Wirtschaft der Vereinigten Staaten

Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten ist die größte und eine der weltweit technologisch am weitesten entwickelten Volkswirtschaften mit einem BIP von $13,049 Billionen. Als Marktwirtschaft wird der bei weitem größte Teil der Inlandsproduktion von privaten Unternehmen erwirtschaftet während die Regierung das wirtschaftliche Geschehen vergleichsweise gering beeinflusst. Die Fiskalpolitik folgte seit dem New Deal keynesianischen Idealen und ersetzte damit die bis zur Weltwirtschaftskrise vorherrschende klassische Nationalökonomie. Seit der Präsidentschaft Ronald Reagans und der stärkeren Globalisierung der 1990er haben sich auch neoliberale Einflüsse verfestigt. Seit den frühen 1980ern habe sich die Vereinigten Staaten vom weltweit größten Gläubiger zu einem der stark verschuldetsten Staaten mit einem bedeutenden Leistungsbilanzdefizit entwickelt.

Geschichte

Mit Präsident Warren G. Hardings „Rückkehr zur Normalheit“ (engl. "Return to Normalcy") nach dem Ersten Weltkrieg erlebten die Vereinigten Staaten eine Epoche großen Wohlstands. Der Aktienmarkt wuchs von Jahr zu Jahr in Rekordhöhe und die Konjunktur wurde als unverletzbar angesehen. Dieser Glaube löste sich allerdings im Laufe der Weltwirtschaftskrise sehr schnell auf. Nachdem mehrere Versuche fehlschlugen, das Wirtschaftswachstum durch die Verringerung staatlicher Ausgaben anzukurbeln, schlug der neugewählte Präsident Franklin D. Roosevelt eine Reihe staatlicher Wachstumsprogramme vor, die zusammen als New Deal bekannt wurden. Die neuen Initiativen folgten den Ansichten des Keynesianismus und waren entsprechend nachfrageorientiert, schufen ein soziales Sicherheitsnetz und wirtschaftliche Investitionen mittels gezielter Staatsverschuldung. Als die Vereinigten Staaten im Jahr 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, erhöhten sich die staatlichen Ausgaben und damit die Staatsverschuldung nochmal in vorher unbekantem Ausmaß, was das endgültige Ende der Wirtschaftskrise zur Folge hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Vereinigten Staaten wie schon in den Zwanzigern kontinuierlichen Wohlstand mit einem stabilen jährlichen Wirtschaftswachstum bis in die 1970er. Zu diesem Zeitpunkt ereignete sich das erste bekannte Vorkommen einer Stagflation, also stagnierendes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation. Als Gegenmaßnahme trat das Land unter Präsident Richard Nixon aus dem Bretton-Woods-System aus, dies konnte aber die weitere Inflation nicht aufhalten. Im Laufe der Siebziger verschlechterte sich die Wirtschaftsentwicklung weiter, so dass viele zu Beginn der 1980er ein Ende des keynesianischen Ansatzes vorhersahen. Ronald Reagan gewann die Präsidentschaftswahl 1980 mit dem Wahlspruch "government is not the solution to our problem, government is the problem"[1]. Reagan unterstützte den Ansatz der Angebotspolitik, die den Kongress dazu veranlasste, im Jahr 1981 Steuern, staatliche Ausgaben und staatliche Regulierung zu verringern. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt 1982 nur um 2% wuchs, erhöhte es sich im Laufe der gesamten Amtszeit Reagans um 31%. Während Präsident Bill Clintons Amtszeit vergrößerte sich das BIP nochmal um 38%. Zum Ende seiner Amtszeit bemaß sich die gesamtwirtschaftliche Produktion auf $9,8 Billionen mit der geringsten Arbeitslosenquote in dreißig Jahren. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase begann im Jahr 2000 eine vergleichsweise milde Rezession, die Gesamtwirtschaft hat sich aber inzwischen wieder in eine Konjunktur verwandelt. In der nahen Zukunft werden insbesondere die durch den Irak-Krieg verursachte hohe Staatsverschuldung und das große Handelsdefizit als mögliche Gefahren für das weitere Wirtschaftswachstum angesehen.

Grundlagen

Eine der wichtigsten Grundlagen der Wirtschaft eines Landes sind seine natürlichen Ressourcen. Die Vereinigten Staaten sind reich an Bodenschätzen und fruchtbaren Böden und haben ein gemäßigtes Klima. Dies allein kann die Entwicklung der Vereinigten Staaten zu einer der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt allerdings noch nicht erklären. Hier muss vor allem die Rolle des Staates bedacht werden. Im neunzehnten Jahrhundert wurde das Ausschöpfen der Ressourcen durch eine favorisierende Gesetzgebung der US-Regierung unterstützt. Dies und ein ausreichend großer Pool homogener Konsumenten führte dazu, dass sich die USA dank ihrer Ressourcenvielfalt an die Spitze der Weltwirtschaft setzen konnten.

Eine weitere wichtige Grundlage ist das Arbeitskräftepotential, das aus den natürlichen Ressourcen Waren herstellt. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte und - noch entscheidender - ihre Produktivität helfen, den Zustand einer Volkswirtschaft zu bestimmen. Sowohl hohe Geburtenraten als auch ein hoher Zufluss an Immigranten sorgen für ein umfassendes Angebot and Arbeitskräften in den USA.

Private Unternehmen produzieren die meisten Güter und Dienstleistungen. Fast zwei Drittel der Gesamtproduktion des Landes dient dem privaten Konsum. Das verbleibende Drittel wird vom Staat und von Unternehmen gekauft. Die Rolle des Verbrauchers ist tatsächlich so groß, dass das Land manchmal als "Verbraucherwirtschaft" bezeichnet wird.

Mittelstand und Großkonzerne

Die amerikanische Volkswirtschaft verfügt über ein breites Spektrum von Unternehmen, das von Einmannbetrieben bis zu weltweit größten Konzernen reicht. 99 Prozent aller selbständigen Unternehmen des Landes beschäftigen weniger als 500 Personen. Laut der U.S. Small Business Administration (SBA) beschäftigen diese Kleinunternehmen 52 Prozent aller amerikanischer Arbeitnehmer. 39 Prozent der High-Tech- Beschäftigten arbeiten in mittelständischen Unternehmen.


Die umsatzstärksten Unternehmen der USA 2004 in Milliarden US-Dollar:

  1. Exxon Mobil 270,764
  2. General Motors 193,452
  3. Ford 170,839
  4. General Electric 152,363
  5. Chevron Texaco 142,897
  6. Conoco Phillips 118,719
  7. IBM 96,503
  8. Hewlett-Packard 79,905
  9. Home Depot 73,094
  10. Verizon 71,283
  11. McKesson 69,506

Außenhandel

In der Gründerzeit konzentrierten sich Staat und Wirtschaft hauptsächlich auf die Entwicklung der Binnenwirtschaft.

Die USA setzen sich aber auch seit mindestens Mitte des 19. Jahrhunderts für den Abbau von Handelsschranken und die Koordinierung des Weltwirtschaftssystems ein.

1853 und 1854 besuchte Kommodere Matthew C. Perry im Auftrage von Präsidenten Fillmore Japan, beim ersten Besuch mit 4 und beim zweiten Besuch mit 9 Schiffen darunter drei der damals weltweit größten Kriegsschiffe. Fillmore forderte u. a. Häfen für den Handel zu öffnen. Im Januar 1854 wurde ein „Vertrag über Freundschaft und Handel zwischen Japan und den USA“ unterzeichnet und ausgetauscht, er beendete die Zeit der Landesabschließung Japans.

Die Vereinigten Staaten waren maßgeblich am Abschluss des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT), einem internationalen Kodex für Zoll- und Handelsregeln und dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) beteiligt.

Die Entwicklung des elektronischen Handels wirft eine ganze Reihe von neuen Fragen zum Handel auf. 1998 gaben die Minister der Welthandelsorganisation (WTO) eine Erklärung heraus, dass Länder nicht durch die Auflage von Zöllen auf elektronische Übertragungen in den elektronischen Handel eingreifen. Die Vereinigten Staaten wollen das Internet zur zollfreien Zone erklären, den Wettbewerb auf den weltweiten Telekommunikationsmärkten gewährleisten und einen weltweiten Schutz für geistiges Eigentum an digitalen Produkten einführen.

In der vergangegen Dekade war der Export etwa für ein Viertel des wirtschaftlichen Wachstums verantwortlich. Vom Export sind mehr als zwölf Millionen Arbeitsplätze abhängig - Arbeitsplätze, deren Gehälter 13 bis 18 Prozent über dem Durchschnitt liegen, weil die Produktivität höher ist. Ein Drittel der Fläche von amerikanischen landwirtschaftlichen Betrieben - das sind etwa 56 Milliarden Dollar Umsatz - werden für den Export bebaut.

Dessen ungeachtet, überschreitet der Import den Export dauerhaft bei Weitem. Nach Angaben des "US Census Bureau" beliefen sich die US-amerikanischen Exporte im Januar 2005 auf 100,4 Mrd. US-Dollar, davon 71,3 Mrd. für Waren und 29,6 Mrd. für Dienstleistungen. Die Importe summierten sich auf 159,1 Mrd. US-Dollar, davon 133,5 Mrd. für Waren und 25,6 Mrd. für Dienstleistungen. Das Außenhandelsdefizit beträgt damit 58,3 Mrd. US-Dollar.

Geld- und Finanzpolitik

Die Rolle der Regierung in der amerikanischen Volkswirtschaft geht weit über die Funktion eines Regulierungsgremiums für bestimmte Wirtschaftszweige hinaus. Die Regierung bestimmt das Tempo der Wirtschaftsentwicklung und bemüht sich um ein hohes Beschäftigungsniveau und stabile Preise. Sie hat zwei wichtige Instrumente, um diese Ziele zu erreichen: Die Finanzpolitik, durch die sie das entsprechende Steuer- und Ausgabenniveau bestimmt und die Geldpolitik, durch die sie den Geldumlauf steuert. Ende der neunziger Jahre erlebte das Land ein starkes Wirtschaftswachstum, verbunden mit einer niedrigen Arbeitslosen- und Inflationsrate.

Positiv gesehen wuchs im Jahr 2002 das verfügbare individuelle Einkommen um sechs Prozent, das höchste Wachstum seit vielen Jahren. Ein starkes Anwachsen der Produktivität glich teilweise die Auswirkungen einer stagnierenden Beschäftigung mit eingeschränktem Wachstum der Haushaltseinkommen aus. Die gleichzeitig wirkenden Steuerermäßigungen aus dem Steuergesetz "Economic Growth and Tax Relief Reconciliation Act" (2001) erhöhte spürbar die Kaufkraft der Haushalte.

Im Jahr 2002 setzte die Wirtschaft der Vereinigten Staaten den Aufschwung, der Ende 2001 begonnen hatte, fort. Die wirtschaftlichen Bedingungen verbesserten sich in der ersten Hälfte des Jahres 2002. Die Ausgaben sowohl im persönlichen Verbrauch als auch im Bereich Mieten/ Wohnung blieben stabil, Wirtschaftsunternehmen beschränkten den Absatz ihrer Lagerbestände und begannen ihre Investitionen in Produktionsanlagen zu erhöhen. Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft stieg. Nach einem Budgetüberschuss von 127 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2001 meldete die Regierung ein Defizit von 158 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2002. Die Ausgaben der Regierung im Finanzjahr 2002 hatten sich um acht Prozent erhöht. Die staatlichen Ausgaben erhöhten sich beträchtlich in vielen Bereichen, einschließlich Verteidigung, innere Sicherheit, Medicaid und Einkommensausgleich (einschließlich des vorübergehend erweiterten Arbeitslosenunterstützungprogramm).

Die Geldpolitik liegt in der Verantwortung des als "Federal Reserve System" bezeichneten Zentralbanksystems, das 1913 vom Kongress eingerichtet wurde. Die Fed, wie sie gemeinhin bekannt ist, umfasst einen als Board of Governors bekannten Vorstand sowie zwölf private Regionalbanken mit insgesamt 25 Zweigstellen. Alle national konzessionierten Geschäftsbanken müssen laut Gesetz Mitglieder des Zentralbanksystems sein; für die bundesstaatlich konzessionierten Geschäftsbanken ist die Mitgliedschaft freiwillig. Die Vorstandsmitglieder werden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten mit Zustimmung des Senats für eine 14jährige Amtszeit ernannt.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Börse

Unternehmen wenden sich an Kapitalmärkte, um Gelder zu beschaffen, die der Finanzierung von Fabrik- und Bürogebäuden usw., der Durchführung von Forschung und Entwicklung sowie einer Vielzahl anderer wichtiger Aktivitäten dienen sollen. Ein großer Teil des Geldes kommt von wichtigen Institutionen wie den Rentenversicherungen, Versicherungsgesellschaften, Banken, Stiftungen, Hochschulen und Universitäten. Zunehmend kommt es auch von Einzelpersonen. Heute sind ca. 52 Prozent der Haushalte in Besitz von Aktien, während es 1989 nur 32 Prozent waren.

Amerikaner sind stolz auf die Effizienz ihrer Börse und anderer Kapitalmärkte. Diese Märkte verdanken ihren Erfolg einerseits den Computern, sind aber auch von Tradition und Vertrauen abhängig. Es gibt Tausende von Aktien, aber die Wertpapiere der größten, bekanntesten und am meisten gehandelten Unternehmen werden generell an der New Yorker Börse (NYSE) notiert. Die meisten der gehandelten Aktien und Wertpapiere werden am National Association of Securities Dealers Automated Quotation System (Nasdaq) gehandelt. Dieses so genannte Tafelgeschäft, bei dem der Handel mit rund 5 240 Aktien abgewickelt wird, findet nicht an einem bestimmten Ort statt. Es handelt sich vielmehr um ein elektronisches Kommunikationsnetz der Aktien- und Wertpapierhändler. Ein unvorgesehener Aufschwung am Aktienmarkt verbunden mit einfacherer Anlage in Aktien führte in den neunziger Jahre zu einer drastischen Zunahme der öffentlichen Beteiligung an den Wertpapiermärkten. Das jährliche Handelsvolumen an der New Yorker Börse, dem "Big Board", schnellte von 11 400 Millionen Aktien 1980 auf 169 000 Millionen Aktien 1998 empor.

Die 1934 gegründete Börsenaufsichtsbehörde ist das wichtigste Regulativ der Wertpapiermärkte in den Vereinigten Staaten. Vor 1929 regelten die einzelnen Bundesstaaten die Wertpapieraktivitäten. Der Zusammenbruch des Aktienmarktes im Jahre 1929, der die Weltwirtschaftskrise auslöste, zeigte die Unzulänglichkeit dieser Festlegung. Das Wertpapiergesetz von 1933 und das Gesetz über die Wertpapierbörse von 1934 räumten der Bundesregierung eine herausragende Rolle beim Schutz kleiner Anleger vor Betrug ein. Sie erleichterten es, die finanziellen Berichte der Unternehmen zu verstehen.

Arbeitsmarkt

Die Struktur der amerikanischen Erwerbstätigen wandelte sich grundlegend durch die Entwicklung Amerikas von einer Agrargesellschaft zu einem modernen Industriestaat. Am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es ein großes industrielles Wachstum. Viele Amerikaner verließen Bauernhöfe und Kleinstädte, um in Fabriken zu arbeiten. Diese Fabriken waren durch Massenproduktion, eine strenge Hierarchie, den Einsatz von ungelernten Arbeitskräften und niedrige Löhne gekennzeichnet. In diesem Umfeld entwickelten sich starke Gewerkschaften. Heute sind Gewerkschaften weiterhin eine wichtige politische und wirtschaftliche Kraft, deren Einfluss aber nachgelassen hat. Der produzierende Bereich hat an Bedeutung verloren. Der Dienstleistungssektor ist gewachsen. Das veränderte Umfeld der achtziger und neunziger Jahre schwächte die Position der Gewerkschaften, die heute einen sich verringernden Teil der Erwerbstätigen vertreten. Während 1945 über ein Drittel der Beschäftigten einer Gewerkschaft angehörten, fiel die Mitgliedschaft auf 13,2 Prozent im Jahr 2002. 2002 gab es 16,1 Millionen Gewerkschaftsmitglieder in den Vereinigten Staaten.

Von 1950 bis Ende 2002 stieg die Anzahl der nicht landwirtschaftlich Beschäftigten von 45 Millionen auf 130,7 Millionen. Das größte Wachstum verzeichneten die Computerindustrie, das Gesundheitswesen und andere Dienstleistungsbereiche. Durch den Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungssektor konnten Arbeitskräfte, die durch steigende Produktivität im produzierenden Bereich freigesetzt worden waren, beschäftigt werden. 1946 gab es in der Dienstleistungsindustrie 24,4 Millionen Arbeitsplätze. 2002 gab es in diesem Bereich 107,1 Millionen Arbeitsplätze. Der Güter produzierende Sektor - zu dem die produzierende Industrie, das Bauwesen und der Bergbau gehören - verfügte 1946 über 17,2 Millionen Arbeitsplätze. Ende 2002 waren es 23,6 Millionen.

Viele der neuen Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich sind weder gut bezahlt, noch verfügen sie über die Sozialleistungen wie in der produzierenden Industrie. Die daraus resultierenden finanziellen Engpässe in zahlreichen Familien veranlasste viele Frauen, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Gehälter dienen nicht mehr dazu, Beschäftigte gleichwertig zu entlohnen. Vielmehr sollten Arbeitskräfte wie z. B. Fachleute für Computersoftware gewonnen und gehalten werden. Diese Entwicklung trug zur Vergrößerung der Einkommensunterschiede zwischen hoch qualifizierten und ungelernten Arbeitnehmern bei. 1979 variierte das durchschnittliche Wocheneinkommen von 215 Dollar für Arbeitnehmer mit weniger als einer Sekundarausbildung bis zu 348 Dollar für Collegeabsolventen. 1998 reichte diese Spanne von 337 Dollar bis 821 Dollar. Während der Mindestlohn in den siebziger Jahren nahezu jährlich angehoben wurde, gab es in den achtziger und neunziger Jahren wenige Erhöhungen.


Die Arbeitslosenzahlen in Amerika halten sich seit Jahren auf einem im Vergleich zu vielen europäischen Ländern niedrigen Niveau. So betrug die Arbeitslosenrate für das Jahr 2005 5,1 %. Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass die Erhebung der Arbeitslosenzahlen in den USA hinsichtlich ihrer Methode deutlich von den europäischen Ländern und insbesondere Deutschland abweicht. Denn während z.B. in Deutschland durch die Arbeitsämter genaue Zahlen erhoben werden können, da jeder Arbeitslosengeld/Hartz IV-empfänger registriert ist, erfolgt die Erhebung in den USA aufgrund von repräsentativen Telephonumfragen. In diesen Umfragen wird lediglich gefragt, ob die jeweilige Person irgendeiner Tätigkeit nachgeht (1 Wochenstunde ist ausreichend), ob Sie sich in den letzten 7 Tagen aktiv um Arbeit bemüht hat und in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit antreten könnte, also nicht arbeitsunfähig ist. Die aufgrund dieser Erhebung gewonnen Arbeitslosenzahlen sind daher in keinster Weise mit den europäischen Zahlen vergleichbar.

Landwirtschaft

In den USA umfassen die Anbauflächen nur etwa 20 Prozent des Landes. Mit 170 Millionen Hektar sind sie aber größer als die gesamte Anbaufläche in der Europäischen Union. In den Great Plains befinden sich die besten Ackerbaugebiete. Dort können die anfallenden Arbeiten mit Hilfe von Maschinen schnell fertiggestellt werden. Ein ausgeglichenes Klima ermöglicht weiterhin den Anbau. Etwa 70 Prozent der Höfe gehören zu Familienbetrieben mit 100.000 bis 500.000 US-Dollar Jahresumsatz. Manche von ihnen haben hohe Verschuldungen. Zu den Großbetrieben, die zum Teil über fünf Millionen US-Dollar Jahresrumsatz haben, gehören etwa 30 Prozent.

1980 wurden nur etwa 80 Hektar Nutzfläche je Farm landwirtschaftlich genutzt, aber dafür gab es auch mehr Farmbetriebe, ca. 5,6 Millionen. Eine Arbeitskraft musste demzufolge auch nur rund 50 Hektar bearbeiten. Im Jahr 2000 war die Anzahl der Nutzfläche je Farmbetrieb auf etwa 190 Hektar gestiegen, und dafür gab es dann wiederum nur noch rund 2 Millionen Betriebe. Eine Arbeitskraft musste nun, dank technischer hilfsmittel, ca. 160 Hektar Nutzfläche bearbeiten.


ACHTUNG: Dieser Absatz ist eine Kopie einer staatlichen Website der US-Regierung. Dementsprechend sind diese Ausführungen weder als objektiv, sachlich noch kritisch zu bezeichnen. Vielmehr dominieren die beschönigenden Elemente dieses Textes.

Traditionell nahm die Landwirtschaft einen wichtigen Platz in der amerikanischen Wirtschaft und Kultur ein. Als die Nation noch in den Kinderschuhen steckte, galten Landwirte als die beispielhafte Verkörperung solcher Tugenden wie harter Arbeit, Initiative und Unabhängigkeit. Ihre Fähigkeit zur Erzeugung großer Erträge verdanken die amerikanischen Landwirte verschiedenen Faktoren. Der amerikanische Mittelwesten verfügt über einen der weltbesten Böden. In vielen Gebieten reichen die Niederschläge von bescheiden bis reichlich. In den Gebieten des Landes, wo es nicht so viel regnet, ermöglichen Flüsse und das Grundwasser intensive Bewässerung. Hohe Kapitalinvestitionen und der zunehmende Einsatz hervorragend ausgebildeter Arbeitskräfte tragen ebenfalls zum Erfolg der amerikanischen Landwirtschaft bei. Die landwirtschaftliche Bebauung ist - wie auch die restliche Wirtschaft - stark in sogenannte Belts (siehe: Belt-System) untergliedert gewesen, weshalb es zu einem hohen Grad an Spezialisierung kam.

Die ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts erwiesen sich als das goldene Zeitalter der amerikanischen Landwirtschaft. Die Preise für Agrarprodukte waren hoch, da die Nachfrage nach Waren stieg und der Wert des Bodens zunahm. Technische Fortschritte erhöhten die Produktivität. Den erfolgreichen Jahren anfangs des 20. Jahrhunderts endeten mit fallenden Preisen im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Am Ende des Zweiten Weltkrieges sah sich die Landwirtschaft mit dem Problem der Überproduktion konfrontiert. Technologische Neuerungen wie die Einführung von Benzin und Strom betriebenen Maschinen, sowie der Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln, erbrachte höhere Erträge pro Hektar als je zuvor. Heute sehen wir verschiedenartige landwirtschaftliche Unternehmen, die sich intensiv bemühen, technologische Möglichkeiten zu benutzen, um den zunehmend sich deutlich artikulierenden Verbraucherforderungen in einem globalisierten Nahrungsmittelsystem zu entsprechen. Die Rolle der Regierung wird sich weiter in den Bereichen Handel, Wirtschaftspolitik, Infrastrukturanforderungen, Natur- und Umweltschutz, Ernährung und Nahrungsmittelhilfe verändern. Die amerikanische Landwirtschaft ist zunehmend zu einer "Agrar-Wirtschaft" (Agrobusiness) geworden. Die Agrar-Wirtschaft umfasst eine Vielzahl landwirtschaftlicher Unternehmen und Strukturen - von kleinen Familienbetrieben bis zu riesigen Zusammenschlüssen oder multinationalen Unternehmen, die große Ländereien besitzen oder die von den Landwirten verwendeten Waren und Materialien herstellen. Diese landwirtschaftlichen Unternehmen, die manchmal im Besitz von Aktionären sind, benutzen mehr Maschinen und weit weniger landwirtschaftliche Arbeitskräfte. 1940 gab es sechs Millionen landwirtschaftliche Betriebe mit durchschnittlich je 67 Hektar. Ende der neunziger Jahre gab es nur noch rund 2,2 Millionen landwirtschaftliche Betriebe von durchschnittlich 190 Hektar. In dieser Zeit nahm die Beschäftigung in der Landwirtschaft dramatisch ab - von 12,5 Millionen 1930 auf 1,2 Millionen in den neunziger Jahren.

Während sich die Produktion in den vergangenen fünfzig Jahren verdoppelt hat, ist die Anzahl der Unternehmen um mehr als zwei Drittel gesunken. Heute produzieren 150.000 amerikanische landwirtschaftliche Unternehmer den größten Teil der Nahrung und Rohstoffe. Obwohl sie zu den weltweit wettbewerbsstärksten Unternehmen gehören, sind sie nur ein Teil der amerikanischen Landwirtschaft. Das US-Landwirtschaftsministerium (United States Department of Agriculture) verzeichnet weitere zwei Millionen Bauern, die dem Kriterium entsprechen, dass sie jährlich Produkte im Umfang von 1.000 Dollar verkaufen. Viele von diesen Produzenten haben andere Berufe, schätzen aber die ländliche Lebensweise.

  1. dt. „der Staat ist nicht die Lösung unseres Problems, der Staat ist das Problem“