„Alois Nitsch“ – Versionsunterschied

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'''Alois Nitsch''' (* [[6. November]] [[1915]] in [[Wien]]; † [[24. Januar|24. Jänner]] [[1989]] in [[Wiener Neustadt]]) war ein [[österreich]]ischer [[General]] und 1972 1980 Kommandant der [[Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie]].
'''Alois Nitsch''' (* [[6. November]] [[1915]] in [[Wien]]; † [[24. Januar|24. Jänner]] [[1989]] in [[Wiener Neustadt]]) war ein [[Offizier|Berufsoffizier]] des [[österreich]]ischen [[Bundesheer]]es mit dem letzten Dienstgrad [[General#Österreichisches Bundesheer und Wachkörper|General]].<ref name=milak>https://www.milak.at/chronik/kommandanten</ref> Von 1972 bis 1980 war er Kommandant<ref name=milak/> der [[Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie]].


== Leben ==
Als Absolvent der Bundeserziehungsanstalt in der Burg in [[Wiener Neustadt]] (1926 - 1934) lernte er seine spätere Wirkungsstätte schon als Gymnasiast kennen. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Matura rückte er 1934 als [[Einjährig-Freiwilliger]] des [[Bundesheer (1. Republik)|Bundesheeres]] zum Wiener Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 ein. Am 1. Oktober 1935 wurde er in die Theresianische Militärakademie aufgenommen und verbrachte abermals drei Jahre in der Neustädter Burg.
Als Absolvent der Bundeserziehungsanstalt in der Burg in [[Wiener Neustadt]] (1926–1934) lernte er seine spätere Wirkungsstätte schon als Gymnasiast kennen. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Matura rückte er 1934 als [[Einjährig-Freiwilliger]] des [[Bundesheer (1. Republik)|Bundesheeres]] zum Wiener Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 ein. Am 1. Oktober 1935 wurde er in die Theresianische Militärakademie aufgenommen und verbrachte abermals drei Jahre in der Neustädter Burg.


Nach dem „[[Anschluss (Österreich)|Anschluss]]“ erfolgte die Übernahme der Offiziersanwärter in die [[Wehrmacht|deutsche Wehrmacht]] und bereits am 1. April 1938 die Beförderung zum Leutnant. Wie die meisten jungen österreichischen Offiziere wurde er sofort in das „Altreich“ versetzt, in seinem Fall zum Infanterieregiment 92 nach Greifswald in Pommern. Am [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] nahm er als Kompanie- und Bataillonskommandant in [[Panzergrenadier]]verbänden teil und machte den Polen-, Frankreich-, Balkan- und den Russlandfeldzug mit. Er wurde dabei mehrfach verwundet. Während der Kämpfe an der Invasionsfront in Frankreich geriet er im August 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im April 1946 heimkehrte.
Nach dem „[[Anschluss (Österreich)|Anschluss]]“ erfolgte die Übernahme der [[Offizieranwärter]] in die deutsche [[Wehrmacht]] und bereits am 1. April 1938 die Beförderung zum [[Leutnant]]. Wie die meisten jungen österreichischen Offiziere wurde er sofort in das „Altreich“ versetzt, in seinem Fall zum Infanterieregiment 92 nach Greifswald in Pommern. Am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nahm er als Kompanie- und Bataillonskommandeur in [[Panzergrenadier]]verbänden teil und machte den Polen-, Frankreich- und Balkanfeldzug sowie den Krieg gegen die Sowjetunion mit. Er wurde dabei mehrfach verwundet. Während der Kämpfe an der Invasionsfront in Frankreich geriet er im August 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im April 1946 heimkehrte.


Nach dem Krieg zunächst in der Privatwirtschaft und in der Arbeitsmarktverwaltung tätig, trat er 1955 als [[Rittmeister]] in das [[Bundesheer]] ein. Er war zunächst in der Grenzschutzabteilung und – seit März 1956 als [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] – in der Ausbildungsabteilung beschäftigt. Er absolvierte 1958 - 1959 den 2. Generalstabskurs und wurde nach kurzer Verwendung in der Operationsabteilung des [[Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport|Ministeriums]] am 19. Februar 1962 Taktiklehrer an der Theresianischen Militärakademie. Während seiner fast zehnjährigen Lehrtätigkeit erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten des Lehrstabes und in weiterer Folge zum stellvertretenden Akademiekommandanten. Am 1. Jänner 1972 wurde er bei gleichzeitiger Beförderung zum [[Generalmajor]] zum Kommandanten der Theresianischen Militärakademie bestellt. Während seiner Kommandoführung wurden eine Reihe von Reformen in der Offiziersausbildung in Angriff genommen. Insbesondere galt es, die Studienordnung den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen und das Leitbild des Offiziers an die Gegebenheiten der Umwelt des Soldaten in der Gegenwart heranzuführen. Am 30. Juni 1980 trat er als General in den Ruhestand.
Nach dem Krieg zunächst in der Privatwirtschaft und in der Arbeitsmarktverwaltung tätig, trat er 1955 als [[Rittmeister]] in das [[Bundesheer]] ein. Er war zunächst in der Grenzschutzabteilung und – seit März 1956 als [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] – in der Ausbildungsabteilung beschäftigt. Er absolvierte 1958–1959 den 2. Generalstabskurs und wurde nach kurzer Verwendung in der Operationsabteilung des [[Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport|Ministeriums]] am 19. Februar 1962 Taktiklehrer an der Theresianischen Militärakademie. Während seiner fast zehnjährigen Lehrtätigkeit erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten des Lehrstabes und in weiterer Folge zum stellvertretenden Akademiekommandanten. Am 1. Jänner 1972 wurde er bei gleichzeitiger Beförderung zum [[Generalmajor]] zum Kommandanten der Theresianischen Militärakademie bestellt. Während seiner Kommandoführung wurden eine Reihe von Reformen in der Offiziersausbildung in Angriff genommen. Insbesondere galt es, die Studienordnung den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen und das Leitbild des Offiziers an die Gegebenheiten der Umwelt des Soldaten in der Gegenwart heranzuführen. Am 30. Juni 1980 trat er als General in den Ruhestand.

== Siehe auch ==
* [[Ranghöchste Offiziere des Bundesheeres seit 1956]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ernst Auer, In memoriam General i. R. Alois Nitsch, in Alma Mater Theresiana, 1989.
* Stefan Bader: ''An höchster Stelle. Die Generale des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik.'' Wien 2004, S. 236 ff. ([https://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/09_goeb_01_goeb.pdf online])

== Siehe auch ==
* [[Ranghöchste Offiziere des Bundesheeres seit 1956]]

== Einzelnachweise ==
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Ernst Auer, In memoriam General i. R. Alois Nitsch, in Alma Mater Theresiana, 1989
Stefan Bader, An höchster Stelle, Die Generale des Bundesheeres der zweiten Republik, Wien 2004, S. 236 ff.


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Aktuelle Version vom 13. Mai 2024, 21:49 Uhr

Alois Nitsch (* 6. November 1915 in Wien; † 24. Jänner 1989 in Wiener Neustadt) war ein Berufsoffizier des österreichischen Bundesheeres mit dem letzten Dienstgrad General.[1] Von 1972 bis 1980 war er Kommandant[1] der Theresianischen Militärakademie.

Leben

Als Absolvent der Bundeserziehungsanstalt in der Burg in Wiener Neustadt (1926–1934) lernte er seine spätere Wirkungsstätte schon als Gymnasiast kennen. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Matura rückte er 1934 als Einjährig-Freiwilliger des Bundesheeres zum Wiener Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 ein. Am 1. Oktober 1935 wurde er in die Theresianische Militärakademie aufgenommen und verbrachte abermals drei Jahre in der Neustädter Burg.

Nach dem „Anschluss“ erfolgte die Übernahme der Offizieranwärter in die deutsche Wehrmacht und bereits am 1. April 1938 die Beförderung zum Leutnant. Wie die meisten jungen österreichischen Offiziere wurde er sofort in das „Altreich“ versetzt, in seinem Fall zum Infanterieregiment 92 nach Greifswald in Pommern. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Kompanie- und Bataillonskommandeur in Panzergrenadierverbänden teil und machte den Polen-, Frankreich- und Balkanfeldzug sowie den Krieg gegen die Sowjetunion mit. Er wurde dabei mehrfach verwundet. Während der Kämpfe an der Invasionsfront in Frankreich geriet er im August 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im April 1946 heimkehrte.

Nach dem Krieg zunächst in der Privatwirtschaft und in der Arbeitsmarktverwaltung tätig, trat er 1955 als Rittmeister in das Bundesheer ein. Er war zunächst in der Grenzschutzabteilung und – seit März 1956 als Hauptmann – in der Ausbildungsabteilung beschäftigt. Er absolvierte 1958–1959 den 2. Generalstabskurs und wurde nach kurzer Verwendung in der Operationsabteilung des Ministeriums am 19. Februar 1962 Taktiklehrer an der Theresianischen Militärakademie. Während seiner fast zehnjährigen Lehrtätigkeit erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten des Lehrstabes und in weiterer Folge zum stellvertretenden Akademiekommandanten. Am 1. Jänner 1972 wurde er bei gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Kommandanten der Theresianischen Militärakademie bestellt. Während seiner Kommandoführung wurden eine Reihe von Reformen in der Offiziersausbildung in Angriff genommen. Insbesondere galt es, die Studienordnung den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen und das Leitbild des Offiziers an die Gegebenheiten der Umwelt des Soldaten in der Gegenwart heranzuführen. Am 30. Juni 1980 trat er als General in den Ruhestand.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Auer, In memoriam General i. R. Alois Nitsch, in Alma Mater Theresiana, 1989.
  • Stefan Bader: An höchster Stelle. Die Generale des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik. Wien 2004, S. 236 ff. (online)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b https://www.milak.at/chronik/kommandanten