Andreas Voigt (Regisseur)
Andreas Voigt (* 25. August 1953 in Eisleben) ist ein deutscher Regisseur und Autor für Dokumentarfilme. International bekannt geworden ist Andreas Voigt besonders durch seine „Leipzig-Filme“.
Leben
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Andreas Voigt in Dessau. Er absolvierte das Abitur in Halle, danach ein Physikstudium in Krakau, Polen. Sodann schloss er ein Studium der Volkswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte in Berlin ab. Danach war er Dramaturg im DEFA-Studio für Dokumentarfilme Berlin; es folgte ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg. Von 1987 bis 1990 war er Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Seit der Schließung des DEFA-Studios 1991 ist Andreas Voigt freischaffend als Regisseur und Autor tätig. Neben dem Filmemachen unterrichtet Andreas Voigt an Filmschulen und gibt Regie-Seminare.
Leipzig-Filme
Die Leipzig-Filme, eine Film-Reihe, die zwischen 1987 und 2015 entstanden ist, vereint sechs lange Dokumentarfilme. Begonnen noch zu Zeiten der DDR, erzählt sie über knapp 30 Jahre Jahre hinweg Lebensgeschichten und Schicksale von Menschen in Leipzig, der zweitgrößten ostdeutschen Stadt, und wurde zu einem bewegenden Dokument einer Umbruchszeit.
- Alfred, im Herbst 1986 gedreht, war Voigts Abschlussfilm an der Filmhochschule.
- Leipzig im Herbst entstand im Oktober 1989, kurz bevor die Mauer fiel, auf den Straßen der Stadt während der Montagsdemonstrationen und dokumentiert die gewaltigen Massendemonstrationen.
- Der nächste Film, Letztes Jahr Titanic, erzählt von Dezember 1989 bis Dezember 1990 von fünf Menschen im letzten Jahr der DDR und den Anfängen des vereinten Deutschlands.
- 1993 entstand Glaube Liebe Hoffnung. Über ein Jahr hinweg wird eine Gruppe radikaler Jugendlicher begleitet.
- In Große Weite Welt kehrt Voigt 1997 zurück zu einigen Protagonisten aus den früheren Filmen, um zu sehen, was aus ihnen geworden ist.
- Alles andere zeigt die Zeit eröffnete am 26. Oktober 2015 die 58. Internationale Dokumentarfilmwoche in Leipzig.
Im Juli 2015 erschienen die ersten fünf Filme gesammelt in einer DVD-Box.
Filmpreise (Auswahl)
- 1992: Adolf-Grimme-Preis mit Bronze für Letztes Jahr Titanic
- Silver Wolf, International Documentary Film Festival Amsterdam
- Taube, Internationale Leipziger Dok.Film Woche
- Grand Prix, Festival du Film de Strasbourg
- Findlingspreis für Alfred auf dem Nationalen Festival des Dokumentarfilms der DDR in Neubrandenburg 1987
Literatur
- Reinhild Steingröver: The Extraordinary in the Ordinary: Andreas Voigt's Leipzig Pentalogy, 1986-96. In: Last Features: East German Cinema's Lost Generation, 2014.
Weblinks
- Andreas Voigt bei IMDb
- Homepage Andreas Voigt
- Vorlage:Filmportal.de Name
- Interview auf Zeit online (Der Artikel stammt aus der ZEIT-im-Osten Nr. 43 vom 22.10.2015.), abgerufen am 25.10.2015
Personendaten | |
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NAME | Voigt, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dokumentarfilm-Regisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 25. August 1953 |
GEBURTSORT | Eisleben |