„Berchtesgadener Alpen“ – Versionsunterschied
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Die '''Berchtesgadener Alpen''' sind eine Gebirgsgruppe der [[Nördliche Ostalpen|Nördlichen Ostalpen]] rund um [[Berchtesgaden]] nach der [[Alpenvereinseinteilung der Ostalpen]]. Ihr zentrales Massiv ist der [[Watzmann]], höchster Gipfel der [[Hochkönig]] mit {{Höhe|2941|AT|link=true}}. |
Die '''Berchtesgadener Alpen''' sind eine Gebirgsgruppe der [[Nördliche Ostalpen|Nördlichen Ostalpen]] rund um [[Berchtesgaden]] nach der [[Alpenvereinseinteilung der Ostalpen]]. Ihr zentrales Massiv ist der [[Watzmann]], höchster Gipfel der [[Hochkönig]] mit {{Höhe|2941|AT|link=true}}. |
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Die ''Berchtesgadener Alpen'' werden unter diesem Namen in der allgemein verbreiteten [[Alpenvereinseinteilung der Ostalpen]] (AVE) als die Gruppe 10 geführt und zur Gruppe der ''[[Nördliche Ostalpen|Nördlichen Ostalpen]]'' gezählt. |
Die ''Berchtesgadener Alpen'' werden unter diesem Namen in der allgemein verbreiteten [[Alpenvereinseinteilung der Ostalpen]] (AVE) als die Gruppe 10 geführt und zur Gruppe der ''[[Nördliche Ostalpen|Nördlichen Ostalpen]]'' gezählt. |
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Die [[Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis|Gebirgsgruppengliederung]] nach [[Hubert Trimmel|Trimmel]], wie sie in der österreichischen [[Hydrographie]] verbreitet ist, bezeichnet ein weitgehend mit den Berchtesgadener Alpen identisches Gebiet als Nr. 1330 ''Salzburger Kalkalpen''.<ref name="Trimmel">{{Literatur |Autor=[[Hubert Trimmel]] |Hrsg=Verband österreichischer Höhlenforscher |Titel=Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis |TitelErg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Ort=Wien |Datum=1962}}; {{Internetquelle |hrsg=[[Umweltbundesamt (Österreich)|Umweltbundesamt]] |url=http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/wasser/wgev/arbeitsgrundl/ |titel=WGEV Arbeitsgrundlage 2005/2006 |werk=Umweltthemen → Wasser |datum=2010 |zugriff=2010-01-24 |kommentar=zur Wassergüte-Erhebungsverordnung; Links auf [http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/wasser/WGEV/Arbeitsgrundlage/1_3_GebGrGl_GW.pdf Liste] (PDF; 23 kB), [http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/wasser/WGEV/Arbeitsgrundlage/1_3_Karte_KKgebiete.pdf Karte], jew. pdf}}</ref> und ordnet es den ''Nordtiroler-Salzburger Kalkalpen'' (1300) zu.<ref name="Trimmel" /> In der Salzburger Landesgeographie zählt man die österreichischen Anteile zu den ''[[Salzburger Kalkhochalpen]]''. |
Die [[Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis|Gebirgsgruppengliederung]] nach [[Hubert Trimmel|Trimmel]], wie sie in der österreichischen [[Hydrographie]] verbreitet ist, bezeichnet ein weitgehend mit den Berchtesgadener Alpen identisches Gebiet als Nr. 1330 ''Salzburger Kalkalpen''.<ref name="Trimmel">{{Literatur |Autor=[[Hubert Trimmel]] |Hrsg=Verband österreichischer Höhlenforscher |Titel=Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis |TitelErg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Ort=Wien |Datum=1962}}; {{Internetquelle |hrsg=[[Umweltbundesamt (Österreich)|Umweltbundesamt]] |url=http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/wasser/wgev/arbeitsgrundl/ |titel=WGEV Arbeitsgrundlage 2005/2006 |werk=Umweltthemen → Wasser |datum=2010 |zugriff=2010-01-24 |kommentar=zur [[Wassergüte-Erhebungsverordnung]]; Links auf [http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/wasser/WGEV/Arbeitsgrundlage/1_3_GebGrGl_GW.pdf Liste] (PDF; 23 kB), [http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/wasser/WGEV/Arbeitsgrundlage/1_3_Karte_KKgebiete.pdf Karte], jew. pdf}}</ref> und ordnet es den ''[[Nordtiroler-Salzburger Kalkalpen]]'' (1300) zu.<ref name="Trimmel" /> In der Salzburger Landesgeographie zählt man die österreichischen Anteile zu den ''[[Salzburger Kalkhochalpen]]''. |
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== Landschaft und Gliederung == |
== Landschaft und Gliederung == |
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[[Datei:Gruenstein panorama.jpg|mini|Panoramablick vom [[Grünstein (Watzmann)|Grünstein]] über das sogenannte innere [[Fürstpropstei Berchtesgaden|Berchtesgadener Land]] mit Blick auf [[Schlafende Hexe]], [[Untersberg]], [[Berchtesgaden]], [[Obersalzberg]] und [[Hoher Göll]].]] |
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Mit dem Gebirgsstock des Watzmannmassivs als |
Mit dem Gebirgsstock des Watzmannmassivs als seine zentrale höchste Erhebung ist in dem Kranz der Berchtesgadener Alpen das ''[[Berchtesgadener Becken]]'' mit dem ''[[Berchtesgadener Land]]'' als geografisch wie auch kulturell definierte [[Landschaft]]<ref>[http://www.bfn.de/0311_landschaft+M5305b6cdc1d.html?&cHash=37469e13eb1c19621a0d8ae9e8b3310f bfn.de] Zur Definition ''Berchtesgadener Land'' als Landschaft</ref> eingebettet, die bis 1803 auch die [[Gnotschaft]]en im Kerngebiet der eigenständig politischen [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] mit den heutigen Gemeinden [[Berchtesgaden]], [[Bischofswiesen]], [[Marktschellenberg]], [[Ramsau bei Berchtesgaden]] und [[Schönau am Königssee]] im hochalpinen<ref>[https://www.lra-bgl.de/t/der-landkreis/geschichte/ ''Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land''] mit Hinweis auf die drei geographischen Regionen des Landkreises, online auf der Homepage des Landratsamtes des Landkreises Berchtesgadener Land unter ''lra-bgl.de''</ref> Südteil des [[Landkreis Berchtesgadener Land|Landkreises Berchtesgadener Land]] umfasste. Seit 2011 liegen vom [[Bayerisches Landesamt für Umwelt|Bayerischen Landesamt für Umwelt]] Entwürfe einer Neugliederung Bayerischer Kulturlandschaften vor, wonach aufgrund seiner spezifischen [[Geologie|geologischen]] Eigenart auch das sich vom „abgeschlosseneren, zentralen ''Berchtesgadener Becken''“ abhebende ''Reichenhaller Becken'' als Untereinheit in die Kulturlandschaft ''Berchtesgadener Land'' miteinbezogen wird.<ref name="lfu">[[Bayerisches Landesamt für Umwelt]]: [http://www.lfu.bayern.de/natur/kulturlandschaft/entwurf_gliederung/doc/61_berchtesgadener_land.pdf ''Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität – 61 Berchtesgadener Land''] (Stand: 2011), online unter ''lfu.bayern.de''</ref> |
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Westlich trennt das [[Wimbachtal]] den Watzmann vom Hochkalter. Die steil abfallende Watzmann-Ostwand endet im [[Königssee]], auf den in nordöstlicher Richtung der Göllstock und südöstlich das Hagengebirge folgen. Das Berchtesgadener Haupttal im Norden trennt durch seine Nebentäler die [[Reiter Alm]], das [[Lattengebirge]] (Schwarzbachtal) und den [[Untersberg]] ([[Hallthurm]]) voneinander. Göll und Hagengebirge sind durch das [[Bluntautal]], ein Seitental der Salzach bei [[Golling an der Salzach|Golling]] voneinander getrennt. Im Süden des Watzmanns schließt sich das [[Steinernes Meer|Steinerne Meer]] an, das mit einer Fläche von rund 100 km² der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen ist. Der Hochkönigstock, der an das Steinerne Meer östlich anschließt, ist das einzige Gebirgsmassiv der Berchtesgadener Alpen, das nicht gleichzeitig auch Teil des Berchtesgadener Landes ist. Er wird nach Norden durch das [[Blühnbachtal]] bei [[Tenneck (Gemeinde Werfen)|Tenneck]] vom Hagengebirge getrennt. |
Westlich trennt das [[Wimbachtal]] den Watzmann vom Hochkalter. Die steil abfallende Watzmann-Ostwand endet im [[Königssee]], auf den in nordöstlicher Richtung der Göllstock und südöstlich das Hagengebirge folgen. Das Berchtesgadener Haupttal im Norden trennt durch seine Nebentäler die [[Reiter Alm]], das [[Lattengebirge]] (Schwarzbachtal) und den [[Untersberg]] ([[Hallthurm]]) voneinander. Göll und Hagengebirge sind durch das [[Bluntautal]], ein Seitental der Salzach bei [[Golling an der Salzach|Golling]] voneinander getrennt. Im Süden des Watzmanns schließt sich das [[Steinernes Meer|Steinerne Meer]] an, das mit einer Fläche von rund 100 km² der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen ist. Der Hochkönigstock, der an das Steinerne Meer östlich anschließt, ist das einzige Gebirgsmassiv der Berchtesgadener Alpen, das nicht gleichzeitig auch Teil des Berchtesgadener Landes ist. Er wird nach Norden durch das [[Blühnbachtal]] bei [[Tenneck (Gemeinde Werfen)|Tenneck]] vom Hagengebirge getrennt. |
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Im unteren Teil der Berchtesgadener Alpen herrscht [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] vor, der hier ''[[Ramsaudolomit]]'' genannt wird. Die Schottermassen des [[Wimbachtal]]es bestehen vor allem aus diesem Material. Die aus Dolomit gebildeten Hänge zeichnen sich häufig durch den Bewuchs mit [[Bergkiefer]]n aus – zu sehen z. B. am Sockel des Untersbergs und im Steinernen Meer. |
Im unteren Teil der Berchtesgadener Alpen herrscht [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] vor, der hier ''[[Ramsaudolomit]]'' genannt wird. Die Schottermassen des [[Wimbachtal]]es bestehen vor allem aus diesem Material. Die aus Dolomit gebildeten Hänge zeichnen sich häufig durch den Bewuchs mit [[Bergkiefer]]n aus – zu sehen z. B. am Sockel des Untersbergs und im Steinernen Meer. |
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Version vom 20. März 2017, 00:55 Uhr
Berchtesgadener Alpen | |
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![]() Übersichtskarte der Berchtesgadener Alpen | |
![]() Watzmann mit Berchtesgaden im Vordergrund | |
Höchster Gipfel | Hochkönig (2941 m ü. A.) |
Lage | Bayern, Deutschland und Salzburg, Österreich |
Teil der | Nördlichen Ostalpen |
Einteilung nach | AVE 10 |
Koordinaten | 47° 25′ N, 13° 4′ O |
Gestein | vorherrschend Dolomit und Kalkstein |
Alter des Gesteins | Trias (Wettersteinkalk/Ramsaudolomit, Dachsteinkalk) |
Fläche | 1089.0 km²
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Die Berchtesgadener Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Ostalpen rund um Berchtesgaden nach der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen. Ihr zentrales Massiv ist der Watzmann, höchster Gipfel der Hochkönig mit 2941 m ü. A.. Anteil an den Berchtesgadener Alpen haben Deutschland mit dem Freistaat Bayern und Österreich mit dem Bundesland Salzburg. Die Gebirgsgruppe dehnt sich zwischen Saalach und Salzach auf etwa 35 km × 45 km aus.
Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen
Die Berchtesgadener Alpen grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:
- Salzkammergut-Berge im Osten (Osterhorngruppe), durch das Salzburger Becken (Stadt Salzburg, Hallein) getrennt
- Tennengebirge im Südosten, durch den Salzachdurchbruch am Pass Lueg
- Salzburger Schieferalpen im Süden, durch die Linie Bischofshofen – Mühlbach (Ort Mühlbach) – Dientener Sattel – Dienten – Filzensattel –Urslau über Maria Alm nach Saalfelden
- Kitzbüheler Alpen für ein kleines Stück im Südwesten bei Saalfelden
- Loferer und Leoganger Steinberge im Westen vom Salzburger Saalachtal bis Lofer
- Chiemgauer Alpen im Nordwesten von Unken (Salzburg) über das bayerische Schneizlreuth bis Bad Reichenhall
Die Berchtesgadener Alpen werden unter diesem Namen in der allgemein verbreiteten Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) als die Gruppe 10 geführt und zur Gruppe der Nördlichen Ostalpen gezählt.
Die Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel, wie sie in der österreichischen Hydrographie verbreitet ist, bezeichnet ein weitgehend mit den Berchtesgadener Alpen identisches Gebiet als Nr. 1330 Salzburger Kalkalpen.[1] und ordnet es den Nordtiroler-Salzburger Kalkalpen (1300) zu.[1] In der Salzburger Landesgeographie zählt man die österreichischen Anteile zu den Salzburger Kalkhochalpen.
Landschaft und Gliederung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Gruenstein_panorama.jpg/220px-Gruenstein_panorama.jpg)
Mit dem Gebirgsstock des Watzmannmassivs als seine zentrale höchste Erhebung ist in dem Kranz der Berchtesgadener Alpen das Berchtesgadener Becken mit dem Berchtesgadener Land als geografisch wie auch kulturell definierte Landschaft[2] eingebettet, die bis 1803 auch die Gnotschaften im Kerngebiet der eigenständig politischen Fürstpropstei Berchtesgaden mit den heutigen Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau bei Berchtesgaden und Schönau am Königssee im hochalpinen[3] Südteil des Landkreises Berchtesgadener Land umfasste. Seit 2011 liegen vom Bayerischen Landesamt für Umwelt Entwürfe einer Neugliederung Bayerischer Kulturlandschaften vor, wonach aufgrund seiner spezifischen geologischen Eigenart auch das sich vom „abgeschlosseneren, zentralen Berchtesgadener Becken“ abhebende Reichenhaller Becken als Untereinheit in die Kulturlandschaft Berchtesgadener Land miteinbezogen wird.[4]
Westlich trennt das Wimbachtal den Watzmann vom Hochkalter. Die steil abfallende Watzmann-Ostwand endet im Königssee, auf den in nordöstlicher Richtung der Göllstock und südöstlich das Hagengebirge folgen. Das Berchtesgadener Haupttal im Norden trennt durch seine Nebentäler die Reiter Alm, das Lattengebirge (Schwarzbachtal) und den Untersberg (Hallthurm) voneinander. Göll und Hagengebirge sind durch das Bluntautal, ein Seitental der Salzach bei Golling voneinander getrennt. Im Süden des Watzmanns schließt sich das Steinerne Meer an, das mit einer Fläche von rund 100 km² der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen ist. Der Hochkönigstock, der an das Steinerne Meer östlich anschließt, ist das einzige Gebirgsmassiv der Berchtesgadener Alpen, das nicht gleichzeitig auch Teil des Berchtesgadener Landes ist. Er wird nach Norden durch das Blühnbachtal bei Tenneck vom Hagengebirge getrennt.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8c/Funtensee_Hundstod.jpg/220px-Funtensee_Hundstod.jpg)
Die Berchtesgadener Alpen gliedern sich in folgende Gebirgsgruppen:
- Im Kernbereich:
- Hochkalter im Westen
- Watzmannstock im Osten
- Und, von Westen im Uhrzeigersinn:
- Reiter Alm (Reiter Steinberge)
- Lattengebirge
- Untersberg[5]
- Göllstock mit Roßfeld
- Hagengebirge inkl. Gotzenberge
- Hochkönigstock
- Steinernes Meer und Röth
Berggipfel
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/07/Hochkoenig.jpg/220px-Hochkoenig.jpg)
Die wichtigsten Gipfel der Berchtesgadener Alpen sind (Gruppen nach Höhe geordnet):
- Hochkönigstock: Hochkönig (2941 m), Hochseiler (2793 m), Torsäule (2587 m), Mandlwand
- Watzmannstock: Watzmann-Mittel- (2713 m) und -Südspitze (2712 m), Kleiner Watzmann (Watzmannfrau) (2307 m), Watzmannkinder (bis 2270 m)
- Steinernes Meer: Selbhorn (2655 m), Schönfeldspitze (2653 m), Brandhorn (2609 m), Großer Hundstod (2594 m), Funtenseetauern (2579 m), Wildalmkirchl (2578 m), Schareck (2570 m), Breithorn (2504 m), Persailhorn (2347 m)
- Hochkaltergebirge: Hochkalter (2607 m), Hocheisspitze (2521 m), Seehorn (2321 m)
- Göllstock: Hoher Göll (2522 m), Hohes Brett (2340 m), Jenner (1874 m)
- Hagengebirge: Großes Teufelshorn (2363 m), Kahlersberg (2350 m), Schneibstein (2276 m)
- Reiter Alm: Stadelhorn (2286 m), Großes Häuselhorn (2284 m), Wagendrischelhorn (2251 m), Großes Mühlsturzhorn (2235 m), Großes Grundübelhorn (2098 m), Schottmalhorn (2045 m)
- Untersberg: Berchtesgadener Hochthron (1973 m), Salzburger Hochthron (1853 m)
- Lattengebirge: Karkopf (1738 m), Dreisesselberg (1680 m), Predigtstuhl (1618 m)
Geologie
Im unteren Teil der Berchtesgadener Alpen herrscht Dolomit vor, der hier Ramsaudolomit genannt wird. Die Schottermassen des Wimbachtales bestehen vor allem aus diesem Material. Die aus Dolomit gebildeten Hänge zeichnen sich häufig durch den Bewuchs mit Bergkiefern aus – zu sehen z. B. am Sockel des Untersbergs und im Steinernen Meer.
Über dem Dolomit liegt häufig eine bis zu 1000 Meter mächtige Schicht aus Kalk, der hier Dachsteinkalk genannt wird. Die häufig im gebankten Dachsteinkalk anzutreffenden Muschelschalen (aufgrund ihrer Halbmondform genannt Kuhtritte) und die in dünnen Dolomitschichten eingelagerten Algenmatten lassen darauf schließen, dass die Ablagerungen in einem tropischen Flachmeer stattgefunden haben. In einem Zeitraum von ca. 15 Millionen Jahren produzierten die dortigen Organismen Kalk, während sich die Erdkruste kontinuierlich senkte.
Eine andere Art von Dachsteinkalk findet man z. B. am Massiv des Hohen Gölls: Das Gestein besteht aus eingelagerten Korallen, Kalkschwämmen und Kalkalgen, das auf ein vorhandenes Korallenriff mit starker Brandung hindeutet.
1989 wurde im Bereich der Kreide-Tertiär-Grenze der Berchtesgadener Alpen 3 stratigraphisch unabhängige Iridium-Anomalien durch Günther Graup et al. vorgestellt. Dort konnten keine Befunde nachgewiesen werden, die auf einen Impakt hindeuten, wie sie sonst oftmals gefunden werden. Vielmehr deuten die genauen geochemischen Daten auf einen vulkanischen Ursprung hin (u. a. positive Korrelation mit Selen), der in eine Zeit mit Meeresspiegel- und Klimaschwankungen fällt..
Vergletscherung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/24/Hochk%C3%B6nig_%C3%BCber_%C3%9Cbergossene_Alm.jpg/220px-Hochk%C3%B6nig_%C3%BCber_%C3%9Cbergossene_Alm.jpg)
Während der Kaltzeiten des quartären Eiszeitalters häuften sich in den gesamten Alpen riesige Firnmassen an, die als Gletscher bis in das Alpenvorland strömten. Lediglich die höchsten Gipfel ragten noch aus dem Eisstromnetz hervor. Das Tal des Königssees wurde dabei über 200 m unter die normale Talsohle ausgehobelt – daher die beachtliche Tiefe des Sees. Durch die Erosion der Gletscher bildete sich die heutige U-Form der Täler. Mit dem Ende der Letzten Kaltzeit schmolzen die Gletscher weit in ihre oberen Becken zurück und verschwanden in der Folge zeitweise ganz.[6][7]
Heute ist die Vergletscherung der Berchtesgadener Alpen, wie allgemein der Nördlichen Kalkalpen, vergleichsweise gering. Nennenswerte Vereisung findet man noch am Hochkönig mit der Übergossenen Alm, am Hochkalter mit dem Blaueis und am Watzmann mit dem Watzmanngletscher. Übergossene Alm und Blaueis zeigen deutliche Auflösungserscheinungen infolge der globalen Erwärmung. Eine Besonderheit bildet der Eiskapelle genannte Lawinenkegel am Fuß der Watzmann-Ostwand, dessen unteres Ende auf 930 m Seehöhe liegt und bei dem es sich damit um das niedrigste ganzjährig vorhandene Schneefeld der Alpen handeln dürfte.
Bergbau
Einzig noch aktiver Bergbau in den Berchtesgadener Alpen ist der Salzbergbau. Bei dem salzführende Gestein im Bereich Berchtesgaden – Bad Reichenhall handelt es sich um ein Haselgebirge. Der typische Salzgehalt beträgt um die 50 %, kann aber zwischen 0 und 90 % schwanken. Der Salzbergbau beschränkt sich heute auf das Salzbergwerk Berchtesgaden. Hier wird das Salz nass abgebaut, d. h., es wird mittels Wasser aus dem umgebenden Stein gelöst. Die so entstandene Sole wird über eine Soleleitung zur Neuen Saline Bad Reichenhall transportiert und unter anderem zum Bad Reichenhaller Alpensalz gesiedet wird.
Das Salzbergwerk Dürrnberg bei Hallein ist seit der Frühgeschichte Bergbaugebiet, und stellte neben dem Salzbergwerk Hallstatt das Zentrum der präkeltisch-keltischen Hallstattkultur dar. In diesem Bereich finden sich mit die wichtigsten keltischen Fundplätze Österreichs, deren Funde im Keltenmuseum Hallein präsentiert werden. Das Salzbergwerk bildete mit die Basis der wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Erzbistum Salzburg bis in die Napoleonzeit. Heute gibt es dort wie in Berchtesgaden eine Besuchereinfahrt. Der aktive Salzbergbau ist aber in Hallein eingestellt.
In früheren Jahren wurde in den Berchtesgadener Alpen auch Silber, Mangan, Kupfer und Eisenerz abgebaut. Bis in die 1970er Jahre wurde am Mitterberg bei Mühlbach am Hochkönig Kupferbergbau betrieben, Verhüttung war in Mitterberghütten.
Naturschutz
Der Kernbereich der Berchtesgadener Alpen wird vom Nationalpark Berchtesgaden[8] eingenommen, der seit 1978 besteht.
Der salzburgische Teil wird vom Europa- und Naturschutzgebiet Kalkhochalpen abgedeckt, das 1983 installiert wurde und seit 1997 EU-Schutzgebiet (FFH) ist. Die Schutzzone umfasst 23.647 ha. Als Göll, Hagen-, Hochköniggebirge, Steinernes Meer sind 3.674 ha auch als Landschaftsschutzgebie ausgewiesen.
Es bestehen auch Überlegungen, die beiden im Rahmen der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein zusammenzuführen, und als ein gemeinsames Nationalparkgebiet zu betreiben.[9]
Tourismus
Berghütten
Bewirtschaftete und teilweise bewirtschaftete Hütten
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d4/St.Bartholom%C3%A4_Wallfahrt_-_auf_dem_Weg_zum_K%C3%A4rlingerhaus.jpg/220px-St.Bartholom%C3%A4_Wallfahrt_-_auf_dem_Weg_zum_K%C3%A4rlingerhaus.jpg)
- Alpeltalhütte (1100 m) in Hinterbrand
- Bertgenhütte (1845 m) am Hochseiler
- Blaueishütte (1680 m) am Hochkalter
- Eckberthütte (1140 m) im Blühnbachtal
- Erichhütte (1545 m) am Hochkönig
- Franz-Eduard-Matras-Haus (2941 m) auf dem Hochkönig
- Gotzenalm (1685 m) im Hagengebirge über dem Königssee
- Ingolstädter Haus (2120 m) im Steinernen Meer
- Kärlingerhaus (1635 m) am Funtensee
- Kührointhütte (1420 m) am Kleinen Watzmann
- Neue Traunsteiner Hütte (1560 m) auf der Reiter Alm
- Ostpreußenhütte (1630 m) am Hochkönig
- Peter-Wiechenthaler-Hütte (1707 m) am Steinernen Meer
- Purtschellerhaus (1700 m) am Hohen Göll
- Riemannhaus (2177 m) im Steinernen Meer
- Schneibsteinhaus (1670 m) am Schneibstein
- Stahlhaus (1736 m) am Torrenner Joch
- Stöhrhaus (1895 m) am Berchtesgadener Hochthron
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/Ostwand_biwak_20111005.jpg/220px-Ostwand_biwak_20111005.jpg)
- Toni-Lenz-Hütte (1480 m) am Salzburger Hochthron
- Wasseralm (1420 m) in der Röth
- Watzmannhaus (1930 m) auf dem Falzköpfl
- Wimbachgrieshütte (1330 m) im Wimbachtal
- Zeppezauerhaus (1665 m) am Geiereck
Biwakschachteln
- Unterstandshüttchen (2648 m) am Watzmann-Hocheck
- Ostwand-Biwakschachtel (2380 m) unterhalb des „Massigen Pfeilers“ in der Watzmann-Ostwand
- Wildalmkirchl-Biwakschachtel (2457 m) nordöstlich unterhalb des Wildalmkirchls im Steinernen Meer
Fern- und Weitwanderwege
Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch die Berchtesgadener Alpen. Der Violette Weg der Via Alpina verläuft mit 9 Etappen durch die Berchtesgadener Alpen wie folgt:
- Etappe A36 verläuft von Werfen im Salzachtal zum Arthur Haus
- Etappe A37 verläuft vom Arthur Haus zur Erichhütte
- Etappe A38 verläuft von der Erichhütte nach Maria Alm
- Etappe A39 verläuft von Maria Alm zum Riemannhaus
- Etappe A40 verläuft vom Riemannhaus zum Kärlingerhaus
- Etappe A41 verläuft vom Kärlingerhaus nach Königssee (mit Schifffahrt über den Königssee)
- Etappe A42 verläuft von Königssee nach Engedey bei Berchtesgaden
- Etappe A43 verläuft von Engedey zur Neuen Traunsteiner Hütte
- Etappe A44 verläuft von der Neuen Traunsteiner Hütte nach Unken im Saalachtal
Bergbahnen
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/39/Logo_der_Predigtstuhlbahn.jpg/220px-Logo_der_Predigtstuhlbahn.jpg)
Die beiden zentralen Massive der Berchtesgadener Alpen, Watzmann- und Hochkalter-Massiv, sind komplett unerschlossen durch Bergbahnen. In den übrigen Gebirgen erschließen die Bahnen überwiegend nur Vorgebirge.
Die erste Seilbahnerschließung in den Berchtesgadener Alpen und heute die älteste im Original erhaltene Großkabinenbahn der Welt ist die Predigtstuhlbahn von Bad Reichenhall in das Lattengebirge. Mit der Untersbergbahn verfügt die Gebirgsgruppe über eine weitere öffentlich nutzbare Großkabinenbahn. Diese beiden Bahnen stellen die beiden Ausnahmen dar, in denen in den Berchtesgadener Alpen die Hochlagen von Gebirgsstöcken erschlossen wurden. Lattengebirge und Untersberg sind allerdings die beiden niedrigsten Gebirgsstöcke der Berchtesgadener Alpen.
Kabinenbahnen in der Gruppe sind die Jennerbahn, diese mit zusätzlichen Liften im Winterbetrieb und die Obersalzbergbahn, beide im Bereich des Göllstocks.
Die Hirscheckbahn im Hochschwarzeck im Lattengebirge sowie die Sesselbahn der Zinkenlifte (Göllstock) sind Sesselbahnen mit Sommer- und Winterbetrieb. Beide Gebiete verfügen über weitere Lifte für den Winterbetrieb.
Ebenso liegen die ausschließlich im Winter betriebenen Lifte der Skigebiete Götschen (Lattengebirge), Roßfeld, Obersalzberg (beide Göllstock), Hochkeil (Hochkönig) sowie Teile des Gebiets Hinterthal-Maria Alm in den Berchtesgadener Alpen.
Nicht öffentlich nutzbar ist die Seilbahn Reiteralpe der Bundeswehr in Oberjettenberg. Darüber hinaus gibt es einige kleine Materialseilbahnen, die ausschließlich der Versorgung von Berghütten dienen.
Siehe auch
Literatur und Karten
- Joachim Burghardt: Vergessene Pfade um den Königssee. Bruckmann, München 2009, ISBN 978-3-7654-5018-1. Zu diesem Buch ist online eine Bibliographie der Berchtesgadener Alpen (PDF; 276 kB) verfügbar.
- Bernhard Kühnhauser: Alpenvereinsführer Berchtesgadener Alpen mit Hochkönig. 20. Auflage. Bergverlag Rother, München 2011, ISBN 978-3-7633-1127-9 (alpenverein.de [PDF; 212,3 MB]).
Weblinks
- Touren und Gipfel in den Berchtesgadener Alpen auf steinmandl.de
- berchtesgadener.com, Berchtesgadener Alpen
- Marco Klüber: Bildgalerie Berchtesgadener Alpen auf flickr.com
- Stadler Markus: Alpinklettern in den Berchtesgadener Alpen
- alpinisten.info: Bergtouren in den Berchtesgadener Alpen
Einzelnachweise
- ↑ a b Hubert Trimmel: Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis. Hrsg.: Verband österreichischer Höhlenforscher. Wien 1962. ; WGEV Arbeitsgrundlage 2005/2006. In: Umweltthemen → Wasser. Umweltbundesamt, 2010, abgerufen am 24. Januar 2010 (zur Wassergüte-Erhebungsverordnung; Links auf Liste (PDF; 23 kB), Karte, jew. pdf).
- ↑ bfn.de Zur Definition Berchtesgadener Land als Landschaft
- ↑ Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land mit Hinweis auf die drei geographischen Regionen des Landkreises, online auf der Homepage des Landratsamtes des Landkreises Berchtesgadener Land unter lra-bgl.de
- ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt: Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität – 61 Berchtesgadener Land (Stand: 2011), online unter lfu.bayern.de
- ↑ nach Trimmel ist das Untersbergvorland, der Teil des Salzburger Beckens zwischen Saalachmündung und Salzach, der das Stadtgebiet von Salzburg bildet, als Gruppe 1350 eigenständig geführt
- ↑ Vor 7000 Jahren waren die Alpen weitgehend eisfrei, vgl. wissenstexte.de: Eiszeitalter und Eiszeit.
- ↑ Hilmar Schmundt: Puzzle aus dem Eis. Der SPIEGEL 21/2005 S. 166, 23. Mai 2005, abgerufen am 13. November 2014.
- ↑ Nationalpark Berchtesgaden
- ↑ Gerald Schlager: Das Naturschutzgebiet Salzburger Kalkhochalpen als Teil eines künftigen grenzüberschreitenden Nationalparks Berchtesgaden-Salzburg? In: Jahrbuch des Vereins zum Schutz der Bergwelt. 1985, S. 175–207.