„BMW E1“ – Versionsunterschied

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Der '''BMW E1''' ist ein [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] eines [[Elektroauto|Elektrofahrzeugs]] von [[BMW]]. Der E1 wurde 1991 auf der [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] von [[BMW]] in Frankfurt vorgestellt.
Der '''BMW E1''' ist ein [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] eines [[Elektroauto|Elektrofahrzeugs]] von [[BMW]], wobei zwei Generationen des Fahrzeugs bekannt sind.


==== BMW E1 der ersten Generation ====
Der E1 ist ein 2+2-Sitzer, der nur 3,46 m lang ist, aber mit 1,65 m Breite fast so breit wie ein zeitgenössischer BMW der [[BMW E36|3er-Reihe]]. Die Designsprache der damaligen BMW-Modelle wurde übernommen, wie beispielsweise die verglasten Doppelscheinwerfer vorne.


Der Ur-E1 wurde 1991 auf der [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] von [[BMW]] in Frankfurt vorgestellt.
Die Besonderheit dieses Modells ist, dass es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelt. Der Motor, der direkt über der Hinterachse montiert ist, leistet 32&nbsp;kW und gibt seine Kraft, wie bei BMW üblich, an die Hinterräder ab. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120&nbsp;km/h, die Beschleunigung von 0–50&nbsp;km/h bei sechs Sekunden, die Beschleunigung von 0–80&nbsp;km/h bei achtzehn Sekunden. Der Radstand beträgt 232 Zentimeter, der Wendekreis weniger als neun Meter. Die 200 Kilogramm schwere [[Natrium-Schwefel-Akkumulator|Natrium-Schwefel-Batterie]] mit 120 Volt und 20&nbsp;kWh stellt unter günstigen Umständen Energie für ca. 200&nbsp;km Reichweite bereit, bevor der BMW E1 wieder für 6–8 Stunden an die Steckdose muss (wobei sich das Ladekabel hinter einer Nierenhälfte befindet).<ref name="BMW-Mag-91-3"/> Das Fahrzeug besitzt eine Rekuperationsbremse ([[Bremsenergierückgewinnung]]) mit dessen Hilfe die [[Traktionsbatterie]] durch die Bremsenergie teilweise wieder aufgeladen wurde. Herausragend für die Zeit sind die in den Felgen integrierten Trommelbremsen.<ref name="autorevue"/>

Der E1 war ein 2+2-Sitzer, der nur 3,46&nbsp;m lang war, aber mit 1,65&nbsp;m Breite fast so breit wie ein zeitgenössischer BMW der [[BMW E36|3er-Reihe]]. Die Designsprache der damaligen BMW-Modelle wurde übernommen, wie beispielsweise die verglasten Doppelscheinwerfer vorne.

Die Besonderheit dieses Modells war, dass es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelte. Der Motor, der direkt über der Hinterachse montiert war, leistete 32&nbsp;kW und gab seine Kraft, wie bei BMW üblich, an die Hinterräder ab. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120&nbsp;km/h, die Beschleunigung von 0–50&nbsp;km/h bei sechs Sekunden, die Beschleunigung von 0–80&nbsp;km/h bei achtzehn Sekunden. Der Radstand betrug 232 Zentimeter, der Wendekreis weniger als neun Meter. Die 200 Kilogramm schwere [[Natrium-Schwefel-Akkumulator|Natrium-Schwefel-Batterie]] mit 120 Volt und 20&nbsp;kWh stellte unter günstigen Umständen Energie für ca. 200&nbsp;km Reichweite bereit, bevor der BMW E1 wieder für 6–8 Stunden an die Steckdose musste (wobei sich das Ladekabel hinter einer Nierenhälfte befand).<ref name="BMW-Mag-91-3"/> Das Fahrzeug besaß eine Rekuperationsbremse ([[Bremsenergierückgewinnung]]) mit deren Hilfe die [[Traktionsbatterie]] durch die Bremsenergie teilweise wieder aufgeladen werden konnte. Herausragend für die Zeit waren die in den Felgen integrierten Trommelbremsen.<ref name="autorevue"/> Dieser erste Prototyp fiel einem Brand zum Opfer.<ref name="bayernmot-93-9"/>

==== BMW E1 der zweiten Generation ====

Der neue E1 debütiere während der IAA in Frankfurt vom 9.–19. September 1993. Er wurde konzipiert, um in der Stadt völlig abgasfrei und über Land extrem abgasarm mobil sein zu können.<ref name="BMW-Mag-93-3"/> Das Lastenheft sah vor, dass der E1 in allen Varianten die Forderungen nach brauchbaren Fahrleistungen, akzeptabler Reichweite, unkompliziertem Handling und einem hohen Maß an aktiver und passiver Sicherheit bei niedrigem Gewicht erfüllt.

Aus dem Ur-E1 und der Z13-Studie entwickelten die Mitarbeiter der BMW Technik GmbH eine zweitürige, viersitzige, 3,70 Meter kurze und daher wendige Limousine, die – je nach Einsatzzweck – mit Elektroantrieb, Verbrennungsmotor oder auch mit beidem ausgerüstet werden kann. Das Gerippe aller äußerlich weitgehend identischen Varianten besteht aus einem computerberechneten Aluminiumrahmen in sogenannter „space frame“-Technik, während die Außenhaut weitgehend aus recyclingfähigem Kunststoff und einigen Alu-Teilen gestaltet ist.<ref name="bayernmot-93-9"/>


Als Hybridfahrzeug wiegt der E1 930 kg, nur mit Verbrennungsmotor 800 kg. Der Elektroantrieb des überarbeiteten E1 besteht aus einer Hochtemperatur-Natrium-Nickel-Chlorid-Batterie von AEG und einem ABB-Unique-Elektromotor mit 32 kW (45 PS). Dieser E1 beschleunigt von 0 auf 100 in 12,7 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 125 km/h. Die Reichweite wird mit bis zu 265 Kilometern angegeben.<ref name="BMW-Mag-93-3"/>


Der BMW E1 der zweiten Generation wurde konzipiert, um in der Stadt völlig abgasfrei und über Land extrem abgasarm mobil zu sein. Das Fahrzeug ist leicht, aber extrem stabil: Wie der BMW Z13 besteht auch der E1 der zweiten Generation aus einem computerberechneten Aluminiumrahmen in sogenannter „space frame“-Technik. Die Außenhaut ist aus Aluminium und recyclingfähigem Kunststoff. Als Hybridfahrzeug wiegt der E1 930 kg, nur mit Verbrennungsmotor 800 kg. Der Elektroantrieb des überarbeiteten E1 besteht aus einer Hochtemperatur-Natrium-Nickel-Chlorid-Batterie von AEG und einem ABB-Unique-Elektromotor mit 32 kW (45 PS). Dieser E1 beschleunigt von 0 auf 100 in 12,7 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 125 km/h. Die Reichweite wird mit bis zu 265 Kilometern angegeben.<ref name="BMW-Mag-93-3"/>


Die zwei Generationen des BMW E1 unterscheiden sich nicht nur technisch, sondern auch optisch voneinander. Der BMW E1 der ersten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen oft in roter Lackierung mit dem amtlichen Kennzeichen M-DA 8375) unterscheidet sich vom BMW E1 der zweiten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen in grüner (Kennzeichen: M-JE 9483) oder roter Lackierung (Kennzeichen: M-JE 9482)) insbesondere durch die umlaufende Stoßleiste, andere Sitze, ein anderes Armaturenbrett und die unterschiedlich gestaltete Heckpartie. Zudem ist der [[Hofmeister-Knick]] der C-Säule unterschiedlich ausgeführt. Der BMW E1 der zweiten Generation hat zudem eine ausgeprägte Sicke über dem Hinterrad, welche der E1 der ersten Generation nicht aufweist.
Die zwei Generationen des BMW E1 unterscheiden sich nicht nur technisch, sondern auch optisch voneinander. Der BMW E1 der ersten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen oft in roter Lackierung mit dem amtlichen Kennzeichen M-DA 8375) unterscheidet sich vom BMW E1 der zweiten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen in grüner (Kennzeichen: M-JE 9483) oder roter Lackierung (Kennzeichen: M-JE 9482)) insbesondere durch die umlaufende Stoßleiste, andere Sitze, ein anderes Armaturenbrett und die unterschiedlich gestaltete Heckpartie. Zudem ist der [[Hofmeister-Knick]] der C-Säule unterschiedlich ausgeführt. Der BMW E1 der zweiten Generation hat zudem eine ausgeprägte Sicke über dem Hinterrad, welche der E1 der ersten Generation nicht aufweist.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
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<ref name="BMW-Mag-91-3">{{Literatur | Autor=Herbert Völker | Titel=Selbst-Erfahrung | TitelErg=Die erste Stadtfahrt im Elektromobil E1 | Herausgeber=BMW AG | Sammelwerk=BMW Magazin | Nummer=3 | Jahr=1991 | Seiten=50–58}}</ref>
<ref name="BMW-Mag-91-3">{{Literatur | Autor=Herbert Völker | Titel=Selbst-Erfahrung | TitelErg=Die erste Stadtfahrt im Elektromobil E1 | Herausgeber=BMW AG | Sammelwerk=BMW Magazin | Nummer=3 | Jahr=1991 | Seiten=50–58}}</ref>


<ref name="autorevue">{{Internetquelle | url=http://www.automobilrevue.de/bmw_e1.htm | titel=Infos über den E1 | hrsg=automobilrevue.de | zugriff=2015-10-04}}</ref>
<ref name="autorevue">{{Internetquelle | url=http://www.automobilrevue.de/bmw_e1.htm | titel=Infos über den E1 | hrsg=automobilrevue.de | zugriff=2015-10-04}}</ref>


<ref name="BMW-Mag-93-3">{{Literatur | Autor=Rainer Stiller | Titel=Mobilität ist Leben | Herausgeber=BMW AG | Sammelwerk=BMW Magazin | Nummer=3 | Jahr=1993 | Seiten=14–24}}</ref>
<ref name="bayernmot-93-9">{{Literatur | Autor= | Titel=Weltpremiere auf der IAA: Der E1 – zum Zweiten | Herausgeber=BMW AG | Sammelwerk=Bayernmotor | Nummer=9 | Tag=1 | Monat=September | Jahr=1993 | Seiten=1+4 | Online=[http://www.bmw-konzernarchiv.de/1/webmill.php?id=158532& BMW-Konzernarchiv – Publikationen – Mitarbeiterzeitschriften]}}</ref>


<ref name="BMW-Mag-93-3">{{Literatur | Autor=Rainer Stiller | Titel=Mobilität ist Leben | Herausgeber=BMW AG | Sammelwerk=BMW Magazin | Nummer=3 | Jahr=1993 | Seiten=14–24}}</ref>


{{Navigationsleiste BMW-Modellreihen}}
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Version vom 7. Oktober 2015, 00:22 Uhr

BMW
E1
Präsentationsjahr: 1991
Fahrzeugmesse: IAA
Klasse: Kleinwagen
Karosseriebauform: Kombilimousine
Motor: Elektromotor:
32 kW
Länge: 3460 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1335–1393 mm
Radstand: 2320 mm
Leergewicht: 900 kg
Serienmodell: keines
BMW E1 der zweiten Generation, Heckansicht

Der BMW E1 ist ein Prototyp eines Elektrofahrzeugs von BMW, wobei zwei Generationen des Fahrzeugs bekannt sind.

BMW E1 der ersten Generation

Der Ur-E1 wurde 1991 auf der IAA von BMW in Frankfurt vorgestellt.

Der E1 war ein 2+2-Sitzer, der nur 3,46 m lang war, aber mit 1,65 m Breite fast so breit wie ein zeitgenössischer BMW der 3er-Reihe. Die Designsprache der damaligen BMW-Modelle wurde übernommen, wie beispielsweise die verglasten Doppelscheinwerfer vorne.

Die Besonderheit dieses Modells war, dass es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelte. Der Motor, der direkt über der Hinterachse montiert war, leistete 32 kW und gab seine Kraft, wie bei BMW üblich, an die Hinterräder ab. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120 km/h, die Beschleunigung von 0–50 km/h bei sechs Sekunden, die Beschleunigung von 0–80 km/h bei achtzehn Sekunden. Der Radstand betrug 232 Zentimeter, der Wendekreis weniger als neun Meter. Die 200 Kilogramm schwere Natrium-Schwefel-Batterie mit 120 Volt und 20 kWh stellte unter günstigen Umständen Energie für ca. 200 km Reichweite bereit, bevor der BMW E1 wieder für 6–8 Stunden an die Steckdose musste (wobei sich das Ladekabel hinter einer Nierenhälfte befand).[1] Das Fahrzeug besaß eine Rekuperationsbremse (Bremsenergierückgewinnung) mit deren Hilfe die Traktionsbatterie durch die Bremsenergie teilweise wieder aufgeladen werden konnte. Herausragend für die Zeit waren die in den Felgen integrierten Trommelbremsen.[2] Dieser erste Prototyp fiel einem Brand zum Opfer.[3]

BMW E1 der zweiten Generation

Der neue E1 debütiere während der IAA in Frankfurt vom 9.–19. September 1993. Er wurde konzipiert, um in der Stadt völlig abgasfrei und über Land extrem abgasarm mobil sein zu können.[4] Das Lastenheft sah vor, dass der E1 in allen Varianten die Forderungen nach brauchbaren Fahrleistungen, akzeptabler Reichweite, unkompliziertem Handling und einem hohen Maß an aktiver und passiver Sicherheit bei niedrigem Gewicht erfüllt.

Aus dem Ur-E1 und der Z13-Studie entwickelten die Mitarbeiter der BMW Technik GmbH eine zweitürige, viersitzige, 3,70 Meter kurze und daher wendige Limousine, die – je nach Einsatzzweck – mit Elektroantrieb, Verbrennungsmotor oder auch mit beidem ausgerüstet werden kann. Das Gerippe aller äußerlich weitgehend identischen Varianten besteht aus einem computerberechneten Aluminiumrahmen in sogenannter „space frame“-Technik, während die Außenhaut weitgehend aus recyclingfähigem Kunststoff und einigen Alu-Teilen gestaltet ist.[3]


Als Hybridfahrzeug wiegt der E1 930 kg, nur mit Verbrennungsmotor 800 kg. Der Elektroantrieb des überarbeiteten E1 besteht aus einer Hochtemperatur-Natrium-Nickel-Chlorid-Batterie von AEG und einem ABB-Unique-Elektromotor mit 32 kW (45 PS). Dieser E1 beschleunigt von 0 auf 100 in 12,7 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 125 km/h. Die Reichweite wird mit bis zu 265 Kilometern angegeben.[4]


Die zwei Generationen des BMW E1 unterscheiden sich nicht nur technisch, sondern auch optisch voneinander. Der BMW E1 der ersten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen oft in roter Lackierung mit dem amtlichen Kennzeichen M-DA 8375) unterscheidet sich vom BMW E1 der zweiten Generation (Pressefotos zeigen den Wagen in grüner (Kennzeichen: M-JE 9483) oder roter Lackierung (Kennzeichen: M-JE 9482)) insbesondere durch die umlaufende Stoßleiste, andere Sitze, ein anderes Armaturenbrett und die unterschiedlich gestaltete Heckpartie. Zudem ist der Hofmeister-Knick der C-Säule unterschiedlich ausgeführt. Der BMW E1 der zweiten Generation hat zudem eine ausgeprägte Sicke über dem Hinterrad, welche der E1 der ersten Generation nicht aufweist.

Einzelnachweise

<references> [1]

[2]

[3]

[4]

  1. a b Herbert Völker: Selbst-Erfahrung. Die erste Stadtfahrt im Elektromobil E1. In: BMW AG (Hrsg.): BMW Magazin. Nr. 3, 1991, S. 50–58.
  2. a b Infos über den E1. automobilrevue.de, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  3. a b c Weltpremiere auf der IAA: Der E1 – zum Zweiten. In: BMW AG (Hrsg.): Bayernmotor. Nr. 9, 1. September 1993, S. 1+4 (BMW-Konzernarchiv – Publikationen – Mitarbeiterzeitschriften).
  4. a b c Rainer Stiller: Mobilität ist Leben. In: BMW AG (Hrsg.): BMW Magazin. Nr. 3, 1993, S. 14–24.