Abelino

Siedlung
Abelino/Adamsheide
Абелино
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Abelino (russisch Абелино, deutsch Adamsheide) ist eine Siedlung mit wenigen Hundert Einwohnern in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938-1946 Angerapp).

Geographische Lage

Abelino liegt 25 Kilometer westlich der Rajonshauptstadt Osjorsk an einer Nebenstraße, die Opotschenskoje mit Luschki verbindet.

Vor 1945 war das damals Adamsheide genannte Dorf Bahnstation an der Strecke InsterburgNordenburg der Insterburger Kleinbahnen, die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichtliches

Das frühere Adamsheide[1] war 1818 ein Gutsdorf mit 89 Einwohnern. Bis 1863 kletterte ihre Zahl auf 132.

Am 6. Mai 1874 wurde Adamsheide Verwaltungssitz und namensgebender Ort eines neuerrichteten Amtsbezirks[2] im Landkreis Darkehmen, Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. 1907 wohnten in Adamsheide 108, 1925 101 Menschen.

Im Jahre 1928 wurde der Gutsbezirk Adamsheide in eine Landgemeinde umgewandelt. Später wurden die Nachbarortschaften Babbeln, Louisianna (1938-1946 Luisenpark, heute: Maloje Belabino), Friedrichsfelde (Sapolje) und Sonnenberg (Pawlowo) eingemeindet. Die Einwohnerzahl kletterte auf 245 im Jahre 1933 und stieg bis 1939 auf 260.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Adamsheide wie das ganze nördliche Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 den russischen Namen Abelino. Bis 2009 war der Ort dann in den Nekrassowski sowjet (Dorfsowjet Nekrassowo) innerhalb des Rajon Osjorsk der russischen Oblast Kaliningrad eingegliedert und ist seither aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft in der Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo).

Amtsbezirk Adamsheide

Zwischen 1874 und 1945 war Adamsheide Verwaltungssitz des nach ihm benannten Amtsbezirks, zu dessen „Gründergemeinden“ zehn Landgemeinden bzw. Gutsbezirke gehörten[5]:

Deutscher Name
(bis 1946)
Russischer Name
(ab 1946)
Bemerkungen
Landgemeinden:
Babbeln -- 1928 in die Landgemeinde Adamsheide eingegliedert
Daubischken,
seit 1938: Kleinkreuzhausen
Wischnjowy 1911 in den Amtsbezirk Tarputschen umgegliedert
Szidlack, ab 1936: Schidlack,
ab 1938: Schiedelau
Belabino
Gutsbezirke:
Adamsheide Abelino 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt
Ernsthof Ogorodnoje 1928 in die Landgemeinde Rogalwalde eingegliedert
Friedrichsfelde
(Kirchspiel Karpowen)
Sapolje 1928 in die Landgemeinde Adamsheide eingegliedert
Julienfelde Jurjewo 1911 in den Amtsbezirk Tarputschen umgegliedert
Neuwalde -- 1928 in die Landgemeinde Szidlack eingegliedert
Rogalwalde Pogranitschny 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt
Sonnenberg Pawlowo 1928 in die Landgemeinde Adamsheide eingegliedert

Am 1. Januar 1945 bestand der Amtsbezirk Adamsheide noch aus den drei Gemeinden Adamsheide, Rogalswalde und Schiedelau.

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Adamsheide bis 1945 in das Kirchspiel Karpowen[6] (1938–1946 Karpauen, seit 1946: Nekrassowo) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Salkowski.

Während der Zeit der Sowjetunion war alles kirchliche Leben eingeschränkt. Erst in den 1990er Jahren entstanden in der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden. Abelino liegt im Einzugsbereich der Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.[7]

Verweise

Fußnoten

  1. Jürgen Schlusnus, Adamsheide
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Adamsheide
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Rolf Jehke, wie oben
  6. Adamsheide im Kirchspiel Karpauen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad