„Amazon Kindle“ – Versionsunterschied

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Der Kindle Store verwendet [[Digitale Rechteverwaltung|DRM]]. Über den Kindle Store gekaufte Bücher können nur auf Geräten gelesen werden, die auf ein gemeinsames Amazon-Konto registriert sind. Eine Weitergabe ist nicht möglich. Amazon behält sich sogar vor, den Zugriff auf dort bereits gekaufte Bücher zu verbieten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Nutzer das DRM umgehen will. Auf diese Weise haben die Bücher des Kindle Store keinerlei Wiederverkaufswert und der Zugang zu Informationen kann nachträglich beschränkt werden.<ref>defective by design.org: [http://www.defectivebydesign.org/KindleSwindle ''The Kindle Swindle''], 12. Dezember 2007</ref> Einige Funktionen des Kindle sind ohne oder mit einem gesperrten Kundenkonto bei Amazon nicht benutzbar. <ref>golem.de: [http://www.golem.de/0904/66544.html ''Kindle-Besitzer aufgeschmissen nach Account-Sperrung ''], 17. April 2009</ref>
Der Kindle Store verwendet [[Digitale Rechteverwaltung|DRM]]. Über den Kindle Store gekaufte Bücher können nur auf Geräten gelesen werden, die auf ein gemeinsames Amazon-Konto registriert sind. Eine Weitergabe ist nicht möglich. Amazon behält sich sogar vor, den Zugriff auf dort bereits gekaufte Bücher zu verbieten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Nutzer das DRM umgehen will. Auf diese Weise haben die Bücher des Kindle Store keinerlei Wiederverkaufswert und der Zugang zu Informationen kann nachträglich beschränkt werden.<ref>defective by design.org: [http://www.defectivebydesign.org/KindleSwindle ''The Kindle Swindle''], 12. Dezember 2007</ref> Einige Funktionen des Kindle sind ohne oder mit einem gesperrten Kundenkonto bei Amazon nicht benutzbar. <ref>golem.de: [http://www.golem.de/0904/66544.html ''Kindle-Besitzer aufgeschmissen nach Account-Sperrung ''], 17. April 2009</ref>


Ebooks deutscher Verlage verwenden zumeist das [[EPUB]]-Dateiformat, das der Kindle nicht unterstützt. Erst nach einer Konvertierung mit dem kostenlosen Amazon Service oder [[Calibre]] können solche Bücher auf dem Kindle gelesen werden. Die Konvertierung funktioniert allerdings nur, wenn die Ebooks '''nicht''' kopiergeschützt sind (DRM, etc.). Da so gut wie alle kommerziell erhältlichen deutschen Ebooks kopiergeschützt sind, sind diese auf dem Kindle '''nicht''' lesbar.<ref>Amazon: [http://www.amazon.com/gp/help/customer/display.html?nodeId=200505520&#recognize ''Files Kindle Recognizes''], Stand September 2010</ref>
Ebooks deutscher Verlage verwenden zumeist das [[EPUB]]-Dateiformat, das der Kindle nicht unterstützt. Erst nach einer Konvertierung mit dem kostenlosen Amazon Service oder [[Calibre]] können solche Bücher auf dem Kindle gelesen werden. Die Konvertierung funktioniert allerdings nur, wenn die Ebooks nicht kopiergeschützt sind (DRM, etc.). Da ein Großteil der kommerziell erhältlichen deutschen Ebooks kopiergeschützt ist, sind diese Bücher auf dem Kindle nicht lesbar.<ref>Amazon: [http://www.amazon.com/gp/help/customer/display.html?nodeId=200505520&#recognize ''Files Kindle Recognizes''], Stand September 2010</ref>


Am 17. Juli 2009 löschte Amazon bestimmte über den Kindle Store gekaufte Kindle-Texte, darunter ''[[Animal Farm]]'' und ''[[Nineteen Eighty-Four]]'' von [[George Orwell]] von den Geräten seiner Kunden, da dem Verleger die Rechte zur Veröffentlichung als E-Book fehlten.<ref>ZDF Mediathek: [http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/804090/eBook-Haendler-koennen-Lizenzen-aufloesen/ eBook Händler können Lizenzen auflösen] – Nutzungsrechte erklärt von Axel Kossel vom c't-Magazin, Filmbeitrag aus dem ZDF morgenmagazin vom 24. Juli 2009</ref><ref>The New York Times: [http://www.nytimes.com/2009/07/18/technology/companies/18amazon.html?_r=2 Brad Stone: ''Amazon Erases Orwell Books From Kindle''], 17. Juli 2009</ref> Nach lauten Protesten verkündete der Amazon-Sprecher Drew Herdener, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommen solle.<ref name="statement">cnet-news: [http://news.cnet.com/8301-13860_3-10290047-56.html?tag=newsEditorsPicksArea.0 ''Amazon says it won't repeat Kindle book recall''], 17. Juli 2009</ref>
Am 17. Juli 2009 löschte Amazon bestimmte über den Kindle Store gekaufte Kindle-Texte, darunter ''[[Animal Farm]]'' und ''[[Nineteen Eighty-Four]]'' von [[George Orwell]] von den Geräten seiner Kunden, da dem Verleger die Rechte zur Veröffentlichung als E-Book fehlten.<ref>ZDF Mediathek: [http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/804090/eBook-Haendler-koennen-Lizenzen-aufloesen/ eBook Händler können Lizenzen auflösen] – Nutzungsrechte erklärt von Axel Kossel vom c't-Magazin, Filmbeitrag aus dem ZDF morgenmagazin vom 24. Juli 2009</ref><ref>The New York Times: [http://www.nytimes.com/2009/07/18/technology/companies/18amazon.html?_r=2 Brad Stone: ''Amazon Erases Orwell Books From Kindle''], 17. Juli 2009</ref> Nach lauten Protesten verkündete der Amazon-Sprecher Drew Herdener, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommen solle.<ref name="statement">cnet-news: [http://news.cnet.com/8301-13860_3-10290047-56.html?tag=newsEditorsPicksArea.0 ''Amazon says it won't repeat Kindle book recall''], 17. Juli 2009</ref>

Version vom 13. Oktober 2010, 03:46 Uhr

Amazon Kindle 3
Amazon Kindle 2
Amazon Kindle DX

Der Amazon Kindle (Aussprache [ˈæməzən 'kɪndl̩]) ist ein Gerät von Amazon, mit dem elektronische Bücher (E-Books), elektronische Zeitschriften und elektronische Zeitungen (E-Papers) von Amazon heruntergeladen und gelesen werden können. Es ist in den Vereinigten Staaten seit November 2007 erhältlich. Der von Amazon ins Auge gefasste Deutschlandstart des Kindle in der ersten Jahreshälfte 2009 scheiterte. Amazon konnte sich mit keiner Mobilfunkgesellschaft auf einen Vertrag für die anfallenden Datenkosten zur E-Book-Übertragung über das Mobilfunknetz einigen.[1] Amazon bietet für sein Gerät nach eigenen Angaben rund 350.000 elektronische Bücher und eine Reihe von elektronischen Zeitungen überwiegend in englischer Sprache an.[2]

Am 9. Februar 2009 stellte Amazon auf einer Pressekonferenz den Kindle 2, Nachfolger des Kindle 1, vor. Dieser wurde sowohl technisch verbessert als auch im Design verändert.[3]

Seit dem 4. März 2009 bietet Amazon in den USA eine ebenfalls „Kindle“ genannte Applikation für das iPhone an, mit der die Kindle-Inhalte dargestellt werden können. Des Weiteren existiert seit dem 28. Juni 2010 eine Anwendung für Android.

Seit dem 19. Oktober 2009 ist der Kindle außerhalb der USA auch in Deutschland und in hundert weiteren Staaten erhältlich. Bestellt werden kann der Kindle nur über die US-Amazon-Seite. Es ist eine internationale Version des Kindles verfügbar, in der ein 3G-Modul (UMTS-Modem) verbaut ist, mit dem Inhalte weltweit auf das Kindle abgerufen werden können.

Technische Eckdaten

  • Der Bildschirm des Amazon Kindle basiert auf der Technologie des elektronischen Papiers. Es hat keine Hintergrundbeleuchtung und soll auch im Sonnenlicht mit hohem Kontrast gut zu lesen sein.
  • Der Kindle hat eine eigene CDMA2000/EVDO-Drahtlos-Schnittstelle. Über das sogenannte Whispernet von Sprint Nextel können in den USA, mit Ausnahme von Alaska und Montana, in den meisten Ballungsräumen elektronische Bücher, Zeitschriften und Zeitungen direkt aus dem Kindle-Store, dem Webshop von Amazon, gekauft oder abonniert werden. Dabei fallen keine zusätzlichen Übertragungsentgelte an. Bei Büchern kann das erste Kapitel meist kostenlos gelesen werden, nach Bezahlung wird das gesamte Buch auf den Kindle innerhalb von 60 Sekunden übertragen und ist dann lesbar.
  • Die gekauften Bücher, Zeitschriften und Zeitungen werden durch eine Digitale Rechteverwaltung (DRM) geschützt.
  • Unterstützte Anzeigeformate sind Kindle (.azw), Text (.txt), HTML (.html), Microsoft Word (.doc), Bild (.jpeg, .gif, .png, .bmp), Portable Document Format (.pdf) und Mobipocket (.mobi, .prc).
  • Der Kindle kann auch Audiodateien (MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa)) abspielen und hat neben einem eingebauten Lautsprecher auch einen 3,5-mm-Klinke-Stereo-Ausgang.
  • Die Software des Kindle basiert auf GNU/Linux; der Quelltext ist von Amazon schon vor der Veröffentlichung des Produktes veröffentlicht worden.[4]

Geräte

Die taiwanesische Firma Prime View International Co., Ltd stellt den Kindle 2 und den Kindle DX im Auftrag von Amazon her. Im Juni 2009 hat Prime View International die US-amerikanische Firma E Ink Corporation, den Hersteller der Displays für den Kindle, übernommen.[5]

Kindle 1

Amazon Kindle, erste Version

Das erste Modell des Kindle wurde am 19. November 2007 vorgestellt.[6] Das ursprüngliche Kindle-Modell wurde inzwischen durch den Kindle 2 abgelöst.

  • Die Akkulaufzeit beträgt bei eingeschalteter Drahtlosschnittstelle rund zwei Tage, bei ausgeschalteter Drahtlosschnittstelle etwa 8000 Seitenwechsel.
  • Das Gerät wiegt 292 Gramm und misst 19,1 mal 13,5 mal 1,8 Zentimeter.
  • Speicher: 2 GB (davon 1,4 GB beschreibbar)

Kindle 2

Am 9. Februar 2009 kündigte Amazon das zweite Modell, den Kindle 2, an, der seit dem 23. Februar 2009 zum Preis von 359 US-Dollar verkauft wurde. Inzwischen (Juni 2010) liegt der Preis bei 189 USD[7]. Das neue Gerät verfügt über eine längere Batterielaufzeit, einen um rund 20 Prozent schnelleren Bildaufbau sowie eine Sprachausgabe; zudem wurde die Dicke des Gerätes von etwa 2 auf 1 Zentimeter reduziert.[8] Der Kindle 2 hat 2 GB internen Flash-Speicher, von denen 1,4 GB dem Nutzer zur Verfügung stehen, sodass dort bis zu circa 1.500 Bücher abgelegt werden können. Im Gegensatz zum ersten Modell hat der Kindle 2 keinen Steckplatz für SD-Speicherkarten mehr.[9] Um den Absatz zu fördern, wurde Stephen Kings neue Novelle UR exklusiv für den Kindle verfügbar gemacht.[10]

Einem frühen Bericht der Website iFixit.com zufolge arbeitet der Kindle 2 mit einem in 90-Nanometer-Technik gefertigten ARM11-Prozessor von Freescale mit 532 MHz Taktfrequenz, 2 GiB moviNAND-Flash-Speicher sowie einem Lithium-Polymer-Akku mit 3,7 V elektrischer Spannung und 1530 mAh Kapazität.[11]

Seit dem 19. Oktober 2009 wird in den USA zusätzlich zum ursprünglichen, rein inländischen Kindle 2 eine internationale Version gehandelt, die dem inländischen Modell weitgehend baugleich ist, aber nicht das Telekommunikationsnetz von Sprint, sondern das Mobiltelefonnetz von AT&T nutzt. Darüber hinaus nutzt es auch Netzwerktechniken wie UMTS, EDGE und GSM. Nach Angaben von Amazon ist die internationale Version dadurch in mehr als 100 Ländern verwendbar.[12] Am 22. Oktober 2009 wurde die rein amerikanische Version ganz aus dem Handel genommen.

Kindle 3

Am 29. Juli 2010 kündigte Amazon die dritte Generation des Kindle an, die im Vergleich zu ihren Vorgängern flacher, schneller und günstiger sein soll. Das Gerät soll ab August 2010 ausgeliefert werden und ist weiterhin in zwei Versionen (WiFi/WiFi+UMTS) erhältlich. Der Preis sank dabei auf 139 US-Dollar beziehungsweise 189 Dollar, je nach Ausstattung. Die Displaygröße der zweiten Generation von sechs Zoll wurde beibehalten, allerdings kündigte Amazon eine Erhöhung des Kontrasts um 50 Prozent an. Der Kindle der dritten Generation soll international vorerst als Import-Version verkauft werden.

Kindle DX

Am 6. Mai 2009 hat Amazon den Kindle DX[13] angekündigt, der aufgrund seines größeren Bildschirms auch für das Lesen von Zeitungen und Magazinen geeignet ist. Der 9,7-Zoll-E-Ink-Bildschirm kann 16 Graustufen darstellen. Seine Auflösung beträgt 1.200 x 824 Pixel bei 150 ppi. Unter dem Display sitzt die Kindle-typische Tastatur. Das Gehäuse ist 264 x 180 mm groß und 9,7 mm dick. Das Gewicht beträgt 536 Gramm.

Der Kindle DX kam am 10. Juni 2009 in den US-Handel[14]. Das Gerät wird exklusiv über Amazon.com verkauft und kostet 489 US-Dollar. Eine internationale Version ist seit 2010 erhältlich.[15]

Übersicht

Kindle Kindle 2 Kindle 3 Kindle DX
Modell-Nummer D00111 D00511 D00901 D00611
Vorstellung 2007 9. Februar 2009 29. Juli 2010 6. Mai 2009
Verkaufsbeginn USA 19. November 2007 23. Februar 2009 27. August 2010 10. Juni 2009
Preis USA 399 $, später 359 $ 359 $, 299 $ ab Juli 2009, 279 $ ab Oktober 2009, aktuell 189 $ 139 $ (WiFi), 189 $ (WiFi+3G) 489 $, aktuell 359 $
Verkaufsbeginn Europa 19. Oktober 2009 27. August 2010 (USA Shipping) Januar 2010
Preis Europa 189 $ (plus Versand/Steuern/Zoll) 139 $ (WiFi), 189 $ (WiFi+3G) (plus Versand/Steuern/Zoll) 489 $, aktuell 359 $ (plus Versand/Steuern/Zoll)
Abmessungen 191 x 135 mm 203 x 135 mm 191 x 122 mm 264 x 180 mm
Dicke 18 mm 9 mm 8,5 mm 9,7 mm
Gewicht 292 g 289 g 241 g 536 g
Bildschirm 6 Inch (15,2 cm)
4 Graustufen
800 x 600 Pixel
167 ppi
6 Inch (15,2 cm)
16 Graustufen
800 x 600 Pixel
167 ppi
6 Inch (15,2 cm)
16 Graustufen
800 x 600 Pixel
167 ppi
9,7 Inch (24,6 cm)
16 Graustufen
1200 x 824 Pixel
150 ppi
Speicher 2 GB 2 GB 4 GB 4 GB
davon frei 1,4 GB 1,4 GB 3,2 GB 3,3 GB
Datenkommunikation CDMA2000/EVDO CDMA/EVDO/UMTS CDMA/EVDO/UMTS und/oder Wlan CDMA/EVDO/UMTS
Speicherkartensteckplatz SD -
Prozessor ARM 11
532 MHz
ARM 11
Freescale i.MX353
Akku 3,7 V
1530 mAh
3,7 V
1750 mAh
Textformate Kindle (.azw)
Text (.txt)
HTML (.html)
Microsoft Word (.doc)
Mobipocket (.mobi, .prc)
Kindle (.azw)
Text (.txt)
HTML (.html)
Microsoft Word (.doc)
Mobipocket (.mobi, .prc)
Adobe PDF (.pdf) - nach Update
Kindle (.azw)
Text (.txt)
HTML (.html)
Microsoft Word (.doc)
Mobipocket (.mobi, .prc)
Adobe PDF (.pdf)
Kindle (.azw)
Text (.txt)
HTML (.html)
Microsoft Word (.doc)
Mobipocket (.mobi, .prc)
Adobe PDF (.pdf)
Bildformate JPEG, GIF, PNG, BMP JPEG, GIF, PNG, BMP JPEG, GIF, PNG, BMP JPEG, GIF, PNG, BMP
Audioformate MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa) MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa) MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa) MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa)
PDF-Unterstützung über Konvertierung direkt (ab Firmware 2.3) direkt direkt
Schnittstellen USB 2.0
3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
USB 2.0
3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
USB 2.0
3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
Mikrofon
USB 2.0
3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
Weitere Funktionen Sprachausgabe-Option Sprachausgabe-Option Sprachausgabe-Option

Kindle auf anderen Plattformen

Es ist möglich, Kindle-Bücher auch auf anderen Plattformen, momentan Mac- und Windows-Computer, Android-Mobiltelefone, Apple iPhone und iPod touch, zu lesen. Auf der jeweiligen Plattform wird dazu eine Software installiert. Über das Amazon Whispernet werden Bücher, Notizen, Lesezeichen etc. synchronisiert. Des Weiteren wird auf allen verbundenen Geräten stets die zuletzt gelesene Stelle angezeigt.

Kindle for iPhone

Seit dem 4. März 2009 bietet Amazon in den USA über den Apple AppStore eine „Kindle for iPhone“ genannte Applikation für das iPhone und den iPod touch an, mit der die Kindle-Inhalte dargestellt werden können. Die Applikation setzt das iPhone OS 2.1 voraus. Seit dem 14. Dezember 2009 ist die Applikation auch für deutsche Benutzer erhältlich.

Kindle für Mac/Windows

Seit November 2009 ist für Windows und seit dem 18. März 2010 für Mac bei Amazon eine kostenlose Software verfügbar, die es erlaubt Kindle-Bücher auch auf dem Computer zu lesen. Die Bedienung ist an den Kindle angelehnt.

Kindle for Android

Seit Juli 2010 ist im Android-Market eine Software verfügbar, die es erlaubt, Kindle-Bücher auch auf einem Android-Mobiltelefon zu lesen.

Kindle for BlackBerry

Auch für viele BlackBerry-Modelle ist ein Kindle-Reader verfügbar. Obwohl das Programm laut Webseite nur für die US zur Verfügung steht kann es auf BlackBerries installiert werden und die über Kindle für Mac/Windows gekauften Kindle-Bücher werden damit synchronisiert.

Marktposition und Vermarktung

Bisher gibt es keine offiziellen Angaben zur Zahl der bisher verkauften Kindle-Geräte, Schätzungen schwanken um 3.000.000 verkauften Geräten bis Ende 2009.[16]

Bei der Vermarktung von Kindle bedient sich Amazon der Strategie des Viral-Marketings, des Marketings durch Empfehlung. In einem von Amazon betriebenen Online-Kontaktforum mit dem Slogan „See a Kindle in Your City“[17] haben Interessenten und potenzielle Käufer die Möglichkeit, Kontakt zu einem bereits überzeugten Nutzer des E-Book-Readers in ihrer Umgebung zu knüpfen, sich mit diesem zu treffen, das Gerät anzuschauen und sich erklären zu lassen. Auf diese Weise ist seit der Markteinführung des Geräts ein recht großes und weiter wachsendes soziales Netzwerk vor allem in den US-Metropolen entstanden.

Ähnliche Produkte anderer Hersteller sind Sony Reader und iLiad. Einige reine E-Book-Geräte konnten sich nicht durchsetzen.[18]

Im Februar 2009 veröffentlichte der amerikanische Schriftsteller Stephen King die Novelle Ur, die derzeit exklusiv nur über ein Kindle verfügbar ist und in der es auch inhaltlich um dieses Gerät geht.

Nach gescheiterten Verhandlungen mit den deutschen Telekommunikationsanbietern verkündete Amazon im Juni 2009, dass Kindle in absehbarer Zeit nicht auf dem deutschen Markt erscheinen wird.[19] Seit dem 19. Oktober 2009 ist er jedoch auch in Deutschland verfügbar.

Im Juli 2009 sank der Preis um ein Siebtel auf 299 Dollar[20] und in China erscheint ein Plagiat des Kindle 2.[21]

Im Sommer 2010 wurden bei Amazon mehr Kindle-Bücher als Hardcover-Bücher erworben. So verkaufte das Versandhaus im Juni 2010 auf 100 konventionelle Bücher 180 Kindle-Bücher. Damit hat sich der Verkauf der E-Books im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 mehr als verdreifacht. Ein Grund für die gestiegenen Zahlen ist der gesunkene Preis für das Kindle-Gerät, der den Verkauf der Geräte verdreifacht hat. Im Juli 2010 lag der Preis der Hardware bei 189 US-Dollar.[22]

Gegenüber dem iPad von Apple hat das Kindle den Vorteil, dass man auch unter starker Sonneneinstrahlung lesen kann. Dies nutze man für eine vergleichende Werbung[23] bei der das Kindle als Sieger hervorging.

Kritik

Der Kindle Store verwendet DRM. Über den Kindle Store gekaufte Bücher können nur auf Geräten gelesen werden, die auf ein gemeinsames Amazon-Konto registriert sind. Eine Weitergabe ist nicht möglich. Amazon behält sich sogar vor, den Zugriff auf dort bereits gekaufte Bücher zu verbieten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Nutzer das DRM umgehen will. Auf diese Weise haben die Bücher des Kindle Store keinerlei Wiederverkaufswert und der Zugang zu Informationen kann nachträglich beschränkt werden.[24] Einige Funktionen des Kindle sind ohne oder mit einem gesperrten Kundenkonto bei Amazon nicht benutzbar. [25]

Ebooks deutscher Verlage verwenden zumeist das EPUB-Dateiformat, das der Kindle nicht unterstützt. Erst nach einer Konvertierung mit dem kostenlosen Amazon Service oder Calibre können solche Bücher auf dem Kindle gelesen werden. Die Konvertierung funktioniert allerdings nur, wenn die Ebooks nicht kopiergeschützt sind (DRM, etc.). Da ein Großteil der kommerziell erhältlichen deutschen Ebooks kopiergeschützt ist, sind diese Bücher auf dem Kindle nicht lesbar.[26]

Am 17. Juli 2009 löschte Amazon bestimmte über den Kindle Store gekaufte Kindle-Texte, darunter Animal Farm und Nineteen Eighty-Four von George Orwell von den Geräten seiner Kunden, da dem Verleger die Rechte zur Veröffentlichung als E-Book fehlten.[27][28] Nach lauten Protesten verkündete der Amazon-Sprecher Drew Herdener, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommen solle.[29]

Die Vorlesefunktion des aktuellen Kindle verletzt nach Ansicht des Autorenverbandes Authors Guild die Audiorechte der Autoren und sei illegal. Der Kindle mache aus Büchern Hörbücher, ohne dass diese Zweitverwertung von Amazon vergütet würde.[30] Aus diesem Grund hat Amazon den Verlegern die Möglichkeit eingeräumt, bei einzelnen Büchern die Vorlesefunktion zu deaktivieren.

Siehe auch

Commons: Amazon Kindle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lesen.net: Amazon bläst deutschen Kindle-Launch ab, 27. Juni 2009
  2. amazon.com: Kindle, abgerufen am 7. Oktober 2009
  3. Heise-online: Kindle die Zweite, 9. Februar 2009
  4. amazon.com: Source Code Notice, Kernelquellen des Kindle
  5. golem.de: Kindle-Auftragshersteller kauft E Ink, 2. Juni 2009
  6. winfuture.de: Kindle: Revolutionärer Bücher-iPod von Amazon?, 19. November 2007
  7. PC Games Hardware, 22. Juni 2010
  8. golem.de: Amazon stellt Kindle 2 vor, 9. Februar 2009
  9. Kindle 2 Frequently Asked Questions. Amazon.com, abgerufen am 11. Februar 2009.
  10. UR, Exclusively on Amazon's Kindle (englisch). Stephen King, abgerufen am 10. Februar 2009.
  11. Kindle 2 Teardown. iFixit.com, abgerufen am 25. Februar 2009.
  12. Amazon's Kindle e-reader to go international
  13. lesen.net: Amazon Kindle DX
  14. lesen.net: Amazon Kindle DX kommt gut an, 12. Juni 2009
  15. Winfuture.de: Amazon Kindle DX: Ab 2010 international erhältlich, 9. Oktober 2009
  16. computerbase.de: Amazons Kindle bereits millionenfach verkauft?, 30. Januar 2010
  17. amazon.com: See a Kindle in Your Area
  18. sueddeutsche.de: Digitales Lesegerät: Buch 2.0, 21. November 2007
  19. PC Professionell: Amazon Kindle kommt vorerst nicht nach Deutschland, 29. Juni 2009
  20. boersenblatt.net: Amazon Kindle 60 Dollar billiger, 10. Juli 2009
  21. lesen.net: Kindle-Klon aus China, 12. Juli 2009
  22. Business Wire: Verkaufszahlen des Kindle steigen im zweiten Quartal mit jedem Monat Finanznachrichten.de, 20. Juli 2010
  23. Kindle schlägt iPad
  24. defective by design.org: The Kindle Swindle, 12. Dezember 2007
  25. golem.de: Kindle-Besitzer aufgeschmissen nach Account-Sperrung , 17. April 2009
  26. Amazon: Files Kindle Recognizes, Stand September 2010
  27. ZDF Mediathek: eBook Händler können Lizenzen auflösen – Nutzungsrechte erklärt von Axel Kossel vom c't-Magazin, Filmbeitrag aus dem ZDF morgenmagazin vom 24. Juli 2009
  28. The New York Times: Brad Stone: Amazon Erases Orwell Books From Kindle, 17. Juli 2009
  29. cnet-news: Amazon says it won't repeat Kindle book recall, 17. Juli 2009
  30. Spiegel online: US-Autoren halten neuen Kindle für illegal, 11. Februar 2009, abgerufen am 11. Februar 2009