der Trauerstaatsakt für den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau (Februar 2006), ein ökumenischer Dankgottesdienst zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge (März 2007) sowie die offizielle Trauerfeier für die drei in Afghanistan getöteten deutschen Personenschützer (August 2007) statt.

Hohenzollerngruft

In der Gruft des Berliner Doms wurden von 1536 bis 1916 Mitglieder des Hauses Hohenzollern, des ehemaligen preußischen Königshauses, beigesetzt, allerdings keiner der deutschen Kaiser. In Prunksarkophagen mit hölzernen Innensärgen haben u. a. der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm, Kurfürstin Dorothea, der erste König in Preußen Friedrich I. und Königin Sophie Charlotte ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die Gruft befindet sich unmittelbar unter der Predigtkirche (Hohenzollerngruft).

Blick in die Hohenzollerngruft
Das älteste Grabmal in der Hohenzollerngruft – der Sarkophag Johann Ciceros
Sarkophag des Großen Kurfürsten

In der Hohenzollerngruft sind u.a. folgende Personen bestattet (in chronologischer und familiärer Reihenfolge):
(Anmerkung: Die Nummerierung entspricht der an den Särgen angebrachten.)

Datei:Briefmarke Berliner Dom.jpg
Deutsche Briefmarke 100 Jahre Berliner Dom, 2005

Literatur

  • Dieter Brozat: Der Berliner Dom und die Hohenzollerngruft. Haude und Spener, Berlin 1985, ISBN 3-7759-0271-6.
  • Thomas Buske: Der Berliner Dom als ikonographisches Gesamtkunstwerk. Verlag Helms, Schwerin 2000, ISBN 3-931185-80-X.
  • Laurenz Demps: Der Berliner Dom. Berlin-Edition, Berlin 1999, ISBN 3-8148-0009-5 (Berliner Ansichten; 10)
  • Helmut Engel: Die Gruft der Hohenzollern im Berliner Dom. Verlag Jovis, Berlin 2005, ISBN 3-936314-37-3.
  • Rüdiger Hoth: Berliner Dom. Geschichte und Gegenwart. Deutscher Kunstverlag, München 1995 (Große Baudenkmäler; 416)
  • Karl-Heinz Klingenburg: Der Dom zu Berlin. Verlag Schnell & Steiner, München 1990 (Kleiner Kunstführer; 1850)
  • Karl-Heinz Klingenburg: Der Berliner Dom. Bauten, Ideen und Projekte vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Koehler & Amelang, Berlin 1992, ISBN 3-7338-0155-5.
  • Detlef Plöse (Hrsg.): Der Berliner Dom. Geschichte und Gegenwart der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin. Verlag Jovis, Berlin 2001, ISBN 3-931321-67-3.
  • Jochen Schröder: Berliner Dom. Ein Denkmal der geeinten evangelischen Kirche in Deutschland. J-und-J-Verlag, Wettenberg 2005, ISBN 3-937983-02-3.
  • Burkhard Staudinger (Hrsg.): Der Berliner Dom. Das Gotteshaus am Lustgarten. Publicon Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-927418-32-3.
Commons: Berliner Dom – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berliner Morgenpost, 7. Dezember 2006
  2. meinberlin.de, ddp 10. Februar 2007
  3. Berliner Morgenpost, 24. Dezember 2006
  4. Berliner Morgenpost, 26. Januar 2007
  5. Berliner Morgenpost vom 3. März 2007

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